DE1667193B2 - Verfahren zur herstellung von aliphatischen und heterocyclischen aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aliphatischen und heterocyclischen aminenInfo
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Description
Es ist bereits aus den US-Patentschriften 23 49 222,
23 89 500 und 2078992 bekannt, daß Alkohole in Gegenwart von Dehydratisierungskatalysatoren, wie
Aluminiumoxyd, Bauxit und Silicagel, mit Ammoniak zu Aminen umgewandelt werden können. Diese Reaktion
erfordert jedoch sehr hohe Temperaturen, beispielsweise im Bereich von 300 bis 4000C. Bei so hohen
Temperaturen ist die Gefahr der Bildung von Sekundärprodukten angesichts der konkurrierenden
Dehydratisierung des Alkohols zu Olefin sehr groß. 2s Diese hohe Temperatur ist auch für die Herstellung von
hitzeempfindlichen Aminen, die unter solchen Bedingungen leicht in beständigere heterocyclische Produkte
umgewandelt werden, sehr ungeeignet.
Aus diesen Gründen wird nach der deutschen Patentschrift 7 01 825 1,4-Butandiol in Gegenwart von
Aluminium-oxyd-Thoriumoxyd in guter Ausbeute bei
2000C zu Pyrrolidin und nicht zu 1,4-Diaminobutan
umgewandelt.
Aliphatische Alkohole können ebenfalls in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren, wie metallisches
Nickel, Kobalt, Kupfer und Ruthenium, mit Ammoniak zu Aminen umgewandelt werden. Diese Reaktionen
können allgemein bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden als die obengenannten Reaktionen in
Gegenwart von Dehydratisierungskatalysatoren. So beschreiben die US-Patentschriften 28 61995 und
32 21 318 die katalytische Umwandlung von Äthanolaminen mit Ammoniak in Gegenwart von Raney-Nickel
bei 150 bis 2500C. Beträchtliche Mengen an heterocyclisehen Produkten werden in den beschriebenen Verfahren ebenfalls gebildet. In der US-Patentschrift 27 54 330
wird die Aminierung von Glykol und Aminoalkoholen unter Verwendung von Ruthenium-Katalysatoren bei
150 bis 2500C besenrieben, wobei jedoch die Verwendung von Ausgangsmaterialien mit weniger als sechs
Kohlenstoffatomen zu einer nennenswerten Bildung von cyclischen Sekundärprodukten führt Die beträchtliche Bildung von Sekundärprodukten in diesem Verfahren hat die industrielle Herstellung von z. B. Äthylendi-
amin aus Äthanolamin oder Äthylenglykol verhindert.
Statt dessen war es erforderlich, bei Herstellung dieser Produkte Verfahren, die von Dichloräthan oder
Aminoacetonitril ausgingen, anzuwenden. Die mit diesem Verfahren verbundenen Nachteile sind bekannt.
Im ersten Fall bestehen sie in Korrosionsproblemen durch die Freisetzung von Chlorwasserstoff während
des Reaktionsablaufs und in der Schwierigkeit, die Produkte aus der erhaltenen verdünnten, wäßrigen
Salzlösung zurückzugewinnen. Im zweiten Verfahren werden aufwendige Rohstoffe verwendet (Glykolnitril).
Das daraus gebildete Zwischenprodukt ist unbeständig, wodurch eine größere und kompliziertere Anlage
CT UmÄStenung von Äthylendiamin aus Äthanolamin oder Äthylenglykol in emem mdustnellen,
wirtschaftlichen Verfahren zu ennoghchen, benötigt
maTzunäcnst einen ausreichend akmen Katalysator,
Ah einen Katalysator, der eine hohe Ausbeute an
Äthylendiamin ohne Schwierigkeiten bereitende Mengenvoa heterocyclischen und anderen Sekundarprodukten gewährleistet Eine weitere Voraussetzung fur
,ο einen Katalysator sind bestimmte Merkmale unter
technischen Aspekten, z. B. einfache Hersteüung, lange
Lebensdauer und gute, mechanische Festigkeitseigen-
15 rjiTuSPatentschrift 3068 290 beschreibt einen
Katalvsatortyp zur Herstellung von Äthylendiamin, der
einem der beiden Kriterien entspricht Dieser Katalysator besteht aus einem Gemisch von metallischem Nickel
und Magnesiumoxyd, das aus der thermischen Zersetzung einer Mischung von Nickelformat und Magnesiumformiat oder von entsprechenden Oxalaten und der
nachfolgenden Reduktion der der durch thermische Zersetzung gebildeten Oxyde in einer Wasserstoffati.io
sphäre hervorgeht Dieser Katalysator ist den früher verwendeten Katalysatoren hinsichtlich der Ausbeute
an Äthylendiamin bei der Reaktion von Äthanolamin und Ammoniak überlegen. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß dieser Katalvsatortyp nicht die technischen Eigenschaften für eine Verwendung im industriellen
Maßstab besitzt. Zunächst hängt seine Aktivität weitgehend vom Herstellungsverfahren ab. Bei der
Verwendung von Oxalat als Ausgangsmaterial erhält man einen Katalysator mit wesentlich niedrigerer
Aminationswirksamkeit als mil einem
Nickel-Magnesiumoxyd-Katalysator aus Formiat. der
durch das Verdampfen wäßriger Nickelformiat- und Magnesiumformiat- Lösungen erhalten wird. Abhängig
von der unterschiedlichen Wasserlöslichkeit der beiden Formiate richtet sich die Aminationswirksamkeit
danach, wie die Verdampfung der wäßrigen Lösung durchgeführt wird. Die besten Ergebnisse werden
erzielt wenn gesättigte Lösungen in dem Maße zugeführt werden, in dem das Wasser abgetrieben wird.
Der Katalysator hat die Form von sehr feinem Pulver, so daß die Handhabung in einem industriellen Verfahren
besondere Einrichtungen erfordert um den Katalysator nach beendeter Reaktion zu entfernen. Aus diesem
Grunde sind Katalysatoren in Tabletten- oder Pillenform für ein kontinuierliches Verfahren geeigneter.
Dieses läßt sich dadurch erreichen, daß man ein neutrales Trägermaterial, beispielsweise Bimsstein,
Kieselerde oder verschiedene Arten von Diatomeenerde mit Lösungen von katalytisch aktiven Metallsalzen
imprägniert oder aber die Metallverbindung direkt durch Pressen gegebenenfalls in Gegenwart eines
neutralen Trägers zu Tabletten formt Die Imprägnierung von Trägern mit Nickelformiat und Magnesiumformiat wird durch den erwähnten Unterschied in der
Löslichkeit der Salze erschwert Es ist zwar möglich, einen Katalysator dieses Typs in Tablettenform durch
Pressen von Nickeloxyden und Magnesiumoxyden herzustellen, die durch Verdampfung der Formiate und
nachfolgender thermischer Zersetzung entstehen. Die Leistungsfähigkeit dieses Katalysators hängt jedoch
ähnlich wie beim genannten pulverförmigen Katalysator weitgehend von den Verdampfungsverfahren ab,
wobei dessen Herstellung aufwendig ist Der größte Nachteil des Nickel-Magnesiumoxyd- Katalysators liegt
in seiner begrenzten chemischen Stabilität Unter den
Bedingungen, die beispielsweise für die Herstellung von f^Dianihiobutanen aus Butandiol-23 erforderlich sind,
^eiden beträchtliche Mengen von metallischem Nickel
T rch die Reaktionsmischung freigesetzt, wodurch sich
χ Lebensdauer des Katalysators verkürzt Es ist Ebenfalls aUs der deutschen Patentschrift 1172 268
{"kannt, daß die Lebensdauer des Nickel-Magnesiumoxvd-Katalysators nicht befriedigend ist
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von finhatischen und heterocyclischen Aminen aus aliphatisehen Alkoholen, Aminoalkoholen oder deren Gemische gefunden, bei dem besonders die oben geschilderten Nachteile der bekannten Verfahren vermieden
W Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von aliphatischen und heterocyclischen Aminen durch Umsetzung von aliphatischen Alkoholen,
Aminoalkoholen oder deren Gemische in Gegenwart eines Katalysators und Wasserstoff bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem Druck, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen Katalysator einsetzt, der
neben Nickel und bzw. oder Kobalt noch Eisen enthält.
