DE1668992C3 - Azo-Metallkomplexsalze von 6-Cyanodere-Halo-Kl'-sulfo-r-naphthylazo)-2-naphthol-, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung zur elektrophoretischen Bilderzeugung - Google Patents

Azo-Metallkomplexsalze von 6-Cyanodere-Halo-Kl'-sulfo-r-naphthylazo)-2-naphthol-, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung zur elektrophoretischen Bilderzeugung

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DE1668992C3 DE1668992A DEX0000137A DE1668992C3 DE 1668992 C3 DE1668992 C3 DE 1668992C3 DE 1668992 A DE1668992 A DE 1668992A DE X0000137 A DEX0000137 A DE X0000137A DE 1668992 C3 DE1668992 C3 DE 1668992C3
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Description

worin R eine Cyangruppe oder ein Haiogenatom und Me Kalzium, Strontium, Barium oder Mangan bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung eines Azo-Metallkomplexsalzes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein 6-Halo- oder 6-Cyan-2-naphtho! mit 2-Diazo-l-naphthalin-sulfonsäure in bekannter Weise gekuppelt und mit einem wasserlöslichen Kalzium-, Strontium-, Barium- oder Mangansalz versetzt bzw. in bekannter Weise zur Reaktion gebracht wird.
3. Verwendung von Verbindungen nach Anspruch 1 zur elektrophoretischen Bilderzeugung, indem eine Schicht einer feinteiligen Suspension von Verbindungsteilchen mindestens einer Farbe zwischen wenigstens 2 Elektroden, von denen wenigstens eine teilweise oder ganz durchsichtig ist, einem elektrischen Feld ausgesetzt und durch die durchsichtige Elektrode mit aktivierender elektromagnetischer Strahlung belichtet wird, mit Ausnahme einer Suspension photoelektrophoretischcr Teilchen für elektrophoreto-photographische Verfahren aus blauempfindlichen gelben, grünempfindlichen purpurnen und rotempfindlichen Teilchen in einer isolierenden Flüssigkeit, wobei als photoelektrophoretische Teilchen die Kombination aus 1,3,6,8-Tetracyanpyren, dem Kalziumsalz von 6-Brom-l-(l'-suifo-2'-naphthylazo)-2-naphthol und metallfreiem Phthalocyanin verwendet wird.
Die Erfindung betrifft neue Azo-Metallkomplexsalze von 6-Cyan- oder 6-Halo-l-(l'-sulfo-2'-naphthylazo)-2-naphtho!e, die insbesondere als elektrisch lichtempfindliche Pigmentstoffe für die elektrophoretisch^ Bilderzeugung verwendbar sind.
Es sind bereits viele anorganische und organische Pigmentstoffe bekannt. Sie sind zwar für bestimmte Zwecke gut verwendbar, haben jedoch allgemein untereinander verschiedene unerwünschte Eigenschaften. Die Klasse der anorganischen Pigmentstoffe zeigt eine hohe Widerstandskraft gegenüber Licht, Wasser, Alkohol und ölen, hat jedoch schlechte Dispersionseigenschaften. Organische Pigmentstoffe, die allgemein teurer und weniger widerstandsfähig gegenüber verschlech-S ternden Einflüssen sind, haben gegenüber den anorganischen Pigmentstoffen bessere Dispersions- und Verwendungseigenschaften sowie bessere Farbqualität. Es ist eine große Zahl organischer Pigmentstoffe bekannt, von denen die folgenden typische Beispiele sind.
ίο Anthrazenpigmentstoffe sind allgemein sehr widerstandsfähig gegenüber Licht, Hitze, Säuren und Alkalistoffen, jedoch verfärben sie sich in Alkohol und sind teuer. Triphenylmethanfarbstoffe haben brillante, saubere Farben, sind jedoch sehr instabil. Sie verfärben sich oft in Wasser und Alkohol und haben einen geringen Widerstand gegenüber Säuren und Alkalistoffen. Indanthrenpigmentstoffe haben wenig Brillanz und Färbungskraft, gehören jedoch zu den dauerhaftesten bekannten Pigmentstoffen. Toluidinpigmentstoffe haben einen hohen Widerstand gegenüber Licht, der jedoch gegenüber Säuren und Aikalistoffen nur gering ist. Diese Pigmentstoffe verfärben sich in öl. Rhodaminpigmentstoffe haben brillante, saubere Farben, jedoch allgemein einen geringen Widerstand gegenüber verschlechternden Einflüssen.
