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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen, in denen zur Signalgabe
Wechselströme bestimmter Frequenzen innerhalb des Sprachfrequenzbereiches benutzt
werden Die Erfindung ;betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen, in
denen zur Signalgabe Wechselströme bestimmter Frequenz innerhalb des Sprachfrequen?;-bereiches
benutzt werden.
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Die die tonfrequenten Signale aufnehmenden Einrichtungen, die Signalempfänger,
müssen so eingerichtet und beschaffen sein, daß sie nur auf die ankommenden reinen
Signalschwingungen :ansprechen, während andere Schwingungen, z. B. Sprachschwingungen,
welche die Signalfrequenz oder dieser benachbarte Frequenzen enthalten, keine Wirkung
auf die Empfänger ausüben dürfen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind bereits verschiedene Einrichtungen
bekannt. So zeigt z. B. das Schweizer Patent Ido 805 eine Anordnung, bei
der das Ansprechen des Empfängers auf Sprache durch eine der Empfangseinrichtung
nebengeordnete Sperreinrichtung verhindert wird. Weiter zeigt z. B. das Patent 37792:2
eine Anordnung, nach der zwei unterschiedliche; abwechselnd hintereinander ausgesandte
Signalfrequenzen verwendet werden, wobei die Empfangseinrichtung so ausgebildet
ist, d aß sie nur auf die aufeinanderfolgenden Stromstöße dieser verschiedenen Frequenzen
anspricht.
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Das amerikanische Patent 1477 5:28 schließlich beschreibt eine
Anordnung, bei der zwei gleichzeitig ausgesendete unterschiedliche Frequenzen angewendet
werden. Nur wenn diese beiden Frequenzen gemeinsam, d. h. gleichzeitig, auf die
Empfangseinrichtung einwirken, wird diese wirksam.
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Die Erfindung löst die vorgenannte Aufgabe durch Anwendung zweier
gleichzeitig ausgesandter Frequenzeu auf eine andere bisher nicht bekannte Art und
Weise, wobei der eine- Empfangsstromkreis für die Dauer der Signalübertragung durch
die eine-Frequenz (Steuerfrequenz) erregt wird und durch das in seinem Ausgang liegende
Relais den Signalstromkreis vorbereitet, während der andere Empfangsstromkreis durch
die eigentliche Signalfrequenz im Takt der ankommenden Signale, die jeweils durch
Stromstoßreihen .dargestellt werden, erregt
wird und durch das in
seinem Ausgang liegende Relais die Auslösung des gewünschten Signals bewirkt.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Air. ordnung gegenüber den ,bekannten
Anor nungen besteht in der erheblich größeren-. lektivität der Empfangseinrichtung,
d. 1i: deren größeren Unempfindlichkeit gegen Ansprechen auf Sprachschwingungen,
bedingt durch die Verwendung einer während der Signalabgabe dauernd ausgesandten
Steuerfrequenz und einer zweiten Frequenz; der im Rhythmus der Signale ausgesandten
Signalfrequenz.
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Nachstehend ist die Erfindung an Hand der in der Zeichnung dargestellten
zwei Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
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Fig. i stellt den Signalempfänger in einer Ausführungsmöglichkeit
dar, während Fig. 2 den Empfänger in einem weiteren Ausführungsbeispiel zeigt, bei
dem nur die die Signalauslösung bewirkenden Teile, die Signalempfangsrelais und
Impulsübertragungsrelais, in ihrer unterschiedlichen Anordnung wiedergegeben sind.
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Der Signalempfänger besitzt zwei Schwingungskreise, von denen der
eine auf die eigentliche Signalfrequenz, z. B. 50o Hz, und der andere auf die sogenannte
Steuerfrequenz, angenommen 170o Hz, abgestimmt ist. Mit den beiden Schwingungskreisen
ist je ein Gleichrichter GZl und G12 verbunden, in deren Anodenkreis je ein Relais
liegt, die Signalempfangsrelais A und B, welche bei Ansprechen den Stromkreis des
Impulsübertragungsrelais J schließen, welches mit einem bzw: mehreren Hilfrelais
C bzw. C und TI zusammenarbeitet. Die Schwingungskreise sind z. B. durch
einen Übertrager mit der Leitung gekoppelt.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung ist folgende: Bei
Aussendung der beiden Frequenzen, der Steuer- sowohl wie der Signalfrequenz, über
die Leitung F werden beide Schwingungskreise 500 und 1700 über den Übertrager erregt,
so daß die mit ihnen verbundenen Gleichrichter Gll und G12 zum Ansprechen kommen.
Dadurch werden die in deren Anodenkreisen liegenden Relais A und B betätigt. Diese
schließen ihre Kontakte ja und 2b im Stromkreis eines mit dem Impulsübertragungsrelais
J zusammenarbeitenden Hilfsrelais C, welches als Verzögerungsrelais ausgebildet
ist. Dieses Relais C wird also bei Beginn der Impulsgabe erregt und schließt vorbereitend
seinen Kontakt 3c im Stromkreis des Impulsübertragungsrelais J. Da die Steuerfrequenz
170o Hz während einer Im-Pulsreihe dauernd gegeben wird, bleibt das Relais B während
der Dauer einer Impulsreihe angesprochen und sein Kontakt 2b geschlossen. Die Steuerfrequenz
50o Hz wird impulsweise gegeben. Das Relais A fällt in-°'fölgedessen nach jedem
Impuls ab; öffnet ,einen Kontakt ja und schließt den Kontakt 4a. Beim jedesmaligen
Abfallen des Reaais A und Schließen des Kontaktes 4a wird daher jedesmal der Stromkreis
für das Iinpulsübertragungsrelais J geschlossen. Dasselbe spricht impulsmäßig an
und bewirkt z: B. durch Schließen seines Kontaktes 51 in einem lokalen Stromkreis
die Aussendung des gewünschten Signals.
