DE1670580C3 - Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen, die einen Arylalkyl- beziehungsweise Xanthinoalkylrest enthalten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen, die einen Arylalkyl- beziehungsweise Xanthinoalkylrest enthaltenInfo
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Description
worin Ri einen gegebenenfalls durch Hydroxy- oder Alkoxygmppen substituierten Arylrest oder einen
durch Alkylgruppen substituierten Xanthinorest, A eine gerade oder verzweigte Alkylengruppe mit
mindestens 2 C-Atomen ist, R2 eine gerade oder
verzweigte Alkylgmppe darstellt, die gegebenenfalls durch einen gegebenenfalls durch Hydroxy- oder
Alkoxygmppen substituierten Arylrest oder durch einen alkylsubstituierten Xanthinorest und/oder
durch eine Hydroxygruppe substituiert ist und Rj
eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Keton der allgemeinen Formel
O = C
dl)
Bei Anwendung der Phthalimid-Methode muß also zum Beispiel zuerst ein Halogenid Ri-A-HaI mit
Phthalimid umgesetzt, dann das Zwischenprodukt in einer besonderen Verfahrensstufe zum primären Amin
gespalten werden, bevor mit einer Carbonylverbindung hydrierend kondensiert werden kann.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, nach dem sekundäre Amine der
allgemeinen Formel
R,
/
R1-A-NH-CH
R1-A-NH-CH
worin Ri einen gegebenenfalls durch Hydroxy- oder Alkoxygruppen substituierten Arylrest oder tinen durch
Alkylgruppen substituierten Xanthinorest, A eine gerade oder verzweigte Alkylengruppe mit mindestens
2 C-Atomen ist, R2 eine gerade oder verzweigte
Alkylgruppe mit mindestens einem C-Atom darstellt, die gegebenenfalls durch einen gegebenenfalls durch
Hydroxy- oder Alkoxygruppen substituierten Arylrest oder durch einen alkylsubstituierten Xanthinorest
und/oder durch eine Hydroxygruppe substituiert ist und R3 eine gerade oder verzweigte Alkylgruppe mit 1 bis 6
C-Atomen bedeutet, dadurch hergestellt werden, daß ein Keton der allgemeinen Formel
mit einem sekundären Amin der allgemeinen Formel
R1-A-
(IH)
worin Ri die obige Bedeutung hat oder auch eine
Benzyloxyarylgruppe sein kann, in Gegenwart von Palladiumkatalysatoren reduktiv aminiert wird.
Es ist bekannt, sekundäre Amine durch reduktive Aminierung von Carbonylverbindungen mit entsprechenden
primären Aminen herzustellen (H ο u b e η — Weyl, Methoden der organischen Chemie, XI/1 1957,
Seiten 602, 618, 619, 627-631; britische Patentschrift 10 06 137). Die hierzu benötigten primären Amine sind
jedoch in vielen Fällen schwer zugänglich.
Zwar können primäre Amine ihrerseits durch reduktive Aminierung von Carbonylverbindungen mit
Ammoniak hergestellt werden. Die entsprechende Umsetzung liefert jedoch in vielen Fällen nur geringe
Ausbeuten. In anderen Fällen sind die benötigten Carbonylverbindungen relativ schwer zugänglich
und/oder wenig stabil. Von größerer allgemeiner Bedeutung zur Herstellung von primären Aminen ist die
Umsetzung von Ammoniak mit den meist gut zugänglichen und beständigen Alkylhalogeniden. Bei ik>
dieser Umsetzung entstehen jedoch immer Gemische von primären, sekundären und tertiären Aminen
(vergleiche Houben-Weyl, a.a.O., S. 24). Wegen dieser Schwierigkeit wurden Verfahren entwickelt, bei
denen ein bestimmtes Ammoniak-Derivat mit dem <«,
entsprechenden Halogenid umgesetzt wird. Neben Säureamiden, Harnstoff, Hexamethylentetramin und
Arylsulfonamiden kommt vor allem das Phthalimid als
O = C
(Π)
mit einem sekundären Amin der allgemeinen Formel
40 R1-A-NH-CH3
(Hl)
worin Ri die obige Bedeutung hat oder auch eine
Benzyloxyarylgruppe sein kann, in Gegenwart von Palladiumkatalysatoren reduktiv aminiert wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren stammt das Stickstoffatom der verschiedenen herzustellenden sekundären
Amine immer aus dem gleichen primären Amin, nämlich aus dem großtechnisch leicht zugänglichen
Benzylamin, aus dem die Ai'sgangsamine der Formel III leicht und in guten Ausbeuten durch
Umsetzung mit den entsprechenden, ebenfalls leicht zugänglichen Alkylhalogeniden herstellbar sind. Vom
Benzylaminorest wird reduktiv Toluol abgespalten, das zur Herstellung von weiterem Benzylamin verwendet
werden kann: Nach einem großtechnischen Oxydationsverfahren führt Toluol zu Benzaldehyd, der durch
hydrierende Kondensation mit Ammoniak in hohen Ausbeuten zu Benzylamin umgesetzt werden kann (vgl.