Daraus geht bereits hervor, daß die meisten Pigmentstoffe gute und schlechte Eigenschaften haben. Es besteht daher ein Bedarf an verbesserten Pigmentstoffen mit guter Widerstandskraft gegenüber Verschlechterung, guten Dispersionseigenschaften und brillanten, sauberen Farben.
Kürzlich wurde ein elektrophoretisches Abbildungsverfahren entwickelt, mit dem Farbbilder hergestellt werden können und bei dem Pigmentstoffe mit sauberen, reinen Farben und elektrischer Lichtempfindlichkeit benötigt werden. Dieses Verfahren ist in der französischen Patentschrift 1 450 843 beschrieben. Es arbeitet mit verschiedenfarbigen lichtabsorbierenden Teilchen, die in einer nichtleitenden Trägerflüssigkeit suspendiert sind. Die Suspension befindet sich zwischen zwei Elektroden, an die eine Spannung angeschaltet ist und die mit einem Bild belichtet werden. Bei Durchführung dieser Schritte findet eine selektive Teilchenwanderung in bildmäßiger Verteilung statt, durch die auf einer oder beiden Elektroden ein sichtbares Bild entsteht. Ein wesentlicher Bestandteil des Verfahrens sind die suspendierten Teilchen, die intensiv gefärbt und elektrisch lichtempfindlich sein müssen und offenbar eine Änderung der Polarität ihrer Eigenladung bei Belichtungmit aktivierenderelektromagnetischerStrahlung durch Wechselwirkung mit einer der Elektroden erfahren. Werden Teilchen einer einzigen Farbe verwendet, so ergeben sich einfarbige Bilder entsprechend der üblichen Schwarzweißphotographie. Die Bilder können auch farbig hergestellt werden, wenn Mischungen zweier oder mehr verschiedenartig gefärbter Teilchenarten verwendet werden. Die Teilchen einer jeweiligen Farbe sind lediglich für Licht einer speziellen Wellenlänge oder eines schmalen Wellenlängenbandes empfindlich, wodurch sich eine Farbentrennung ergibt.
Bei diesem Verfahren wurde unter anderem auch
bereits Kalziumlitholrot, d. h. der Kalziumlack des l-(r-Sulfo-2'-naphthylazo)-2-naphthoIs, verwendet.
Die bei diesem Verfahren für die BildsiolTteilchen verwendeten PigmentstofTe müssen starke, saubere Färbung besitzen und sehr lichtempfindlich sein. Die bisherigen Pigmenlst iITe haben oft eine schlechte Farbenreinheit und Brillanz, wenig Lichtempfindlich
keit und/oder nicht die richtige Beziehung zwischen dem Spitzenwert des Empfindlichkeitsspektrums und der maximalen Lichtempfindlichkeit.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, neue Verbindungen zu schaffen, die als Pigmentstoffe geeignet sind und die vorstehend beschriebenen Nachteile nicht aufweisen und in einem elektrophoretischen Abbildungsverfahren anwendbar sind. Sie sollen als Überzüge verwendbar sein, im Vergleich zu bekannten Stoffen bessere Widerstandsfähigkeit ge- ίο genüber thermischen und chemischen Einflüssen zeigen und eine bessere elektrische Lichtempfindlichkeit besitzen. Ferner sollen sie die Herstellung einer mehrfarbigen Teilchenmischung ermöglichen, so daß durch Elektrophorese bessere Farbbilder hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst durch Azo-Metallkomplexsalze von 6-Cyan- oder 6-HaIo-l-(l'-sulfo-2'-naphthylazo)-2-naphthol gemäß der allgemeinen Formel ao
N = N-
SO3
,— OH
R- ί Me'+/2
worin R eine Cyangruppe oder ein Halogenatom und Me Kalzium, Strontium, Barium oder Mangan bedeuten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben eine starke Magentafärbung und sind in den üblichen organischen Lösungsmitteln weitgehend unlöslich. Sie können in den üblichen Farbträgerstoffen dispergiert werden, ohne zu stark aufgelöst zu werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind durch eine äußerst günstige Kombination von Unlöslichkeit und Lichtempfindlichkeit gekennzeichnet.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein 6-Halo- oder 6-Cyan-2-naphthol mit 2-Diazo-l-naphthaIin-sulfonsäure in bekannter Weise gekuppelt und mit einem wasserlöslichen Kalzium-, Strontium-, Barium- oder Mangansalz versetzt bzw. in bekannter Weise zur Reaktion gebracht wird.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich insbesondere für die elektrophoretische Bilderzeugung. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die in 6-Stellung substituierten erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber bekannten Verbindungen, insbesondere auch gegenüber dem in 6-Stellung unsubstituierten Kalziumlitholrot, eine um eine Größenordnung oder mehr höhere Lichtempfindlichkeit aufweisen.
