DE1670088A1 - Verfahren zur Herstellung von neuen antidiabetisch wirksamen Sulfonamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von neuen antidiabetisch wirksamen SulfonamidenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D239/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings
- C07D239/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings
- C07D239/24—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D239/28—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazine or hydrogenated 1,3-diazine rings not condensed with other rings having three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to ring carbon atoms
- C07D239/69—Benzenesulfonamido-pyrimidines
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Description
Verfahren zur Herstellung von neuen antidiabetisch v/irksamen Sulfonamiden
Aus der deutschen Patentschrift 1-147 948, den britischen Patentschriften
91^ 716 und 959 608, sowie den belgischen Patentschriften
0O9 270, 022 085 und 622 O86 sind substituierte 2-Benzolsulfonamido-pyrimldine
mit blutzuckersenkender Wirkung bekanntgeworden.
Es wurde nun gefunden, daß Benzplsulfonylamido-pyrimidine, die im Benzolkern einen Carbamidoalkyl-Substituenten tragen, sich
Gurch eine besonders starke und langanhaltende arvtidiabetische
Wirkung auszeichnen.
-1O
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von blutzuckersenkenden
Sulfonamiden der allgemeinen Formel I
A-CO-N-X -N-
SO9-NH-/ N>-Ro (I),
,2-χ^-Λ / "2
..1 welcner bedeuten:
V\ A einen Rest Y-^O- oder ^N- ,
wobei Y einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Alkenyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl-,
Cycloalkenyl-, Cycloalkenylalky1-Rest vorstellt,
0098AA/1866
während V und W Wasserstoff oder gegebenenfalls
substituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-
bzw. Aralkyl-Reste bedeuten, die gleich oder verschieden sein und auch zusammen mit-dem
Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten, gesättigten, heterocyclischen Ring
bilden koennen,
R Wasserstoff oder einen niederen Alkyl- bzw. Aralkyl-Rest,
ψ X einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest
mit 1-4 Kohlenstoffatomen,
Rp einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Alkoxyalkyl- oder Alkoxyalkoxy-Rest,
Die neuen Verbindungen koennen in an sich üblicher Weise hergestellt
werden. Dabei kommen folgende Darstellungsmethoden zur
Anwendung: . ./
a) Umsetzung von Substanzen der allgemeinen Formel II
1V--. A-CO-N-X __.
R /r· \V- qfn\ m fTTV
in der A, X und R, die oben angegebene Bedeutung haben und
η die Zahl 0 bis 2 ist, mit 2-Amino-pyrimidinen der 'allgemeinen. Formel IIlV
(in),
in der R2 die oben angegebene Bedeutung hat, wobei gegebenenfalls
nachträglich zum SuIfonamid oxydiert wird.
009844/ 1 g"6 6
■■■.■■ V : ■■■■■■ :,-■■ ■■■■■"...../.■.■■ ■ .:■ : "■■
b) Umsetzung von Benzolsulfonyl-guanidinen der allgemeinen
Formel IV
in der A, X und R, die oben angegebene Bedeutung haben, mit
Substanzen der allgemeinen Formel V
Z-C-CH-C-Z'
Ii I Il
O E2 0
in der Rp die oben angegebene Bedeutung hat und Z und Z1
Wasserstoff oder Alkoxygruppen vorstellen, oder deren"
funktioneilen Derivaten, worauf man anschließend die gegebenenfalls
in 4- und/oder 6-Stellung hydroxylierten Pyrimidine durch
Überführung in die Halogenverbindung und reduktive Enthalogenierung
in die in 4— und 6-Stellung unsubstituierten Pyrimidine überführt.
c) Acylierung von Substanzen der allgemeinen Formel VI
(VI),
in der X, R^ und R2 die oben angegebene Bedeutung haben, mit
dem reaktionsfähigen Derivat einer Säure der Formel A-COOH,
wobei A die oben angegebene Bedeutung hat.
v 009844/1866
■-../.
d) Umsetzung von Sulfonamiden der allgemeinen Formel VII
A-CO-N-X
in der A, X und R, die oben angegebene Bedeutung haben, mit einem Pyrimidin-Derivat der allgemeinen Formel VIII
. .N-T-
in der Rp die oben - angegebene Bedeutung hat und T eine reaktive
Estergruppe oder eine niedermolekulare Trialkylaminogruppe bedeutet.
