DE1668760A1 - Verfahren zur Herstellung von Methylchloroform - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MethylchloroformInfo
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Description
Nach den bekannten industriellen Verfahren wird Methylehloroform
hergestellt durch Hydroehlorierung von Vinylidenchlorid,
durch thermische'Chlorierung von 1,1-Dichloräthan oder von Mischungen aus Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan, durch katalytische Chlorierung von Äthylen
oder durch fotochemische Chlorierung von 1,1-Dichloräthan
in flüssiger oder in Gasphase, Obwohl diese Verfahren oft gute Ausbeuten an Methylehloroform liefern, weisen
sie doch in verschiedener Hinsicht' Nachteile auf. .._.". *
So ist es bei der Hydrochlorierung von Vinylidenchlorid notwendig, einen Friedel-Crafts-Katalysator zu verwenden,
beispielsweise wasserfreies Eisenchlorid, das dann sorgfältig entfernt vier den muß, damit bei der Destillation
des Reaktionsgemisches keine völlige Dehydrochlorierung "*
stattfindet, Diese Entfernung des Katalysators stellt
die Hauptschwierigkeit dieses Verfahrens dar, das darüber hinaus von einem teuren Ausgangsprodukt ausgeht.
Die thermische Chlorierung von 1,1-Dichloräthan oder
von Mischungen aus Äthylchlorid und 1,1-Dichloräthan,
109137/1661
die beispielsweise in der amerikanischen-Patentschrift
5.OI2.O8I beschrieben ist, führt zu guten Ausbeuten an
Methylchloroform, macht aber das Arbeiten"in einem Temperaturbereich
notwendig, wo Dehydrochlorierungsreaktionen mit der Bildung von Vinylchlorid und Vinylidenchlorid
auftreten. Außerdem beobachtet man unter diesen Bedingungen den Beginn einer Zersetzung, die sieh in dem Auftreten
eines kohlehaltigen Niederschlages bemerkbar macht.
Man hat auch schon ein Verfahren zur Herstellung von
Methylchloroform vorgeschlagen, das darin besteht, daß
man auf katalytischem Wege unter Verwendung von Chlor, Äthylen und/oder 1,2-Dichloräthan chloriert, wobei man
unreines 1,1,2-Trichloräthan erhält, das dann destilliert
und dehydrochloriert wird unter Bildung von Vinylidenchlorid auf das man schließlich Chlorwasserstoffsäure einwirken
läßt, die im Chlorierungsstadium entstanden sein kann. Dieses Verfahren ergibt in Bezug auf das 1,1,2-Tr'ichloräthan
gute Ausbeuten bei der Umwandlung. Es muß aber berücksichtigt werden, daß das Hauptprodukt bei der
Chlorierung des Äthylens das 2,2-Dichloräthan Lind nicht
das 1,1,2-Trichloräthan ist. Hieraus folgt, daß die Herstellung von Methylchloroform verknüpft ist mit einer
ganz erheblichen Produktion von 1,2-Dichloräthan, und diese enge Abhängigkeit ist ein ernstzunehmender Nachteil.
Außerdem wird die Hydrochlorierung in Gegenwart eines basischen Mittels, wie beispielsweise Natriumhydroxyd
oder Kalk vorgenommen, das zur Bildung eines mineralischen Chlorids führt, also zu einem Verlust einmal von basischem
Mittel und zum anderen von einem Molekül aus dem 1,1,2-Trichloräthan
abgespaltene Chlorwasserstoffsäure.
Weiterhin wurde vorgeschlagen, Methylchloroform" durch
fotöchemische Chlorierung von l,l~Mchlaräthan in flüssiger
Phase, als Lösung in einem Lösungsmittel her aus teilen.
109837/1881 bad
Hierbei erwies eich von den vorgeschlagenen Lösungsmitteln für die Durchführung der selektiven Chlorierung der Schwefelkohlenstoff
am wirksamsten. Seine Verwendung erschwert aber das Herstellungsverfahren
wegen der zusätzlichen Trenn- und Reinigungsmaßnahmen, die er erfordert. Dieses Lösungsmittel hat darüber
hinaus den großen Nachteil, daß es leieht entflammbar ist und in einem gewissen Maße mit dazu beiträgt, die an sich schon
geringe Stabilität des Methylchloroforms herabzusetzen.