Ein älterer Vorschlag betrifft eine Suspension photoelektrophoretischer Teilchen in einer isolierenden Flüssigkeit, wobei die photoelektrophoretischcn Teilchen ein Gemisch aus blauempfindlichen gelben 1,3,6,8-Telracyanpyrenteilchen, grünempfindlichen purpurnen Teilchen des Kalziumsalzes von 6-Broml-(l'-sulfo-2-naphthylazo)-2-naphlhol und rotempfindlichen blaugrünen Teilchen von metallfreiem Phthalocyanin sind.
Die Erfindung betrifft daher weiterhin die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur elektrophoretischen Bilderzeugung, indem eine Schicht einer feinteiligen Suspension von Verbindungsteilchen mindestens einer Farbe zwischen wenigstens 2 Elektroden, von denen wenigstens eine teilweise oder ganz durchsichtig ist, einem elektrischen Feld ausgesetzt und durch die durchsichtige Elektrode mit aktivierender elektromagnetischer Strahlung belichtet wird, mit Ausnahme einer Suspension photoelektrophoretischer Teilchen für elektrophoreto-photographische Verfahren aus blauempfindlichen gelben, grünempfindlichen purpurnen und rotempfindlichen blaugrünen Teilchen in einer isolierenden Flüssigkeit, wobei als photoelektrophoretische Teilchen die Kombination aus 1,3,6,8 - Tetracyanpyren, dem Kalziumsalz von 6-Brom-l-(l'-sulfo-2'-naphthylazo)-2-naphthol und metallfreiem Phthalocyanin verwendet wird.
Das Kaiziumsafz von 6-Brom-l-(l'-sulfo-2'-naphthylazo)-2-naphthoI wird für die elektrophoretische Bilderzeugung vorzugsweise verwendet, da diese Verbindung speziell reine Magentafärbung besitzt und besonders lichtempfindlich ist. Da die Schattierung oder die Tönung der Verbindungen sowie ihr Empfindlichkeitsspektrum und ihre Lichtempfindlichkeit sich abhängig -/on den verwendeten Substituenten leicht ändert, lassen sich durch Mischen verschiedener erfindungsgemäßer Verbindungen Zwischenwerte dieser Veränderlichen erzielen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind speziell geeignet für die elektrophoretische Bilderzeugung nach bekannter Weise. Eine geeignete Anordnung zur elektrophoretischen Bilderzeugung ist in der französischen Patentschrift 1 450 843 beschrieben und braucht somit nicht näher erläutert werden. Nach diesem Verfahren können einfarbige und mehrfarbige Bilder erzeugt werden.
Jede geeignete nichtleitende Flüssigkeit kann als Träger für die Pigmentstoffteilchen verwendet werden. Typische Trägerflüssigkeiten sind Decan, Dodecan, N-Tetradecan, Paraffin, Bienenwachs oder andere thermoplastische Stoffe. Mit Spannungen zwischen etwa 300 und 7000 Volt und Verwendung der in der F i g. 1 A der französischen Patentschrift 1 450 843 dargestellten Anordnung ergaben sich Bilder guter Qualität.
Bei einem einfarbigen Verfahren werden Teilchen einer einzigen Farbe ir. der Trägerflüssigkeit dispergiert und mit einem Schwarzweißbild belichtet. Es ergibt sich ein einfarbiges Bild, das einer üblichen Sehwarzwei ßphotographie entspricht. Bei einem mehrfarbigen Verfahren sind die Teilchen derart ausgewählt, daß diejenigen Teilchen verschiedener Farben für verschiedene Wellenlängen des sichtbaren Spektrums entsprechend ihren Hauptabsorptionsbändern empfindlich sind. Die Pigmentstoffe sollen ferner derart ausgewählt sein, daß ihre Kurven des Empfindlichkeitsspektrums sich praktisch nicht überlappen, wodurch eine Farbentrennung und eine subtraktive Erzeugung eines Mehrfarbenbildes möglich ist. In einem typischen mehrfarbigen Verfahren soll die Teilchendispersion cyanfarbenc Teilchen, die hauptsächlich für rotes Licht empfindlich sind, magentaforbenc Teilchen, die hauptsächlich für grünes Licht empfindlich sind, und gelbe Teilchen, die hauptsächlich für blaues Licht empfindlich sind, enthalten. Werden diese Teilchen miteinander
