DE1635737B2 - Schutehülle für Gließmaßen mit einer Prothese - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schutzhülle für Gliedmaßen mit einer Prothese, aus einem plattierten Gestrick aus einer Kunstfaser und einem Wollfaden, bei dem die dem Körperglied zugewandte Innenseite im wesentlichen aus dem Wollfaden gebildet ist, während die Kunstfaser überwiegend auf der Außenfläche erscheint.

Eine oolche Schutzhülle ist im Handel erhältlich. Bei diesen bekannten Schutzhüllen wird die linke Seite des Gestrick«, innen getragen und liegt am Stumpf des Lörperglieds an. Diese ünke Seite des Gestrickes ist, wie beispielsweise auch aus dem Buch von W. Schmitz »Wirkereiiehre«, Berlin 1929, S. 34, zu entnehmen ist, rauh un ' ungleichmäßig.

Es wurde nun herausgefunden, daß die innere Wolloberfläche der Schutzhülle in erheblichem Ausmaß dafür verantwortlich ist, daß die Haut des Körpergliedes beim Tragen gereizt wird. Solche Reizungen führen zu Entzündungen und ähnlichen Reaktionen der Haut, die außerordentlich unangenehm und Überdies schmerzhaft sind. Dieser Übelstand führt häufig dazu, daß Amputierte den Stumpf des Körpsrgliedcs wiederum zum Schutz gegen die Schutzhülle noch zusätzlich mit einer besonderen Schutzhaube versehen; eine solche zusätzliche Hülle im Anlagebereich zwischen dem Körperglied und der Prothese bringt jedoch zusätzliche Schwierigkeiten mit häufig unangenehmen Begleiterscheinungen. Dies ist klar, wenn etwa die Verhältnisse im Anschlußbereich einer Einprothese betrachtet werden: dort wird beim Gehen der Stumpf ständig in die Höhlung des Prothesenhalses gestoßen und anschließlich wieder entlastet, so daß auf die im Anlagebereich liegenden Stoffe ständig wechselnde Längskräfte ausgeübt werden; dies führt zu Verschiebungen, Faltenbildungen H. dgl bei einer zusätzlichen Schutzhülle, wodurch die Haut örtlich in besonders starkem Umfang Druckbelastungen und Reizungen ausgesetzt ist. Wird auf eine solche zusätzliche Schutzhülle aber von vornherein verzichtet, so wird die Haut durch die gewellten Querreihen der Wollfäden an der Innenseite der Schutzhülle gereizt, da diese Querreihen eine Kratzwirkung erzeugen.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine bekannte Schutzhülle der eingangs bezeichneten Art so auszubilden, daß die durch unvermeidliche Relativbewegungen zwischen der Schutzhülle und dem Körperglied auftretenden Reizungen der Haut ohne zusätzliche aufwendige Maßnahmen auf ein Minimum verringert sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch ,gelöst, daß die Innenfläche der Schutzhülle die rechte Seite des Gestricks und die Außenfläche die linke Seite des Gestricks darstellt. Mit dieser Maßnahme, die bei der bekannten Schutzhülle außen vorliegende Oberflächenstruktur auf im wesentlichen aus einem Wollfaden gebildete Innenseite zu verlegen, wird eine Reizung der Haut virksam vermieden, ohne daß zusätzliche aufwendige Schutzmaßnahmen für die Haut erforderlich wären. Darüber hinaus geht mit der erfindungsgemäßen Abänderung eine entsprechende Erhöhung der Reibung an der Außenseite der Schutzhülle einher, welche unerwünschte Relativbewegungen der Prothese gegen die Schutzhülle weitgehend unterbindet.

Dabei erfordert eine erfindungsgemäße Schutzhülle keine grundsätzlichen Änderungen in der Herstellung, so daß die aufgefundene Lösung auch \om wirtschaftlichen Standpunkt her auf eine besonders einfache Weise verwirklicht werden kann; hierzu wird einfach die Fadenbeschickung der Strickmaschine eetauscht und, damit die hautschonende Wolloberfläche in bekannter Weise die Innensei ic der Schutzhülle bildet, das Produkt am Ende des Siiickvoreanses gewendet, wie dies im Zusammenhang mit derllerstellung von Strümpfen beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 1162 025 bekannt ist.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispieles beschrieben:

Die Figur zeigt eine Schutzhülle 1 für Amputierte vor dem Aufschrieben auf den zu schützenden Stumpf eines Körpergliedes.

Im oberen rechten Teil der Schutzhülle 1 ist die Struktur der Innenseite der Schutzhülle 1 dargestellt. Es ist sowohl die Außenfläche 2 sichtbar, welche von der linken Seite des Gestricks gebildet wird und eine Folge von parallelen Rippen 3 aufweist, die sich quer zur Einschubrichtung des Stumpfes erstrecken und im wesentlichen aus der synthetischen Faser gebildet sind, als auch die Innenfläche 4, welche von der rechten Seite des Gestricks gebildet wird und eine Vielzahl paralleler längsgerichteter Rippen 5 aufweist, die im wesentlichen von dem Wollfaden gebildet sind.

Aus der Zeichnung geht klar hervor, daß die Reibung auf der Innenfläche 4 insbesondere in der Einschubrichtting des Stumpfes beträchtlich geringer als auf der Außenfläche 2 ist.

Eine erfindungsgemäße Schulzhülle 1, welche ohne jede Schwierigkeit ebenso wie die bekannten Schutzhüllen hergestellt werden kann, wobei jedoch die Fadenbeschickung der Strickmaschine getauscht und das Produkt am Ende des Stfiekvorganges gewendet wird, weist somit an der Innenfläche 4 in Einschubrichtung des Stumpfes und damit in Richtung der auftretenden Relativbewegungen eine verringerte Reibung, an der Außenfläche 2 hingegen eine entsprechend vergrößerte Reibung auf. Zudem ist darauf zu achten, daß an der Innenseite der Wollfaden liegt, welcher eine bessere Schonung der Haut gewährleistet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Schutzhülle für Gliedmaßen mit einer Prothese, aus einem plattierten Gestrick aus einer Kunstfaser und einem Wollfaden, bei dem die dem Körperglied zugewandte Innenseite im wesentlichen aus dem Wollfaden gebildet ist, während die Kunstfaser überwiegend auf der Außenfläche erscheint, dadurch gekennzeich-io net, daß die Innenfläche (4) der Schutzhülle (1) die rechte Seite des Gestricks und die Außenfläche (2) die linke Seite des Gestricks darstellt.