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Fadenführungsvorrichtung für Aufwärtszwirnmaschinen zur Erzeugung
einer Fadenreserve Die Erfindung betrifft eine Fadenführungsvorrichtung für Aufwärtszwirnmaschinen
zur Erzeugung einer Fadenreserve auf einem überstehenden Hülsenende, bestehend aus
einem zwischen der Voreilrolle und dem Changierfadenführer seitlich zu den überstehenden
HElsenende versetzt angeordneten, drehbaren Fadenführer, der mit einer schraubenförmigen
Führnngsnut versehen ist in deren eines Ende der Faden eingelegt und durch die Drehung
des Fadenführers in Achsrichtung desselben quer bewegt wird, bis er nach Erzeugung
der Fadenreserve die Führungsnut am anderen Ende verläßt.
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Bekanntlich ist es erwünscht, auf eines der überstehenden Enden der
Bpulenhülse eine Fadenreserve auf zubringen, die einen zweifachen Zweck dient. Zunächst
soll diese Fadenreserve dazu verwendet werden1 Fäden verschiedener Spulen miteinander
zu verbinden. Weiterhin ergibt sich aber auch bei Aufwärtszwirnmaschinen
der
Nachteil, daß der Faden am Anfang noch nicht gezwirnt ist bzw. der Drall noch nicht
den vorgeschriebenen Wert hat, Dieses fehlerhafte Fadenstück muß vor der Weiterverarbeitung
ausgeschieden werden, was ebenfalls durch die Fadenreserve erreicht werden soll,
indem das fehlerhafte Fadenstück auf dem überstehenden Spulenende aufgewickelt und
vor der Weiterverarbeitung der Spule abgezogen und abgeschnitten wird.
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Bei einer(aus der schweizerischen Patentschrift 417 422) bekannten
Fadenführungsvorrichtung der oben erwähnten Bauart ist die Drehachse des Fadenführers
parallel zu der wachse der Aufwickelwalze und in der Fadenebene bzw. parallel zu
dieser angeordnet. Ober ein Getriebe wird der Fadenführer zwangsweise von der Voreilwalze
angetrieben. Hierdurch wird erreicht, daß der am einen Ende der Schraubenförmigen
Fiihrungsnut eingelegte Faden bei Drehung des Fadenführers zu dessen anderen Ende
quer bewegt wird. Während dieser querbewegung wird der Faden an dem überstehenden
Ende der Spule aufgewickelt0 Die Querbewegung i geringer als die übliche Quer bewegung
des Changierfadenführers, so daß an dem überstehenden Spulenende die Padenreserve
aufgewickelt wird0 Nachdem die Fadenreserve aufgewickelt ist, erfaßt der selbst
einfädelnde Chaagieri fadenführer den Faden und bewegt diesen eine und her, so daß
eine Kreuzwicklung entsteht. Infolge der Querbewegung,die der Faden durch den Fadenführer
in der Fadenebene bzw. parallel zu dieser erhält, wird die Fadenreserve schraubenförmig
auf das überstehende Spulenende aufgewickelt. Bus diesem Grund ist ein verhältnismäßig
langes überstehendes Spulenende erforderlich, was Jedoch
den Nachteil
hat, daß einwesentlicher Teil der Länge der Spulenhülse allein für die Fadenreserve
verlorengeht, so daß nicht soviel Faden aufgewickelt werden kann. Um wenigstens
die Spulenhülse zum größten Teil ausnützen zu können, ist deshalb bei der bekannten
Vorrichtung der im Spulenrahmen gelagerte Hülsenträger mit einer Umfangsnut versehen.
Die Fadenreserve wird dann zunächst auf die Nut des Hülsenträgers und im weiteren
Verlauf auf das überstehende Ende der Hülse aufgewickelt. NachteiLig hieran ist,
daß der Spulenrahmen nicht in seiner ganzen Breite zur Anfnahme von Spulen größerer
Lange ausgenützt werden kann, weil ein Teil der Breite durch die länger als normal
ausgebildete Spulenaufnainne verlorengeht. außerdem ist es erforderlich, den Faden
wieder von der Nut des Spulenträgers abzuwickeln.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Fadenfübrung'svorrichtung besteht
auch darin, daß durch den zwangsweisen Antrieb des Faden führers von der Aufwickelwalze
her derselbe auch dann läuft, wenn die Spule noch nicht auf die Aufwickelwalze abgesenkt
ist. Legt man den Faden vor dem Absenken des Spulenrabiens in den Faden führer ein,
so beginnt bereits die tierbewegung des Fadens, ohne daß dieser auf den Spulenträger
bzw. das Hülsenende aufgewickelt wird. Beim anschließenden Absenken des Spulenrahmens
und Lauf der Spule wird dann die Fadenreserve nicht in der beabsichtigten Länge
aufgewickelt. Senkt man hingegen zunächst den Spulenrahmen ab, und legt dann den
Faden erst in den Fadenführer ein, so kann es sein, daß der Faden zunächst in der
Mitte der Spulenhülse aufgewickelt wird und nicht, wie beabsichtigt, an deren Ende.