in einer Trägerflüssigkeit vermischt, so erhält die Flüssigkeit ein schwarzes Aussehen. Werden eine oder mehr Teilchenarten von der unteren Elektrode auf die obere Elektrode übertragen, so bleiben Teilchen zurück, die eine Farbe erzeugen, die der Farbe des auftreffenden Lichtes entspricht. So bewirkt beispielsweise eine Belichtung mit rotem Licht eine Wanderung der cyanfarbenen Teilchen, wodurch die magentafarbenen und gelben Teilchen zusammen beim endgültigen Bild eine rote Färbung bewirken. In derselben Weise werden blaue und grüne Farben durch Entfernung der gelben bzw. magentafarbenen Teilchen erzeugt. Wenn weißes Licht auf die Mischung auftrifft, so wandern alle Pigmentstoffteilchen, wodurch die weiße Färbung der durchsichtigen Unterlage zurückbleibt. Wird keine Belichtung vorgenommen, so bleiben alle Teilchen auf der unteren Elektrode zurück und ergeben zusammen eine schwarze Färbung. Dies ist ein ideales Verfahren zur subtraktiven Farbbilderzeugung, da die Teilchen nicht nur jeweils aus einer einzigen Komponente bestehen, sondern zusätzlich die doppelte Funktion des Färbungsmittels für das Bild und des lichtempfindlichen Mediums erfüllen.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der oben angegebenen allgemeinen Formel eine überraschende Wirkung zeigen, wenn sie in einem einfarbigen oder mehrfarbigen elektrophoretischen Abbildungsverfahren verwendet werden. Ihr gutes Empfinclichkeitsspektrum und ihre starke Lichtempfindlichkeit ergeben gutgetönte, brillante Bilder. Wie bekannt ist, besitzen viele Azopigmentstoffe elektrische Lichtempfindlichkeit, wodurch sie zur Verwendung bei der elektrophoretischen Bilderzeugung geeignet sind. Viele der bekannten Azopigmentstoffe sind jedoch nicht zur substraktiven Erzeugung mehrfarbiger Bilder geeignet, bei der die Teilchen magentafarben, gelb oder cyanfarben sein sollen. Vieledersogenannten magentafarbenen Pigmentstoffe sind tatsächlich zu rot für eine sehr gute subtraktive Bilderzeugung. Die Pigmentstoffe der vorliegenden Erfindung haben jedoch die sehr erwünschte reine Magentafarbe sowie eine besonders hohe Empfindlichkeit.
Andere geeignete verschiedenfarbige lichtempfindliche Pigmentstoffteilchen mit den erwünschten Empfindlichkeitsspektren können als Pigmentstoffe bei der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung einer Teilchenmischung in einer Trägern1 üssigkeit zur Mehrfarbenbilderzeugung verwendet werden. Mit etwa 2 bis etwa 10 Gewichtsprozent Pigmentstoff in der Suspension wurden guten Ergebnisse erzielt.
Alle Anwendungsbeispiele werden in einer Anordnung der in der Fig. IA der französischen Patentschrift 1 450 843 dargestellten Art durchgeführt, bei der die Bildstoffmischung auf eine optische Glasunterlage aufgebracht ist, durch die hindurch die Belichtung vorgenommen wird. Die optische Glasunterlage ist mit einem Schalter, einer Spannungsquelle und dem leitfähigen Kern einer Rolle mit einem Überzug aus Barytpapier in Reihe geschaltet. Die Rolle hat einen Durchmesser von etwa 6,5 cm und wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 cm/sec über die Plattenoberfläche geführt. Die verwendete Platte hat eine Größe von etwa lü · 10 cm und wird mit einer Belichtungsstärke von etsva 12 500 Lux, gemessen auf der nicht überzogenen optischen Glasplatte, belichtet. Falls nicht anders angegeben, so werden etwa 7 Gewichtsprozent der angegebenen Pigmentstoffe in jedem Beispiel in Kerosin suspendiert und eine Spannung von etwa 2500 Volt angeschaltet. Aüe Pigmentstoffe, die eine handelsübliche relativ große Teilchengröße besitzen, werden in einer Kugelmühle etwa 48 Stunden lang zur Verringerung ihrer Größe gemahlen, so daß sie eine stabilere Dispersion ergeben, die die Auflösung des endgültigen Bildes verbessert. In jedem der Beispiele 3 bis 10 wird die Belichtung mit einer Lampe von 3200° K durch ein neutrales, abgestuftes Keilfilter 0,3 zur Messung der Empfindlichkeit der Suspensionen
ίο für weißes Licht vorgenommen, und in besonderen Tests werden Wrattenfilter 29,61 und 47 b zur Messung der Suspensionen für rotes, grünes und blaues Licht der Lichtquelle vorgeschaltet.