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator enthält neben Nickel und bzw. oder Kobalt auch noch
Eisen dieser kann durch Reduktion entsprechender Oxyde gebildet und entweder in Pulverform oder in
Form gepreßter oder imprägnierter Tabletten verwen
enthält, verwendet werden. Falls jedoch ein kontinuierüches Aminierangsverfahren durchgeführt werden soll,
wird die Verwendung eines Katalysatorpräparats in einem Festbett oder Fließbett, welches zwischen etwa
40 und etwa 95 Gew.-% Trägermaterial enthalt, bevorzugt
Der neue Katalysator ermöglicht die Amination von
Alkohol in höheren Ausbeuten und geringerer Bildung unerwünschter Sekundärprodukte, als es mit den
früheren Katalysatoren der Fall war. Das ist um so überraschender, als Eisen allein oder in Kombination
mit Trägern einen katalytischen Effekt - beispielsweise
bei der Herstellung von Äthylendiamm aus Athanol- ^^ _ ^.^ vermissen mßt Die Kombination von
Eisen mit den Metallen Nickel und Kobalt, die als aktive
Amiriierungskatalysatoren bereits bekannt sind, fuhrt
zur Bildung von Katalysatoren mit unerwartet hoher Aktivität Das geht aus den nachstehenden Tabellen 1
und 2 hervor. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse von ansatzweise durchgeführten Versuchen, in denen
Äthylendkimin aus Athanolamin hergestellt wurde,
wobei erfindungsgemäße Katalysatoren mit bekannten
Katalysatoren unter gleichen Bedingungen verglichen werden.
Katalysatoren
Beiinem zweckmäßigen Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren kann eine Mischung der Nitrate von Eisen, Nickel, Kobalt und
bzw oder Aluminium geschmolzen und unter Rühren erhitzt werden, bis das Kristallwasser verdampft ist und
der Rückstand eine praktisch feste Konsistenz angenommen hat. Danach kann die Schmelze in Gegenwart
von Luft auf ungefähr 8000C erhitzt und die so erhaltene
Mischung der Metalloxyde dann mit Wasserstoff bei etwa 300° C reduziert werden.
NiCoFe/AI2O3
CoFe/AbCh
NiFc
Νι/Αι2θ3
Co/AhO3
NiCo/AbO3
#) Ausgedrückt in Mol-%
äthanolamins bei 225° C.
65
69
70
54
50
51
des
60
52 48 50 umgewandelten
Mono-
zwischen etwa 10 :90 und etwa 90 :10 liegen. Jedoch 50 TilbeUe
sehen etwa 75:25 und etwa 25 :75 und vorzugsweise
bei etwal :1 zu liegen. . · τ «
Die Katalysatorverbindung kann ohne einen 1 rager
verwendet werden und eine ausgezeichnete Aminierungswirksamkeit aufweisen. Sie kann auch mit einem
Träger bzw Trägermaterial kombiniert werden. Die Menee an verwendetem Trägermaterial ist nicht
entscheidend und kann je nach den angewendeten Verfahren sehr stark variieren. Im allgemeinen können
zwischen etwa 10% und etwa 95% des Trägermaterial, bezogen auf das Gewicht des gesamten Katalysatorpränarats, verwendet werden. t
Wenn der Katalysator bei der Aminierung von Alkoholen unter Anwendung eines ansatzweisen Verfahrens eingesetzt wird, kann ein pulverförmiger
Katalvsator. der die Metallmischung ohne Träge*
NiMgO
Raney-Ni
70
59
46
62
47 41
200°C
umgewandelten Mono-
65 Die erfindungsgemäßen Aminierungen können ansatzweise durchgeführt werden, wobei das Ausgangsmaterial Alkohol und Ammoniak einem Autoklav mit
vorreduzierten Katalysatoren zugefügt und der Inhalt des Autoklavs danach bei den gewünschten Reaktionstemperaturen gerührt wird. Die Reaktion kann als
kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden; wobei
I.