Houben - Weyl, a.a.O.S.610).
In der Bilanz werden somit komplizierte sekundäre Amine mit drei variierbaren Resten Ri, R2 und R] in
glatten und einfachen Reaktionen aus entsprechenden, leicht zugänglichen Arylalkyl- beziehungsweise Xanthinoalkylhalogeniden,
den Ketonen der Formel Il und Ammoniak erhalten, wahrend nach der bekannten
reduktiven Aminierung in jedem Einzelfall zuerst die schwierig herzustellenden speziellen primären Amine
hergestellt werden müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt hohe Ausbeuten. Es werden erheblich höhere Ausbeuten erhalten
als beispielsweise nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 10 06 137: Die Ausbeute an 7-[2-(l-Methyl-2-p-tolyläthylamino)-äthyl]-theophyllin-hydrochlorid
entsprechend dem Beispiel 1 der genannten britischen Patentschrift beträgt 33% der Theorie, Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dieselbe Verbindung in einer Ausbeute von 79,2% erhalten.
Diesel Unterschied vergrößert sich nochmals, wenn man den in beiden Verfahren einsetzbaren Grundstoff
7-(/?-Chlor-äthyl)-theophylIin als Bezugspunkt betrachtet Die Umsetzung dieses Grundstoffes mit Benzylamin
liefert in ca. 85%iger Ausbeute das Ausgangsprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens 7-(/>-BenzyIaminoäthyl)-theophyllin.
Bei der Umsetzung von /J-Chlor-äthyl-theophyllin mit
Ammoniak zum beim bekannten Verfahren als Ausgangsstoff einzusetzenden 7-{/J-Aminoäthyl)-theophyl-Hn
entstehen dsgegen stets Gemische von primärem, sekundärem und tertiärem Amin, die schwierig zu
reinigen sind. Das reine primäre Amin wird höchstens in einer Ausbeute von 50% erhalten.
Der glatte Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens war nicht ohne weiteres vorhersehbar. Zum
Beispiel liefert die von S k i t a und Keil in Berichte 61
(1928), 1690 beschriebene vergleichbare Reaktion zwischen N-Äthyl-benzylamin, Acetaldehyd und Wasserstoff
unter Verwendung von Platin als Katalysator lediglich die tertiäre Base, nämlich das N,N-Diäthylbenzylamin
in Ausbauten, die zwischen 15 und 50% schwanken. Die N-Benzylgruppe bleibt hier erhalten,
obwohl andererseits auch mit Fiatin-Katalysatoren Benzylaminoverbindungen grundsätzlich hydrierend
entbenzyliert werden können (vgl. Organic Reactions VII, Seite 318). Soweit bisher aus der Literatur bekannt
ist verläuft die reduktive Aminierung von Ketonen mit sekundären Aminen stets unter Bildung eines tertiären
Amins, wobei in der Regel nur geringe Ausbeuten erreicht werden (vgl. Organic Reactions IV, Seiten 195,
207).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei normalem oder erhöhtem Druck und Zimmertemperatur oder
auch erhöhten Temperaturen, die bevorzugt zwischen 40 und 1000C liegen, durchgeführt Anwendung von
Druck kann die Reaktion beschleunigen. Es kann in Lösungen oder Suspensionen unter Verwendung der
üblichen Lösungsmittel beziehungsweise Lösungsmittelgemische gearbeitet werden.
Als Katalysatoren kommen die üblichen Palladiumkatalysatoren, die mit und ohne Träger angewendet
werden können, in Betracht Als Träger sind zum Beispiel Kohle, Bariumsulfat oder Aluminiumoxyd
geeignet.
Die Katalysatormenge hängt ab vom Palladiumgehalt des Katalysators und der Menge der eingesetzten
Benzylaminoverbindung. Zweckmäßig beträgt der Palladiumanteil zwischen 0,1—2%, bezogen auf das
Gewicht der Benzylaminoverbindung.
Eine Lösung von 7,0 kg 7-(2-Benzylamino-äthyl)-theophyllin in 251 Äthylalkohol, 3,61 kg l-Phenyl-propanon-(2)
und 100 g eines 10% Pd enthaltenden Aktivkohle-Katalysators werden in ein druckfestes 50-1-Edelstahlgefäß
gefüllt. Nach Verschließen des Reaktionskessels und Verdrängen der Luft mit Stickstoff
wird unter Rühren bei einem Wasserstoffdruck von 10 at und einer Temperatur von 80 bis 85" C hydriert
Nach ca. drei Stunden ist die berechnete Menge Wasserstoff aufgenommen. Man läßt abkühlen, filtriert
und säuert das Filtrat mit alkoholischer Salzsäure an (pH =3). Am nächsten Tag wird das auskristallisierte
7-[2-(l-Methyl-2-phenyI-äthylamino)-äthylJ-theophyllin-hydrochlorid
abzentrifugiert, mit 201 Äthylalkohol nachgewaschen und im Vakuumtrockenschrank getrocknet.
