DE1644233B - Wasserunlösliche Monoazofarbstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Wasserunlösliche Monoazofarbstoffe und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE1644233B
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Pending
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English (en)
Inventor
Joachim Dr 6050 Offenbach Ribka
Original Assignee
Farbwerke Hoechst AG, vormals Mei ster Lucius & Bruning, 6000 Frankfurt

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft neue, wertvolle, wasserunlösliche Monoazofarbstoffe der allgemeinen Formel
COO-CH2-R,
NH
HO
in welcher R eine Alkylgruppe mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, und ein Verfahren zu ihrer Herstellung, indem man diazotiertc Amine der allgemeinen Formel
—NH-<^>
\S
NH
CO
COO-CH2-R
NH2
(2)
20
in welcher R die vorstehend genannte Bedeutung besitzt, mit 5-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-benzimidazolon kuppelt.
Die Kupplungsrcaktion kann in bekannter Weise durchgeführt werden, insbesondere in wäßrigem Mcdiiim, zweckmäßig in Gegenwart eines nichtionogenen, anionaktiven oder kationaktiven Dispergiermittels. Eine Verbesserung der Kornbeschaffenheit des Pigments kann erreicht werden, indem man das Kupplungsgemisch einige Zeit erhitzt, beispielsweise kocht oder unter Druck bei Temperaturen über 10O0C hält, gegebenenfalls in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels, wie Dichlorbenzol, oder von Harzseife.
Zur Erzielung besonders reiner und echter Färbungen ist es zweckmäßig, den Farbstoff nach der Kupplung abzusaugen und als feuchten Preßkuchen oder in Form des getrockneten und gepulverten Farbstoffes mit Wasser oder organischen Lösungsmitteln wie Pyridin, Chinolin, Dimethylformamid, Alkohol, Eisessig, Glykolmonoäthyläthcr, Chlorbcnzol oder Glykol unter Rückfluß oder unter Druck bei erhöhter Temperatur, gegebenenfalls unter Zusatz von Dispergiermitteln, zu erhitzen. Die Herstellung kann auch in Gegenwart eines Trägcrmaterials, beispielsweise von Schwerspat, erfolgen.
Die neuen Farbstoffe stellen wertvolle Pigmente dar und können für die verschiedensten Pigmentapplikationen verwendet werden, beispielsweise zur Herstellung von Druckfarben, für die Zubereitung von Lackfarben und Dispersions-Anstrichfarben, zum Färben von Kautschuk, Kunststoffen, natürlichen und synthetischen Harzen. Die neuen Farbstoffe eignen sich ferner Tür den Pigmentdruck auf einem Substrat, insbesondere einer Textilfaser, sowie auch auf anderen flächenförmigen Gebilden, wie beispielsweise Papier. Sie können auch für andere Verwendungszwecke, z. B. in feinverteiltcr Form zum Färben von Kunstseide aus Viskose oder Zelluloseäthern bzw. Estern, Polyamiden, Polyurethanen, Polyglykolterephthalaten oder Polyaerylnitril in der Spinnmasse oder zum Färben von Papier verwendet werden.
Die Farbstoffe lassen sich in den genannten Medien auf Grund ihrer günstigen Theologischen Eigenschaften gut verarbeiten. Die erhaltenen Färbungen weisen reine Nuancen und gute Licht-, Wetter- und Migrationsechtheiten auf. Sie sind hitzebeständig und gegen den Einfluß von Chemikalien, beispielsweise von Lösungsmitteln, Säuren oder Alkalien, beständig.
In der deutschen Palentschrift 1217 008, Beispiel 1, wird bereits ein Farbstoff der Formel
COOR
N=N
CO —NH
HO
NH
NH
CO
worin R die Methylgruppe bedeutet, beschrieben, der durch Kuppeln von diazotierten! Anthranilsäuremcthylcstcr auf 5-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-benzimidazolon hergestellt wird. Die mit diesem roten Farbstoffpigment erhältlichen Färbungen sind zwar farbstark, sehr gut lichtecht, lösungsmittclechl, überspritzecht und uusblulccht, jedoch relativ trübe. Ebenfalls trübe Farbtöne ergeben auch Pigmente, in denen R in der genannten Formel (3) eine Äthyl-, eine n-Propyl- oder eine iso-Propy!gruppe bedeutet.