die Ausgangsstoffe unter Druck durch ein festes Katalysatorbett, das auf der erforderlichen Temperatur
gehalten wird, gepumpt werden. Als alkoholisches
Ausgangsmateria! könnera verweidet werden: aliphatische
Monoalkohole wie Äthanol, Butanol 2-Äthylhexahol,
Octanol-2 und LauryWkohoL, oder Diole, wie
Äthylenglykol, Diäthylenglykol und 1,2-Butandiol oder
Polyole, wie Glycerin und Trimethylolpropan oder Aminoalkohole, wie Äthanolanun, DJäthanolamin,
Triethanolamin, Aminoätbyläthanolamin, Propanolamine
und Butanolamine.
Mischungen verschiedener Akohole sind ebenfalls verwendbar. So kann zur Herstellung von Äthylendiamin
eine Mischung aus Äthylenglycol und Monoäthanolamin oder die Mischung von Aminoalkpholen
verwendet werden, die bei der bekannten Reaktion von Äthylenoxyd und Ammoniak erhalten
wird.
Im allgemeinen ist eint Oberschuß von Ammoniak
erforderlich, um eine hohe Ausbeute an primärem Amin
zu erzielen, wenn ein Alkohol als Ausgangsmaterial aminiert werden solL Das Molverhältnis zwischen
Ammoniak und Alkohol ist zweckmäßig zwischen 1 :1 und 20 :1. Ein Molverhältnis von 10 :1 ist üblich. Es wird
bevorzugt. Ammoniak in relativ hoher Konzentration (vorzugsweise 70—95%) zu verwenden. Es ist nicht
erforderlich, wasserfreies. Ammoniak zu verwenden, wenn dieses auch vorteilhaft ist.
Die verwendete Wasserstoffmenge ist gewöhnlich verhältnismäßig gering und entspricht einem Partialdruck
von 2 bis 30% des Gesamtdruckes während der Reaktion. Der niedrigste Gesamtdruck, mit dem das
Aminationsverfahren durchgeführt werden kann, richtet sich unter anderem nach dem angewendeten Molverhältnis,
der Reaktionstemperatur und der Ammoniakkonzentration. Das Verfahren wird vorzugsweise bei
einem Gesamtdruck von 100 bis 250 kg/cm2 durchgeführt
Die Aminierungsreaktionen in Gegenwart des erfindungsgemäßen Aminationskatalysators können bei
Temperaturen zwischen etwa 150 und 3500C erfolgen
Besonders gute Ergebnisse werden in einem Tempera turbereich von 200 bis 275° C erhalten.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Verfahren.
45
Eine Mischung aus Nickelnitrat, Kobaltnitrat, Eisennitrat und Aluminiumnitrat mit einem Atomverhältnis der
Metalle von 1:1:1:8 wird in einem Schmelztiegel geschmolzen. Das Nitrat löst sich in seinem eigenen
Kristallwasser auf. Die Schmelzmasse wird unter Rühren erhitzt, bis das Wasser verdampft ist und der
Rückstand eine praktisch feste Konsistenz erreicht.
