DE164819C

DE164819C -

Info

Publication number: DE164819C
Application number: DE1904164819D
Authority: DE
Priority date: 1904-08-02
Filing date: 1904-08-02
Publication date: 1905-11-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Regelungsvorrichtung für Explosionskraftmaschinen vornehmlich bei Motorwagen, welche aus einer im Kurbelstangenkopf drehbar gelagerten und von Hand einstellbaren Büchse besteht.

In der Zeichnung ist eine derartige Vorrichtung in beispielsweiser Ausführungsform in Fig. ι in einer Ansicht dargestellt. Fig. 2

ίο ist eine Einzelheit derselben. Die Fig. 3 bis 10 stellen schematisch die Wirkungsweise dar.

Die Welle i besitzt an einem Ende die Schnecke h, welche durch ein Handrad gedreht werden kann. Die Welle i überträgt ihre Bewegungdurch Schnecke h und Schneckenrad g auf die Welle e, welche die Kurbelwelle f durchsetzt, und von dieser durch Zahnräder c und d auf eine in bekannter Weise im Kurbelstangenkopf α drehbar gelagerte exzentrische Lagerbüchse b.

Steht die Welle e fest, während die Kurbel a^l eine Umdrehung vollführt, so wird auch die exzentrische Lagerbüchse eine Drehung vollführen, deren Winkelgröße von dem Verhältnis der Zähnezahl der Räder c und d abhängt.

Wird beispielsweise für eine Viertaktmaschine das Verhältnis der Räder c und d 2 : 1 gewählt, so wird der mit der Kurbelstange sich bewegende Kolben, wie aus den schematischen Skizzen Fig. 3 bis 6 und 7 bis 10 ersichtlich, erst nach dem vierten Kolbenweg denselben Hub ausführen, nachdem sich zu dem durch die Kurbel bedingten Weg des Kolbens der durch die Exzentrizität der Lagerbüchse b bewirkte addiert.

Ist die Anordnung so getroffen, daß beim Beginn des Saughubes der Kolben seine dem Zylinderdeckel zunächst liegende Stellung einnimmt (Fig. 3), so beträgt beim ersten Hingang der vom Kolben zurückgelegte Weg in bezug auf die Kurbelwelle 2 R -\- E, wenn mit R der Kurbelradius und mit E die Exzentrizität der Lagerbüchse b bezeichnet ist.

Bewegt sich nun der Kolben zurück, so wird das vorher angesaugte Gasluftgemisch verdichtet. Am Ende dieses Hubes wird der Kolben seine erste Stellung nicht erreichen (Fig. 4). Hierauf wird das Gemisch entzündet und der Kolben sich vorwärts bewegen, wobei er bloß einen Weg 2 R — E zurücklegt, um erst bei seinem vierten Hub seine erste Lage einzunehmen (Fig. 6).

Hieraus ist ersichtlich, daß dem größten 55' Saugweg des Kolbens der kleinste Weg, für die Verdichtung also der größte schädliche Raum entspricht.

Wird nun vermittels Handrades, Welle i und dazwischenliegenden Elementen die Exzentrizität der Lagerbüchse b gegenüber der Kurbel verstellt, so wird einem kleineren Saugweg ein größerer Verdichtungsweg gegenüber dem früheren Verhältnis entsprechen, da sich zum Wege 2 R nicht die Exzentrizität E addiert (bezw. subtrahiert), sondern die Projektion der Exzentrizität auf die Richtung der Zylinderachse. Die Projektion ist in Fig. 7 bis IO mit ρ bezeichnet und ist natürlich kleiner als die Exzentrizität selbst.

Es soll durch diese Anordnung erreicht werden, daß sich bei verschiedenen Füllungen (bei selbsttätiger Wirkung oder zwangläufiger Steuerung des Saugventils) ein annähernd

gleicher Verdichtungsgrad ergibt oder entsprechend geändert und auch während des Betriebes eingestellt werden kann.

Claims

Patent-An spruch:

Regelungsvorrichtung für Viertaktexplosionskraftmaschinen, bei denen der Kolbenweg mittels einer im Kurbelstangenkopf drehbar gelagerten exzentrischen Büchse sich ändert, dadurch gekennzeichnet, daß die auf dem Kurbelzapfen α¹ drehbar gelagerte exzentrische Lagerbüchse b während des Betriebes von Hand verstellt werden kann, zum Zweck, bei verschiedenen Füllungen dieselbe oder auch wenig geänderte Verdichtungsspannungen zu erreichen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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