DE1636192B1

DE1636192B1 - Gewebter Trockenfilz für Papiermaschinen

Info

Publication number: DE1636192B1
Application number: DE19561636192
Authority: DE
Inventors: Thomas Hindle; Sam Lord; Edward Race
Original assignee: Scapa Dryers Ltd
Current assignee: Scapa Blackburn Ltd
Priority date: 1955-09-23
Filing date: 1956-09-22
Publication date: 1970-12-17
Also published as: CH371336A; GB810603A

Description

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Die Erfindung geht aus von einem gewebten . und je nach den Mengenverhältnissen der einzelnen Trockenfilz für Papiermaschinen aus mindestens zwei Bestandteile sogar niedriger sein kann als die eines verschiedenen faser- oder fadenförmigen Materialien, ganz ohne synthetische Faserbestandteile hergestellten von denen eines Polyterephthalsäureester (im folgen- Trockenfilzes.

den auch kurz Polyester genannt) ist. Es ist üblich, die 5 Es ist zwar aus umfangreichen Untersuchungen beTücher, die in den Trockenstationen von Papier- kannt (vgl. Melliand Textilberichte, Januar 1938, S. 21 maschinen die Papierbahn gegen die Trockenzylinder bis 26), daß natürliche oder synthetische Textilfasern pressen, als Trockenfilze zu bezeichnen, obwohl es sich in trockenem Zustand durch gegenseitige Reibung sich nicht um Filze, sondern um Gewebe handelt, die in der elektrostatisch aufladen. Aus diesen Untersuchungen Regel auch nicht gewalkt sind und deshalb wenig filz- ίο geht auch hervor, daß das Ausmaß der Aufladung in ähnliche Eigenschaften "haben. starkem Maße-von der Feuchtigkeit der Fasern bzw.

Es ist bekannt, daß Trockenfilze, die ganz oder teil- von der Luftfeuchtigkeit abhängt und mit zunehmenweise aus synthetischen Fasern, wie z. B. Fasern aus dem Feuchtigkeitsgehalt stark abnimmt. Ein Feuch-Polyamid (britische Patentschrift 702 046) oder Fasern tigkeitsfilm auf den Fasern verhindert bei zunehmend aus Polyterephthalsägje;ester (britische Patentschrift 15 hoher Befeuchtung die Aufladung. Aus den Unter-708 936) bestehen, gegenüber den früher ausschließlich suchungen ist auch bekannt, daß unterschiedliche üblichen Trockenfilzen aus Baumwolle bzw. Baum- Fasern unter gleichen Bedingungen Aufladungen von wolle/Asbest eine exheblich gesteigerte Lebensdauer sehr verschiedener Intensität und von verschiedenem haben. Jedoch zeigen diese Trockenfilze mit Kunst- Vorzeichen zeigen. So wird Baumwolle in sehr gestoffasern in noch wesentlich größerem Maße als Filze 20 ringem Maße, Wolle in stärkerem Maße positiv aufgeaus Baumwolle bzw. Baumwolle/Asbest den Nachteil, laden, während synthetische Fasern eine in der Regel ^ daß sie im Betrieb stark verschmutzen. Die Maschen um Größenordnungen stärkere Aufladung zeigen, die ^j und Zwischenräume zwischen den Fäden und Fasern positiv oder negativ sein kann. Es ist auch bekannt, werden verstopft mit unlöslichen Stoffen wie Pech, daß durch Mischung von z. B. Baumwolle mit einem Zellulosefasern, Kaolin und anderen Stoffen aus der 25 synthetischen Fasermaterial die Neigung zu elektro-Papierrohmasse. Der Trockenfilz wird auf diese Weise statischer Aufladung auf einen Mittelwert zwischen ständig weniger durchlässig für Wasser, Wasserdampf den Werten für die einzelnen Faserbestandteile einge- und Luft, und seine Trockenwirkung verschlechtert stellt werden kann.

sich hierdurch ständig. Die Oberfläche des Filzes kann Es ist ferner bekannt (deutsche Patentschrift

sogar derart mit Schmutzstoffen verkrusten, daß diese 30 820 525), daß die starke Neigung der synthetischen unerwünschte Flecken und Markierungen auf der Fasern zu elektrostatischer Aufladung bei trocken Papierbahn verursachen oder diese sogar beschädigen. arbeitenden Sieben zu unerwünschter Haftung des Trockenfilze werden in der Regel hierdurch funktions- Siebgutes an dem Sieb und damit zu einer Verstopfung untüchtig und müssen aus dem Betrieb genommen des Siebes führen kann und daß diese Erscheinung werden, lange bevor sie die Grenze ihrer rein mechani- 35 durch Verwendung von Naturfasern in den Siebfäden sehen Lebensdauer erreicht haben. entsprechend deren geringerer Neigung zu elektro-

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen statischer Aufladung herabgesetzt werden kann,
ganz oder teilweise aus synthetischen Fasern be- Dieser Stand der Technik bietet jedoch keinen Anstehenden Trockenfilz zu schaffen, der im Betrieb eine haltspunkt dafür, daß auch in den naß bzw. feucht sehr geringe Verschmutzungsneigung zeigt, die ge- 40 arbeitenden Trockenfilzen von Papiermaschinen elekringer.ist als die der bisher bekannten Trockenfilze mit trostatische Ladungskräfte maßgebend für die Schmutz-Kunstfaseranteilen und in vielen Fällen sogar geringer ansammlung auf den Filzen verantwortlich sind, als die von ausschließlich aus Baumwolle oder Baum- - Ferner läßt sich dem Stand der Technik nicht ent- M wolle/Asbest bestehenden Trockenfilzen. nehmen, daß durch Mischung verschiedener Faser- ™

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe be- 45 bestandteile sich ein Gewebe mit einer elektrostatischen ruht auf der Feststellung, daß die Schmutzansammlung Aufladungsneigung erzielen läßt, die nicht lediglich von Trockenfilzen von Papiermaschinen maßgeblich einen Mittelwert zwischen den Werten für die einzelnen auf den elektrostatischen Aufladungseigenschaften der Bestandteile darstellt, sondern sogar unter den Werten Fasern beruht, obwohl die TroGkenfilze in den Trok- für die einzelnen Faserbestandteile liegt,
kenstationen von Papiermaschinen im nassen bis ge- 50 Eine besonders niedrige Verschmutzungsneigung ersättigt-feuchten Zustand arbeiten, der nach allen bis- gibt sich bei einem ausschließlich aus synthetischen herigen Vorstellungen das Entstehen elektrostatischer Fasern bestehenden Trockenfilz, wenn das Verhältnis Aufladungen verhindert. Ausgehend von dieser Er- der Gewichtsanteile von Polyester und Polyamid kenntnis ist gemäß der Erfindung ein Trockenfilz der zwischen 75: 25 und 25 : 75 liegt. Bei Verwendung von eingangs genannten Art vorgesehen, der zusätzlich 55 Baumwolle enthält der Filz (in Gewichtsprozent) 2 bis Polyamidfasern oder -fäden in solchem Anteil und in 75 % Polyester, 2 bis 20 °/₀ Polyamid und 96 bis 5 °/₀ solch inniger, durch Verspinnen, Verzwirnen und/oder Baumwolle. Im übrigen werden die genauen Mengen-Verweben hergestellter Verbindung mit mindestens den Verhältnisse der einzelnen Bestandteile des Trocken-Fasern bzw. Fäden aus Polyterephthalsäureester ent- filzes vorteilhafterweise an die jeweiligen örtlichen hält, daß eine elektrostatische Aufladung wesentlich 60 Betriebsbedingungen, insbesondere die Temperatur herabgesetzt ist. Unter Polyamid wird hierbei das und Feuchtigkeit in der Trockenstation und die Zuunter dem Namen »Nylon« bekannte Material ver- sammensetzung und den pH-Wert der Papiermasse standen. angepaßt. Die jeweils in bezug auf die Verschmutzung

Es hat sich gezeigt, daß durch die gemeinsame Ver- optimale Zusammensetzung des Filzes kann unter Wendung von Polyester und Polyamid ein Trockenfilz 65 Einhaltung der erfindungsgemäßen Lehre durch Vergeschaffen werden kann, dessen Verschmutzungs- suche leicht festgestellt werden. Die Baumwolle des neigung auf jeden Fall wesentlich niedriger ist als die Trockenfilzes kann ganz oder teilweise durch Asbest, eines Filzes, der nur einen dieser Bestandteile enthält, der Polyester teilweise durch Polyacrylnitril ersetzt

sein. Eine bevorzugte Herstellungsart des Filzes, die zu einem innigen Kontakt der vorhandenen Materialien führt,.besteht darin, daß mindestens ein Teil der Kett- und/oder Schußfäden des Trockenfilzes aus zwei oder mehreren der Faserbestandteile des Filzes gesponnen oder gezwirnt ist.
Nachstehend sind als Ausführungsbeispiele Zusammensetzungen von erfindungsgemäßen Trockenfilzen angegeben. Die für die einzelnen Beispiele verwendeten Gewebestrukturen sind in den Zeichnungen Fig. 1 bis 3 dargestellt, die schematische Längsschnitte durch verschiedene fadenrechte Gewebe zeigen. Der Rapport des Gewebes ist durch Schraffierung des Schußfadens gekennzeichnet.

Beispiele

	Webart	Kettfaden gezwirnt aus:	Schußfaden gezwirnt aus:	Zahl der	Gewichtsanteile
Nr.	nach Fig. .	14 Garne Baumwolle N 24 2 Garne Polyamid 210 den	9 Garne Baumwolle N12 2 Garne Polyester 250 den	Fäden auf 2,5 cm Kette/Schuß	Polyester zu Polyamid zu Baumwolle
1	■ '2	8 Garne Baumwolle N 24 1 Garn Polyamid 210 den 1 Garn Polyester 250 den	9 Garne Baumwolle N 12 1 Garn Polyamid 210 den 1 Garn Polyester 250 den	63/27	3,2:6,4:90,4
2	2	Nr. 1,2 und 3: 4 Garne Polyester N10 Nr. 4, 5, 6 und 7: 5 Garne Baumwolle N12 2 Garne Polyamid 210 den	5 Garne Baumwolle N12 1 Garn Polyamid 210 den 1 Garn Polyester 250 den	63/27	5,4:4,5:90,l
3	3	Nr. 1, 2, 3, 4,5: 4 Garne Polyester N10 Nr. 6, 7, 8: 8 Garne Baumwolle N 24 2 Garne Polyamid 210 den	5 Garne Baumwolle N12 1 Garn Polyester 250 den 1 Garn Polyamid 210 den	68/47	21,7:5,9:72,4
4	1	wie vorstehend	5 Garne Baumwolle N14 1 Garn Polyester 250 den 2 Garne Polyamid 210 den	68/56	34,5:4,7:60,8
5	1	wie vorstehend	8 Garne Baumwolle N12 1 Garn Polyester 250 den 2 Garne Polyamid 210 den	68/56	35,6:7,4:57,0
6	2	wie vorstehend	7 Garne Baumwolle N 25,5 1 Garn Polyester 250 den 1 Garn Polyamid 210 den	63/27	36,3 :5,3:58,4
7	3	9 Garne 90% Baumwolle 10 °/₀ Polyamid N 24	8 Garne Baumwolle N 25,5 1 Garn Polyester 250 den	67/50	43,4: 2,8:53,8
8	1	wie vorstehend	7 Garne Baumwolle N12 2 Garne Polyester 250 den	70/54	3,3 :5,9:90,8
9	2	wie vorstehend	6 Garne Baumwolle N10 1 Garn Polyester 250 den	63/27	3,6:5,8 :90,6
10	3	2 Garne Polyester N10 2 Garne Polyamid N10	wie Kette	68/46	5,0:5,0:90,0
11	1, 2oder3	4 Garne Polyester N10	4 Garne Polyamid N10		50:50:0
12	1	wie vorstehend	wie vorstehend		54,8 :45,2:0
13	2	wie vorstehend	wie vorstehend		70:30:0
14	3			58,6:41,4:0

Die in den vorstehenden Beispielen angegebenen Polyamidgarne mit einem Titer von 210 den können beispielsweise aus 35 Polyamidfäden von je 6 den bestehen, und entsprechend können die Polyestergarne mit einem Titer von je 250 den aus z. B. 50 Polyesterfäden von je 5 den bestehen. Die hinter den Baum-Wollgarnen angegebene Garnnummer (z. B. N 12) bedeutet die metrische Garnnummer (m pro g). Die aus 90% Baumwolle und 10% Polyamid bestehenden

Fäden sind aus entsprechenden Mengenanteilen dieser Materialien gemeinsam gekrempelt und gesponnen. Im übrigen wird das Verzwirnen der Kettfäden und Schußfäden entsprechend der angegebenen Zusammensetzung in üblicher, bekannter Weise vorgenommen, wobei in ebenfalls bekannter Weise durch unterschiedliche Spannungen der einzelnen Bestandteile erreicht werden kann, daß der eine oder andere Bestandteil mehr an der Außenseite des Zwirnfadens liegt.

Sämtliche in den Beispielen genannten Zusammensetzungen von Trockenfilzen zeigen die Eigenschaft, daß die Filze bei ihrer Verwendung in Papiermaschinen Säuberer bleiben als ähnliche, ganz aus Baumwolle oder Polyester oder Polyamid hergestellte Filze.

Claims

Patentansprüche:

1. Gewebter Trockenfilz für Papiermaschinen aus mindestens zwei verschiedenen, faser- oder fadenförmigen Materialien, von denen eines Polyterephthalsäureester (Polyester) ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Filz zusätzlich Polyamidfasern oder -fäden in solchem Anteil und in solch inniger_s durch Verspinnen, Verzwirnen und/oder Verweben hergestellter Verbindung mit mindestens den Fasern bzw. Fäden aus Polyterephthalsäureester enthält, daß eine elektrostatische Aufladung wesentlich herabgesetzt ist.

2. Trockenfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Filz ausschließlich aus Poly* ester und Polyamid besteht, wobei das Verhältnis der Gewichtsanteile von Polyester und Polyamid zwischen 75 : 25 und 25 : 75 liegt.

3. Trockenfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er in Gewichtsprozent aus 2 bis 75% Polyester, 2 bis 20% Polyamid und 96 bis 5% Baumwolle besteht.

- 4. Trockenfilz nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Baumwolle ganz oder teilweise durch Asbest ersetzt ist.

5. Trockenfilz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern bzw. Fäden aus Polyester teilweise durch Fasern bzw. Fäden aus Polyacrylnitril ersetzt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen