DE1667332A1 - Verfahren zur Herstellung von Metallkarbonaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MetallkarbonatenInfo
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Description
ALEXANDER R. HERZFELD 6 Frankfurt α. μ. wi3
RECHTSANWALT SOPH.ENSTRASSE 52 J867332
Anmelderin:
United States Atomic Energy Commission
Verfahren zur Herstellung von Metallkarbonaten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Metall- Λ
karbonaten durch Umsetzung unter Druck in einer COp Atmosphäre»
In dem USA Patent (Patentanmeldung S»IT· 490,750) ist ein Verfahren
zur Herstellung von !Carbonaten der seltenen Erden beschrieben, nach dem die wässerigen Lösungen der lormiate,
Azetate, Propionate oder Butyrate der seltenen Erden auf Zimmertemperatur unter Druck in einer CO2 Atmosphäre umgesetzt
werden. Trotz des erheblichen Fortschritts, das dieses Verfahren bringt, besteht der Nachteil einer verhältnismäßig
niedrigen Karbonatausbeute (etwa IO - 50 fi) f die zudem noch ^
willkürlichen Schwankungen unterworfen ist«
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Metallkarbonat duroh Umsetzung eines Azetats unter Druck in einer G02 Atmosphäre herzustellen,
mit Hilfe dessen eine ganz wesentlich verbesserte Ausbeute erzielt wird«,
Die Aufgabe v/ird dadurch gelöst, daß als Ausgangsmaterial das
Anhydrid eines Azetats von Thorium, Uranyl, Yttrium oder einer seltenen Erde, oder dae Anhydrid eines Propionates, Butyrats
oder Formiats dient.
109824/U50
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden regelmäßige Ausbeuten
erzielt, die 75 - 100 f* über der mit hydrierten Azetataalzen
erzielten Ausbeute liegen. Die Karbonate sind infolge ihrer Stabilität gut als Lab-orr-eagentien, insbesondere zur
Einstellung von Wasserstoffionenkonzentrationen, geeignet. Die Karbonate der Aktinide und Lanthanide sind ferner zur Herstellung
von Phosphorverbindungen verwendbar. Tboriumkarbonat
ist für die Herstellung von U«*? vorgesehlagen worden.
Die Azetatanhydride von Thorium, Uranyl, Ia, Ce, Pr wurden aus
den im Handel erhältlichen hydrierten nitraten mit einer Reinheit von 99»9 $ und die Azetatanhydride von Tb und Y aus der
durch Lösen von TbO1 αΛ und Y„0, in konzentrierter Salzsäure
erhaltenen gesättigten Chloridlösung hergestellt. Zur Herstellung
der Thorium- und Uranylazetate wurden die Nitrate in einer 50$igen Mischung aus Essigsäure-Essigsäureanhydrid
3 Stunden und zur Hersteilung der anderen Azetate die entsprechenden
Ausgangsstoffe in Essigsäureanhydrid 4 Stundenlang,
jeweils im Gegenstrom und unter fließendem F9 Gas behandelt.
Die Mischung wurde dann auf 25° abgekühlt und in Argon auf eine gesinterte Glasscheibe abfiltriert. Als Waschmittel
dienten Azeton und Äther, Die Azetatanhydride wurden in einen das Anhydrid von Mg (ClO-) 0 enthaltenden Vakuumtrockner
gegeben.
Die erfindungsgemrße Herstellung der Karbonate erfolgt z.B.
folgendermaßen.
Ein Glaskolben mit dem Azetat-Wassergemisch (das Salz ist
nicht sofort lb'slioh) wurde in einem üsetaungsdruckgefäß
109824/1450
hermetisch verschlossen und das letztere bis zur erforderlichen
Druckhöhe mit CO2 Gas gefüllt, wobei mit der CG2 Zufuhr etwa
3 Minuten nach Einspeisung des V/assers begonnen wurde. Das Druckgefäß wurde 3η etwa 15 Minuten auf die Betriebstemperatur
erhitzt und auf dieser Temperatur die erforderliche Zeit gehalten,
sodann zum Abschluß der Umsetzung auf 25° gekühlt, druckentlastet und das erhaltene Karbonat auf eine gesinterte
Glasscheibe abfiltriertiji mit AeetGn und Äther gewaschen und
an der freien luft wenigstens 4 Stunden stehen gelassen. Anschließend
wurde es in eine Flasche abgefüllt und diese verschlossen.