Man hat auch schon beobachtet, daß man durch fotoehemische
Chlorierung von niedrig chlorierten Derivaten in der Gasphase 1,1-Dichloräthan und aus diesem Methylchloroform herstellen
kann. Hierfür wurde ein Mehrstufenverfahren unter Verwendung j eines gasförmigen Verdünnungsmittels vorgeschlagen, das vom
1,1-Dichloräthan zum Methylchloroform führt. Dieses Verfahren erfordert zunächst die Herstellung eines schon aus diesem
Grunde teuren Ausgangsproduktes.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Methylchloroform aus Äthylen und Chlor unter Bildung
von Äthylchlorid und fotoehemische Chlorierung des Zwischenproduktes
in der Gasphase, Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in einem ersten Reaktor Äthylen und Chlorwasserstoff
säure in Gegenwart eines an sich bekannten Katalysators unter Bildung eines gasförmigen., in der Hauptsache aus
Äthylchlorid bestehenden Gemisches susammenbringtf, dieses Gemisch
dann zusammen mit Chlor und einem Verdünnungsgas bei
einem molaren Verhältnis von Chlor zu Ithylchlorid zwischen
1 und 6 in einen gekühlten,, innen mit einer Quelle für aktinisehe
Strahlen .ausgestatteten Reaktor einführte wobei die Reaktortemperatur
im Bereich zwischen 25 und 2000G gehalten
wird und die Reaktionszeit zwischen 1 und JO Sekunden beträgt,
dann das gebildete Methy!chloroform vom Verdünnungsmittel,
den nicht.unbesetzten Reaktionsteilnehmern und den mehr oder
weniger flüchtigen chlorierten Nebenprodukten abtrennt, eine ausreichende Menge der während der fatochemischen Chlorierung
gebildeten
BAD ORIGINAL 10983 7/1R R1
Chlorwasserstoffsäure zum ersten Reaktor und das Verdünnungsmittel
und gegebenenfalls die nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmer und leicht flüchtigen Nebenprodukte
in den fotochemischen Reaktor zurückführt.
Durch das vorhandene Verdünnungsgas wird die bei
der Chlorierungsreaktion freiwerdende Wärme beschleunigt abgeführt und das Reaktionsgemisch innerhalb der Bestrahlungszone
im Dampfzustand gehalten.
Als Verdünnungsgase kann man die verschiedenen unter tk den Reaktionsbedingungen inerten Gase verwenden, beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxyd oder Edelgase.
Das Chlor selbst kann in gewissem Maße als Verdünnungsmittel angesehen werden, kann aber nicht allein deswegen
verwendet werden, weil die Art und die Zusammensetzung der Chlorierungsprodukte von der Zusammensetzung des
Ausgangsgemisches abhängen. Deshalb wird bevorzugt ,Chlorwasserstoffsäure verwendet; denn nach Anlaufen
der Reaktion kann dieses Verdünnungsmittel nach Kondensation -.der chlorierten Verbindungen und des eventuellen .
überschüssigen Chlors leicht in den Gaskreislauf gegeben werden, ohne daß eine komplizierte Trennung der gasförmigen
Bestandteile notwendig ist. Außerdem werden ) bei Verwendung von Chlorwasserstoffsäure als Verdünnungsmittel jegliche Probleme der Trennung von Verdünnungsmittel und Chlorwasserstoffsäure, die bei der Chlorierung
gebildet und großenteils für die Herstellung des Äthyl-Chlorids
verwendet wird, vermieden.
Eines der besonders vorteilhaften Kennzeichen des Verfahrens
ist- im .Hinblick auf die Horste]lung des ■ Äthylchloride
<i ie Verwendung der bei seiner Chlorieren';.- IV.ei-VierüCDdc]!
C)-.](.•rv:;jl'5Rerstoffsäure. Ein anderes Kt nnseieh'en
des verfnh:O.i.£· . .,o:'--U: 'der ErfJndun;:; int neinc besondere
-..•i - ■■':··■- BAD ORIGINAL
t ü yB3 7/ 1 β P 1
Selektivität, die man definieren kann als das molare
Verhältnis von Methylchloroform zu l,l,2~Trichloräthan,
verbunden mit einer sehr geringen Bildung von Derivaten, die weniger flüchtig sind als das Methylchloroform.
Es wurde festgestellt, daß die Selektivität der fotochemischen
Reaktion an die Anwesenheit der Bestandteile
des Reaktionsgemisches in Gasform gebunden ist. Das
Verfahren .schließt- die Bildung einer kondensierten Phase
in der Bestrahlungszone des Reaktors aus. Unter diesem
Vorbehalt ist die Selektivität der fotoehemisehen Reaktion
praktisch unabhängig von der Verdünnung der Reaktionsteilnehmer. Aus diesem Grunde werden die sehr schwachen
Verdünnungen, die mit der Abwesenheit einer kondensierten Phase in Einklang zu bringen sind, bevorzugt. Die
Tabelle 1 zeigt, daß die Verdünnung innerhalb weiter
Grenzen variieren kann.
