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Vorrichtung zum selbsttätigen Vernähen-
von Werkstücken
mittels einer-durch Führungsschablonen gesteuerten Ketten-
stichnähmaschine
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Vernähen von Werkstücken mittels
einer durch Führungsschablonen gesteuerten Kettenstichnähmaschine, insbesondere
einer Doppelkettensti-chnähmaschine, die mit-einem fadenführenden Greifer, einem
eine Nahtbildung in jeder beliebigen Vorschubrichtung.erlau=-benden Fadenspreizer,
einer mit einem in Nährichtung sich erstreckenden Stichloch ausgebildeten Stichplatte
und einem Vilerkstückniederhalter versehen ist. Der Zweck der Erfindung besteht
darin, die in selbsttätig arbeitenden Nähvorrichtungen zum Vernähen von Kragen,
Manschetten oder Werkstücken mit veränderlichem Nahtverlauf bisher vorwiegend verwendeten
Doppelsteppstichnähmaschinen, die infolge ihres beschränkten Fadenvorrates auf der
Unterfadenspule eine häufige Unterbrechung-des Arbeitsprozesses bedingen, durch
Doppelkettenstichnähm.aschinen zu ersetzen, um infolge des bei .diesen Nähmaschinen
in Fortfall kommenden Wechsels von Unterfädenspulen eine wesentliche Leistungssteigerung
der Nähanlage zu erzielen.
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Es ist bereits bekannt (DRP 483 989), Doppelketten--stichnähmaschinen
derart auszubilden, daß sie nach jeder beliebigen Richtung nähen, Zu diesem Zweck
wird
dem Schleif enspreizer eine über dem fadenführenden Greifer kreisende BewegunS erteilt,
während welcher der Schleif enspreizer, mit: dem Greifer vorgehend, den Greiferfaden
und die auf dem-Greifer hängende Nadelfädenschleife zwischen Greiferspitze und Stichloch
erfaßt und beim Zurückgehen, dem Greifer vorauseilend, derart abbiegt, daß ein Fadendreieck
für den Einstich der Nadel entsteht, dessen Eckpunkte durch Greifer, Schleifenspreizer
und Stichloch unabhängig von der Richtung und Länge des Vorschubes stets in gleicher
Zage bestimmt sind.
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Da bei Kettenstichnähmaschinen erst beim darauffolgenden Einstich
der Nadel die-Schleife des Nadelfadens angezogen wird, ist das Stichl-ih bei diesen
Nähmaschinen in Nährichtung als Langloch. ausgebildet. Ein derart ausgebildetes
Stichloch erlaubt jedoch nur eine Nahtbildung in einer oder zwei Vorschubri.chtungen,
auch wenn die Nähmaschine mit Nähwerkzeugen ausgebildet ist, die ein Nähen in allen
Richtungen ermöglichen. Um mit der Doppelkettenstich- -nähmaschine nachdem genannten
DRP 483 9£i9 in allen. Richtungen nähen zu können, wurde vorgeschlagen, die obere
Fläche der Stichplatte um das Stichloch herum mit einer Mulde zu versehen. Diese
läßt jedoch ein einwandfreies Vernähen von Werkstücken aus dünnem t Gewebe nicht-zu,
da dieses beim Vernähen durch- die Nadel bis. zum Grund des Stichloches nach unten
gezogen wird, wodurch ein gleichmäßiger Fadenanzug verhindert wird.
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Nach dem deutschen Gebrauchsmuster '! 92? 032 soll diese Unzulänglichkeit
dadurch behoben werden, dat3
sich, vom Stichloch zum-Durchtritt
der Nadel strahlenförmig um die Nadelbahn angeordnete Schlitze - erstrecken, wobei
das von den durch diese gebildeten freien und abgerundeten Enden der Stege eingerahmte
Stichloch zur Stichlochplattenunterseite erweitert - -ist.
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Durch diese Maßnahme sollen die Nähfäden die t:'öglichkeit-erhalten,
sich in jeder beliebigen--Vorschubrichturig des Werkstückes in -einen dieser Schlitze
hineinzulegen, so daß ein einwandfreier Anzug der Fäden beim Festsetzen des Stiches
erreicht wird.
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Es ist jedoch möglich, Tdaß beim Vorschub des _erkstückes in gewissen
Richtungen die Fäden nicht von den abgerundeten- Enden der Stege in die-Schlitze
abgleiten, wodurch Fehlstiche erzeugt werden können. Der Erfindung liegt die technische
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die es
ermöglicht, mittels einer Doppelkettenstichnähmaschine,, die mit einer, ein Langloch
enthaltenden Stichplatte versehen ist, Kettenstichnähte in Werkstücken entsprechend
dem Verlauf von Führungsschablonen herzustellen.
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Nach der Erfindung ist diese Aufgabe im wesentlichen durch einen um
die Achse der Nadel drehbaren und in der.ütichplatte befindlichen Einsatz, der über
tlbertragungsmittel von einer Schablonennachlaufvorrchtung derart gesteuert wird,
daß sein schlitzförmiges Stichloch jeweils entsprechend-dem Verlauf der Schablone
eingestellt wird, gelöst.
Bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art, bei welcher die Doppelkettenstichnähmaschine von einem an der Vorrichtung schwenkbar
gelagerten -Arm getragen wird, in welchem eine- angetriebene, mit der Schablone@inkraftschlüssiger
Verbindung stehende und achs.engleich mit der Nadel verlaufende-Laufrolle angeordnet
ist, kann die Schablonennachlaufvorrichtung aus einem auf der Antriebswelle der
Laufrolle drehbar gelagerten, unter der Ulirkuneiner Feder an der Schablone anliegenden
Fühlhebel bestehen. Dieser kann mit einem Antriebsrad für .die Weiterleitung der
Drehbewegung des Fühlhebels auf -den'Stichplatteneinsatz-über das Übertragungsmittel
verbunden sein. -Der in der Stichplatte drehbar gelagerte Einsatz ist mit einer
das Stichloch teilweise umschlieflenden U-förmig ausgebildeten Auflagefläche für
das '.",'erkstück versehen. Er ist ferner als Zahnrad ausgebildet, das über ein
innerhalb der Stichplatte drehbar gelagertes Zwischenrad mit einem weiteren Zahnrad
im Eingriff steht, das über ein mit diesem verbundenes Abtriebsrad und das Übertragungsmittel.
mit der' Schablonennachlaufvorrichtung in Antriebsverbindung steht.
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Das UbertragunGsmittel in form einer endlös@en Kugel=-Saite ist über
Umlenkrollen geführt, die an- der Nähmaschine drehbar gelagert sind.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dar.
Es zeigen:
Fig. 1, eine Teilansicht einer Vorrichtung zum selbsttätigen
Vernähen von Werkstücken mit einer auf einem Gelenkarm angeordneten Doppelkettenstchnähmaschine,
die von einer Führungsschablone gesteuert wird, und die Schablonennachlaüfvorrichtung
zur Einstellung des Stichloches, in schaubildlicher Darstellung; Fig. 2 einen Schnitt
durch die Schablonennach-, . laufvorrichtung in vergrößertem Maßstab und Fig. 3
eine- Draufsicht auf die Stichplatte mit .
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dem über Zahnräder angetriebenen drehbaren Einsatz .in der Stichplatte.
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J Auf' einem Gelenkarm 1 (Fig. 1)-einer an sich bekannten und nicht
weiter dargestellten Vorrichtung zum selbsttätigen.Vernähen von Merkstücken 2, die
in 'yerkstückhaltern 3 eingespannt sind, ist eine mit einem Stofftragarm 4 ausgebildete
Doppelkettenstich@ nähmaschine 5 befestigt. Sie hat eine fadenführende Nadel 6,
einen Werkstückniederhalter 7 und ist in nicht weiter dargestellter Weise.mit
einem fadenführenden Greifer und einem eine Nahtbildung in jeder beliebigen Vorschubrichtung
erlaubenden Fadensprezer ausgestattet. . Achsengleich mit der Nadel.6 verlaufend;
ist in dem Gelenkarm 1 eine angetriebene Laufrölle 8 gelagert, die mittels eines
nicht dargestellten Elektromagneten
magnetisierbar ist, und mit
einer Führungsschablone 9 zusammenwirkt, die unterhalb des Werk stückhalters 3 angeordnet
ist und mit: diesem ein Teil bildet. Auf der Antriebswelle 10 für die Laufrolle
8 befindet sich eine Schablonennachlaufvorrichteng 11. Sie besteht aus einem, mit-
einer., T-_stfinger 13 ausgebildeten Fühlhebel 12', der auf einer auf der Antriebswelle
10 drehbar gelagerten Buchse 14 befestigt ist. Auf ihr ist ferner ein intrebsrad
15>für ein Übertragungsmittel 16 in Form einer endlosen Kugelsaite 17 befestigt.
Die Schablonennachlaufvorrichtung 11 steht unter der Spannung einer Drehfeder 18,
die den Tastfinger 13 an die Führungsschablone 9 drückt (Fig. 9) Die Kugelsaite
17 ist über Umlenkrollen 19 geführt, die an Auslegerarmen 20, 21 drehbar
gelagert sind, und überträgt die Bewegungen des Fühlhebels 12 auf ein Abtriebsrad
22 (Fig. 't und 3), das sich unterhalb der Stichplatte 23 befindet und mit einem
innerhalb der Stichplatte 23 (Fig. 3) drehbar gelagerten Zahnrad 24 verbunden ist.
Mit diesem kämmt ein ebenfalls in der Stichplatte 23 drehbar gelagertes Zwischenrad
25, das in die Zähne. 26 eines drehbar gelagerten-Stichplatteneinsatzes 27 eingreift,
der mit einem schlitzförmigen Stichloch 28 für die: Nadel 6 ausgebildet ist. Der
Stichplatteneinsatz 27 ist mit einer U-förmig ausgebildeten, das Stichloch 28 teilweise
umschließenden Auflagefläche 29
f ür das Werkstück 2 versehen. Der die Nähmaschine
5 tragende Gelenkarm 1 zird durch die angetriebene Magnetrolle 8 in Pfeilrichtung
"A" r
(fig. 1) an der UmriBlnie der Schablone .9 entlanggeführt,
wobei die Nadel C und die S:tichbildewerkzeuge eine dem Verlauf der Schablone 9
entsprechende Naht in dem Merkstück 2 erzeugen. Von der Schablonennachlaufvorrichtung
11 über das Übertragüngsnittel 16
und die Zahnräder 24, 25 wird der Stichplatteneinsatz
2'7 derart gesteuert, daß das schlitzförmige Stichloch sich annähernd ebenfalls
der Nahtrichtung anpaBt, um eine einwandfreie Doppelkettenstichnaht bilden zu können.