Die folgende Tabelle enthält die Umsetzungsbedingungen für die Herstellung von Thoriumbikarbonat, Uranylkarbonat und
der Sesquikarbonate der seltenen Erden«
109824/1450
Aus Azetatonhydriden hergestellte Karbonate
Ausgangskonz. | 1 | .035 | *} fallt | Umsetzun gsbedindungen | Temp. | 30° | 0 | COg Druck | Analyse der Karbonate | Mol Ratio | 71,2 | der CO2 Druck | 3.11 | 7.80 | (C02+H20+0xyde) | Ums et zungsmed mm | 0 | -ÄS* |
(Azetatsalz) | 2 | .035 | Zeit in | <°c) | 46° | 53° | in kg/cm | Mol Ratio | R"20/M0 | η | 3.10 | 7.99 | (*) | Ausbeute | 13,6 auf 57,8 lrfr/cm" erhöht. | |||
(Mol/l) | 3 | .05 | Std. | THORIUMBIKARBONAT | 60° | 93° | C02/M0 | ■ « | 3.14 | 8.09 | in f> | |||||||
4 -* | .05 | 15 | 60° | 54° | 57,8 | 3.60 | η | 3.19 | 3.I6 | 100.9 | ||||||||
5 to | .05 | 2 | 60° | 30° | 59,9 | 1.99 | 3.57 | η | 3,16 | 2.87 | 100.1 | 91 | ||||||
OO | 2 | 34 | 1.99 | 3.01 | η | 3.15 | 2.68 | 100.1 | 91 | |||||||||
2 | 136 - 578** | 1.93 | 3.16 | j- nicht besonders vermerkt - "'as^er | 100.0 | 95 | ||||||||||||
*- | 15 | URANYLKARBONAT | 64,6 | ) 1.95 | 3.29 | **) be* dieser Umsetzung wurde | während 2 ?td. stetig von | 100.5 | 94 | |||||||||
1 -» | .08 | 10 | I.96 | 94 | ||||||||||||||
2 cn | .10 | 2 | W/ OD |
|||||||||||||||
3 ° | .10 | 2 | CO | |||||||||||||||
.05 | 2 | 71,2 | .72 | 98.8 | CO | |||||||||||||
5 | .05 | 14 | 71,2 | .94 | .74 | 99.1 | 90 95# Ethanol | |||||||||||
.06 | ALLGEMEINE 1 | 71,2 | .94 | .21 | 98.6 | 91 95^ Ethanol | ||||||||||||
La | η | 2 | 13.6 | .98 | .77 | 99.0 | 84 | |||||||||||
Ce | η | η | 57,8 | .95 | .71 | 99.1 | 88 95# Ethanol | |||||||||||
Vt | It | η | .97 | PORMEL DER SESQUIKARBONATE DER SELTENEN ERDEN | 58 | |||||||||||||
Tb-I | η | η | 55° | 101.2 | ||||||||||||||
Tb-2 | η | η | η | 100.8 | 75 | |||||||||||||
Y | η | η | 100.5 | 84 | ||||||||||||||
W | 101.4 | 77 | ||||||||||||||||
93° | 100.0 | 70 | ||||||||||||||||
93° | 102.0 | 74 | ||||||||||||||||
78 |
I1Ur die Produkt analyse der erhaltenen Karbonate wurden die
molaren Verhältniswerte COg - Metalloxyd (CQg/MO) und HgO Mwtalloxyde
(HgO/MO), sowie die Prozentwerte der Zusammensetzung auf Grundlage der YerbrennungBwerte von Sauerstoff
errechnet. Die Prozentwerte der Zusammensetzung werden durch Addition der Gewichtsprozente der festgestellten drei Verbrennungeprodukte,
nämlich Oxyde, COg und HgO errechnet. Dieser
Wert enthält nun aber auch das bei der Oxydation etwaiger in der Probe enthaltener organischer Stoffe entstehende COg
und HgO und der 100?ί übersteigende Prozentwert läßt daher den ^
Schluß auf das anwesende organische Material (z.B. Azetat) zu. Der Prozentwert der Ausbeute wird dadurch ermittelt, daß die
Menge des in dem Karbonat enthaltenen Qxydäiiuivalents im Verhältnis
zu der Gesamtmenge des in dtr ursprünglich beigegebenen Azetatmenge enthaltenen Qxydäquivalenta festgestellt
wird»
Die Umsetzungedauer bei dem vorigen Versuch schwankte zwischen
2 und 15 Stunden, wobei die Umsetzung bei Zimmertemperatur länger dauert. Bei Temperaturen über 45° sind dagegen 2 Stunden f
in der Regel ausreichend. Der Gaedruok des COg lag zwischen
14 und 66,5 kg/om , wobei der Bereich von 10 - 63 kg/em
besonders günstig ist. Zur Herstellung von Üranylkarbonat bei verhältnismäßig niedriger temperatur (30 - 54°) wird 95 i>
Äthanol als Vmeetzungemedium verwandt (Versuch 5 unter Üranylkarbonat
der Tabelle), da beim Eineatz von Wasser die Teilchengröße
dee Endprodukt! sehr klein ist, die Hltrierungezeit
wesentlich verlängert wird und die Ausbeute etwa auf die
Hälfte i-QT bei Verwendung vor .ähanol erzielten Ausbeute verringert
wird. Wird die Tempes^atur auf etwa 90° erhöht (Versuch
10882A/145Q
3 unter Uranylkarbonat der Tabelle), so kann das Uranylkarbonat unter den gleichen Bedingungen wie die übrigen Karbonate hergestellt
werden, nämlich 2 Stunden bei 90° und einem Druck von 63 kg/cm2.
