DE162655C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/50—Carbon dioxide
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Um aus einem Gasgemische, z. B. den Verbrennungsprodukten des Koks, reine
Kohlensäure zu gewinnen, werden nach dem bisherigen Verfahren die Gase bei einer
Temperatur von 400 und unter dem herrschenden Luftdruck mit einer etwa 15 bis 20 prozentigen
Lösung von K2 CO3 in Berührung
gebracht. Die Kohlensäure wird hierbei unter Bildung von KHCO3 absorbiert, während
die nicht gebundenen Gase entweichen. Zur Gewinnung der C0.2 wird die KHCO3-Lösung
auf eine Temperatur von etwa ioo° erwärmt, wobei die Kohlensäure sich wieder
abspaltet, die dann aufgefangen bezw. durch einen Kompressor verflüssigt werden kann.
Die zurückbleibende Lösung von K2 CO3
wird hierauf auf etwa 40° abgekühlt und dann wiederum zur Absorption von Kohlensäure
benutzt.
Bei diesem bekannten Verfahren ist es also notwendig, die Salzlösung abwechselnd
zu kühlen, um die Kohlensäure zu absorbieren und dann wieder zu erhitzen, um die
Kohlensäure abzuspalten. Es ist klar, daß hierfür infolge der hohen spezifischen Wärme
der Salzlösung bedeutende Wärmemengen erforderlich sind. Der große Verbrauch an
Heizmaterial verteuert den Einstandspreis der Kohlensäure erheblich und bildet einen
wesentlichen Nachteil des beschriebenen Verfahrens. Die Hälfte der für die Anwärmung
der Lauge erforderlichen Wärme kann allerdings in der Weise erspart werden, daß in
einem Gegenstromkühler die den Absorptionsapparat verlassende kalte gesättigte Lauge der
dahin zurückkehrenden heißen ausgekochten Lauge entgegengeführt wird, so daß infolge
der kontinuierlichen Zirkulation der Lauge fortwährend gleiche Volumina heißer und
kalter Flüssigkeit einander gegenübertreten, um ihre Temperaturdifferenz auszugleichen.
Die andere Hälfte der für genannten Zweck erforderlichen Wärme muß jedoch durch neue Mengen von Heizmaterial erzeugt werden.
Letzteres wird nun gänzlich vermieden, wenn vorliegendes Verfahren in Anwendung
gebracht wird, dessen Prinzip darin besteht, die Temperatur der Salzlösung konstant auf
gleicher Höhe, nämlich auf der Dissoziationstemperatur des Alkalibikarbonates zu erhalten.
Die Absorption der Kohlensäure wird bei dieser hohen Temperatur dadurch ermöglicht,
daß man die Verbrennungsgase in die unter Druck befindliche Salzlösung hineinpreßt,
während die Wiederabspaltung der Kohlensäure durch eine Druckverminderung bewirkt
wird.
Die praktische Ausführung kann, um einen kontinuierlichen Betrieb zu erzielen, in folgender
Weise geschehen: Der Absorptionsbehälter, welcher mit der heißen Salzlösung
zum Teil gefüllt ist und fortwährend unter gleichem Druck bleibt, besitzt oben und unten
zwei Öffnungen. Durch die eine untere öffnung werden die Verbrennungsgase hineingepreßt
und geben ihren Gehalt an Kohlensäure an die Alkalikarbonatlösung ab, während
der übrig bleibende Stickstoff aus der einen oberen Öffnung unter Druck entweicht.
Der Druck in dem Absorptionsapparate wird dadurch auf einer bestimmten Höhe gehalten,
daß man die Ausströmungsmenge des entweichenden Stickstoffs durch ein Ventil reguliert.
Aus der anderen unteren öffnung wird die gesättigte Lösung abgelassen,, und
muß deren Menge natürlich mit Rücksicht auf den im Absorptionsapparate herrschenden
Druck ebenfalls durch ein Ventil reguliert werden. Sobald die Lauge das Ventil passiert hat, fließt sie in ein anderes Gefäß,
ίο welches unter atmosphärischem Druck steht.
Infolge dieser Entlastung gibt die Lauge bei ihrer hohen Temperatur die absorbierte
Kohlensäure sofort ab, welche alsdann dem Kompressor zugeführt wird. Die andere
obere öffnung dient für die Wiederzuführung der bereits entgasten Salzlösung, welche
mittels einer Druckpumpe hineingepreßt wird, so daß also die Salzlösung kontinuierlich
denselben Weg wiederholt.
Diese Methode der Absorption und Wiederabspaltung der Kohlensäure durch Druck ·
und Entlastung ohne Temperaturwechsel ergibt nicht nur eine wesentliche Ersparnis im
Betriebe, sondern es kommt noch hinzu, daß mit einem erheblich geringeren Laugenquantum
als bisher gearbeitet werden kann, so daß auch der Umfang der Anlage im Vergleich zu den bisherigen Anlagen wesentlich
reduziert wird. Diese letztere Tatsache findet ihre Begründung darin, daß unter den
vorliegendem Verfahren zugrunde liegenden physikalischen Bedingungen die Absorptionsgeschwindigkeit wesentlich größer ist als bei
den seitherigen Verfahren.
Es ist schon vorgeschlagen, das Kohlensäure enthaltende Gasgemisch in die Alkalikarbonatlösung
unter Druck einzuleiten und die Entwicklung der Kohlensäure durch den
Einfluß einer partiellen Luftleere mit oder ohne Erwärmung der Bikarbonatlösung er-
655 folgen zu lassen (britische Patentschrift " ' 2021/1891). Wenn nun nach dieser Anweisung
die Abspaltung der Kohlensäure unter Erwärmung der Salzlösung stattfindet, so soll — es wird dies ausdrücklich in der
Patentschrift betont —■ die Salzlösung abgekühlt werden, bevor sie wiederum zur
Absorption der Kohlensäure verwendet wird. Es hat sich andererseits durch Versuche herausgestellt,
daß bei niedriger Temperatur die Abspaltung der Kohlensäure aus einer Bikarbonatlösung
selbst bei hoher Luftleere so langsam vor sich geht, daß darauf kein industrielles Verfahren begründet werden
kann. ■
Man würde vielleicht zugunsten des seitherigen Verfahrens annehmen können, daß
das periodische Wiederanwärmen der Lauge ohne Kosten geschehen könnte, da man doch
einfach die Wärme des zu Kohlensäure ver-•brennenden Koks für diesen Zweck zu verwenden
brauchte. Diese Vermutung würde aber insofern nicht zutreffend sein, als für diesen Zweck mehr Koks verbrannt werden
muß, als die damit geheizte Lauge an Kohlensäure aufnehmen kann, so daß der Überschuß
an Kohlensäure verloren geht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Gewinnung von Kohlensäure aus solche enthaltenden Gasgemischen durch Einleiten der letzteren in Alkalikarbonatlösung unter Druck und Wiederabspaltung der absorbierten Kohlensäure aus der gebildeten Alkalibikarbonatlösung durch Druckverminderung, dadurch gekennzeichnet, daß hierbei die Temperatur der Lösungen ständig auf gleicher Höhe, nämlich auf der Dissoziationstemperatur des Alkalibikarbonats, gehalten wird.■ 'v.BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEItEI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE162655C true DE162655C (de) |
Family
ID=428431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT162655D Active DE162655C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE162655C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1133495B (de) * | 1956-02-24 | 1962-07-19 | Homer Edwin Benson | Verfahren zum Abscheiden von Kohlendioxyd und/oder Schwefel-wasserstoff aus Gasgemischen |
US8318130B2 (en) | 2005-06-23 | 2012-11-27 | Cop Energy Technologies Llc | Hydrogen production using electrochemical reforming and electrolyte regeneration |
-
0
- DE DENDAT162655D patent/DE162655C/de active Active
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1133495B (de) * | 1956-02-24 | 1962-07-19 | Homer Edwin Benson | Verfahren zum Abscheiden von Kohlendioxyd und/oder Schwefel-wasserstoff aus Gasgemischen |
US8318130B2 (en) | 2005-06-23 | 2012-11-27 | Cop Energy Technologies Llc | Hydrogen production using electrochemical reforming and electrolyte regeneration |
US8419922B2 (en) | 2005-06-23 | 2013-04-16 | Grdc, Llc | Efficient production of hydrogen |
US8828216B2 (en) | 2005-06-23 | 2014-09-09 | Grdc, Llc | Efficient production of fuels |
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