DE1653343B2 - Bauteil mit mindestens einem gefuellten hohlraum und verfahren zum herstellen des bauteils - Google Patents
Bauteil mit mindestens einem gefuellten hohlraum und verfahren zum herstellen des bauteilsInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Bauteil mit mindestens einem mit pulverförmigem oder körnigem
Material gefüllten Hohlraum, dessen Wandung feuergefährdet ist.
Es sind insbesondere für Trennwände verwendbare Bauteile mit z. B. rohrförmigen Hohlräumen bekannt,
in die ein der Schallisolierung dienendes pulverförmiges oder körniges Material gefüllt ist. Die
bekannten Bauteile vermögen, falls ihre Hohlraumwandungen feuergefährdet sind, deshalb nicht zu befriedigen,
weil es im Falle ines Brandes zu einer Beschädigung der Hohlraumwandungen kommen und
das Füllmaterial aus den Hohlräumen ausfließen kann. Die Folge ist, daß die entleerten Hohlräume
für das Feuer unter Umständen einen Kamin bilden und die Zerstörung des Bauteils erheblich beschleunigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den angedeuteten Nachteil auszuschalten und einen Weg
aufzuzeigen, der es gestaltet, bei Bauteilen der in Rede stehenden Art den Pulver- bzw. Granulatcharakter
des Füllmaterials aufrechtzuerhalten, zugleich aber das Ausfließen des Füllmaterials aus den Hohlräumen
bei Beschädigung der Hohlraumwandungen durch Feucreinwirkung zu verhindern. Die Erfindung
als Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß dem Füllmaterial Natriumborat in Pulverform, vorzugsweise
Boraxpulver, zugesetzt ist.
Die Wirkung der Erfindung kommt dadurch zustande, daß es bei Hitzeeinwirkung zu einem Zusammenbacken
der einzelnen Partikeln des Füllmaterials und des zugesetzten Natriumborat- bzw. Boraxpulvers
kommt. Die erhitzten Partikeln backen mit anderen Worten zu einer Masse zusammen, die nicht aas
den Hohlräumen ausfließen kann. Auf diese Weise ist es möglich, die gute Schallisolierwirkung des losen
Füllmaterials zu nutzen, ohne das Risiko der erhöhten Feuersgefahr bekannter Konstruktionen in Kauf
nehmen zumüssen. Da nur wenig Natrium- bzw. Boraxpulver benötigt wird, ist die Benutzung der Erfindung
nicht nur einfach, sondern auch wirtschaftlich. Der Wirtschaftlichkeit kommt es auch zugute, daß
bei den erfindungsgemäßen Bauteilen der Anteil des pulverigen oder körnigen Materials größer gehalten
werden kann als dies bisher üblich war. Hierdurch können Baustoffe, die teuerer als die Füllstoffe sind,
eingespart werden. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf Bauteile mit der Schallisolierung dienenden
Füllungen beschränkt. Sie läßt sich überall dort anwenden, wo man bei Bauteilen Hohlräumen
mit einem pulverfönnigen oder körnigen Material ausfüllen und verhindern möchte, daß die Hohlräume
im Brandfall unter Umständen wie Schornsteine wirken und das Feuer schüren.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen des Bauteils, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man das Natriumborat- bzw. Boraxpulver vor dem Mischen mit den übrigen Bestandteilen
siebt, und zwar mit einem Sieb, dessen Maschenweite höchstens 0,5 mm beträgt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn man die zu füllenden Hohlräume auf etwa 60
bis 180° erwärmt.
Hierdurch wird erreicht, daß die äußeren Schichten der Füllung zusammenbacken und örtlich fixiert
werden. Die Gefahr, daß das Füllmaterial ausfließt, wenn das Bauteil von einem spitzen Gegenstand, wie
z. B. einem Nagel, bis in den Hohlraum durchbohrt wird, wird somit vermindert.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein rechteckiges Bauteil in perspektivischer Darstellung
wiedergegeben. Dieses Bauteil weist einen Kern 1 aus Holzspänen auf, die durch Kleben und Pressen miteinander
verbunden sind. Der Kern 1 des Bauteils ist mit einer Reihe von rohrförmigen Hohlräumen 2 versehen,
die ein zur Schalldämmung dienendes Füllmaterial 3 aufnehmen. Auf eine der Hauptflächen des
Kerns des Bauteils ist eine Platte 4 aufgeklebt. Das Bauteil hat eine Dicke von etwa 50 mm, und in den
Hohlräumen befindet sich eine Mischung aus Borax (der handelsüblichen Form von Natriumborat) und
feinem trockenem Sand. Der Boraxanteil beträgt 3 bis 5"Ό. Die Widerstandsfähigkeit eines derartigen Bauteils
gegenüber Feuer ist bemerkenswert. Das lose Gemisch aus Sand und Borax homogenisiert sich unter
der Einwirkung von Wärme und wird fest. Es bilden sich in den Hohlräumen zylindrische Stäbe, die
dem Feuer lange Widerstand leisten.
Als Füllmaterial für die Hohlräume haben sich Sand, feuerfeste Erde, Zement, Kalk, gemahlenes
Porzellan, Bimsstein, Vermiculit, Asbest, Gips, Holzmehl und ähnliche Stoffe sowie Mischungen aus den
genannten Stoffen bewährt. Besonders günstig erweist sich die Verwendung von Asbest, und zwar
nicht in Faserform, sondern in Form eines möglichst feinen Pulvers. Durch die Anwesenheit eines derartigen
Asbestpulvers, dessen Feinheit der Feinheit von Mehl oder Talkum gleicht, läßt sich in überraschender
Weise der Feuchtigkeitsgehalt der Bauteile verringern1 und deren Bestreben zu quellen erheblich
vermindern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Bauteil mit mindestens einem mit pulverförmigem oder körnigem Material gefüllten Hohlraum,
dessen Wandung feuergefährdet ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Füllmaterial
Natriumborat in Pulverform, vorzugsweise Boraxpulver, zugesetzt ist.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Liter Füllmaterial 20 bis 60 g
Boraxpulver enthält.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllmaterial schallisolierend wirkt. '5
4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial
aus Sand und/oder feuerfester Erde und/oder Zement und/oder Kalk und/oder gemahlenem Porzellan
und/oder Bimsstein und/oder Vermiculit und/oder Asbest und/oder Gips und/oder Holzmehl
und/oder ähnlichen Stoffen besteht.
5. Verfahren zum Herstellen von Bauteilen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Natriumborat bzw. Boraxpulver vor dem Mischen mit den übrigen Bestandteilen siebt, und zwar mit einem Sieb,
dessen Maschenweite höchstens 0,5 mm beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5 oder zum Herstellen von Bauteilen nach einem der An-Sprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum auf etwa 60 bis 180° erwärmt wird.
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