Die Verwendung von Wasser führt hier zu einem besseren Produkt als Äthanol, da es frei von Azetatverunreinigungen und
infolge der bei der erhöhten Temperatur erzielten größeren Teilchen leichter zu filtrieren ist. Die erzielte» Ausbeute
beträgt hier 84$ im Vergleich zu einer Ausbeute von 88 - 91$
bei Verwendung von Äthanol·
Pur die Herstellung von Thoriumbikarbonat und der leichteren
Sesquikarbonate seltener Erden ist die erhöhte Temperatur von
90° unerwünscht, da im ersteren Fall keine Ausfällung erzielt wird, während im letzteren Falle ein schwer filtrierbares,
wässeriges Gel entsteht. Übrigens ergibt sich hieraus die Möglichkeit einer bequemen Abtrennung von Thorium und Uran, da
bei 90° ein großer Prozentsatz des uranylkarbonates ausgefällt
wird, während Thoriumbikarbonat nicht entsteht und eine Mischung einer Thoriumverbindung mit dem Uranylkarbonat infolgedessen
nicht zu befürchten ist.
Obwohl die Ausbeute mit steigender Azetatkonzentration nicht wesentlich zunimmt, macht sich bei Azetatsalzkonzentrationen
über oa. 0,5 Mol ein leichter COg Mangel bemerkbar, der bei
0,1 bzw» 0r15 Mol stärker wird, mit Ausnahme bei der Herstellung
von Uranylkarbonat j hier ist ein geringerer Mangel an CO2 bei 0,1 - 0,15 M festzustellen,
Ds fhorium dazu neigt, in nahezu neutralen oder basischen
Losungen infolge der Entstehung des stabilen Thoriumions basische Salze zu bilden, ist die Darstellung und Trennung des
Bikarbonats von Thorium mit bekannten Verfahren bisher offenbar
nicht möglich gewesen. Wie die Tabelle zeigt, ist demgegenüber
mit dem erfindungsgemäßer. Verfahren die Herstellung von Thoriumbikarbonat in einer Ausbeute von über 90$ möglich,
Pa das erfindungsgemäße Verfahren auf dem Einsatz des Anhydrids
der organischen Salze an Stelle der hydrierten sauren Salze beruht, kann auch das Anhydrid der Propionate, Butyrate oder
Formiate verwendet werden. Propionatanhydride sind u.U. infolge ihrer geringen Löslichkeit sogar günstiger als AzetatanhyÄride.
Etwas schwieriger dürften die Butyrate und Pormiate sein, da die ersteren sehr schwer löslich und die letzteren etark sauer
sind.
Yttrium wurde in die Versuche zur Ausführung des Verfahrens mit einbezogen, obwohl es kein Lanthanid ist; es zeigt jedoch
Eigenschaften, die einem im periodischen System zwischen den Lanthaniden Holium und Erbium liegenden Metall entsprechen·
10982iM450
Claims (2)
- Patentansprüche1 ο Verfahren zur Herstellung von Metallkarbonaten durchUmsetzung eines Azetats unter Druck in einer COp Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial das Anhydrid eines Azetats von Thorium, Uranyl, Yttrium oder einer seltenen Erde oder das Anhydrid eines Prpionats, "Butyrats oder Foriniats dient,
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei 30 - 90 ° erfolgt.3« Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck 35 - 62 kg/cm beträgto4o Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Temperatur und Druck 2-15 Stunden lang aufrechterhalten werden.
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