Man erhält 7,94 kg ( = 91,8% d.Th.) vom
ίο Schmp.232-235°C.
Ein Gemisch aus 15,67 g 7-(2-Benzylamino-äthyl)-theophyjlin,
9 g 1 -Phenyl- l-hydroxy-propanon-(2), 80 cm3 Äthylalkohol und 1,5 g eines 5%igen Palladium-Kohle-Katalysators
wird bei 500C und Normaldruck
hydriert Nach Aufnahme der berechneten Menge Wasserstoff filtriert man und säuert mit alkoholischer
Salzsäure an. Man erhält nach dem Absaugen und Trocknen 17,3 g (=88% d.Th.) 7-[2-(l-Methyl-2-hydroxy-2-phenyl-äthylamino)-äthyl]-theophyllin-hydrochIorid
vom Schmp. 239 - 241 ° C (Zers.).
theophyllin in 250 cm3 Äthylalkohol gibt man 35,0 g 92%iges l-l-Phenyl-l-hydroxy-propanon-(2) und 2,2 g
eines 10%igen Palladium-Kohle-Katalysators. Man hydriert bei 10 bis 15 at unter gutem Rühren, wobei eine
d. Th.) l-7-[2-( l-Methyl-2-hydroxy-2-phenyl-äthylamino)
äthall-theophyllin-hydrochlorid vom Zersetzungspunkt
240 bis 242° C.
18,0 g 7-(3-Benzylamino-propyl)-theophyllin und 8,8 g 1-Phenylpropanon-(2) werden zusammen in 90 cm3
Äthylalkohol gelöst und unter Zusatz von 3,6 g 5%igem Palladium-Kohle-Katalysator bei 60° und 1,2 at hydriert
Nach Beendigung der Wasserstoffaufnahme filtriert man, säuert mit alkoholischer Salzsäure an und
saugt am nächsten Tag das ausgefallene 7-[3-(l-Methyl-2-phenyl-äthylamino)-propyl]-theophyIlin-hydrochlorid
ab. Die Ausbeute beträgt 13,0g = 61% d.Th. Der Schmelzpunkt liegt bei 210- 212°C.
do Analog Beispiel 4 wird aus 7-(4-Benzylamino-butyl)-theophyjlin
und Methylethylketon das 7-[4-(l-Methylpropylamino)-butyl]-theophyllin-hydrochlorid
gewonnen. Die Substanz schmilzt bei 200—2050C.
fl-s B e i s ρ i e I 6
Nach dem in Beispiel 4 angegebenen Verfahren wird aus l-(2-Benzylamino-äthyl)-thcobromin und I-Phenyl-
opanon-(2) das 1-[2-(l-Methyl-2-phenyl-äthylamino)-iyl]-theobromin-hydrochlorid
vom Schmelzpunkt 0-2020C hergestellt
Ein Gemisch aus 21,4 N-Benzyl-p-benzyloxyphenylipropylamin
und 12,7 g 7-(2-Oxopropyl)-theophyllin wird in einer Lösung von 150 cm3 Äthylalkohol unter
Zusatz von 5 g eines 5%igen Palladium-Kohle-Katalysators bei 62° C hydriert, Nach beendeter Wasserstoffaufnahme
wird filtriert und mit alkoholischer Salzsäure angesäuert. Beim Abkühlen kristallisieren Hg 7-[2-(l-Methyl-2-p-hydroxyphenyl-äthylamino)-propyl]-theophyllin-hydrochlorid
aus. Der Schmelzpunkt beträgt 293 -295° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen der allgemeinen FormelR1-A-NH-CH
\(D
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967D0054341 DE1670580C3 (de) | 1967-10-13 | 1967-10-13 | Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen, die einen Arylalkyl- beziehungsweise Xanthinoalkylrest enthalten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967D0054341 DE1670580C3 (de) | 1967-10-13 | 1967-10-13 | Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen, die einen Arylalkyl- beziehungsweise Xanthinoalkylrest enthalten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1670580A1 DE1670580A1 (de) | 1972-04-20 |
DE1670580B2 DE1670580B2 (de) | 1977-08-18 |
DE1670580C3 true DE1670580C3 (de) | 1978-03-30 |
Family
ID=7055666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1967D0054341 Expired DE1670580C3 (de) | 1967-10-13 | 1967-10-13 | Verfahren zur Herstellung von sekundären Aminen, die einen Arylalkyl- beziehungsweise Xanthinoalkylrest enthalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1670580C3 (de) |
-
1967
- 1967-10-13 DE DE1967D0054341 patent/DE1670580C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1670580B2 (de) | 1977-08-18 |
DE1670580A1 (de) | 1972-04-20 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |