DE164307C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Es sind Schaltungsanordnungen bekannt, die dazu dienen sollen, den Teilnehmern an Fernsprechämtern mit gemeinschaftlicher Mikrophonbatterie und selbsttätigem Anruf- und Schlußzeichen einen Anruf ohne Vermittelung des Amtes zu ermöglichen. Diese Schaltungsanordnungen verwenden jedoch Relais mit zwei oder mehr Wickelungen oder lassen zu, daß der Rufstrom die Leitung der anrufenden Teilnehmer durchfließt, und geben dadurch Anlaß zu Unsicherheiten des Betriebes.

Vorliegende Erfindung bezweckt unter möglichst einfacher Konstruktion der zur Verwendung gelangenden Relais und im Gegensatze zu den bisher bekannt gewordenen Schaltungen ähnlicher Art und unter Erweiterung derselben, beiden Teilnehmern die Möglichkeit zu' bieten, sich gegenseitig durch Niederdrücken eines Knopfes anzurufen, ohne

ao daß der Rufstrom in die Leitung des anrufenden Teilnehmers gesendet wird und in dessen Fernhörer störendes Geräusch verursacht oder dessen Wecker zum Ertönen bringt. Gemäß der Erfindung befinden sich in dem Schnurpaar auf jeder Seite der Zentralbatterie zwei symmetrisch geschaltete Relais, von denen das eine (links- oder rechtsseitige) Relais die Anschaltung und das andere (links- oder rechtsseitige) Relais die Abschaltung der Rufstromquelle von der Leitung des zweiten verbundenen Teilnehmers besorgt.

Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei Teilnehmerleitungen sowie eine Stöpselleitung mit der vorliegenden Schaltung veranschaulicht.

Die Teilnehmerstelle A, welche nach irgend einer der bekannten Zentralmikrophonbatterie-Schaltungen ausgeführt sein kann, ist mit dem Wecker I, dem Kondensator 2, dem Mikrophon 3, dem Umschaltehaken 4, dem Fernhörer 5 und dem Druckknopf 6 ausgerüstet. Durch Niederdrücken dieses Druckknopfes kann der Stromkreis der Stelle geöffnet und der Leitungszweig 7 an Erde gelegt werden. Über die Leitungen 7 und 8 ist die Teilnehmerstelle mit den Klinken des Amtes verbunden und über das Anrufrelais 10 und die zentrale Batterie 11 sind die Leitungen geschlossen. In genau gleicher Weise ist die zweite Teilnehmerleitung 45,48 in der Stelle B sowohl wie im Amte geschaltet.

Sobald durch das Stöpselpaar beide Leitungen miteinander verbunden sind, sprechen zunächst die Trennrelais 12,13 ^an> hierdurch wird ein Aufleuchten der Anruflampen 14,15 ■ verhindert, wenn die Teilnehmer ihre Hörer 5,17 von den Haken 4,9 abheben. Der Strom fließt hierbei γοη der Erde 19 über Zentralbatterie 20, Leitungen 21,22, Widerstände 23, 24, Stöpselhülsen 25, 26, Klinkenkörper 27,28 und Trennrelais 12,13 nach der Erde.

Der Anruf des einen Teilnehmers seitens des mit ihm verbundenen Teilnehmers geschieht in folgender Weise. Bei an- oder

abgehängtem Hörer drückt der rufende Teilnehmer auf den Knopf 6 und legt dadurch die Leitung 7 an Erde. Es' fließt dann ein Strom von der Erde 19 über Batterie 20, Leitung 29,30, Relais 31, Leitungen 55,32, Ruhekontakt 33, Anker des Relais 54, Leitung 59, Stöpselhals, lange Klinkenfeder 34, Leitung 7 und Kontakt 35 nach der Erde 36. Das Relais 31 spricht an und schließt einen Stromkreis von Erde 37, Rufstrommaschine 38, Leitung 39, Ruhekontakt 40, Leitung 41, Arbeitskontakt 42, Leitung 43, Stöpselhals, lange Klinkenfeder 44, Leitung 45, Knopf 18, Kondensator 46, Wecker 47, Leitung 48, kurze Klinkenfeder 49, Stöpselspitze, Leitung 50, Relais 51, Leitung 52 nach der Erde 19. Der Wecker 47 des zweiten Teilnehmers B ertönt. Sobald der erste Teilnehmer A bei abgehängtem Hörer den Druckknopf 6 losläßt, fließt der Strom anstatt von Leitung 7 nach Erde 36 von Leitung 7 über 60, 5, 4, 3, 8, 61, 53 zur Batterie 20 zurück. Das Relais 53 spricht also an und unterbricht dadurch den Weg des Rufstromes nach dem zweiten Teilnehmer. Hebt der angerufene Teilnehmer seinen Hörer ab, so gelangen die Relais 51 und 54 durch den Strom 20,29, 54, Anker von 53 und 31,43,44,45,18,17,9,48, 49,50,51,52,20 zum Ansprechen.

Der Weg für den Mikrophonstrom zweier im Gespräch befindlicher Teilnehmer ist für beide Seiten der Zentralbatterie symmetrisch und für die linke Hälfte der Zeichnung folgender: Batterie 20, Leitungen 29, 30, Relais 31, Leitungen 55,56, Kontakte 57,58, Leitung 59, Feder 34, Leitung 7, Kontakt 60, Fernhörer 5, Hakenumschalter 4, Mikrophon 3, Leitungen 8,61, Relais 53, Batterie 20. Der. Sprechstrom hat folgenden Verlauf: Teilnehmerstelle A, Leitung 8, Stöpselspitzenleitung 61, 62, 50, Leitung 48, Teilnehmer B, Leitung 45 , Stöpselhalsleitung 43, Arbeitskontakte der Relais 31 und 53, Kondensator 63, Arbeitskontakte der Relais 51 und 54, Stöpselhalsleitung 59, Leitung 7. zur Teilnehmerstelle A- zurück.

Es ist ersichtlich, daß wegen der vollkommenen Symmetrie des Schnurpaares der Anruf der Teilnehmer ein gegenseitiger sein kann, d. h. daß ebenso wie der Teilnehmer A den Teilnehmer B anrufen kann, auch umgekehrt Teilnehmer B den Teilnehmer A anzurufen vermag.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Anrufvorrichtung für Fernsprechvermittelungsämter . mit selbsttätigem und wechselseitigem Anruf beider Teilnehmer, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schnurpaare auf jeder Seite der Zentralbatterie (20) sich je zwei symmetrisch geschaltete Relais (31,53 und 54,51) befinden, von denen das eine (links- oder rechtsseitige) Relais (31 bezw. 54) die Anschaltung und das andere (links- oder rechtsseitige) Relais (53 bezw. 51) die Abschaltung der Rufstromquelle (38) von der Leitung des zweiten verbundenen Teilnehmers besorgt, je nachdem ob der eine (A) oder der andere Teilnehmer (B) der Anrufende ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.