Es schien daher eine allgemeine Eigenschaft von Pigmenten der genannten Formel (3), worin R einen Alkylrcst bedeutet, zu sein, trübe Farbtöne beim Färben zu ergeben, bzw. daß die mit diesen Farbstoffen erhältlichen Färbungen einen Mangel an Farbtonreinheit aufweisen. Es war daher nicht zu erwarten, daß man in dieser Farbstoffreihe zu reinen, brillanten Rottönen gelangen könnte, überraschenderweise ist das aber bei sehr wenigen Pigmenten dieser Reihe der Fall, nämlich dann, wenn R in der vorstehend genannten Formel (3) den Rest eines primären Alkohols mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen darstellt. Die Farbtonreinheit der mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen erhältlichen Färbungen ist insofern um so überraschender, als Pigmente, bei denen in der genannten Formel (3) R den Rest eines sekundären oder tertiären Alkohols mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen bedeutet, wiederum trübe Farbtöne ergeben und auch Pigmente, in denen R zwar den Rest eines primären Alkohols bedeutet, die Kohlenstoffzahl aber sechs, acht, zwölf oder achtzehn, also mehr als fünf beträgt, ebenfalls trübe Nuancen ergeben.
Weiterhin sind aus der deutschen Patentschrift 1 188 229, insbesondere Beispieles, 9, und 10, Farbstoffe bekannt, die in m- oder p-Stellung des Benzolrings der Azokomponente eine Carbonsäureamid-
ί
oder Carbonsäuremethylamidgruppe tragen. Gegenüber diesen bekannten Farbstoffen zeichnen sich die Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) durch einen reineren Farbton und eine bessere Lichtechtheit aus. Ebenso sind die Farbstoffe der allgemeinen Formel (1) den aus der deutschen Patentschrift 1216 460 bekannten Monoazofarbstoffe^ die als Kupplungskomponente 4 - (2',3'- Oxynaphthoy lamino) - benzimidazoion enthalten, deutlich in der Lichtechtheit überlegen.
Beispiel 1
19,3 Gewichtsteile Anthranilsäure - η - butylester werden in einem Gemisch aus 80 Volumteilen Wasser und 80 Volumteilen Sn-Salzsäure gelöst und mit 20 Volumteilen 5n-Natriumnitritlösung bei 100C diazotiert. Man klärt mit Kieselgur und beseitigt einen eventuellen Überschuß an salpetriger Säure mit etwas Amidosulfosäure. Die geklärte Diazolösung wird anschließend mit 200 Volumteilen 2n-Natriumacetatlösung versetzt.
In diese Diazolösung läßt man bei 10 bis 15° C unter Rühren die Lösung von 34 Gewichtsteilen 5 - (2',3' - Oxynaphthoylamino) - benzimidazolon in 800 Volumteilen Wasser und 50 Volumteilen 5n-Natronlauge einlaufen. Nach beendeter Kupplung erhitzt man in einem geschlossenen Gefäß 3 Stunden bei einer Temperatur von 125°C. Anschließend wird der Farbstoff abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Man erhält ein Pigment von weichem Korn, guter Farbstärke und reinem Farbton. In Polyvinylchlorid, einen Lack, eine Druckfarbe oder eine Dispersionsanstrichfarbe eingearbeitet, erhält man blaustichigrote Färbungen hoher Lichtechtheit, einwandfreier Uberlackierechtheit und sehr guter Ausblutechtheit in Polyvinylchlorid. Arbeitet man den Farbstoff in eine Öl-in-Wasser-Emulsion oder eine Wasser-in-Ol-Emulsion ein, so erhält man Druckpasten, mit denen man Textilgewebe, z. B. Baumwolle, in reinen blaustichigroten Farbtönen mit guter Lichtechtheit und guter Trockenreinigungsechtheit färben kann.
Arbeitet man wie oben beschrieben, setzt jedoch statt des Anthranilsäure-n-butylesters die äquivalente Menge des Anthranilsäuremethylesters ein, so erhält man ein Pigment, das wesentlich trübere und gelbstichigere Färbungen gibt als der erfindungsgemäße Farbstoff.
Die Verarbeitung in Polyvinylchlorid erfolgt beispielsweise nach folgendem Verfahren: 16,5 Gewichtsteile eines Weichmachergemisches, bestehend aus gleichen Teilen Dioctylphthalat und Dibutylphthalat, werden mit 0,05 Gewichtsteilen Farbstoff und 0,25 Gewichtsteilen Titandioxyd vermischt. Dann werden 33,5 Gewichtsleile Polyvinylchlorid zugegeben. Das Gemisch wird 10 Minuten auf einem Zweiwalzenstuhl mit Friktion gewalzt, wobei das sich bildende Fell mit einem Spatel fortlaufend zerschnitten und zusammengerollt wird. Dabei wird die eine Walze auf einer Temperatur von 400C, die andere auf einer Temperatur von 14O0C gehalten. Anschließend wird das Gemisch als Fell abgezogen und 5 Minuten bei 16O0C zwischen zwei polierte Metallplatten gepreßt.
Beispiel 2
Man arbeitet wie im Beispiel 1 beschrieben, saugt den Farbstoff jedoch nach beendeter Kupplung ab. Den feuchten Farbstoffkuchen verrührt man 3 Stunden in 950 Volumteilen Pyridin und erhitzt dann 5 Stunden unter Rückfluß. Man erhält ein rotes Pigment, das praktisch die gleichen sehr guten Echtheitseigenschaften aufweist wie der nach Beispiel 1 hergestellte Farbstoff.
Verwendet man statt des Anthranilsäure-n-butylesters den Anthranilsäure-iso-butylester, so erhält man ein Pigment mit gleichfalls sehr guten Echtheitseigenschaften und einem reinen roten Farbton, dessen Färbungen in der Farbnuance jedoch deutlich gelbstichiger sind.
Beispiel 3
20,7 Gewichtsteile Anthranilsäure - η - pentylester werden in bekannter Weise unter Verwendung von 80 Volumteilen 5 η-Salzsäure und 20 Volumteilen 5n-Natriumnitritlösung diazotiert. Ferner stellt man eine Lösung von 34 Gewichtsteilen 5-(2',3'-Oxynaphthoylamino) - benzimidazolon in 500 Volumteilen Wasser und 50 Volumteilen 5 η-Natronlauge her.
Beide Lösungen läßt man gleichzeitig unter Rühren bei etwa 100C in 30 Minuten in einer Pufferlösung aus 100 Volum teilen 2 n-Natriumacetatlösung und 50 Volumteilen 2n-Essigsäurc und 100 Volumteilen Wasser einlaufen. Nach beendeter Kupplung saugt man ab, wäscht und trocknet bei 6O0C. Der erhaltene Farbstoff wird gepulvert und mit 600 Volumteilen Dimethylformamid 3 Stunden bei 1200C erhitzt, anschließend abgesaugt, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Man erhält ein Pigment, das in Polyvinylchlorid, in einen Lack, eine Druckfarbe oder e'ine Dispersionsanstrichfarbe eingearbeitet, reine blaustichigrote Färbungen mit hoher Lichtechtheit, einwandfreier Uberlackierechtheit und guter Ausblutechtheil in Polyvinylchlorid ergibt.
Verwendet man im vorstehenden Beispiel statt des Anthranilsäure-n-pentylesters den isomeren Anthranilsäure-3-mcthylbutylestcr, so erhält man ein Pigment mit gleichen Echtheitseigenschaften, jedoch einem gelbstichigeren Farbton.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: L. Wasserunlösliche Monoazofarbstoffe der allgemeinen Formel
    NH
    — NH-/ V
    /
    NH
    CO
    worin R eine Alkylgruppe mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen bedeutet.
    5 6
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Monoazofarbstoffen der allgemeinen Formel
    COO-CH2-R
    N=N
    CO-NH
    HO
    worin R eine Alkylgruppc mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man diazotierte Amine der allgemeinen Formel
    /\~ COO — CH2 — R
    IJ-NH2
    worin R eine Alkylgruppc mit 3 oder 4 Kohlen-
    NH
    \
    NH
    CO
    stoffatomen bedeutet, mit 5-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-benzimidazolon kuppelt.
  3. 3. Verfahren zum Färben von Druckfarben, Lackfarben, Dispersions-Anstrichfarben, Kunststoffen, natürlichen und synthetischen Harzen, Kautschuk, Papier, Viskose, Zellulosecstcrn, ZcIIuloscäthern, Polyamiden, Polyurethanen, Polyacrylnitrile^ Polyglykolterephlhalaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstolfc gemäß Anspruch 1 in bekannter Weise in die genannten Medien einarbeitet oder aufdruckt.

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