Es ist also unbedingt erforderlich, daß das Absenken des Spulenrahmens und
das
Einlegen des Fadens gleichzeitig erfolgt, was eine gewisse Geschicklichkeit erfordert,
Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist weiterhin, daß zum Antrieb des Fadenführers
ein Getriebe vorgesehen sein muß, dessen Übersetzungsverhältnis außerdem noch veränderbar
sein soll. Hierdurch werden die Herstellungskosten der gesamten Vorrichtung wesentlich
erhöht, zumal außer diesem Getriebe auch eine sich über die ganze Maschinenlange
erstreckende Antriebswelle erforderlich ist.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fadenführungsvorrichtung
der eingangs erwähnten Banart zu schaffen, die eine konzentrische AnSwicklung einer
Fadenreserve gleichbleibender Lange auf das überstehende Hülsenende ermöglicht,
deren Äufbau vereinfacht und deren Bedienung leichter ist.
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Dies wird drfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Drehachse des
fliegend gelagerten, frei drehbaren Fadenführers im wesentlichen senkrecht zu der
zwischen Voreilwalze und Aufwickelwalze gebildeten Fadenebene angeordnet ist unddaß
sein Umfang auf einer senkrecht zur Anfwickelwalzen-chse durch das eine überstehende
Spulenende verlaufenden Linie liegt. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen
ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Drihachse des Fadenführers im wesentlichen
senkrecht zu der Fadenebene angenordnet. Daaußerdem der Fadenführer zu dem einen
Hülsenende seitlich versetzt ist, entsteht ein genügend großer Umschlingungswinkel,
so daß der frei drehbar gelagerte Fadenführer allein durch die Reibung des Fadens
in Drehung versetet wird. Hierbei wird der
am einen Ende der schraubenförmigen
Führungsnut eingelegte Faden zu dem oberen freien Ende des Fadenführers hin bewegt
und freigegeben, sobald er das obere Ende erreicht hat. Während dieser Querbewegung,
die jedoch keiner Querbewegung bezüglich der Spulenachse entspricht, sondern die
senkrecht zur Spulenachse erfolgt, wird die Fadenreserve auf das Hülsenende komzentrisch
augewickelt, so daß sie nur sehr wenig Platz erfordert und die Hülse praktisch enf
ihrer vollen Länge zum anschließenden Aufwickeln des Fadens in Kreuzwicklung ausgenützt
werden kann. Da der Antrieb des Fadenführers allein durch den ihn teilweise umschlingenden
Faden erfolgt, beginnt der Fadenführer erst zu laufen, wenn die Spulenhülse auf
die Auf wickelwalze abgesenkt ist. Dies hat den Vorteil, daß man den Faden bereits
in die Führungsnut des Fadenführers einlegen kann, bevor der Spulenrahmen abgesenkt
wird. Da Jedoch der Lmif des Fadenführers bei abgesenktem Spulenrahmen erst erfolgt,
ist stets gewährleistet, daß die gewünschte Fadenlänge als Fadenreserve aufgewickelt
wird.
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Weitere Vorteile sowie Einzelheiten der Erfindung sind anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden naher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der gesamten Spulvorrichtung
mit der neuen Fadenführungsvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf dieselbe Fig.
3 einen Achsschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 eine Beitenansioht
des Fadenführers.