Verdünnung Molares Ver hältnis Stickstoff γ A'thylchlorid |
Molares Verhält nis ClV Äthyl-- .-. chlorid |
Tempera tur 0C |
Verweil- zeit Sekun den |
Selektivität |
, 5,95 2,74 0,99 |
2,65 2,64 2,66 |
50 50 50 |
7.8 7,8 . 7.8 |
5.2 " 3.0 3,1 |
{+) Verdünnungsgas .
Es ist bemerkenswert, daß von der Bildung- einer bemerkenswerten
Menge Kondensat in der Bestrahlungszojie an, völlig
r.Qh, die - Selektivität stark absinkt«. 8o
war bei einem Versuch, bei dem sich eine kondensierte
Phase von 5 G'ew.-$ der Dampfphase gebildet hatte, die
Selektivität in der kondensierten Phase nicht höher als Ojl8, während sie in der Gasphase einen Wert von 3,1
erreichte.
Durch Temperaturerhöhung kann die zur Aufrechterhaltung
der Reaktionsteilnehmer und der Chlorierungsprodukte in
der Gasphase notwendige Menge an gasförmigem Verdünnungsmittel verringert werden.. Man erreicht so auf einfache
Weise eine Steigerung der Ausbeute an Methylchloroform. Es wurde festgestellt, daß die Selektivität der fotochemischen
Chlorierung von Äthylchlorid in der Gasphase sich nur wenig innerhalb eines großen Temperaturbereiches ändert
und daß es vorteilhaft ist, zwischen Raumtemperatur und
2000C, vorzugsweise zwischen ^O und ijjO C. zu arbeiten.
Da die fotochemische Chlorierung von .Äthylchlorid in
der Gasphase gemäß der Erfindung die Bildung von unsymmetrischen Chlorderivaten begünstigt, insbesondere
die Bildung von 1,1-Dichloräthan und Methylchlorοform,
.erhält man im allgemeinen ein kompliziertes Gemisch, in
dem neben diesen unsymmetrischen Derivaten andere Derivate wie beispielsweise 1,2-Dichloräthan, 1,1,2-Trichloräthan,
Tetrachloräthan, Pentachloräthan und Hexachloräthan enthalten sind. Es wurde jedoch beobachtet, daß bei einer
gegebenen Temperatiir und Verweüzeit im Reaktor die Art
und die' Zusammensetzung der Reaktionsprodukte entscheidend
von dem molaren Verhältnis Chlor/Äthylchlorid abhängen,
Beträgt dieses.Verhältnis etwa 1, so wird praktisch weder Hexachloräthan noch Pentachloräthan und nur sehr geringe
Mengen der Tetrachlorathane gebildet. Andererseits findet
man nichtiiragssetstes A'thylchlorid wieder und niehvr/ernaähläsEi^&are
Mengen -/on ls .l-Dichloräthari-» ■ Bei v*ei·ten
cos DGl.aren Verhältnisses /on Ghlnr/Ä'thylchlorxd von j wnä .i
BAD OBlGIMAL
_ γ - ■;■■·■
ist das athylChlorid praktisch völlig umgesetzt; es
enthält praktisch kein'1,1-Dichloräthan., aber man erhält
wesentliche Mengen von Derivaten, die weniger flüchtig
sind als Methylchloroform. Die Tabelle 2 zeigt den Einfluß des Verhältnisses von Chlor/Äthylchlorid. Um
die beste Selektivität mit einer hohen Ausbeute an Methylchloroform in Einklang zu bringen, werden molare
Verhältnisse von Chlor/Äthyl chlor id'zwischen 1 und 6-,
Vorzugspreise zwischen 2 und ^ bevorzugt.
Der Einfluß der Verweilzeit in der Bestrahlungszone des
Reaktors auf den Chlorierungsgrad und die Selektivität ä
der Reaktion ist erheblich. Eine Erhöhung der Verweilzeit
löst eine erhebliche Bildung von Derivaten, die weniger flüchtig sind als Methylchloroform.aus sowie eine
Steigerung des Umwandlungssatzes von Äthylchlorid. Die Tabelle j>
zeigt den Einfluß der Verweilzeit. Es ist vorteilhaft, Verweilzeiten zwischen 1 und 3° Sekunden,
vorzugsweise zwischen 3 und 15 Sekunden zu verwenden.