Die Herstellungsbeispiele erläutern die Synthese der eriindungsgemäßen Verbindungen. Anteile und Prozentwerte beziehen sich auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben. Die Beispiele stellen einige vorzugsweise Ausführungsformen von Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pigmentstoffe dar.
Herstellungsbeispiel 1
Etwa 0,55 Mol von 2-Amino-l-naphthalinsulfonsäure werden in etwa 1 1 Wasser aufgelöst, welches 2j etwa 27 g Natriumkarbonat enthält. Diese Lösung wird in etwa 1 1 Salzsäure (4normal) unter starkem Umrühren eingegossen. Die Suspension wird durch Beigabe von etwa 700 g zerkleinertem Eis abgekühlt und durch langsames Eingießen in etwa 35 g Natriumnitrit J0 in Form einer 30%igen Lösung, die auf etwa 5C abgekühlt ist, diazotiert. Die Reaktionsmischung wird etwa 1 Stunde lang gerührt. Die auf diese V/eise erhaltene Suspension des Diazoniumsalzes wird durch Filtrierung gereinigt. Die löslichen Verunreinigungen werden entfernt, und der aus relativ reinem Diazoniumsalz bestehende Filtersatz wird in etwa 1 I Wasser suspendiert.
Eine zweite Lösung wird hergestellt, indem etwa 0,5 Mol 6-Brom-2-naphthol in etwa 500 ml 8°/oiger Natriumhydroxidlösung aufgelöst werden. Diese Lösung wird mit Wasser auf ein Volumen von etwa 1,5 1 verdünnt.
Die Lösung von 6-Brom-2-naphthol wird dann langsam in die Suspension des Diazoniumsalzes unter kräftigem Umrühren eingegossen. Die Temperatur wird während der Mischung der beiden Lösungen auf etwa 200C gehalten. Es ergibt sich eine kirschrote Ausscheidung, die durch Filtrierung gesammelt und mit Wasser gewaschen wird.
Die Ausscheidung wird dann in etwa 100 ml Wasser suspendiert, und die Suspension wird in 1 1 etwa 6%ige Lösung Kalziumchlorid in Wasser eingegossen. Die Mischung wird kräftig gerührt und auf etwa 95°C etwa 1 Stunde lang erhitzt. Ein hell magentafarbener Feststoff wird ausgeliltert und sorgfältig mit Wasser zur Entfernung ionischer Verunreinigungen gewaschen. Dieses Produkt ist ein Kalziumfarbstoff von 6-Broml-(l'-sulfo-2-naphthylazo)-2-naphthol.
Die Empfindlichkeit dieses Pigmentstoffcs kann zur Verwendung für die eleklrophoretischc Bilderzeugung durch weitere Reinigung erhöhl werden. Eine Reinigung kann folgendermaßen durchgeführt werden: Etwa I Teil des Pigmentstcffes wird in etwa 5 Teilen Pyridin gekocht und gefiltert. Der Pigmentstoff wird nochmals mit heißem Pyridin und dann mit Methanol gewaschen, bis das Pyridin entfernt ist. Der Pigmentstoff wird bei etwa 80 C und Vakuum 12 Stunden lang getrocknet.
Merstclliingsbcispicl 2
Eine Diazoniumsalzlösung wird hergestellt, wie im ersten Absatz von Beispiel 1 beschrieben. Eine zweite Lösung wird hergestellt, indem etwa 0,5 Mol 6-Cyan-2-naphthol in etwa 500 ml 8°/oiger Natriumhydroxidlösung gelöst werden. Diese Lösung wird dann mit Wasser auf ein Volumen von etwa 1,5 1 verdünnt.
Die Lösung von 6-Cyan-2-naphthol wird dann langsam in die Suspension des Diazoniumsalzes unter kräftigem Umrühren eingegossen. Die Temperatur wird während dieser Zeil auf etwa 20nC gehalten. Es ergibt sich eine magcntafarhcne Ausscheidung, die durch Filtrierung gesammelt und mit Wasser gewaschen wird. Der hergestellte Pigmentstoff ist ein Natriumsalz von 6-Cyan-l-(r-siilfo-2-niiplithylazo)-2-niiphth()l.
Das auf diese Weise hergestellte Nalriumsalz des Pigmentstoffes wird in etwa 100 Teilen Wasser suspendiert, und die Suspension wird in etwa I 1 einer 6"/oigcn Lösung von Bariumchlorid in Wasser eingegossen. Die Mischung wird sorgfältig gerührt und auf etwa 100 C 1 Stunde lang erhitzt. Hin hell magciHafarbcncr Feststoff wird ausgcfillert und sorgfältig mit Wasser gewaschen, um die ionischen Verunreinigungen zu entfernen. Dieses Produkt ist das Bariumsal/ von 6-Cyan-l-(r-sulfo-2-naphthylazo)-2-naphthol.