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In der Zeichnung ist mit 1 die Aufwickelwalze einer Spulvorrichtung
für eine wärtszwirnmasche, insbesondere eine Doppeldrahtzwirnmaschine bezeichnet,
an welcher sich normalerweise die Spule abstützt. Von dieser Spule ist Jedoch nur
die Spulenhülse 2 gezeichnet, auf der die Spule gewickelt werden soll und die in
dem Spulenrahmen 3 drehbar gelagert ist0 Hierfür dienen die Spulenträ ger 4. Zur
kreuzweisen Wicklung wird der Faden durch einen Ohangierfadenführer 5 in bekannter
Weise eine und herbewegt. Ferner ist eine Voreilwalze 6 vorgesehen, die den Faden
von der Spindel abzieht. Bei seiner durch den Changierfadenführer 5 bewirkten Hin-und
Herbewegung verläuft der Faden stets in einer durch die Voreilwalze 6 und die Anfwickelwalze
1 bestimmten Ebene E-E, die im folgenden als Fadenebene bezeichnet wird.
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Wie bereits oben beschrieben wurde,soll auf das eine überstehende
Ende 2a der Spulenhülse 2 eine Fadenreserve aufgewickelt werden.
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Da der Changierfadenführer eine ununterbrochene Eine und hergehende
Bewegung ausführt, ist dies durch den Changierfadenführer nicht möglich. Es ist
deshalb ein weiterer drehbarer Fadenführer 7 vorgesehen, der eine schraubenförmige
Nut 8 aufweist, Erfindungsgemä# ist die Drehachse bA dieses Fadenführers 7 im wesentlichen
@enkrecht zu der Fadenebene E-E angeordnet. Mit "im wesentlichen senkrecht" wird
hier nicht nur eine genau senkrechte unordnung der Drehachse sondern auch eine gewisse
Schiefstellung gegenüber der Fadenebene etwa im Bereich des Steigengswinkels der
schranbenförmigen Nut 8 verstanden. Mit senkrecht soll
lediglich
ausgedrückt werden, daß die Drehachse des Fadenführers, nicht wie bisher, parallel
zur Voreilwalze und in der Fadenebene angeordnet ist0 Weiterhin ist der Faenführer
7, wie sich insbesondere aus Fig. 3 ergibt,fliegend und frei drehbar auf der die
Drehachse bildenden Achse 9 gelagert. Der Umfang des Fadaführers liegt dabei auf
einer senkrecht zur Aufwickelwalzen-Achse durch das überstehende Spulenende 2a verlaufenden
Linie S.
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Wie man insbesondere aus Fig. 2 erkennen kann, ist der von der Voreilwalze
6 kommende Faden zur Bildung der Fadenreserve in einem Knick um den Fadenführer
7 herumgelegt und am überstehenden Ende 2a der Spulenhülse 2 in bekannter Weise
beispielsweise durch Einklemmen zwischen Spulenhülse und Spulenträger befestigt.
Der Faden wird hierbei am unteren Ende des Fadenführers 7 angelegt.
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Wird dann der Spulenrahmen abgesenkt, so daß die Spulenhülse auf der
Voreilwalze 1 zu liegen kommt, so wird die Spulenhülse mitgenommen und hierdurch
der Faden gespannt, Infolge der Fadenspannung legt sich der Fadnn in den untersten
Gang der schraubenförmigen i?üiirgsrille 8. Durch Reibung zwischen dem Faden F und
dem Fadenführer 7 wird dieser mitgenommen und in Richtung D in Drehung versetzt.
Diese Drehung beginnt jedoch erst, wenn eine gewisse Fadenspannung vorhanden ist,
d.h. wenn, wie eben beschrieben wurde, die Spulenhülse auf der Iufwickelwalze 1
anliegt. Infolge der Drehung des Fadenführers 7 wirkt dessen schraubenförmige Nut
8 ahnlich wie eine Förderschnecke, wodurch der Faden in Richtung q
quer
zur Fadenebene E-E nach oben bewegt wird. Inzwischen wird die Fadenreserve auf dem
Spulenhülsenende 2a aufgewickelt, und zwar in koizentrischen Ringen, da der Fadenführer
7 den Faden zwar quer zur Fadenebene, jedoch nicht in dieser bewegt. Das Aufwickeln
der Fadenreserve dauert so lange an, bis der Faden das obere Ende der Führungsnut
8 erreicht hat, und über das öbere Ende 7a des Fadenführers @ abgleitet. Infolge
der schrägen Zugrichtung wandert der Faden dann in Richtung auf die Hülsenmitte
zu und wird bei Hin- und Herbewegung des Changierfadenführers von diesem erfaßt.
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Die weitere Ereuzwicklung erfolgt dann durch Hin- und Herbewegung
des Changierfadenführers in bekannter Weise. Ein gesonderter Antrieb für den Fadenführer
7 kann deshalb entfallen, weil dieser von dem Faden F in einem größeren Winkel umschlungen
und deshalb allein durch Reibung mitgenommen wird.