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Dadurch, daß neben der Signalfrequenz gleichzeitig, und zwar *für
die ganze Dauer einer Impulsreihe, die Steuerfrequenz gegeben wird, wird verhindert,
daß bei Auftreten von der Signalfrequenz benachbarten Frequenzen, also z. B. wenn
über die Leitung gesprochen wird, der Signalempfänger anspricht. Die Sprache stellt
bekanntlich ein Frequenzgemsch dar, in welchem auch die gewählte Steuerfrequenz
50o Hz auftritt. Da aber das gleichzeitige Auftreten sowohl der Frequenz
500 Hz wie der Frequenz 1700 Hz in der zur Betätigung der Gleichrichter
nötigen Stärke in der Sprache kaum zu erwarten ist, ist die Auslösung eines Signals,
wenn über die Leitung gesprochen wird, unwahrscheinlich.
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Nach - dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 wird die Sicherheit des
Arbeitens des Signalempfängers erhöht -bzw, die Verhinderung des Ansprechens, wenn
über die Leitung gesprochen wird, dadurch noch wirksanier gestaltet, daß vor Einsetzen
der eigentlichen Impulsgabe auch die Signalfrequenz in Form eines Vorimpulses erst
eine gewisse Zeit dauernd über die Leitung ausgesandt wird, wobei die Steuerfrequenz
natürlich auch während der ganzen Dauer einer Impulsreihe gegeben wird: Dies ist
vorgesehen z, B. für den Fall, daß die beiden Frequenzen doch einmal und stark genug,
sei es in der Sprache oder auf andere Weise hervorgerufen, auftreten könnten.
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Wird bei dieser Anordnung die Signalfrequenz sowohl wie die Steuerfrequenz
über die Leitung F ausgesandt, so werden, wie im vorhergehenden beschrieben, die
Gleichrichter Gh und G12 und damit die in deren Anodenkreis liegenden Relais
A und B zum Ansprechen gebracht und schließen ihre Kontakte 6a und
7b, die im Nebenschluß zu dem Hilfsrelais C liegen, welches ebenfalls als
Verzögerungsrelais ausgebildet ist und mit Ruhestrom arbeitet; d. h. im Ruhezustand
der Anordnung ist sein Kontakt 9c' geschlossen, es steht über diesen Kontakt und
Kontakt 8v eines weiteren Hilfsrelais V unter Strom, während sein Kontakt ioc' in
diesem
Falle geöffnet, ist. Bei Beginn der Impulsaussendüng .öffnet
Relais A seinen Kontakt i i a, und das- Relais B schließt seinen Kontakt I2V, die
beide im Stromkreis des Impulsübertragungsrelais J' liegen. Über den Kontakt i2v
wird gleichzeitig der Stromkreis für das Relais V geschlossen, das anspricht und
seinen Kontakt SV im Stromkreis des Relais C
öffnet. Es sei hier gleich bemerkt,
daß Relais V nach Beendigung der Signalgabe den Stromkreis für das abgefallene Relais'
C' wieder schließt. Nach Beendigung des Vorimpulses ist inzwischen das Relais
C durch Kurzsc'hluß über die Kontakte 6a und 7G abgefallen und hat seinen
Kontakt 9c' geöffnet und bei seinen Kontakt ioc' geschlossen, so daß, wenn nun auch
Relais A abfällt und seinen Kontakt Ija schließt, der Stromkreis für das Impulsübertragungsrelais
J' geschlossen wird. Dieses spricht an und bewirkt über seinen Kontakt 131' die
Aussendung des Signals über einen lokalen Stromkreis. Relais C bleibt während
der Impulsgabe stromlos.
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Dadurch, daß auch die Signalfrequenz für eine bestimmte Zeit vor der
eigentlichen Impulsgabe ununterbrochen ausgesendet wird, ist vermieden, daß der
Signalempfänger anspricht, wenn der extreme Fall vorkäme, daß die beiden Frequenzen
kurzzeitig mit hinreichender Stärke in der Sprache oder auf irgendeine andere Weise
hervorgerufen auftreten würden.
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Es könnte dies unter Umständen absic'btlich, d. h. in böswilliger
Absicht möglich sein, oder wenn z. B. Steuer und Signalfrequenz in Frequenzband
enger benachbart wie 50o und 1700 Hz gewählt würden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. i sind die mit
den Schwingungskreisen 500 und 1700 Hz gekoppelten Gleichrichter als
Glühkathodengleichrichter- angenommen. Selbstverständlich können an deren Stelle
bei der erfindungsgemäßen Anordnung auch Glimmgleichrichter mit zwei oder mehr Elektroden
oder auch sonstige Gleichrichter, z. B. Kontaktgleichrichter, verwendet werden.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung würde jedenfalls dadurch nicht
beeinflußt werden.