Als Quelle für aktinische Strahlen, die zur Auslösung
der Chlorierung gemäß der Erfindung verwendet werden kann, kommen solche infrage, die Strahlen einer Wellenlänge
zwischen 2500 und 400Q 8 emittieren. Besonders
geeignete übliche Strahlenquellen zur industriellen (
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die
Fluorescer.zröhren, weil sie die Verwendung eines röhrenförmigen
vertikalen Reaktors ermöglichen. Jeder Reaktor wird deshalb von zwei konzentrischen Rohren gebildet;
die ReakticiioKone ist der ringförmige Zwischenraum zwischen
der äußerer. Ivöhre, die eine w&nneaustauschende Oberfläche
zwischen den Reaktionsmischun.<;en und einem warmeübertragenclen
Tl ie;3fähigen Medium bildet, und der inneren
Röhre, die die Quelle für die aktinisci-e Strahlung ist.
Daß ReaktionG;-,enii:sch passiert diesen-rjn.vfjrmigen Zwischcn-
1 0 98 3 7/1 6 β 1
raum unter Normaldruck oder erhöhtem Druck. Dieser Druck, der im allgemeinen weniger als-10 kg/cm beträgt,
kann der gleiche sein wie der, der im Reaktor für die HydroChlorierung des Äthylens verwendet wird; er kann
aber auch verschieden sein, beispielsweise schwächer, wenn man eine Hydrochlorierungsmethode verwendet, bei
der ein relativ hoher Druck von beispielsweise 10 kg/cm möglich ist.
Zur Durchführung der Hydrochlorierung des Äthylens kann man die bekannten Verfahren verwenden, beispielsweise
indem man gleichzeitig Äthylen und Chlorwasserstoffsäure in einen flüssiges Äthylchlorid und einen in der organischen
Phase gelösten Friedel-Crafts-Katalysator enthaltenden Reaktor unter Druck bei mäßigen Temperaturen
■einführt. Beim Verfahren gemäß der Erfindung kann als
HCl-Queile größtenteils die bei der fotocliemisehen Chlorierung
gebildete Chlorwasserstoffsäure selbst verwendet werden. Das Äthylchlorid kann gereinigt sein, beispielsweise durch
Destillation, bevor es in Gasform in den fotochemischen Reaktor eingeführt wird.
Nach dem Verlassen dieses Reaktors erfährt die gasförmige Mischung, um das Verdünnungsmittel, die nicht umgesetzten
Ausgangsstoffe, die Nebenprodukte, die flüchtiger und diejenigen, die weniger flüchtig sind als Methylchloroform,
abzutrennen und das Methylchloroform in reiner Form zu gewinnen, eine zusätzliche Behandlung, Hierfür können
die verschiedenen bekannten Verfahren, wie beispielsweise Waschen, Destillieren oder abwechselndes Steigern und
Nachlassen des Druckes eingesetzt werden.
In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Verfahrens gemäß der Erfindung,'während Fig. 2 und J mehr im Detail
entsprechende Darstellungen bei Verwendung'von Chlorwasserstoffsäure
a]s Verdünnungsmittel sind; in jeder ist eine
H-/ '/rexcj ;.t .
"109.037/ 166 1
BAD ORIGINAL
besondere Art der Trennung des aus dem Reaktor für die
fotochemische Chlorierung austretenden Gemisches dargestellt.
In diesen Figuren sind die Anlagenteile, die dem gleichen Verwendungszweck' dienen, durch die gleichen
Bezugsziffern gekennzeichnet.
In Fig. 1 ist der Reaktor für die Herstellung des Äthyl-Chlorids
mit 1 bezeichnet; ihm wird durch 2 Äthylen und durch j5 aus der fotochemischen Chlorierung stammende
Chlorv/asserstoff säure zugeführt. Das Äthylchlorid verläßt den Reaktor bei 4 und wird zum fotochemischen Reaktor ä
5 geleitet, dem durch 6 das Verdünnungsmittel, durch Y
das Chlor und durch 8 die bei der fotochemischen Chlorierung nicht umgesetzten Verbindungen und gegebenenfalls die
Nebenprodukte dieser Reaktion, die flüchtiger sind als
Methylchloroform, zugeleitet werden. Den Reaktor 5 verläßt durch 9 eine gasförmige Mischung, die einem bei
10 schematisch dargestellten Trennzyklus unterworfen wird«**, - worauf bei 15 die Chlorwasserstoffsäure, bei
das Verdünnungsmittel, bei 18 die nicht umgesetzten Verbindungen und gegebenenfalls die Nebenprodukte, die
flüchtiger sind als Methylchloroform, bei 17 das Methyl- ■
chloroform, bei 19 die Nebenprodukte,, die weniger flüchtig
sind als das Methylchloroform, abgeschieden werden« Bei I
14 kann gegebenenfalls überschüssige Chlorwasserstoffsäure
abgezogen werden." Für den Fall, daß die "Chlorwasserstoff
saure als Verdünnungsmittel verwendet wird,
sind die Leitungen- IJ und 16 vereinigt.
In Fig» 2 wird dem" iieaktor 1 für die. Bildung des Äthyl-Chlorids
durch 2 Ithylerr und durch 3 Chlorwasserstoffsäure
zugeführt^ die aus dem"" fotochemischen Reaktor 5 über --zwisaheniiesöii<ete"-- Separatoren abgezogen wurde *
Der Chlorierunysrsakfcor 5 wird am Boden durch einen-über
J hera-ngei'ührten Strom gasförmiger!"'Chlors, durch einen
- ίο -
: ' von 1 über 4 kommenden Strom gasförmigen Äthylchlorids
und durch einen über 20 herangeführten und das Verdünnungsmittel,
nicht umgesetztes Material und eventuell die Nebenprodukte, die flüchtiger sind als Methylchloroform,
enthaltenden Strom des im Kreislauf geführten Gases gespeist.
• Die bei 9 aus dem Reaktor 5 austretenden Dämpfe werden
in eine Waschkolonne 21 überführt, die bei tiefen Temperaturen arbeitet und in der als Waschflüssigkeit eine
wenig flüchtige organische Verbindung, beispielsweise . W Hexachlorbutadien verwendet wird. Die im Reaktor 5
gebildeten Chlorkohlenwasserstoffe werden in der Waschkolonne
21 niedergeschlagen. Das nicht umgesetzte Chlor löst sich in der organischen gekühlten Phase der Kolonne
Nahezu die gesamte Chlorwasserstoffsäure, verbleibt im
gasförmigen Zustand und wird-am Kopf der Kolonne bei 22 abgezogen»
Die notwendige Menge dieser Säure wird'durch Leitung 13
zum Reaktor 1 und die als Verdünnungsgas notwendige Menge
durch die Leitung 25 zum Einlaß des Reaktors 5 zurückgeführt,
während die überschüssige Menge bei lA abgezogen wird. Die flüssige organische Phase, die sieh am Fuß
der Kolonne 21 gesammelt hat, wird in eine Desorptionskolonne
24 überführt, aus der ara Kopf durch 25 Chlor,
restliche Chlorwasserstoffsäure und gegebenenfalls nicht umgesetztes iithylchlorid abgezogen und über 20 zum
Reaktor 5 zurückgeführt werden.
. Die flüssige Phase, die sich am Fuß der: Kolonne 24
gesammelt hat, wird in eine Trennkolonne 2o überführt,
an deren Fuß man die Waschflüssigkeit sammelt, die
durch 27 sum Kopf dar Kolonne 21 zurückgeführt *:lrd. ' . ■
Die. am Kopf eier* Kolonne 26 austrefeenüen Chlor iei-ungs™
Produkts -werden in eine Rektifialerkolcuue 28- überführt.
«,.,..-,-*,..... BADORlGiNAL
Am Kopf dieser Kolonne zieht man die Nebenprodukte, die
flüchtiger sind als Methylchloroform ab, beispielsweise das 1,1-Dichloräthan, die über 29 und 20 in den Reaktor 5
zurückgeführt werden. Die sich am Fuß der Kolonne 28
sammelnden flüssigen Produkte werden in eine zweite Trennkolonne
30 geleitet, aus der man über Kopf bei Jl das
gereinigte kethylchloroforni abzieht und an deren Fuß
man über 32 die Nebenprodukte abläßt, die weniger flüchtig
sind als Methylchloroform,
In Fig. 3 ist ein Reaktor 1 für die Hydrochlorierung
dargestellt, dem durch 2 Äthylen und durch 5 im foto- f
chemischen Reaktor gebildete Chlorwasserstoffsäure zugeführt
wird, wobei der fotochemische Reaktor 5 durch 4 mit Äthylchlorid, durch 7 mit Chlor und durch 20 mit
einer Mischung gespeist worden war, die das Verdünnungsmittel, die nicht umgesetzten Verbindungen und gegebenenfalls
chlorierte Nebenprodukte enthielt, die flüchtiger sind als Methylchloroform. . *
Die durch S* axis dem Reaktor 5 abgeleiteten Dämpfe werden
mit Hilfe eines Kompressors 33 auf einige Atmospheren
komprimiert und dann unter diesem Druck in einem Konden- .-sator J>k auf sehr tiefe Temperaturen abgekühlt. Die
nicht kondensierten Gase sind im wesentlichen.Chlorwasserstoff säure. Man führt sie mit Hilfe eines Entspannungsven-tils
35 auf den Arbeitsdruck des Reaktors 5 und mit Hilfe eines anderen Entspannuncsventils:J6 auf den
Arbeitsdruck des Reaktors 1 zurück, wo die Hydrochlorierung des Äthjleiis stattfindet. Über l4 kann man die gegebenenfalls
überschüssige Chlorwasserstoffsäure abziehen.