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Um einerseits einen einwandfreien Quertransport des Fadens zu dem
oberen Ende des Fadenführers hin zu gewährleisten und andererseits auch eine einwandfreie
Drehmitnahme des Fadenführers 7 durch ReiBung ist es zweckmäßig, wenn die Drehachse
A-A desselben nicht genau senkrecht sondern um den Steigungswinkel der Führungsnut
8 gegenüber der Fadenebene geneigt ist. Hierdurch wird, wie aus Fig. 4 ersichtlich
ist, erreicht, daß der Faden stets annahernd parallel zu der Führungsnut verläuft
und deshalb in größtmöglicher Länge in dieser anliegt. Je größer diese Länge ist,
desto besser ist die Drehmitnahme des Fadenführers und desto sicherer arbeitet die
Vorrichtnng.
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Zwecks einfacher Herstellung ist die Führungsnut 8 vorteilhaft als
Gewinderille in den Außenumfang des 1?enführers 7 eingearbeitet. Gegebenenfalls
wäre es auch denkbar, den Fadenführer 7 zylinderförmig auszubilden und an seinem
Umfang einen schraubenförmig gewundenen Draht zu befestigen, ewischen dessen Gängen
dann die Führungsnut gebildet wird.
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Da der Faden bei der neuen Vorrichtung während des Aufwickelas der
Fadenresesve quer zur Fadenebene bewegt wird, entsteht infolge der Fadenspannung
eine gewisse Querkraft, die den Faden in die Fadenebene zurückzubringen versucht.
Um diese Querkraft nicht alzu groß werden zu lassen - was unter Umständen dazu führen
könnte, daß der Faden in extremen Endlagen am Fadenführer infolge der Querkraft
aus den Gewinderillen herausspringt -ist es zweckmäßig, das obere, freie Ende 7a
des Fadenführers etwa um die halbe wirksame Länge L oberhalb der Fadenebene E-E
anzuordnen.
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Wie weiterhin aus Fig. 3 und 4 erkennbar ist, ist das untere Ende
7b des Fadenführers 7 versenkt in einer Aussparung 9 eines Zweck mäßig kegelstumpfförmigen
Sockels 10 angeordnet. Dank dieser versenkten Anordnung wird verhindert, daß sich
der Faden zwischen dem unteren Ende 7b und dem Sockel 10 einklemmt. Der kegel stumpfförmige
Sockel hat den Vorteil, daß der Faden an ihm nach oben abgleitet und in den untersten
Gang der Fuhrungsnut 8 springt. Es braucht also beim Einlegen des Fadens nicht genau
darauf geachtet zu werden, daß dieser genau in den untersten Gang gelegt wird,
sondern
es genügt, wenn der Fadeiim Bereich des Sockels an diesem angelegt wird.
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Für den Fall, daß es erforderlich ist, verschieden große Fadenreserven
aufzuwickeln, ist es zweckmäßig, den Fadenführer auswechselbar auf der Achse 9 anzuordnen.
Zu diesem Zweck weist der Fadenführer 7 in seiner Lagerbohrung 11 einen Federring
12 auf, der in eine entsprechende Ringnut 13 der Drehachse 9 eingreift.
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Um Verletzungen an den schnellaufenden Voreilwalze 6 auszuschließen,
ist bei bekannten tifwärtszwirnmaschinen diese Voreilwalze durch ein Schutzblech
abgedeckt. Wird dieses Schutzblech 14 so ausgebildet, daß es sich bis in die Nähe
der Voreilwalzen 1 erstreckt, so hat dies den Vorteil, daß es zur Lagerung der erfindungsgemäßen
Fadenführungsvorrichtung dienen kann. Wie nämlich aus Fig. 1 und 2 erkennbar ist,
ist der Sockel 10 auf dem verlängerten Schutzblech 14 befestigt. Das Schutzblech
14 erleichtert hierbei weiterhin das Anlegen des Fadens an die erfindungsgemäße
Fadenführungsvorrichtung, denn die Hand kann sich ohne Verletaungsgefahr auf dem
Schutzblech 14 abstützen, wodurch der Faden in die richtige Lage am Fadenführer
7 gebracht wird.
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Gegebenenfalls wäre es auch denkbar, den Faden nicht nur an den Fadenführer
anzulegen, sondern einmal um ihn herumzuschlingen, was ebenfalls eine sichere Drehmitnahme
des Fadenführers gewährleisten würde.