DE1646820C2 - Piezoelektrischer Keramikstoff - Google Patents

Piezoelektrischer Keramikstoff

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DE1646820C2
DE1646820C2 DE1646820A DE1646820A DE1646820C2 DE 1646820 C2 DE1646820 C2 DE 1646820C2 DE 1646820 A DE1646820 A DE 1646820A DE 1646820 A DE1646820 A DE 1646820A DE 1646820 C2 DE1646820 C2 DE 1646820C2
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piezoelectric
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ceramic
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    • H10SEMICONDUCTOR DEVICES; ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • H10N30/00Piezoelectric or electrostrictive devices
    • H10N30/80Constructional details
    • H10N30/85Piezoelectric or electrostrictive active materials
    • H10N30/853Ceramic compositions

Description

X 2
A 0,01 0,60 0,39
B 0,01 0,09 0,90
C 0,05 0,05 0,90
D 0,10 0,05 0,85
E 0,30 0,15 0,55
F 0,30 0,35 0,35
G 0,05 0,60 0,35
25
1. Piezoelektrischer Keramikstoff, im wesentlichen in Form einer festen Lösung der Summenformel
[PbiMn^Sb^Oj], [PbTiO3], [PbZrO3],
wobei die der Nebenbedingung χ + y + ζ = 1,00 genügenden Molverhältnisse in den durch die Eckpunkte H-I-J-K-L-M begrenzten Flächenbereich des Zustandsdreiecks fallen mit folgenden Koordinaten der Eckpunkte:
40
45
50
X y 0,44
H 0,01 0,55 0,90
I 0,01 0,09 0,90
J 0,05 0,05 0,75
K 0,20 0,05 0,40
L 0,20 0,40 0,40
M 0,05 0,55
Die Erfindung betrifft einen piezoelektrischen Keramikstoff und bezieht sich insbesondere auf Keramik mit ungewöhnlich guten piezoelektrischen Kenngrößen.
Hauptmaßzahlen zur praktischen Abschätzung der piezoelektrischen Kenngrößen eines piezoelektrischen Stoffes sind der elektromechanische Kopplungsfaktor und der mechanische Gütewert.
Der erstere ist ein Maß für den Umwandlungswirkungsgrad elektrischer Schwingungen in mechanische Schwingungen und umgekehrt. Je größer der elektromechanische Kopplungsfaktor ist, um so besser ist dieser Umwandlungswirkungsgrad. Die letztere Kenngröße steht in umgekehrtem Verhältnis zu der in dem Stoff während der Energieumwandlung aufgebrauch-
65 tea Verlustenergie. Ein größerer Güteweri bedeutet einen kleineren Energieverlust.
Ein typisches Anwendungsgebiet piezoelektrischer Stone ist die Herstellung der Elemente keramischer Filter In diesem Fall will mau den elektromechanischen Kopplungsfaktor jeweils auf einen Optimalwert innerhalb eines weiten Bereichs zwischen einem außergewöhnlich großen Wert und einem sehr kleinen Wert einstellen; der mechanische Gütewert soll möglichst groß sein. Diese Zusammenhänge sind in folgender Arbeit erläutert: R. C. V. Macario, »Design Data for Band-Pass Ladder Filter Employ-ϊηε Ceramic Resonators« in Electronic Engineering, Bd. 33, Nr. 3 (1961), S. 171 bis 177
Wandlerelemente für mechanische Filter bilden ein weiteres Anwendungsgebiet piezoelektrischer Keramika. In diesem Fall müssen sowohl der elektromechanische Kopplungsfaktor als auch der mechanische Gütewert st, groß wie möglich sein.
Häufig sind bei bekannten piezoelektrischen Keramika ζ B Bariumtitanat (BaTiO3) und Bieititanat-Zirkonat Pb(Ti · Zr)O3, der elektromechanische Kopplungsfaktor und oder der mechanische Gutewert außerordentlich klein, so daß diese Stoffe fur eine praktische Verwendung ungeeignet sind. Insbesondere der mechanische Gütewert ist häufig so klein, daß er eine praktische Anwendung oes Keramikstoffes aufschließt. Versuche zur Verbesserung dieser Kenngrößen durch Einbau verschiedener Zusatzbestandteile in die Keramikstoffe liefern m den meisten Fäilen jeweils nur eine Verbesserung einer Kenngröße des elektromechanischen Kopplungsfaktors oder 'des mechanischen Gütewenes. Infolgedessen erhält man für beide Kenngrößen nicht gleichzeitig eine Verbesserung.
Unter den bekannten piezoelektrischen Keramika ist eine feste Lösung des ternären Systems
Pb(Mg13Nb2 3)O3 - PbTiO8 - PbZrO3
bekannt (USA.-Patentschrift 3 269 453). Dieser bekannte Keramikstoff bringt jedoch nicht unmittelbar eine Verbesserung der Kenngrößen gegenüber PbTiO, — PbZrO3-Keramika, vielmehr erhält man einen Keramikstoff mit guten piezoelektrischen Eigenschaften nur durch Zusatz mindestens eines Oxyds von Mangan, Kobalt, Nickel, Eisen oder Chrom in einem Anteil bis zu 3 Gewichtsprozent.
In der Zeitschrift »Invest. Akad. Nauk SSSR«, 1960, ist die Verbindung Pb(Mn,,3Nb23)O3 in einer Tabelle auf Seite 1276 erwähnt, die die Sinterbedingungen, die Dielektrizitätskonstante r bei 20° C, den dielektrischen Verlust (tan d) und die Kristallstruktur der aufgeführten Verbindungen angibt. Über die piezoelektrischen Eigenschaften sagt die Tabelle jedoch nichts aus.
Im Zuge von Untersuchungen haben die Erfinder bei durch Sinterung in Gestalt von Keramiken gewonnenem und einer Polarisationsbehandlung unterworfenen Pb(Mn173Nb23)O3 und Pb(Mn13Sb2/3)O3 keine Piezoelektrizität feststellen können. Der Grund dürfte darin liegen, daß diese Keramikstoffe keine gleichförmige Kristallstruktur besitzen.
Der Aufsatz »Dielectric Polarization of a Number of Complex Compounds« von G. A. Smolenskii und A. I. Agranovskaya in der Zeitschrift »Soviet Phys. Solid State«, 1959, S. 1429 bis 1445, zeigt theoretische Möglichkeiten für die Bildung komplexer Verbindungen nach der allgemeinen Formel
(A,, A. ... A4) (B1, B3 ... BJO3
mit Blick auf die elektrische Neutralität, die Ionenradien, die Ordnungszahl und andere Größen auf und offenbart eine Reihe von tatsächlich hergestellten komplexen Verbindungen, deren dielektrische Polarisation und dielektrischer Verlust angegeben werden.
Daß die Piezoelektrizität von Verbindungen und festen Lösungen nicht ohne weiteres erkennbar ist, geht z. B. auch aus den Tabellen 3 und 4 auf Seite 1433 des genannten Aufsatzes hervor. Von den dort aufgeführten 19 Arten tatsächlich hergestellter Verbindungen weist nur eine einzige (Pb3MgNb2O9) Piezoelektrizität auf, wie dies die Zusammenfassung auf Seite 1437 zeigt. Ob ein für die praktische Anwendung ausreichender Kopplungs- und Gütefaktor vorliegt, bleibt offen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines neuen piezoelektrischen Keramikstoffes, bei dem beide Kenngrößen, der elektromechanische Kopplungsfaktor und der mechanische Gütewert, groß sind. Dieser Keramikstoff nach der Erfindung soll für zahlreiche Anwendungsfälle brauchbar sein, z. B. zur Herstellung der Elemente für mechanische Filter und zur Herstellung von Wandlern für mechanische FiI- 2J ter.
Lösungen der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe sind in den Ansprüchen 1 und 2 angegeben.
Die hervorragenden piezoelektrischen Kenngrößen der Keramikzusammensetzungen nach der Erfindung werden aus der folgenden Einzelbeschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Zeichnungen deutlich hervortreten.
F i g. 1 und 4 sind Zustandsdreiecke des jeweiligen ternären Systems mit Angabe der durch die Erfindung vorgeschlagenen Bereiche für die Zusammensetzungen und mit der. Koordinaten für die einzelnen Proben;
Fig. 2a, 2b und 5a, 5b sind Kennlinien zur Darstellung der Abhängigkeit des elektromechanischen Kopplungsfaktors und des mechanischen Gütewertes für bekannte Bleititanat-Zirkonat-Keramika und für Keramika nach der Erfindung von der Änderung des Bleititanat-Bleizirkonat-Gehalts in den jeweiligen Zusammensetzungen, und
F i g. 3 und 6 zeigen Phasendiagrammt des jeweiligen ternären Systems.
Dabei beziehen sich die Fig. 1, 2 und 3 auf das ternäre System
Pb(Mn1/2Nb,,2)O3 — PbTiO3 PbZrO.,
und die F i g. 4. 5 und 6 auf das ternäre System
Pb(Mn1 2Sb1/2)O3 — PbTiO3 — PbZrO3
Zur Herstellung der
Pb(Mn, /2Nb„2)O3 — PbTiO3 — PbZrO3-Keramikstoffe
nach der Erfindung benutzt man pulverformige Zubereitungen von Bleimonoxyd (PbO), Mangankarbonat (MnCO3), Niobpentoxid (Nb2O5), Titandioxid (TiO2) und Zirkoniumdioxid (ZrO2) als Ausgangsstoffe, wenn nichts anderes bemerkt ist. Diese pulverförmigen Zubereitungen werden so eingewogen, daß die fertigen Proben jeweils die in Tabelle 1 angegebene Zusammensetzung haben. Andererseits werden zur Zubereitung der
55 Pb(Mn, >2Sb,/2)O3 — PbTiO3 — PbZrO3-Keramikstoffe
pulverformige Zubereitungen von Bleimonoxid (PbO), Mangaiikarbonat (MnCO3), Antimontrioxid (Sb2O3), Titandioxid (TiO2) und Zirkoniumdioxid (ZrO2) als Ausgangsstoffe benutzt, wenn nichts anderes bemerkt ist. Diese pulverformigen Zubereitungen werden ebenfalls derart eingewogen, daß die fertigen Proben die in Tabelle 2 angegebenen Zusammensetzungen haben. Dabei wird die jeweilige Einwaage von Mangankarbonat (MnCO3) und Antimontrioxid (Sb2O3) auf der Basis von Mangan(III)-oxid (Mn2O3) und Antimonpentoxid (Sb2O5) berechnet. Außerdem werden Pulverbestandteile von Bleimonoxid, Titandioxid und Zirkoniumdioxid eingewogen, damit man bekannte Bleititanat-Zirkonat-Keramika mit den jeweils in Tabelle 3 angegebenen Zusammensetzungen erhält.
Die jeweiligen Pulvermischungen werden in einer Kugelmühle mit destilliertem Wasser vermischt. Die Pulvermischung wird dann gefiltert, getrocknet, gebrochen, bei einer Temperatur von 9000C 1 Stunde lang vorgesintert und nochmals gebrochen. Danach werden die Gemische unter einem geringen Zusatz von destilliertem Wasser bei einem Druck von 700 kg/cm2 zu Scheiben von 20 mm Durchmesser verpreßt und in einer Bleimonoxid-(PbO)-Atmosphäre 1 Stunde lang gesintert: die Sintertemperatur beträgt für Proben mit einem Pb(Mn, 2Z,,2)O3-Gehalt bis zu 5 Molprozent 13OOC C, für Proben mit einem Pb(Mn, 2ZI/2)O3-Gehalt bis zu 10 Molprozent 12600C und für Proben mit einem 10 Molprozent übersteigenden Pb(Mn, 2Z,/2)Oj-Gehalt 1230°C. Die erhaltenen Keramikscheiben werden auf beiden Seiten bis zu einer Dicke von 1 mm poliert, auf beiden Seiten mit Silberelektroden kontaktiert und darauf durch eine Polungsbehandlung bei lOOC für die Dimer einer Stunde piezoelektrisch aktiviert. Das jeweils anliegende elektrische Gleichfeld hat bei Proben mit einem Pb(Mn1/2Z,,2)O3-Gehalt bis zu 5 Molprozent einen Wert von 50 kV/cm, bei Proben mit einem entsprechenden Gehalt bis zu 10 Molprozent 40kV/cm und bei Proben mit einem entsprechenden Gehalt von mehr als 10 Molprozent einen Wert von 30 kV/cm.
Nach einer Standzeit von 24 Stunden werden der elektromechanische Kopplungsfaktor fur den radialen Schwingungsmodus (ic/) und der mechanische Gütewert (QJ zur Abschätzung der piezoelektrischen Aktivität gemessen. Die Messung dieser piezoelektrischen Kenngrößen erfolgt in der IRE-Standardschaltung. Der Jcr-Wert wird nach der Resonanz-Antiresonanz-Methode berechnet. Außerdem werden die Dielektrizitätskonstante > und der dielektrische Verlustwinkel (tan Λ) bei einer Frequenz von 1 kHz gemessen.
Die Tabellen 1. 2 und 3 zeigen repräsentative Meßwerte. In den Tabellen sind die Proben nach dem PbTiO3-Gehalt geordnet: es sind verschiedene Werte für die Curie-Temperatur angegeben, die auf Grund der Messung der Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten f bestimmt ist. Die Zusammensetzungen nach der Erfindung gemäß den Tabellen 1 und 2 sind in die F i g. 1 und 4 mit schwarzen Punkten eingetragen, wogegen die bekannten Zusammensetzungen nach Tabelle 3 jeweils in den Figuren durch Kreuze angezeigt sind.
Die Meßwerte für die Proben Nr. 6 und 7 in Tabelle 1 sowie Nr. 4 und 6 in Tabelle 2 geben Beispiele
für Keramikstoffe nach der Erfindung mit ungewöhnlich großen Werten für beide Größen kr und Qm. Für die Proben Nr. 15 in Tabelle 1 und Nr. 13 und 15 in Tabelle 2 ist die Steigerung des Qn-Wertes besonders bemerkenswert. Ein Vergleich dieser Meßwerte mit denjenigen der Proben Nr. 4 und 9 in Tabelle 3 zeigt, daß die Größtwerte für kr und Qn bei den Keramikstoffen nach der Erfindung weit oberhalb der Größtwerte für fcr und Qn bei bekannten Bleititanat-Zirkonat-Keramika liegen, die bislang als die besten piezoelektrischen Keramikstoffe gegolten haben. Außerdem zeigt ein Vergleich der Meßwerte in den Tabellen 1 oder 2 mit denjenigen der Tabelle 3, insbesondere zwischen solchen erfindungsgemäßen Keramikproben, wo die Verhältnisse der PbTiO3- und PbZrO3-Anteile einander ähnlich sind, daß beide Werte kr und Qn bei den Keramikstoffen nach der Erfindung merklich verbessert sind. Dieses Ergebnis zeigt sich noch deutlicher bei der Betrachtung der F i g. 2 (a) 2 (b) oder 5 (a) 5 (b), wo die dick ausgezogenen Kurven die kr-Werte (a) und die Qn-Werte (b) eines erfindungsgemäßen Keramikstoffs mit einem 5%igen Pb(Mn„2Nb„2)O3-Gehalt (F i g. 2) oder Pb(Mn,/2Sb,/2)O3-Gehalt (F i g. 5) sowie einem wechselnden Anteil y von PbTiO3 mit einem Restanteil PbZrO3 darstellen, während die dünn ausgezogenen Kurven die ier-Werte (a) und die Qn-Werte (b) für einen bekannten Bleititanat-Zirkonat-Keramikstoff mit wechselndem PbTiO3-Anteil angeben.
Wie man insgesamt erkennt, liefert die Erfindung hervorragend brauchbare piezoelektrische Keramikstoffe mit tatsächlich großen Werten für kr und Qm.
Innerhalb des ternären Systems
Pb(Mn,,2Z, ,,)O, — PbTiO3 — PbZrO3
mit Z als Nb oder Sb erhält man nur dann die überlegenen piezoelektrischen Kenngrößen, wenn die Zusammensetzung des Niob enthaltenden Systems innerhalb des durch die Eckpunkte A-B-C-D-E-F-G begrenzten Flächenbereichs der F i g. 1 bzw. des Antimon enthaltenden Systems innerhalb des durch die Eckpunkte H-I-J-K-L-M begrenzten Flächenbereichs der F i g. 4 gelegen ist. Die jeweiligen Koordinaten dieser Eckpunkte sind folgende:
des jeweiligen ternären Systems kleiner ist, als es dem angegebenen' Flächenbereich entspricht, kann man bei der Herstellung die Sinterung nicht zu Ende führen, und außerdem sind die piezoelektrischen Kenngrößen des fertigen Stoffes schlechter oder höchstens gleich gegenüber bekannten Bleititanat-Zirkonat-Keramika; selbst wenn sich eine Verbesserung zeigt, sind diese Stoffe für den praktischen Gebrauch unzureichend. Wenn der Pb(Mn,/2Z1;?)O3-Gehalt (Z als Nb oder Sb) den durch den angegebenen Flächenbereich festgelegten Betrag übersteigt, ist die Beendigung der Sinterung sehr schwierig, und die erhaltenen Keramikstoffe haben keine praktisch brauchbaren piezoelektrischen Eigenschaften. Wenn der PbTiO3-Gehalt außerhalb des angegebenen Flächenbereichs liegt, werden die piezoelektrischen Eigenschaften der Keramika verschlechtert, so daß die praktische Verwendung unmöglich ist. Wenn schließlich der PbZrO3-Gehalt kleiner als durch den genannten Flächenbereich festgelegt ist, wird ebenfalls die Durchführung der Sinterung schwierig, die Polungsbehandlung ist unvollständig, und ein brauchbarer piezoelektrischer Keramikstoff ist nicht erhältlich. Wenn der PbZrO3-Gehalt den wirksamen Bereich übersteigt, erhält man einen unbrauchbaren Keramikstoff mit merklich verschlechterten piezoelektrischen Eigenschaften.
Nach den obigen Erläuterungen müssen Keramikstoffe nach der Erfindung, wenn sie für einen praktischen Gebrauch geeignet sein sollen, mit ihren jeweiligen Zusammensetzungen in die genau angegebenen Flächenbereiche fallen. Innerhalb dieses wirksamen Bereichs haben die Keramikstoffe ausgezeichnete piezoelektrische Eigenschaften und eine hohe
Curie-Temperatur nach den Tabellen 1 und 2, so daß die piezoelektrische Aktivierung auch bei erhöhter Temperatur nicht verlorengeht. Das jeweilige tcrnäre System von
bzw.
Pb(Mn„2Nb, 2)O3-Pb(Mn,/2Sb,,2)O3-PbTiO3-PbZrO3
χ Wenn der ν 0,39
A 0,01 0,60 0,90
B 0,01 0,09 0,90
C 0,05 0,05 0,85
D 0,10 0,05 0.55
E 0,30 0,15 0,35
F 030 0,35 0,35
G 0,05 0,60 0.44
H 0,01 0.55 0.90
I 0.01 0.09 0,90
J 0,05 0.05 0,75
K 0,20 0,05 0.40
L 0.20 0,40 0,40
M 0,05 0,55
,- oder Pb(Mn11Sb, 2)O,-Gchalt liegt jeweils als feste Lösung aus größeren Bestandteilen mit perowskitartiger Kristallstruktur vor. Die F i g. 3 und 5 zeigen Phasendiagramme der Keramik-Zusammensetzungen innerhalb der Flächenbereiche A-B-C-D-E-F-G der F i g. 1 und H-I-J-K-L-M der
F ig. 4. die auf Grund des Röntgenstrahl-Pulyerverfahrens bei Zimmertemperatur gemessen sind. Diese Zusammensetzungen haben eine perowskitartige Kristallstruktur and liegen entweder in tetragonaler Phase (Flächenbereich T in den Figuren)
5S oder in rhomboedrischer Phase (Flächenbereich R in den Figuren) vor. Die Phasengrenzfläche ist jeweils als dicke Linie eingezeichnet. Im allgemeinen erreicht man einen größten i^-Wert in der Nähe dieser Phasengrenzfläche, wogegen der Q,-Wert innerhalb des rhomboedrischen Bereichs außerordentlich groß ist. Selbstverständlich sind die für die Herstellung der Keramikstoffe nach der Erfindung benatzten Ausgangsstoffe nicht auf die oben angegebenen Stoffe beschränkt. Im einzelnen kann man an Stelle der ge-
^ nannten Ausgangsstoffe solche Oxyde benutzen, die sich bei erhöhter Temperatur leicht in die gewünschten Bestandteile zersetzen, z. B. PbjO» an Stelle von PbO oder MnO, an Stelle von MnCO, Man kann
aut der Tei An ent an eig lic pu Pt zu na
auch Salze, ζ. B. Oxalate oder Karbonate an Stelle der angegebenen Oxyde benutzen, welche bei erhöhter Temperatur leicht in die jeweiligen Oxyde zerfallen. Andererseits kann man an Stelle der Oxyde auch entsprechende Hydroxyde benutzen, z. B. Nb(OH)5 an Stelle von Nb2O5. Man kann auch einen gut geeigneten piezoelektrischen Keramikstoff mit ähnlichen Kenngrößen erhalten, indem man getrennt pulverförmige Ausgangsstoffe Pb(Mnl/2Nbi/2)O3 bzw. Pb(Mn1/2Sb,/2)O3, PbTiO3 und PbZrO3 nacheinander zubereitet und diese Stoffe als Ausgangsstoffe für die nachfolgende Mischung benutzt.
Normalerweise enthalten handelsübliches Niob-
pentoxid (Nb2O5) und Zirkoniumdioxid (ZrO2) jeweils einige Prozent Tantalpentoxid (Ta2O5) und Hafniumdioxid (HfO2). Infolgedessen können die Keramikstoffe nach der Erfindung auch kleine Anteile dieser 5 Oxyde bzw. Elemente enthalten, die in den handelsüblichen Zubereitungen für die Ausgangsstoffe enthalten sind. Es ist außerdem anzunehmen, daß geringe Zusätze von Zusatzstoffen die piezoelektrischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Keramikstoffe weiter ίο verbessern, aus ähnlichen Gründen, die bei den bekannten Bleititanat-Zirkonat-Keramika gelten. Deshalb können im Rahmen der Erfindung auch entsprechende Zusätze Verwendung finden.
Tabelle 1
efad.
Nr.
Pb(Mn112Nb12)O, χ
1 0,01
2 0,05
3* 0,05
4 0,01
5 0,10
6 0,02
7 0,05
8* 0,10
9** 0,10
10 0,05
11 0.20
12 0.30
13** 0,05
14 0.10
15 0.05
16 0.30
17 0.10
18 0.20
19 0,01
20 0,05
21 0.10
PbTiO
0.38 0,42
0.35 0.35
0.30 0,65
0,30 0.60
0,20 0.75
0,15 0.55
0,10 0.80
0,10 0.70
0,09 0.90
0,05 0.90
0.05 0,85
Tabelle 2 MolverWittmsse der Zastfnmenseuang
190
460
165 1380
400 1780
200
1930 260 130 285 UO
240
460
U95
1170 900 440 690 400 510 930 460 1470
tan »
1.4 1.2 1.4
1.3 IJl
4.6 U 4.0
4.5 4.1
4.3
Corie-TempenrtiH·
(O
355 320
300
509618/378
646
Fortsetzung
10
ir,. Pb(MnV2Sb02)O3 Molverhältnisse der Zusammensetzung PbZrO3 K e* f tan Λ Curie-
••Nr. ■. Jfx ■■ - PbTiO3 2 : (%) (%) Temperatur
0,05 1 y 0,65 27 3260 360 1,9. C-C)
■- -0ίϊ5 ■ ''■·■-■ 0,30 0,55 . 22 .'■' 230 595 ··■ 7,8
•14 0,05 0,30 0,75 19 3890 220 2,1
15 0,10 0,20 0,70 14 390 440 5.6
16 0,20:,.. 0,20 0,60 12 170 1380 8,5
' 17 0,10 0,20 0,80 10 590 330 7,2
18 0,01 0,10 0,90 14 2840 180 1,6
19 0,05 0,09 0,90 6 2270 205 2.4
20 0,10 0,05 0.85 4 1270 310 11,4
21 0,20 0,05 0,75 4 730 330 12,6
22 0,05
Bemerkung:
Für die mit einem Stern gekennzeichneten Proben in den Tabellen 1 und 2 ist an Stelle von Bleimonoxid (PbO) Bleicirthoplumbat (Pb3O4) »Κ Ausgangsstoff benutzt. Für die mit zwei Stemen gekennzeichneten Proben ist an Stelle von Mangankarbonat (MnCO3) Mangandioxid (MnO2) benutzt.
Tabelle 3
PbTiO3 PbZrO3 Molverhältnisse der Zusammensetzung 340 tan Λ
(%)
Nr. 0,70 0,30 - 300 5,7
0,60 0,40 K
(%)
30 350 2,4
1 0,55 0,45 250 1060 1,3
2 0,48 0,52 290 640 1,6
3 0,45 0,55 8 320 460 3,0
4 0,40 0,60 42 380 380 3.1
5 0,30 0,70 38 470 350 3.3
6 0,20 0,80 30 580 280 3,3
7 0.10 0.90 24 3.4
8 15
9 10
Bemerkung Für die Proben Nr. 1 und 2 war eine Bestimmung der piezoelektrischen Aktivität nicht möglich.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

• Patentansprüche:
1. Piezoelektrischer KeramikstofL im wesentlichen in Form einer festen Lösung mit der Summenformel
[Pb(Mn1^Nb172)O3J1 [PbTiO3I, [PbZrO3J2
wobei die der Nebenbedingung χ + y + ζ = 1,00 genügenden Molverhältnisse in den durch die Eckpunkte A-B-C-D-E-F-G begrenzten Flächenbereich des Zustandsdreiecks fallen mit folgenden Koordinaten der Eckpunkte:
DE1646820A 1966-12-08 1967-12-08 Piezoelektrischer Keramikstoff Expired DE1646820C2 (de)

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JP8056866 1966-12-08
JP2527267 1967-04-20
JP6677967 1967-10-17
JP6677867 1967-10-17

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