Die bei der Abkühlung unter Druck im Kondensator 34
gebildete flüssige organische Phase wird mittels eines Entfspannuncsventils 37 entspannt und anschließend in- eine
Dei;ori)tioiir!cf,]onne 38 überführt. Im oberen Teil dieser
109837/1661
Kolonne verflüchtigt sich über 39 eine Mischung aus
Chlor, Chlorwasserstoffsäure und gegebenenfalls gasförmigem
Äthylchlorid, die über 20 zum Reaktor 5 zurückgeführt
werden.
Der flüssige Extrakt am Fuß der Kolonne 38 wird in eine
erste Destillationskolonne 28 überführt. Am oberen Teil dieser Kolonne zieht man über 29 die Verbindungen
ab, die flüchtiger sind als Methylchloroform, insbesondere das 1,1-Dichloräthan, die über 20 zum Reaktor 5 zurückgeführt
werden. Am Fuß der Kolonne 28 zieht man eine flüssige Phase ab, die in eine zweite Destillationskolonne.
30 überführt wird,_ aus der man über Kopf bei Jl Methylchloroform
abtrennt, während man an deren Fuß bei 32 die Nebenprodukte gewinnt, die weniger flüchtig sind als
Methylchloroform.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt zahlreiche
Vorteile. Insbesondere stellt sie den direktesten, also den wirtschaftlichsten Weg für die Überführung eines
Kohlenwasserstoffes (Äthylen) in Methylchloroform dar.
Während die anderen Verfahren als Ausgangsmaterialien vorher herzustellende Produkte verwenden., wie Vinylidenchlorid,
und 1,1-Dichloräthan, die aus Äthylen, Äthan oder Acetylen durch komplizierte Verfahren gewonnen werden,
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren der Kohlenwasserstoff selbst gleich zu Beginn des Verfahrens in einer
einzigen Reaktion in Äthylchlorid überführt, aus dem dann durch" Chlorierung, ohne daß die schwierige Abtrennung des
Äthylchlorids notwendig wäre,Methylchloroform gewonnen wird. Andererseits kann eine sehr gute Selektivität
der dreifach chlorierten Derivate eingehalten werden, weil das molare Verhältnis Methylchloroform/l,l,2-Trichloräthan
Werte über 3 erreichen kann. Darüber hinaus kann die bei der Chlorierung notwendige Chlorwasserstoffsäure
größtenteils wieder verwendet werden, um das Äthyl-
chlorid aus dem Äthylen herzustellen. Schließlich werden
■nur relativ- geringe Mengen von Derivaten,, die weniger
flüchtig sind als Methylchloroform, nämlich 1,2-Dichloräthan ,
1,1,2-Ti1IChIOrMthan, Tetrachloräthane, Pentachloräthan und
HeXachloräthan als Nebenprodukte gebildet«
Bei einer Ve rf ahrens führung: gemäß Fig. 2 wurden in den
Reaktor (l), der Äthyl chlorid aus genau äquirnolaren Mengen
trockenem Äthylen und gasförmiger Chlorwasserstoffsäure J
enthielt, durch (2) 1,4 kg/Äthylen und durch (^) 1,7 kg/Stunde
Chlorwasserstoffsäure eingeführt, Die Temperatur des Reaktors wurde auf 40°C. gehalten, der Druck stieg im Laufe
des Verfahrens auf 2,5 kg/cm , Die Hydrochlorierungsreaktion wurde durch Zugabe von 0,01 kg/Stunde ÄlURiinlumchlorid
katalytisch beschleitnigt. Es wurden J3O kg/Stunde Äthyl chlor id
mit einer Reinheit von etwa 96 % gewonnen. Die Anlage
enthielt Mittel> um die Gase im Reaktor (l) unter den
gewünschten Druck zu setzen und diesen Druck am Reaktorausgang
auf den Druck des Reaktors(5)zurückzuführen. Der Chlorierungsreaktor(5)wurde durch (7) mit 5,8 kg/Stunde
gasförmigem Chlor, durch(4)rnit j2 kg/Stunde gasförmigem
Äthylchlorid , das aus dem Reaktor (1) stammt; und durch *
ϊί3Γβί.«ΐβι?--(2 0} mit l4,6 kg/Stunde eines gasförmigen Gemisches
beschickt, das 75^ >&ön!orwasser stoff säure, 21,6 Gew»-?o
Chlor und ^,k Gew.-%1,1-Dichloräthan enthielt. Der
Reaktor (5) wurde bei 50°C, unter "einem Druck vqji einigen
Atmosphären über Normaldruck gehalten. Die gasförmige
Mischung, die am Reaktor (5) oben austrat, wirrde unten
in die Waschkolonne (21) eingeleitet, auf -20°C>
abgekühlt .und von oben her mIt 7,5 kg/Stunde Hexachlorbutadien befeuchtet.