Dieser Pigmentstoff kann weiter durch Kochen eines Teiles Pigmentstoff in etwa 4 Teilen Dimethylformamid und Filtricrimg der Mischung gereinigt werden. [3er Pigmentstoff wird dann nochmals mit [Dimethylformamid und dann mit Methanol gewaschen, bis das Dimethylformamid entfernt ist. Der Pigmentstoff wird dann bei Vakuum und etwa 700C 12 Stunden lang getrocknet.
Anwendungsbeispiel 3
Etwa 7 Teile des Kalziumsalzcs von 6-Brom-1-(T-suIfo-2'-naphthylazo)-2-Naphthol werden in etwa 100 Teilen Kerosin suspendiert. Die Mischung wird auf die injizierende Elektrode als Überzug aufgebracht und es wird an die Sperrelektrode eine negative Spannung angeschaltet. Die Platte wird durch ein Wrattenfilter29 und das neutrale Keilfilter hindurch belichtet, wodurch sich eine Belichtung mit rotem Licht ergibt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
hat dieser Pigmcntsloff eine geringe, jedoch ausgeprägte Empfindlichkeit für blaues Licht.
Anwendungsbeispiel 6
Der Versuch aus Beispiel 5 wird wiederholt, wobei kein Farbfilter zwischen der Lichtquelle und der Platte vorgesehen ist. so daß sich eine Belichtung mit weißem Licht ergibt. [5er Pigmentstoff hat eine sehr starke Empfindlichkeit für weißes Licht, wie aus der Tabelle hervorgeht, weshalb er für einfarbige und mehrfarbige Bilderzeugung geeignet ist.
Anwendungsbeispiel 7
Eine Probe des Kalziumsalzes von 6-Brom-l-(l'-stilfo-2-naphthylazo)-2-naphthol, die wie im I lerstellimgsbeispicl 1 hergestellt ist, wird in Pyridiii bei der Riickflußlemperalur von etwa 117 C" etwa 30 Minuten lang gehallen. Etwa 7 Teile des so behandelten Stoffes werden in etwa 100 Teilen Kerosin suspendiert. Die Suspension wird als Überzug auf eine injizierende Elektrode aus optischen Gias aufgebracht und in der oben beschriebenen Weise belichtet. Zwischen der Liehtquelle und der Platte befinden sich ein Wrattcnfiller 29 und ein neutrales Keilfilter, um die Empfindlichkeit der Suspension für rotes Licht zu prüfen. Wie aus der Tabelle hervorgeht, ist dieser Pigmentstoff nicht empfindlich für rotes Licht.
Anwendungsbeispiel 8
Der Versuch aus Beispiel 7 wird wiederholt, wobei an Stelle des Wrattenfilters 29 ein Wrattenfilter 61 verwendet wird, um die Platte mit grünem Licht zu belichten. Wie aus der Tabelle hervorgeht, hat der behandelte Pigmentstoff eine starke Empfindlichkeit für grünes Licht, die größer ist als diejenige des im Beispiel 4 geprüften unbehandelten Pigmentstoffcs.
40 Anwendungsbeispiel 9
Der Versuch aus Beispiel 8 wird wiederholt, wobei an Stelle des Wrattenfilters 61 ein Wrattenfilter 47b verwendet wird, so daß eine Belichtung mit blauem Licht erfolgt. Wie aus der Tabelle hervorgeht, ist der Pigmentstoff weniger empfindlich für blaues Licht als für grünes Licht.
Anwendungsbeispiel 4
Der Versuch aus Beispiel 3 wird wiederholt mit einer weiteren Suspension von etwa 7 Teilen Kalziumsalz von 6-Brom-l-(l'-sulfo-2-naphthylazo)-2-naphthol in etwa 100 Teilen Kerosin mit dem Unterschied, daß an Stelle des Wrattenfilters 29 ein Wrattenfilter 61 verwendet wird. Daher ergibt sich eine Belichtung mit grünem Licht. Wie aus der Tabelle hervorgeht, ist dieser Pigmentstoff sehr empfindlich für grünes Licht, wie dies bei einem magentafarbenen Pigmentstoff vorzugsweise der Fall ist.
Anwendiingsbeispiel 10
Der Versuch aus Beispiel 9 wird wiederholt, wobei sich kein Farbfilter zwischen Lichtquelle und Platte befindet, so daß die Belichtung mit weißem Licht erfolgt. Aus der Tabelle geht hervor, daß der behandelte Pigmentstoff die höchste Empfindlichkeit für weißes Licht besitzt.
