DE820525C

DE820525C - Siebgewebe

Info

Publication number: DE820525C
Application number: DEV318A
Authority: DE
Original assignee: VER SEIDENWEBEREIEN GmbH
Current assignee: VER SEIDENWEBEREIEN GmbH
Priority date: 1950-01-03
Filing date: 1950-01-03
Publication date: 1951-11-12

Description

Die Siebgewebe bekannter Art, wie sie z. B. in ?Müllereibetrieben benutzt werden und auch als Müllergaze bekannt sind, bestehen heute im allgemeinen aus reiner Seide.
Nun ist es andererseits bekannt, daß Kunstfäden, besonders die neuerdings entwickelten vollsynthetischen Fasern, sowohl gegen mechanische als auch gegen chemische Beanspruchung bedeutend widerstandsfähiger sind als Fasern vegetabilischen oder animalischen Ursprungs. Andererseits ist aber die Oberfläche dieser Kunstfäden außerordentlich glatt, so daß selbst bei Anwendung einer Dreherbindung kein maschentreues Gewebe zu erhalten ist. Das sowohl für Gewebe aus reiner Seide als auch für Gewehe aus Kunstfasern bekannte Verkleben oder Verschweißen der Fäden ist sehr umständlich und gewälirleIstet auch nicht in allen Fällen den gewünschterr Erfolg. Sodann läuft man bei der ausschließlichen Verwendung von Kunstfasern, besonders aus vollsynthetischen Kunststoffen, die Gefahr einer elektrostatischen Aufladung, die ein Haften des Mehles an der Siebfläche und ein Verstopfen der Sieböffnungen zur Folge haben kann. Außerdem sind viele Kunstfasern weniger hygroskopisch als natürliche Spinnstoffe, so daß bei schlecht getrocknetem Mahlgut ein `Verkleistern des Siebes eintreten kann.
Es hat sich nun herausgestellt, daß diese Nachteile praktisch nicht in Erscheinung treten, wenn man nur einen Teil des Gewebes aus Kunstfäden, also z. B. aus vollsynthetischen Fasern, herstellt, wenn man also erfindungsgemäß so verfährt, daß die sich kreuzenden Schuß- und Kettfäden in der einen Richtung aus Kunstfäden, insbesondere einer vollsynthetischen Faser und in der anderen Richtung aus Fasern vegetabilischen oder animalischen Ursprungs bestehen.
Damit nun der verwendete Kunstfaden den mechanisch und chemisch schwächeren Faden vor allen Dingen gegen mechanische Beanspruchung abschirmt, wird erfindungsgemäß so verfahren, daß die Kettfäckn aus vollsvnthetischen Fasern bestehen, während der Schußfaden aus vegetabilischen oder animalischen Fasern besteht. Damit nun ein maschentreues Gewebe erzielt wird, ist es fernerhin erfindungsgemäß vorteilhaft. dem Schußfaden eine raube Oberfläche zu geben.
Der Erfindungsgegerrstand ist in der Zeichnung in einem Gewebeschema für Dreherbindung dargestellt.
Der Schußfaden i besteht aus der mechanisch und chemisch schwächeren Faser, z. B. reiner Seide, während die Kettfäden 2 aus Kunstfasern bestehen. Diese aus den widerstandsfähigen Kunstfäden bestehenden Kettfä(len kreuzen sich an der Stelle 3 und decken an den Stellen I den aus reiner Seide bestehenden Schußfaden i ab, so daß dieser gegen mechanische Beanspruchung geschützt ist. Infolge des rauben, aus reiner Seide bestehenden Fadens bleibt auch das Gewel).e rnaschentreu.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Siebgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß die sich kreuzenden Kett- und Schußfäden in der einen Richtung aus Kunstfäden, insbesondere einer vollsynthetischen Faser, und in der anderen Richtung aus Fasern vegetabilischen oder animalischen Ursprungs bestehen.
2. Siebgewebe nach Anspruch r. dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden aus N-ollsvnthetischen Fasern bestehen, wahrend der Schußfaden aus vegetabilischen oder animalischen Fasern besteht.
3. Siebgewel)e nach den Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch einen Schußfaden rauher Oberfläche. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 729466; »Die :@füllerei« vom 12. 1 r. r9lcg und vom 16. 12. 1950, S. 8q.5.