Die Umsetzung der Verbindungen II und III wird zweckmäßig in einem
inerten Loesungsmittel in Gegenwart einer Base durchgeführt, vorzugsweise Pyridin oder Trimethylamin. Man kann aber auch mit einem
zweifachen Überschuß des Aminopyrimidins arbeiten, um den bei der Reaktion entstehenden Chlorwasserstoff abzufangen. Die anschließende
Oxydation der Sulfenamide bzw. Sulfinamide erfolgt in üblicher
Weise, z.B. durch Behandlung mit Wasserstoffperoxyd, Kaliumpermanganat
oder Salpetersäure.
Die als Ausgangsverbindungen benutzten Benzolsulfonylguanidine IV koennen z.B. durch Zusammenschmelzen der Benzο!sulfonamide mit
Guanidincarbonat erhalten werden. Die erfindungsgemäße Kondensation mit den ß-Dicarbonylverbindungen V kann z.B. mittels Alkalialkoholat
in Alkohol durchgeführt werden. Die ß-Dicarbonylverbindung wird hierbei in freier Form oder als funktioneile Derivate, z.B.
Acetale, eingesetzt; sie koennen aber auch im "Eintopfverfahren" nach Vilsmeier aus Aldehydacetalen bzw. entsprechenden Enaminen,
QQ984W1866
Silurechlorid und Dialkylformamid hergestellt werden. Verwendet
:.:an anstelle der Dialdehyde entsprechend substituierte Malonester
oder r-ialonalaehyde bzw. deren funktioneile Derivate, so müssen
anschlieiend die in 4- und/oder 6-Stellung des Pyrimidinrings
üefindichen Hydroxygruppen mit Hilfe eines anorganischen Säurechlorias
durch Chlor ersetzt werden, das sich dann z.B. mit Zinks^CiUD reduktiv leicht entfernen läßt.
DLa acylierung der Veruindungen VI wird in üblicher Weise durch-
-jc-fünrt, also z.3. durch Umsetzung mit den entsprechenden Säure-
;.cilojeniden, vorzugsweise in Gegenwart eines Säureacceptors;oder ä
reaktionsfähigen Derivaten derselben. Zur Einführung des Restes Y-O-CO- verwendet man zweckmäßig Chlorkohlensäureester bzw. die
ontsprecnenaen ortho-Kohlensäureester, während der Rest N-CO-sich
durch Umsetzung mit Carbaminsäurehalogeniden bzw. uen entsprechenden Isocyanaten einführen läßt. Man kann aber auch
uie Verbindungen VI zunächst mit Phosgen behandeln und die so erhaltenen
Zwischenprodukte mit einem Alkohol Y-OH bzw. einem Amin
x NH umsetzen.
Als AusgangGverbindungen der Formel VIII kommen insbesondere
ii-Halogori-pyrimidine infrage; sie koennen z.B. durch Umsetzung
von 2-Hydroxy-pyrimidinen mit überschüssigem Phosphoroxychlorid gewonnen v/erden. Die erfindungsgemäße Kondensation mit den
iienzolsulfonamiden VII findet bevorzugt in Anwesenheit einer Base, wie Kaliumcarbonat, statt. Anstelle der 2-Halogen-pyrimidine
.■cann auch das entsprechende Trialkylamino-pyrimidin mit dem
üuli'onamid unter Austritt von Trialkylamin zu den Benzolsulfonamidopyrimidinen
urngesetzt werden.
•>us erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der nachstehenden
Beispiele näher erläutert.