Am Kopf der Kolonne.- wurden bei (22)v. 13* S kt§/Stunde
reine '■ Chlorwasserstoff säure '-abgezogen, von denen 1,7 kg/
Stunde "durch;(13) zwu Reaktor (l)i; üb§1*f{inrt' wurden j 10,5 kfi/
Stunde V7urden durch (20) zum Einlaß des Reaktors (5)
geleitet, der Rest wurde bei (l4) abgezogen. Die am Fuß der Kolonne (21) angesammelte organische flüssige
Phase wurde in eine bei 55°C. arbeitende Desorptions-
kolonne (2M-) überführt. Am Kopf dieser Kolonne vmrden
bei (25) 3j6 kg/Stunde einer gasförmigen Mischung abgezogen,
die aus 13 Gew. -% Chlorwasserstoff säure und
etwa 87 Gew.'-% Chlor mit Spuren von l,l~Dichloräthan
bestand. Diese Mischung wurde über (20) zum Reaktor
"(5) zurückgeführt. Am Fuß der Kolonne ließ man 13,7 kg/Stunde einer flüssigen Phase ab, mit der man die
P Destillationskolonne (2β) beschickte» Aus dieser Kolonne
(26) wurden 7,1I- kg/Stunde ziemlich reines Hexachlorbutadien
abgelassen, das über (27) zum Kopf der Kolonne (21)
zurückgeführt wurde. Dagegen.wurde das mit den verschiedenen Nebenprodukten der Reaktion verunreinigte
Methylchloroform über Kopf der Kolonne'(26) abgezogen.
.Diese .Mischung-wurde zur Kolonne (28) geleitet, aus der
man durch (29) 0,5 kg/Stunde 1,1-Dichloräthan abzog
und über (20) zum Reaktor (5) zurückleitete, während die
am Fuß der Kolonne vorliegende flüssige Phase in die
Destillationskolonne (50) überführt -wurde ·' Am Kopf
dieser Kolonne (30) konnten über (31) 3,5 kg/Stunde
|- : reines Methyl Chloroform abgezogen werden, v/ährend über ".
(32) 2,1 kg/Stunde einer Mischung abgelassen wurden,-die aus 17,k Gew.-yo 1-,2-Dichloräthan, 3^,8 Gew.-/α
1,1,2-Trichloräthan, 20,5 Gew,-ya Tetraehloräthane und
7*3 Gew.-^ Pentachloräthan bestand.
IADORlGfNAL
Molares | Tempera | Verweil | Verdünnung | Selek | 0 | Gewichtsmäßige Zusammensetzung | ,0 | des | Reaktionsgemisches (xz) | 1,2-1 1,1,2] Di j TrI- |
14,8 | Tetra- | i | enta- | 7 | Hexa- | Ausbeute |
Verhältnis | tur | zeit | mol.Ver | tivi | 6 | ,5 | 1,1, Tr i- |
1- | "^-- culorl't lan | 17,8 | 4 | an | |||||
Clg/Äthyl- chforid |
0C " | Sc | hältnis HCl(x> Äthyl- chloriä |
tät | 0 | ,7 | 8,2 | .20,4 | 1,0 | 0 | 4 | 0 | Methyl- • chi or 0-. Γοηη ' - |
||||
2 | 5- | 1,1- Di- |
66 | 7,5 | 21,6 | 5,5 | 1, | 0 | t;/h/i ■ | ||||||||
2,2 | 50 | 7. | 2 | 4, | 64 | 6,4 | 7,1 | 2, | Spuren | 245 | |||||||
2,4 | 50 | 7, | 2 | 3, | 10 | 61 | 3,6 | 13,4 | 4, | 1,6 | 280 | ||||||
2,8 | 50 | 7. | ' 2 | 3, | 3 | 54 | 250 | ||||||||||
5,3 | 50 | 7, | 2, | 2 | 200 | ||||||||||||
3k. | 1 | ||||||||||||||||
8 | |||||||||||||||||
8 | |||||||||||||||||
8 | |||||||||||||||||
8 |
(x) Verdünnungsgas
(xx) Kthylchlorid wurde quantitativ umgesetzt
O O
CD CD CO.
