DE3421938C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05G—MIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
- C05G3/00—Mixtures of one or more fertilisers with additives not having a specially fertilising activity
- C05G3/90—Mixtures of one or more fertilisers with additives not having a specially fertilising activity for affecting the nitrification of ammonium compounds or urea in the soil
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P60/00—Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
- Y02P60/20—Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions in agriculture, e.g. CO2
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Description
Die Erfindung betrifft ein nitrifikationshemmendes
Mittel für organische und/oder minera
lische stickstoffhaltige Düngemittel, seine Ver
wendung und Verfahren zu seinem Einsatz.
Übliche stickstoffhaltige Düngemittel, beispielsweise
auf Basis von Ammoniumsalzen oder Harnstoffen, besitzen
den Nachteil, daß die Verwertung des Stickstoffs
infolge schneller Nitrifikation zumeist unbefriedigend
ist.
Hierbei wird der Ammoniumstickstoff durch nitrifizierende
Bakterien wie Nitrosomonas und Nitrobacter zunächst
zu Nitrit und anschließend zu Nitrat oxidiert. Auch
Harnstoff wird durch Urease zuerst in Ammoniumstickstoff
und dann durch Nitrifikation in Nitrat umgewandelt,
welches vom Boden nicht festgehalten werden kann,
sondern sehr leicht in die unteren Bodenschichten
ausgewaschen wird, die für die Pflanze nicht mehr
erreichbar sind. Auf diese Weise wird nicht nur der
Pflanze ein wertvoller Nährstoff entzogen, sondern das
Nitrat kann zugleich bei der Trinkwasserzubereitung
unter Unständen beträchtliche Probleme aufwerfen.
Es ist nun bekannt, die Ausnutzung des Stickstoffs von
Düngemitteln dadurch zu verbessern, daß man den Düngern
Nitrifikationsinhibitoren zusetzt. Es sind eine Reihe
von Substanzen bekannt, die für diesen Zweck eingesetzt
werden können wie z. B. Pyridin-, Anilin-, Chlor- oder
Schwefelderivate sowie Dicyandiamid, doch haben sich in
der Praxis eine Reihe von Problemen technischer oder
wirtschaftlicher Art ergeben. So besitzt beispielsweise
Dicyadiamid (FR-PS 12 32 366) zwar den Vorteil einer
relativ kostengünstigen Herstellung, doch verfügt es
nur über eine begrenzte Wirksamkeit. Ein weiterer Nach
teil von Dicyandiamid ist seine geringe Löslichkeit in
Wasser, so daß es bei Anwendung von Flüssigdüngern zu
Problemen kommen kann. Zwar ist es gemäß den deutschen
Offenlegungsschriften 27 02 284 und 27 07 639 prinzipiell
möglich, Flüssigdünger mit Dicyandiamid herzustellen,
doch kann es wegen der schlechten Löslichkeit bei
tiefen Temperaturen oder längerer Lagerzeit zu Kristall
ausscheidungen des Dicyandiamids kommen, was beim Ver
sprühen oder Verspritzen der Lösung zu Schwierigkeiten
führt (vgl. DE-OS 31 47 821), die nur durch Zugabe ge
eigneter Stabilisatoren umgangen werden können.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde,
ein nitrifikationshemmendes Mittel zu entwickeln,
welches die genannten Nachteile des Standes der Technik
nicht aufweist, sondern das eine ausgezeichnete Wirkung
und gute Anwendungsmöglichkeiten besitzt, und außerdem
relativ einfach und kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch ein
nitrifikationshemmendes Mittel, welches einen Gehalt an
einem substituierten Dicyandiamidderivat der allgemeinen
Formel
in der R = H oder einen Alkylrest mit 1 oder 2 Kohlen
stoffatomen bedeutet aufweist. Als Alkylreste sind
folglich Methyl- oder Ethylgruppen geeignet. Besonders
bevorzugt sind Monomethyloldicyandiamid (R = H) und
1-Hydroxyethyl-dicyandiamid (R = CH₃).
Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß
die im erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen, mit
Hydroxyalkylgruppen substituierten Dicyandiamidderivate
eine ausgezeichnete nitrifikationshemmende Wirkung
besitzen, die diejenige des Dicyandiamids übersteigt.
Darüber hinaus weisen sie eine erhöhte Wasserlöslichkeit
auf, die erstaunlicherweise nicht von dem befürchteten
Effekt, wonach das nitrifikationshemmende Mittel im
Boden ausgewaschen wird und somit ein Großteil seiner
Wirkung verlorengeht, begleitet ist.
Die gute Wasserlöslichkeit bedingt weiterhin hervor
ragende anwendungstechnische Eigenschaften. So können
die erfindungsgemäßen nitrifikationshemmenden Mittel
problemlos in Flüssigdüngern eingesetzt werden, ohne
daß die Gefahr des Auskristallisierens bei tieferen
Temperaturen oder längerer Lagerzeit gegeben ist.
Die erfindungsgemäßen nitrifikationshemmenden Mittel
entfalten ihre optimale Wirkung im Boden, wenn sie dort
in einer Konzentration von 0,1 bis 1000 ppm, vorzugs
weise 1 bis 100 ppm vorliegen.
Werden diese Mittel zusammen mit organischen und/oder
mineralischen Düngemitteln eingesetzt, so empfiehlt es
sich, sie in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-%, vor
zugsweise 1,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf den Stickstoff
gehalt des Düngemittels, zu verwenden. Als mineralische
stickstoffhaltige Düngemittel kommen alle Ammoniumsalze
wie Ammoniumnitrat oder Ammoniumsulfat sowie Ammoniak
oder Harnstoff in Frage, während unter den organischen
Düngemitteln beispielsweise Gülle, Jauche, Klärschlamm
u. ä. zu verstehen sind.