Vergleichsbeispiel
, , . . . , Das aus Beispiel 7 der FR-PS 1450 843 bekannte
Anwendungsbeispiel 5 Kalziumsalz von l-(l'-Sulfo-2'-naphthylazo)-2-naph-
Der Versuch aus Beispiel 4 wird wiederholt, wobei 65 thol wurde gemäß den Anwendungsbeispielen 7 bis
an Stelle des Wrattenfilters 61 ein Wrattenfilter 47 b ver- 10 auf seine Empfindlichkeit für rotes, grünes, blaues wendet wird und sich eine Belichtung· der Platte mit und weißes Licht geprüft. Die Ergebnisse sind in der
blauem Licht ergibt. Wie aus der Tabelle hervorgeht, Tabelle zusammengestellt.
Beispiel
Rollenspannung
Wraltenfilter
Lichlfarbe
Lichtempfindlichkeil (I.ux)
Gamma
Dichte
Maximum
Dichte
Minimum
3 - 3000 29 rot keine 2,5 1,6 0,35
4 - 3000 61 grün 322 2,5 1,6 0,35
5 -3000 47b blau 1288 2,5 1,6 0,35
6 - 3000 kein weiß 161 2,5 1,6 0,35
7 - 3000 29 rot keine 3,0 1,5 0,1
8 -3000 61 grün 161 3,0 1,5 0,1
9 -3000 47b blau 644 3,0 1,5 0,1
10 -3000 kein weiß 86 3,0 1,5 0,1
Kalzium -3000 29 rot keine
salz von -3000 61 grün 2690
1-(I'-SuI- -3000 47b blau 5380
fo-2-naph- -3000 kein weiß 1345
thylazo)-
2-naphthol
Die Ergebnisse zeigen, daß die Vergleichsverbindung eine wesentlich geringere Empfindlichkeit aufweist als die erfindungsgemäßen Verbindungen.
Die elektrophoretische Empfindlichkeit der verschiedenen Pigmentstoffe für rotes, grünes, blaues und weißes Licht wird nach den üblichen photographischen Methoden geprüft, und die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt. Die erste Spalte enthält die Ordnungszahl der Beispiele. Die zweite Spalte enthält die jeweils an die Rollenelektrode angelegte elektrische Spannung in Volt. Die bei jedem Beispiel verwendeten Wrattenlilter zwischen Lichtquelle und optischer Glasplatte sind in der Spalte 3 aufgeführt. Die vierte Spalte enthält die Farbe des bei der Belichtimg auf die optische Glas-Platte jeweils aufireffenden Lichtes. Die fünfte Spalte gibt die photographische Lichtempfindlichkeit der lichtempfindlichen Mischung in Lux an. Die photographische Lichtempfindlichkeit ist aus einer Kurve der optischen Dichte abhängig vom Logarithmus der Belichtung in Lux entnommen. Der in der Spalte 6 aufgeführte Wert Gamma ist ein photographischer Standardwert, der sich auf die Steigung der genannten Kurve bezieht und ein Maß für die Bitdichte darstellt. Die maximale und minimale Reflexionsdichte ist in den Spalten 7 und 8 aufgeführt.
I η jedem der folgenden Beispiele IL bis 13 wird eine Suspension mit gleichen Anteilen dreier verschiedenfarbiger Pignientstoffe hergestellt, indem die Pigmentstoffe in feinverteilter Form in Kerosin dispcrgiert werden, so daß sie etwa 8 Gewichtsprozent der Mischung ausmachen. Diese Mischung wird als Dreistoffmischung bezeichnet. Die Mischungen werden jeweils geprüft, indem sie als Überzug auf eine optische Glasplatte aufgebracht und wie im Beispiel I belichtet werden, wobei jedoch ein mehrfarbiges Diapositiv zwischen der Lichtquelle und der Platte an Stelle des Keilfilters und der Wrattenfilter angeordnet wird. Auf diese Weise wird ein mehrfarbiges Bild auf die Platte projiziert, während die Rollenelektrode über ihre Oberfläche geführt wird. Es wird eine Sperrelektrode aus Barytpapier verwendet, und die Rolle führt eine negative Spannung von etwa 2500 Volt gegenüber der Unterlage. Die Rolle wird über die Unterlage sechsmal hinübergeführt und nach jedem Übergang gereinigt Die Anschaltung der Spannung und die Belichtung werden während aller sechs Übergänge der Rolle beibehalten. Nach den sechs Übergängen wird die Qualität des auf der Bildplatte erhaltenen Bildes im Hinblick auf Dichte und Farbtrennung geprüft.
