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Schuhsohle und -absatz aus imprägnierten Fäden Als Ersatz für Sohlen
und Absätze aus Leder sind aus Gewebe hergestellte Schuhsohlen und -absätze vielfach
bekannt, und derartige Gewebe werden auch häufiger aus imprägnierten Fäden hergestellt.
Die einzelnen Fäden erhalten dabei einen Überzug aus der Imprägniermasse, und dieser
Überzug löst sich im Laufe der Zeit von den Fäden ab, so daß diese wiederum freiliegen
und dadurch der schnellen Abnutzung unterworfen sind.
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Abgesehen von diesem Nachteil sind derartige Ersatzsohlen verhältnismäßig
schwer, nicht unbedingt wasserdicht und vor allen Dingen luftundurchlässig.
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Der Zweck der Erfindung ist nun, Schuhsohlen und -absätze aus imprägnierten
Fäden zu schaffen, die unbedingt wasserdicht, dabei gleichzeitig luftdurchlässig,
bedeutend leichter als gewöhnliche Sohlen oder Absätze aus Leder und insbesondere
erheblich leichter als Ersatzsohlen sind, wobei sie noch den Vorteil billigerer
Herstellung haben.
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Die Schuhsohlen und -absätze gemäß der Erfindung kennzeichnen sich
im wesentlichen dadurch, daß Sohle und Absatz aus ein- oder mehrfachen Gewebeschichten
bestehen und diese Gewebeschichten aus an sich bekannten, vor dem Verzwirnen im
Vorgarn oder auf dem Wickel durch und durch mit Latex imprägnierten Fäden hergestellt
sind. Das Textilgut ist dabei in Form von Fäden oder in Gestalt von Fasern in der
ganzen Kautschukmasse gleichmäßig verteilt oder an einzelnen Stellen in größerer
Dichte vorhanden. Die Fasern können in verschiedener Form, z. B. als voneinander
unabhängige Fasern, Fäden, Zwirne oder Gewebe mit einfacher oder mehrfacher Kette,
in einer oder mehreren Schichten Verwendung finden.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele einer Schuhsohle und eines
Absatzes gemäß der Erfindung dargestellt, und es ist Abb. z ein Längsschnitt durch
eine Sohle und einen Absatz gemäß der Erfindung, Abb. a ein im größeren Maßstab
gezeichneter Schnitt durch das die Sohle bildende Gewebe, Abb. 3 ein Schnitt durch
eine andere Ausführungsform einer Sohle und eines Absatzes gemäß der Erfindung und
Abb. q. ein der Abb. 3 ähnlicher Schnitt einer weiteren abgeänderten Ausführungsform.
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Für die Herstellung von Sohlen und Absätzen gemäß der Erfindung werden
Gewebe angefertigt, deren Fäden in an sich bekannter Weise vor dem Verzwirnen im
Vorgarn oder auf dem Wickel durch und durch mit nicht depolymerisiertem, aus flüssiger
Latex gewonnenem Kautschuk imprägniert sind. An Stelle von Latex kann auch eine
wäßrige, aus natürlichem, künstlichem oder regeneriertem Kautschuk gewonnene Lösung
Verwendung finden. Die Latex kann vorher eine anfängliche Vulkanisation erhalten
haben.
Es können ihr beliebige Zuschläge zugegeben werden, um die Fäden gegen äußere Einwirkungen
zu schützen und die spätere Vulkanisation zu begünstigen.
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Die Verwendung findenden Fäden sind mit dem Imprägnierungsmittel vollkommen
durchtränkt und von diesem umgeben, so daß niemals Fasern gegeneinanderliegen, sondern
alleFasern des Fadens voneinander und die Fäden selbst ebenfalls voneinander durch
umhüllende Kautschukmassen getrennt sind. Hierdurch wird übermäßige Reibung vermieden,
während ein so hergestelltes, nochmals mit der gleichen Masse imprägniertes Gewebe
vollkommen wasserdicht ist, dagegen Luft durchläßt. .
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Die einzelnen Fäden selbst können aus Fasern pflanzlichen, tierischen
oder mineralischen Ursprungs bestehen, und es ist nicht erforderlich, daß diese
Fasern in Form von Fäden bzw. aus diesen hergestellten Geweben Verwendung finden,
vielmehr können die Fasern auch nach Art eines Filzes in einer Kautschukmasse eingebettet
werden.
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Zweckmäßig werden für die Sohle und auch für den Absatz mehrere Gewebeschichten
mit einfacher oder mehrfacher Kette übereinandergelegt und dann vulkanisiert.
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Wie die Zeichnung erkennen läßt, besteht die Sohle aus mehreren Gewebeschichten
und weist Zonen auf, in welchen die Fasern dichter angeordnet sind als an anderen
Stellen. Beispielsweise sind zwei Gewebeschichten 3 dargestellt, in welchen die
Fadendichte sehr groß ist, während einige Schichten q. oberhalb dieser Schichten
die Fäden in lockererer Anordnung aufweisen. Der Absatz 2 hat an der Berührungsstelle
mit der Sohle Gewebeschichten 5, in welchen die Fäden dicht nebeneinander liegen,
während der verbleibende Teil des Absatzes aus gewöhnlichem Kautschuk 6 oder anderem
geeigneten Stoff besteht.
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In der in bedeutend vergrößertem Maßstab gehaltenen Abb.2 stellt 7
die Kautschukumhüllung des Kettenfadens dar, während die vollkommen mit Latex 9
durchtränkten Fasern dieser Fäden schematisch bei 8 veranschaulicht sind. Der Schnitt
ist auch durch einen Schußfaden gelegt, dessen Außenumhüllung bei io und dessen
Fasern bei ii dargestellt sind, während die letztere durchtränkende Latex mit i2
bezeichnet worden ist. In Ansicht ist ein weiterer Schußfaden 13 dargestellt. Durch
Nachimprägnieren wird Kautschuk 14 gleicher Beschaffenheit, wie er zum Imprägnieren
der Fasern Verwendung gefunden hat, dem Gewebe einverleibt. Es wird alsdann eine
unebene oder rauhe Fläche erreicht.
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Abb. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform einer Sohle, wie sie
beispielsweise für Leinenschuhe Verwendung findet. Die Sohle und auch der zugehörige
Absatz haben zwei Schichten 15, in welchen die Fäden dicht nebeneinander
liegen. Eine der Schichten 15 endigt an der Biegungsstelle der Sohle.
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Abb. q. zeigt eine weitere abgeänderte Ausführungsform, gemäß welcher
der Absatz aus einem Stück mit der Sohle besteht und eine Zone i.6 aufweist, in
welcher die Fäden des Gewebes in lockerer Anordnung vorhanden sind. Auch in diesem
Falle läuft eine der Gewebeschichten der Sohle nur bis zur Biegungsstelle.
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Die Fasern brauchen in dem Gewebe natürlich nicht in Form von Fäden
Verwendung zu finden, können vielmehr auch in Form von Zwirnen und Geflechten benutzt
werden. Schließlich besteht unter Beibehaltung aller Vorteile die Möglichkeit, die
einzelnen Fasern unregelmäßig in der Kautschukmasse zu verwenden, so daß die Sohle
nicht aus einem Gewebe, -sondern aus einem filzartigen Gebilde besteht.