Danach wird das Schmelzgut in einem Ofen auf eine
Temperatur von 800° C in Gegenwart von Luft erhitzt Das nach etwa 3 Stunden gewonnene Metalloxydgemisch
wird anschließend mit Wasserstoff bei ·*00"Ο
4 Stunden reduziert, bevor es verwendet wird
29 g (0,465 Mol) Monoäthanolamin und 37 g (2,1 Mol) Wasser werden in einen säurebeständigen Autoklav
(300 ml) gegeben, der für ?inen Maximaldruck von 350 kg/cm2 geeignet und mit magnetischer Rührvorrichtung,
einer inneren Kühlschlange und einer Leitung zur Entnahme von Proben ausgestattet ist Die Luft in
dem Autoklav wird durch Stickstoff ersetzt und 7 g des reduzierten Katalysators zugegeben. Nach Zuführung
des Katalysators wird der Autoklav verschlossen; durch das Ventil zur Entnahme von Proben werden anschließend
81 g (4,75 Mol) wasserfreies Ammoniak eingeführt Danach wird Wasserstoff in den Autoklav eingeführt,
bis der Druck von etwa 6 kg/cm2 auf ungefähr 50 kg/cm2 ansteigt Unter Rühren bei 225° C und einer
Drucksteigerung auf 150 kg/cm2 wird der Inhalt des Autoklavs erhitzt. Nach Erreichen der Temperatur wird
eine Probe entnommen und die Reaktionsmischung
5 Stunden gerührt. Eine neue Probe von etwa 2 ml wird jede Stunde entnommen, bis die Reaktion beendet ist.
Die Proben werden zentrifugiert, um Spuren des Katalysators zu entfernen, und gewogen. Danach wird
den Proben Äthanol in einer Menge zugeführt, die dem Gewicht der Probe entspricht (4,0 ml pro 5,0 g Probe). 2
bis 3 ml der auf diese Weise gebildeten Äthanollösung werden danach gaschromatographisch analysiert. Dazu
wird ein Gaschromatograph verwendet der mit einem Differentialflammen-Ionisationsdetektor und 2 m langen
Doppelkolonnen ausgestattet ist Das Füllmaterial in den Kolonnen besteht aus mit 3% KOH imprägniertem
Siliziumgel als Träger, auf das 10% hochpolymeres Polyäthylenglykol aufgebracht worden ist.
Es werden lineare Temperaturprogrammierungen mit einem Temperaturgradienten von 6,25OC/Min.
zwischen 100 und 2000C angewendet; der Fluß des Trägergases beträgt 80 ml N2/Min. Die Eichung des
Peaks des Chromatogramms wurde durch Analysen von Mischungen bekannter Zusammensetzung vorgenommen.
Der Umwandlungsgrad wird aus der Zusammensetzung der Proben und der Mengen der gebildeten
Reaktionsprodukte errechnet und in Tabelle 3 angegeben.
Die folgenden Abkürzungen werden verwendet:
EDA = Äthylendiamin
MEA = Monoäthanolamin
PIP = Piperazine
AEEA = Aminoäthyläthanolamin
AEP = Aminoäthylpiperazin
DETA = Diäthylentriamin
Umwandlung % der eingesetzten MEA, gewonnen als Stunden") MEA % EDA PIP MEA DETA
Reaktionszeit
AEP
AEEA
Rest
4
34
52
68
80
84
34
52
68
80
84
3 | 0 | 96 | 0 |
25 | 4 | 66 | 0 |
37 | 8 | 48 | 0 |
41 | 14 | 32 | 1 |
44 | 22 | 20 | 0 |
43 | 25 | 16 | 2 |
0
0
1
2
4
5
0
1
2
4
5
1
4
6
8
10
7
4
6
8
10
7
0
0
0
1
0
0
1
0
1
1
") Die Reaktionsdauer wird in diesem und den folgenden Beispielen von der Zeitdauer an bestimmt, bei der die Reaktionstemperatur erreicht wurde.
Nach zwei Stunden, wenn ungefähr die Hälfte der eingesetzten Menge an Monoäthanolamin umgesetzt
worden ist, beträgt die Selektivität bezogen auf Äthylendiamin ungefähr 70%, um sich zunehmendem
Umwandlungsgrad zu vermindern. Der Begriff Selektivität bezeichnet in diesem und den folgenden Beispielen
den Molprozentanteil des umgesetzten Äthanolamins, der in Äthanol damit umgewandelt wird.
Beispiele 2—8
Die folgenden Katalysatoren werden nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt.
IO
Katalysator
NiCoFeZAl2O3 1 | :1 :1 :3 |
CoFe/Al2O3 1 | :1 :2 |
NiFe 1 | :1 |
Fe/AbOj 1 | :1 |
N1/AI2O3 1 | :1 |
CO/AI2O3 1 | :1 |
NiCo/Al2O3 1 | :1 :2 |
'5
20
Eine Reihe von Aminierungsreaktionen mit Monoäthanolamin werden mit diesen Katalysetoren nach dem
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren durchgeführt. Die Selektivität der Bildung von Äthylendiamin wird nach
den Ergebnissen der Analyse berechnet Das in Tabelle 1 dergestellte Ergebnis zeigt, deß die Katalysatoren, die
Eisen in Verbindung mit Nickel oder Kobalt enthalten, eine höhere Selektivität der Bildung von Äthylendiamin
besitzen als die Katalysatoren ohne Eisengehalt. Der Katalysator Fe/Al2O3 ist vollkommen inaktiv.
Beispiele 9—11 3J
In einer Reihe von Aminierungsverfahren, die bei einer Temperatur von 2000C aber sonst in der Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt werden, wird die Selektivität für NiCoFeZAl2O3 aus Beispiel 2 mit den
bekannten Nickel-Magnesiumoxyd-Katalysatoren und Raney-Nickel verglichen, wobei eine solche Menge an
Katalysator verwendet wird, daß der Anteil an Nickel plus Kobalt im Katalysator der Menge an Nickel in den
übrigen entspricht Die prozentuale Menge an in Äthylendiamin umgewandeltem Monoäthanolamin (Selektivität)
wird aus der gaschromatographischen Analyse errechnet (Tabelle 2). Es ist ersichtlich, daß der
erfindungsgemäße eisenhaltige Katalysator den besten der bekannten Katalysatoren überlegen ist
Beispiel 12 ^
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 werden 75 g (0,58 Mol) Octanol-2 mit 50 g (23 Mol) wasserfreiem
Ammoniak bei 225°C und 160 kg/cm* Druck in
Gegenwart von Wasserstoff und 7 g reduziertem NiCoFe/AlzOrKatalysator (Beispiel 2 bis 8) umgesetzt
Die gaschromatographische Analyse ergibt, daß nach einer Stunde 88% des Octane! umgewandelt worden
sind, wovon 95% in 2-Amino-octane umgesetzt wurden.
Beispiel 13
75 g (0,40 MoI) Lauryl-arkohol werden mit 50 g (23
Mol) wasserfreiem Ammoniak bei 225° C und 170 kg/cm2 Druck in Gegenwart von Wasserstoff und
7 g Katalysator (Beispiel 12), in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 umgesetzt Die gaschromatographische
Analyse ergflrt nach drei Standen eine Umwandlung von
55
60 59% des Laurylalkohols, wovon 95% in Dodecvlamin
umgesetzt worden sind.
Beispiel 14
16 g (0,18 Mol) Butandiol-2,3 werden mit 61 g (3,6
Mol) Ammoniak und 61 g Wasser bei 2000C und 90 kg/cm2 Druck in Gegenwart von Wasserstoff und 7 g
Katalysator (Beispiel 12) in ähnlicher Weise wie in Beispiel ! umgesetzt. Die gaschromatographische
Analyse ergibt, daß nach einer Stunde 60% des Butandiol umgewandelt worden sind, wovon 50% zu
2,3-Aminobutan umgesetzt wurden.