Anwendungsbeispiel 11
Die Dreistoffmischung enthält gleiche Anteile des blaufarbenen Pigmentstoffes, bestehend aus der :\-Form
a5 des metallfreien Phthalocyanins, des gelben Pigmentstoffes C. I. Nr. 67 300, l,2,5,6-di(C,C'-Diphenyl)-thiazol-anthrachinon, und einen magentafarbenen Pigmentstoff, das Kalziumsalz von 6-Brom-l-(l'-sulfo-2'-naphthylazo)-l-naphthol, hergestellt in der oben beschriebenen Weise. Etwa 8 Teile dieser Dreistoffmisehung werden in etwa 100 Teilen Kerosin suspendiert und mit einem farbigen Originalbild in der vorstehend beschriebenen Weise belichtet. Auf der Oberfläche der injizierenden Elektrode ergibt sich ein farbiges Bild ausgezeichneter Qualität, das dem Originalbild entspricht und ausgezeichnetes Farbengleichgewicht und Dichte besitzt.
Anwendungsbeispiel 12
Die zu verwendende Dreistoffmisehung enthält als blaufarbenen Pigmentstoff die /f-Form von Kupferphthalocyanin, C. I. Nr. 74 160, den gelben Pigmentstoff N-2"-Pyridy!-8,13-dioxodinaphtho-(l,2-2',3')-furan-6-carboxamid, hergestellt nach der französischen Patentschrift I 463 288, und einen magentafarbenen Pigmentstoff, das Bariumsalz von 6-Cyan-I-(l'-sulfo-2'-naphlhylazo)-2-naphthol, hergestellt in der oben beschriebenen Weise. Etwa 8 Teile dieser Dreistoffmisehung werden in etwa 100 Teilen Paraffin dispcrgiert.
Diese Suspension wird mit einem natürlich gefärbten Originalbild in vorstehend beschriebener Weise belichtet. Auf der injizierenden Elektrode ergibt sich ein voll gefärbtes Bild guter Qualität.
Anwendungsbeispiel 13
Die zu verwendende Dreistoffmisehung enthält einen magentafarbenen Pigmentstoff, das Strontiumsalz von 6-Chlor-l-(l'-sulfo-2'-naphthyiazo)-2-naphthol, hergestellt in der vorstehend beschriebenen Weise, den gelben Pigmentstoff 8,13-Dioxodinaphtho-(1,2-2',3')-furan-6-carbox-(3"-cyan-5"-methoxy)-anilid, hergestellt nach der französischen Patentschrift 1 467 288, und als blaufarbenen Pigmentstoff, die x-Form des metallfreien Phthalocyanins. In der vorstehend beschriebenen Weise wird eine Suspension gebildet und mit einem voll gefärbten Originalbild belichtet. Auf der injizierenden Elektrode ergibt sich ein Farbbild gutef Qualität, das dem Originalbild entspricht.
Il 12
Obwohl in den vorstellenden Beispielen spezielle die eine synergetische, verbessernde oder anderweitig
Anteile und Stoffmengen zur Herstellung der erlin- vorteilhafte Wirkung zeigen. Beispielsweise können
dungsgemäßen Pigmentstoffe sowie Verfahrensarten die eriindungsgemäßen Pigmentstoffzusammensetzun-
ZU deren Verwendung als Überzugsstoffe für die elek- gen elektrisch oder farblich sensitiviert oder ander-
trophorctische Bilderzeugung beschrieben wurden, 5 weitig mit weiteren lichtempfindlichen Stoffen orga-
könneii auch andere geeignete Stoffe, wie sie weiter nischer und anorganischer Natur kombiniert werden,
oben aufgeführt sind, mit ähnlichen Ergebnissen ver- Andere Ausbildungsformen und Weiterbildungen
wendet werden. Außerdem können den Pigmentstoff- der vorliegenden Erfindung sind dem Fachmann nach
zusammensetzungen Zusatzstoffe beigegeben werden, Kenntnis der vorstehenden Beschreibung möglich.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Azo-Metallkomplexsalze von 6-Cyan- oder 6-Halo-1-( 1 '-suIfo-2'naphthylazo)-2-naphthol gemäß der allgemeinen Formel
N = N-
SO1
V- OH
R —
Me*-+/2
DE1668992A 1967-02-01 1968-01-25 Azo-Metallkomplexsalze von 6-Cyanodere-Halo-Kl'-sulfo-r-naphthylazo)-2-naphthol-, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung zur elektrophoretischen Bilderzeugung Expired DE1668992C3 (de)

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