Die Verwendung der hydroxylsubstituierten Dicyandiamid
derivate ist auf Grund ihrer guten Anwendungsmöglichkeiten
unproblematisch, d. h. diese Mittel eignen sich sowohl
für Feststoff- als auch für Flüssigdünger gleichermaßen
gut. Zur Herstellung der Feststoffdünger werden die
erfindungsgemäßen Mittel dem Stickstoffdüngemittel nach
den üblichen Verfahren und mit Hilfe der üblichen Vor
richtungen zudosiert und mit diesem vermischt. Auch bei
der Herstellung von Flüssigkeiten treten wegen der
guten Löslichkeit der Mittel keinerlei Probleme auf.
Darüber hinaus können diese Verbindungen auch ohne
stickstoffhaltige Düngemittel sowohl in flüssiger als
auch in fester Form direkt angewendet werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte kann
nach bekannten Herstellungsmethoden aus Dicyandiamid
oder Cyanamid erfolgen. So kann beispielsweise das
Monomethyloldicyandiamid gemäß der US-PS 25 15 143 aus
Dicyandiamid und einer 37%igen sauren Formaldehydlösung
bei einer Temperatur von 75 bis 79°C hergestellt
werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung
weiter.
Zur Feststellung der Nitrifikationshemmung der erfin
dungsgemäßen Mittel werden Proben aus je 100 g Boden
angefertigt, denen 20 mg Harnstoff-N und unterschied
liche Mengen an Monomethyloldicyandiamid zugesetzt
worden sind. Die Temperatur während des Versuchs
beträgt 20°C und die Bodenfeuchtigkeit ca. 60% der
maximalen Wasserkapazität. Nach 7, 14 und 28 Tagen
werden die Proben auf ihren Nitrat- und Ammoniumgehalt
untersucht, wobei die in Tabelle 1 gefundenen Werte
ermittelt werden, die einen unmittelbaren Rückschluß
auf die Nitrifikationshemmung zulassen.
Es werden Bebrütungsversuche analog Beispiel 1 durchge
führt, jedoch wird an Stelle von Harnstoff Ammoniumsul
fat als Düngemittel verwendet, wobei die Ergebnisse in
Tabelle 2 erhalten werden.
Es werden unter denselben Bedingungen, wie im Beispiel 1
beschrieben, Bebrütungsversuche durchgeführt, wobei
als nitrifikationshemmendes Mittel 1-Hydroxyethyl-Dicyan
diamid in unterschiedlichen Mengen eingesetzt wird. Die
Ergebnisse nach 21 Tagen zeigt Tabelle 3.
Claims (8)
1. Nitrifikationshemmendes Mittel,
gekennzeichnet durch
einen Gehalt an einem substituierten Dicyandiamidderivat
der allgemeinen Formel
in der R = H oder einen Alkylrest mit 1 bis 2 Kohlen
stoffatomen bedeutet.
2. Mittel nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Gehalt an Monomethyloldicyandiamid.
3. Mittel nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen Gehalt an 1-Hydroxyethyl-dicyandiamid.
4. Verwendung des Mittels nach den Ansprüchen 1 bis 3 in
Mischung mit organischen und/oder mineralischen stick
stoffhaltigen Düngemitteln.
5. Verwendung des Mittels nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Mittel in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf den Stickstoffgehalt der Düngemittel, ver
wendet.
6. Verwendung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Mittel in einer Menge von 1,5 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf den Stickstoffgehalt der Düngemittel, ver
wendet.
7. Verfahren zur Hemmung der Nitrifikation,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein substituiertes Dicyandiamidderivat der all
gemeinen Formel
in der R = H oder einen Alkylrest mit 1 bis 2 Kohlen
stoffatomen bedeutet, einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Derivat in einer solchen Menge ausbringt,
daß sich im Boden eine Konzentration von 0,1 bis 1000
ppm ergibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3421938A DE3421938A1 (de) | 1983-08-02 | 1984-06-13 | Nitrifikationshemmendes mittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3327826 | 1983-08-02 | ||
DE3421938A DE3421938A1 (de) | 1983-08-02 | 1984-06-13 | Nitrifikationshemmendes mittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3421938A1 DE3421938A1 (de) | 1985-02-21 |
DE3421938C2 true DE3421938C2 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=25812840
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3421938A Granted DE3421938A1 (de) | 1983-08-02 | 1984-06-13 | Nitrifikationshemmendes mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3421938A1 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1232366A (fr) * | 1959-04-18 | 1960-10-07 | Azote Office Nat Ind | Engrais azotés nouveaux à nitrification temporairement inhibée |
DE2707639C2 (de) * | 1977-02-23 | 1984-11-15 | Skw Trostberg Ag, 8223 Trostberg | Düngerlösung auf Basis von Stickstoffverbindungen |
DE2702284C2 (de) * | 1977-01-20 | 1985-01-31 | Skw Trostberg Ag, 8223 Trostberg | Stickstoffdüngemittel |
DE3147821A1 (de) * | 1981-12-03 | 1983-06-16 | Skw Trostberg Ag, 8223 Trostberg | Stabilisierte duengerloesungen |
-
1984
- 1984-06-13 DE DE3421938A patent/DE3421938A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3421938A1 (de) | 1985-02-21 |
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