Q098U/1866
Beispiel 1
2-[4-(ß--)N~Methyl-N-o-tolyl^--ureido-N'-äthyl)-benzolsulfonamido]~
5-isobutyl-pyrimidin
5 g 2-[4-(3-Aminoäthyl)-benzolsulfonamido]-5-isobutyl-pyrimidin
werden in 7,5 ml 2n-Natronlauge geloest und mit 7*5 ml
2n-Sodaloesung versetzt. Gleichzeitig loest man 3*2 g
N-Methyl-N--(o-tolyl)-carbamylchlorid [Pp-. 62-63°3 in 10 ml
Methylenchlorid und tropft diese Loesung unter Rühren langsam
zu der alkalischen Loesung. Das Reaktionsprodukt scheidet sich während der Umsetzung ab. Zur Vervollständigung der Umsetzung
erhitzt man 2 Stunden auf 50-60 . Dann saugt man ab, behandelt den Rückstand mit verdünnter Salzsäure und saugt erneut ab. Zur
Reinigung wird das substituierte Sulfonamid in molaren Mengen
verdünnter Natronlauge geloest, mit Tierkohle behandelt und filtriert. Schließlich fällt man die freie Verbindung mit Kohlensäure
aus. Anschließend wird aus Methanol-Wasser umkristallisiert;
Fp. 171-174°, Ausbeute: 46 % d.Th.
2-[4-(ß-\N-Methyl~N-benzyl-ureidoj-N'-äthyl)-benzolsulfonamido]-5-isobutyl-pyrimidin
D G 2~[4-(ß-Aminoäthyl)-benzolsulfonamido]-5-isobutyl-pyrimidin
werden in 15 ml Pyridin geloest und unter Eiskühlung und Rühren 2,ö g N-Methyl-N-benzyl-carbamylchlorid zugegeben. Man läßt bei
Zimmertemperatur über Nacht stehen und erhitzt dann 1 Stunde auf dem Wasserbad. Nach dem Abkühlen wird die Loesung auf Eis gegossen
und mit verd. Salzsäure angesäuert. Das Reaktionsprodukt wird abgesaugt; zur Reinigung wird es in verdünnter Sodaloesung
009844/186 6~
geloest, mit Tierkohle behandelt, filtriert und dann mit
verd. Salzsäure wieder ausgefällt. Schließlich wird aus Alkohol umkristallisiert; Fp. I62-I650, Ausbeute: 30 % d.Th.
In analoger Weise erhält man die folgenden Verbindungen:
2- f>-(ß-JN-Methyl-N-phenyl-ureido^-N*-äthyl)-benzolsulfonamido]-S-isoeutyl-pyrimidin;
Fp. 168-170° (aus Xylol);
2- [4- (3 -ill -Methyl-N-(2-meth.oxy-5-ehlorphenyl)-ureido $-N' -äthyl)-
^•iizolsulfonarnido "1-5-isobutyl-pyrimidin; Fp. 88° (zur Reinigung f
wird das Ammoniumsalz hergestellt und aus verdünntem 'Ammoniak
uiTacristallisiert);
2-[4-(i3-{N-Indolino-carbamido}-N' -äthyl)-benzolsulf onamido] -5-isobutyl-pyrimidin;
Fp. 195-197° (aus Alkohol).
2-[4-(iE-3enzyloxy-carbamido)-äthyl)-benzolsulfonamido]-5-isobutyl-<
cyrimidin
4 g 2-[4-(3-Aminoäthyl)-benzolsulfonamido]-5-isobutyl-pyrimidin
werden in 20 ml Pyridin geloest, worauf man 3 ml Chlorameisensäure
-benzylester langsam zutropfen läßt. Nach analoger Aufarbeitung
wie im Beispiel 2 beschrieben erhält man die oben genannte Urethanverbindung vom Fp. 129-I300 (aus Alkohol).
