DE1667648B - Verfahren zur Verminderung der Klumpenbildung bei Ammoniumnitrat - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Klumpenbildung bei AmmoniumnitratInfo
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Description
(65 % C18, 30 °/o C16 und 5 °/o C14) und einer Mischung
aus gleichen Gewichtsteilen Stearinsäure und Paimitinsäure versetzt, wobei das Mischungsverhältnis
zwischen Amin und Säuremischung variiert
wurde. Die Auflösungsgeschwindigkeit wurde wie in Beispiel 1 beschrieben bestimmt Kurve 2 zeigt die
Ergebnisse. Auch diese Versuchsserie zeigt bei Aminüberschuß in der Mischung ein ausgeprägtes
Minimum. Als Vergleich wurden Schmelzpunkte verschiedener Amin-Säure-Mischungen angegeben.
Kurve 3, die Salzbildung bei ungefähr gleichen Teilen Amin und Säuremischung zeigen, was damit übereinstimmt,
daß die Äquivalente für Amine und Säuremischung etwa gleich sind.
1 kg Ammoniumnitrat wurde bei 90° C mit einer Schmelze eines technischen Stearylpropylendiamins
S (65 °/o C1?, 30 °/o C16 und 5 % C14) und Stearinsäure
in verschiedenen Mengenverhältnissen versetzt. Die Auflösungsgeschwindigkeit wurde wie in Beispiel 1
bestimmt Die Ergebnisse sind aus Kurve 4 ersichtlich. Diese Kurve zeigt zwei Minima, die auf der
ίο Bildung zweier verschiedener Salze beruhen. Das
niedrigste Minimum liegt bei 85 % Diamin und 15%i Säuremischung. Daß sich zwei Salze bilden,
ersieht man aus dem Schmelzpunktdiagramin,
Kurve S.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Verminderung der Klumpen- Es wurde nun ein Verfahren zur Verminderung
bildung bei Ammoniumnitrat durch Behandlung 5 der Klumpenbildung bei Ammoniumnitrat durch Bevon
Ammoniumnitrat mit einem Gemisch aus handlung von Ammoniumnitrat mit einem Gemisch
Alkylamin und einer aliphatischen Säure mit je- aus Alkylamin und einer aliphatischen Säure mit
weils mindestens 6 Kohlenstoffatomen, da- jeweils mindestens 6 Kohlenstoffatomen gefunden,
durch gekennzeichnet, daß das Ge- das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gemisch 2
misch 2 bis 10 Mol Alkylamin pro Mol alipha- io bis 10 Mol Alkylamin pro Mol aliphatischer Säure
tischer Säure enthält. enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Zweckmäßigerweise enthält das verwendete Alkylkennzeichnet,
daß das Alkylamin und die alipha- amin und die verwendete aliphatische Säure jeweils
tische Säure jeweils 12 bis 20 Kohlenstoffatom*? 12 bis 20 Kohlenstoftatome im Molekül.
im Molekül enthalten. »5 Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine
verminderte Reaktionsgeschwindigkeit bei der Behandlung und ein gleichmäßigerer Überzug der Produkte
erzielt Langkettige aliphatische Säuren, die
12 bis 20 Kohlenstoftatome enthalten, wie Laurin-
»o säure und Stearinsäure, sind als Zusatz zum Nitrat
in Form von Alkylammoniumsalzen sehr wirksam.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermin- Die Bestimmung des gewünschten Effektes erfolgt
derung der Klumpenbildung bei Ammoniumnitrat durch Bestimmung der Auflösungsgeschwindigkeit
durch Behandeln von Ammoniumnitrat mit einem des behandelten Produktes in Wasser. Dabei hat sich
Gemisch aus Alkylamin und einer aliphatischen 25 klar gezeigt, daß ein Minimum der Auflösungs-Säure
mit jeweils mindestens 6 Kohlenstoffatomen. geschwindigkeit, d. h. ein Optimum des wasser-
Ammoniumnitrat wird in technischem Maßstab in abstoßenden Effektes bei Anwendung eines Übersehr
reiner Form hergestellt. Es ist dabei notwendig, Schusses an Alkylamin z. B. 85 bis 50 Gewichtsteile
sehr sorgfältig zu arbeiten, damit keine Verunreini- Alkylamin und 15 bis 20 Gewichtsteile Fettsäure im
gungen oder Fremdstoffe hineinkommen, da sonst 30 Vergleich zu äquivalenten Mengen Alkylamin und
die Handhabung des Nitrats insbesondere in warmem Fettsäure erhalten wird. Die Schmelzpunktkurven
Zustand sehr gefährlich wird. Ammoniumnitrat ist zeigen deutlich eine Salzbildung zwischen Alkylamin
ein wesentlicher Bestandteil von Düngemitteln und und Fettsäure, die beim Erhitzen der Mischung einSprengstoffen
und ist wegen seiner physikalischen tritt.
Eigenschaften schwierig zu handhaben. Es ist in 35 Auch Diamine können angewandt werden, ob-Wasser
leicht löslich und besitzt eine große negative wohl mit ihnen im Vergleich zu Monoaminen kein
Lösungswärme (6,3 kcal/Mol bei 25° C); die Lös- Vorteil erzielt wird.
lichkeit wird mit steigender Temperatur größer. Bei Der Zusatz wird in geeigneter Weise als Schmelze
Anwesenheit von Feuchtigkeit neigt Ammonium- bei einer Temperatur, die über dem Schmelzpunkt
nitrat unter anderem sehr stark zur Bildung von 40 des Zusatzes liegt, zu festem Ammoniumnitrat hin-Klumpen,
die dann erhärten. zugegeben. Schon derart kleine Zusätze, wie 0,005
Die deutsche Patentschrift 1111 079 beschreibt Gewichtsprozent zeigen eine deutliche Verbesserung,
ein Verfahren, das Nitrat — insbesondere Ammo- Gehalte oberhalb 0,2 %>
sollten aus Sicherheitsgrünniumnitrat — mit verschiedenen organischen Stick- den vermieden werden. Zugaben von 0,05 bis 0,1 0Zo
Stoffverbindungen zu versetzen, die eine stickstoff- 45 werden in der Technik verwendet,
haltige Gruppe und mindestens eine hydrophobe R . · 1 1
haltige Gruppe und mindestens eine hydrophobe R . · 1 1
Gruppe enthalten, die aus einer Kohlenwasserstoff- beispiei
kette mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen besteht. Eine Versuchsserie wurde durchgeführt, in der
Von diesen Stickstoffverbindungen sind Alkylamine, 1 kg kristallines Ammoniumnitrat bei 80° C mit
sogenannte Fettamine mit mindestens 12 bis 20 50 100 g eines geschmolzenen Stearylamins, geschmol-Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette besonders ge- zener Stearinsäure und einer geschmolzenen Mieignet.
Die stickstoffhaltige Gruppe wird dabei als schung der beiden in verschiedenen Gewichtsverhält-Nitrat
an das Ammoniumnitrat gebunden. Geschmol- nissen zueinander versetzt worden ist. Es werden
zenes Alkylamin, das man zu varmem Ammonium- 10 g behandeltes Ammoniumnitrat in ein Kalorinitrat
zugesetzt hat, reagiert so schnell mit dem 55 meter gegeben und 100 g Wasser zugesetzt. Nach
Ammoniumnitrat, daß ein gleichmäßiger Überzug 10 Minuten wurde die Temperatur abgelesen. Die
nur schwer erhalten werden kann. Bei dieser Reak- durch die große negative Lösungswärme des Ammotion
entwickelt sich Ammoniak. niumnitrats bedingte Temperatursenkung ergibt ein
Aus der britischen Patentschrift 805 112 ist Am- Maß für die Auflösungsgeschwindigkeit. Die Ergebmoniumnitrat
bekannt, dessen Teilchen zur Vermin- 60 nisse werden in der beigefügten Kurve 1 gezeigt,
derung des Zusammenbackens mit einem Überzug woraus ersichtlich ist, daß die Temperatursenkung
aus einem aliphatischen primären Amin mit miiide- bei einem Mischungsverhältnis 30 Gewichtsprozent
stens 12 Kohlenstoffatomen und einem Salz dieses Stearinsäure und 70 Gewichtsprozent Stearylamin
Amins versehen sind. ein Minimum aufweist.
Die deutsche Auslegeschrift 1 075 642 beinhaltet 65
ein Verfahren zur Herstellung von nichtklumpenden Beispiel 2
Mischdüngemitteln, die Ammoniumnitrat enthalten 1 kg Ammoniumnitrat wurde bei 90° C mit 0,8 g
können, durch Überziehen der Körner mit einem einer Schmelze von technischem Octadecvlamin
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