Beispiel 15
50 g (0Λ8 Mol) Diethanolamin werden mit 81 g (4,8
Mol) Ammoniak und 37g Wasser bei 225°C und
230 kg/cm 2 Druck in Gegenwart von Wasserstoff und 7 g reduziertem Katalysator in Tablettenform in
ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 umgesetzt. Der Katalysator enthält je 3 bis 4% Nickeloxyd, Kobaltoxyd
und Eisenoxyd und als Restmenge Aluminiumoxyd. Die Tabletten werden zu Zylindern geformt, mit einem
Durchmesser von 3,2 mm. Die gaschromatische Analyse zeigt, daß nach einer Stunde 26% des Diethanolamin*
umgewandelt wurden, wovon 49% zu Aminoäthylenäthanolaniin,
36% zu Piperazin und 8% zu Äthylendiamin umgesetzt wurden. Nach fünf Stunden wandeln
sich 82% des Diäthanolamins um. Davon sind 16% zu Aminoätriyläthanolamin. 60% zu Piperazin und 10% zu
Äthylendi imin umgesetzt worden.
Beispiel 16
100 g (i:a. 100 ml) des in Beispiel 15 beschriebenen
vorreduzierten Katalysators werden in einen Reaktionskessiil
für kontinuierliche Verfahren gegeben. Dieser besteht aus einem säurebeständigen 100 cm
langen Suhlzylinder mit einem Innendurchmesser von 12,5 cm und einer Wandstärke von 2^ mm. Der
Reaktion? kessel wird mit einem ölgefüllten Mantel umgeben, in dem eine Rohrschlange zum Vorheizen der
Beschickung vorgesehen ist Reaktionskessel und Rohrschlange werden durch Umpumpen des elektrisch
erhitzten Öls auf die vorgesehene Temperatur gebracht
43,6 g Monoäthanolamin, 15,4 g Diethanolamin, 5,1 g
Triethanolamin, 152 g Ammoniak und 69 g Wasser werden stündlich mit einer Meßpumpe über eine mit
Wasserstoff gefüllte Gasglocke durch den Rfcaktionskessel gepumpt, in der Gasglocke wird Wasserstoff
durch da» Reaktionsgemisch geleitet und gleichzeitig die Druckunterschiede der Beschickungspumpe reduziert Das Gemisch aus Äthanolamin hätte die
Zusammensetzung, die bei der bekannten Reaktion von Äthylenoxyd und Ammoniak bei einem Molverhältnis
von Ammoniak zu Äthylenoxyd von 10:1 erhalten wird
Das Ausgangsgemisch wird von der Gasglocke Ober die Beschickungsleitungsschleife in den Reaktionskessel
geleitet, wo die Reaktionstemperatur bei 225°C unter Druck von etwa 200 kg/cm2 gehalten wird. Die
gaschromatische Analyse des Reaktionsgemisches ergibt, daß jede Stunde unter anderem ti g Äthylendiamin. 3g Piperazin, 3g Aminoäthyläthanolamin, 1 g
Diäthylentriamin und 27 g unverändertes Diäthanoianün erhalten wird. Dieser Versuch zeigt unter
anderem, daß die aus der Reaktion von Alkytenoxyden
und Ammoniak hergestellte Aminoalkohole vor der weiteren Aminierung nicht getrennt zu werden
brauchen.
709B13/45S
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und heterocyclische!* Aminen durch Umsetzung von aliphatischen Alkoholen. Aminoalkoholen oder deren Gemische in Gegenwart eines Katalysators und Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator einsetzt, der neben Nickel und bzw. oder Kobalt noch Eisen enthält
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1667193B2 true DE1667193B2 (de) | 1977-03-31 |
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