2-[4-(ß-fN-Äthyl-äthoxycarbamido
\
-äthyl)-benzolsulfonamido1-5-isobut7/·l·-pyrίmldin
^;9g 4-[B-(N-Athyl-äthoxycarbamido)-äthyl)-benzolsulfochlorid
0098ΛΛ/1866
[oelig, hergestellt durch Sulfochlorierung von N-(ß-Phenyläthyl)-N-äthyl~carbamidsäureäthylester]
werden=in eine Loesung von 5 g 2-Amino-5-isobutyl-pyrimidin in 20 ml absolutem Pyridin
langsam unter Eiskühlung eingetragen. Man läßt das Reaktionsgemisch langsam auf Zimmertemperatur erwärmen und erhitzt
1 Stunde auf dem Wasserbad. Nach dem Abkühlen gießt man die Reaktionsloesung auf Eis; dabei scheidet sich das Reaktionsproaukt
ab, welches abgesaugt wird. Zur Reinigung wird es in verdünnter Sodaloesung geloest, mit Tierkohle behandelt, filtriert
und die freie Verbindung mit verd. Salzsäure ausgefällt. Anschließend wird aus Methanol umkristallisiert j Pp. 157-159°·
In analoger Weise erhält man das 2-[4-(ß-;'Ä'thoxycarbamido\-äthyl)-benzolsulfonamido]-5-isobutyl-pyrimidin
vom Pp. 15^-150° (aus
Äthanol).
Claims (1)
- BelegexempiarDarf nicht geändert weiden-9-PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von neuen antidiabetisch wirksamen Sulfonarr.iden der allgemeinen Formel IN-SO2-NH-/ V^o CD.XNin weicher beaeuten:α einen itest; Y-O- oaervrwobei Y einen gegooenenfalls substituierten Alkyl-,Alkenyl-, Aralkyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkylalkyl-, Cycloalkenyl-, Cycloalkenylalkyl-Rest vorstellt,v;a.hrend V und V/ 7/asserstoff oder gegebenenfalls substituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- bzw. Aralkyl-Reste bedeuten, die gleich oder verschieden sein und auch zusammen mit dem Stickstoffatom einen gegebenenfalls substituierten, gesättigten, heterocyclischen Ring bilden koennen,R- Wasserstoff oder einen niederen Alkyl- bzw. Aralkyl-Rest,X einen geradkettigen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen,R2 einen gegebenenfalls substituierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Alkoxyalkyl- oder Alkoxyalkoxy-Rest,dauureh gekennzeichnet, daß man entwederA
009844/ 1866a) Substanzen der allgemeinen Formel IIA-CO-N-XR1 Γ Vs(O)nCi (H),in der A, X und R die oben angegebene Bedeutung haben und η die Zahl 0 bis 2 ist, mit 2-Amino~pyrimidinen der | allgemeinen Formel III _in der Rp die oben angegebene Bedeutung hat,umsetzt, wobei gegebenenfalls nachträglich zum SuIfonamid oxydiert wird, oderb) Benzolsulfonyl-guanidine der allgemeinen. Formel IV(IV),in der A, X und R, die oben angegebene Bedeutung haben, mit Substanzen der allgemeinen Formel VZ-C-CH-C-Z1 \Il I Il M>0 R2 0in der R2 die oben angegebene Bedeutung hat'und Z und Z'·/. 00 9 8Λ4/186 6Wasserstoff oder Aikoxygruppen vorstellen, oder · · deren funktionellen Derivatenumsetzt, worauf man anschließend die gegebenenfalls in 4- und/oder o-Stellung hydroxylierten Pyrimidine durch Überführung in die Halogenverbindung und reduktive Enthalogenierung in die in 4- und 6-Stellung unsubstituierten Pyrimidine überführt, oderc) Substanzen der allgemeinen Formel VI
HN-Xv r~-. N-in der X3 R1 und R„ die oben angegebene Bedeutung haben, mit dem reaktionsfähigen Derivat einer Säure der Formel A-COOH umsetzt, wobei A die oben angegebene Bedeutung hat, oderd) Sulfonamide der-allgemeinen Formel VIIA-CO-N-X(VII),in der A, X und R1 die oben angegebene Bedeutung haben, mit einem Pyrimidin-Derivat der allgemeinen Formel VIIIΝν-^ Vr2 (viii),in der R^ die oben angegebene Bedeutung hat. und T eine reaktive Estergruppe oder eine niedermolekulare Trialkylamino· gruppe bedeutet, umsetzt.0 9 8 4 4/1866
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