CD O
?abelle
!'"ola.res VerhLU. b- |
VercKlnnuns sr.olares |
Selekti- ■4 +— ** 4— VX uctU |
Gewichtsmäßige Zusammensetzung des Reaktionsgemisches , ■ |
1,1-Di- | Ι,Ι,ϊ-Tri- | 1,2- Di- |
1,1,2-' Tri- |
Tetra- | Penta | Hexa | |
nis Clj,/ |
Verhältnis HCl (χ)/ |
Allyl chlorid |
a.n^ | ||||||||
ί ■' I | chlorid | chlorid | 5,0 | 58 | 8,6 | 21,4 | .4,2 | 0 | 0 | ||
! ! ': | 2,84 | 6,1 | 2,7 , | 2,8 | 5,5 | 62 | 6,5 | 20 | 6,5 | 1,7 ί | !pure] |
i ■ 1- | 2,84 | 6,1 | 5,1 | 0 | 0,5 | 66,5 | 4,0 | 19 | 7,5 | 2,2 | o,5 |
i ■. ι ■ ■ s :;.,., ο ί rc i . ■ ; |
6,1 | 5,5 | 0 . | • | |||||||
« ■ ι |
(x)
33 Q
Z
>
CD CO OO
>3'
CD' O
Claims (1)
- Patentansprüche1.) Verfahren zur fotochemischen Herstellung von Methylchloroform, dadurch gekennzeichnet, daß man in'einem ersten Reaktor Äthylen und. Chlorwasserstoffsäure in Gegenwärt eines an sich bekannten Katalysators unter Bildung eines gasförmigen, in der Hauptsache aus Äthylchlorid bestehenden Gemisches zusammenbringt, dieses Gemisch" dann-zusammen mit Chlor und einem Verdünnungsgas bei einem molaren Verhältnis von Chlor zu Äthylchlorid zwischen 1 und 6 in einen gekühlten, innen mit einer Quelle für aktinische λ Strahlen ausgestatteten Reaktor einführt, wobei die Reaktortemperatur im Bereich zwischen 25 und 200 C. gehalten wird und die Reaktionszeit zwischen 1 und 30 .Sekunden beträgt, dann das gebildete Methylchloroform vom Verdünnungsmittel, den nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmern und den mehr oder weniger flüchtigen chlorierten Nebenprodukten abtrennt, , eine ausreichende Menge der während der fotochemischen Chlorierung gebildeten Chlorwasserstoffsäure zum ersten Reaktor und das Verdünnungsmittel und gegebenenfalls die nicht ,umges et % 'cen Heaktionsteilnehmer und leicnt flüchtigen Nebenprodukte in den fotochemischen Reaktor zurückführt.2.) Verfahren nach Ansisruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3 { man bei molaren Verhältnissen von Chlor zu Äthylchlorid zwischen 2 und 4 arbeitet.J.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß man bei Reaktor teniperaturen zwischen JO und IJO C. arbeitet.Vorfahren nach Anspruch 1 bis J5r dadurch gekennzeichnet, daß man mit Reaktionszeiten zwischen 5 und 15 Sekunden arbeitet.109837/16616687805·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet., daß man bei Drucken zwischen etwa Normaldruck und einem Druck von etwa 10 kg/cm arbeitet.6.) Vorfahren nach Anspruch 1 bis 3s dadurch gekennzeichnet,, daß man in beiden Reaktoren bei gleichen Drucken arbeitet. : -7·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, claiD man das gasförmige Reaktionsgeraiseh mit einen organischen schwer flüchtigen Lösungsmittel luter F:.-ei- - gäbe des größten Teils der Chlorwasserstoff allure in Gasform extrahiert und den flüssigen Extrakt in an. sich bekannter Weise zur Abtrennung des JMeti.yloulcroforins von den Nebenprodukten der Reaktion aufarbeitet.8.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch, gekennzeichnet, daß man das gasförmige Reaktionsgemisch unter Freigabe eines im wesentlichen au% Chlorwasserstoffsäure bestehenden Gases 'kondensiert und das Konüeiisat in an sich bekannter i.'eise"znv Abtrennung d^r> i.etr.jicnloi-Dioi*r.s von den Nebenprouukter. oez- iieaktxon aufarbeitet..IAD tÖSi-837/1661
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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Also Published As
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