DE691776C - Verfahren zur Regeneration ammoniakfreier Waschlaugen - Google Patents

Verfahren zur Regeneration ammoniakfreier Waschlaugen

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DE691776C
DE691776C DE1932B0154512 DEB0154512D DE691776C DE 691776 C DE691776 C DE 691776C DE 1932B0154512 DE1932B0154512 DE 1932B0154512 DE B0154512 D DEB0154512 D DE B0154512D DE 691776 C DE691776 C DE 691776C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D19/00Degasification of liquids
    • B01D19/0068General arrangements, e.g. flowsheets

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zur Regeneration ammoniakfreier Waschlaugen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration von ammoniakfreien W,aschlaugen, die zur Entfernung von Kohlensäure oder anderen sauren Bestandtailen aus Gasen oder Gasgemischen gedient haben. Die Regeneration erfolgte bisher meist in der Weise, daß die gesättigte Lauge in kesselartigen Apparaten auf Siedetemperatur erhitzt wurde in der Meinung, daß eine Regeneration nur bei oder nahezu bei Kochtemperatur erfolgen könne. Diese Regeneration war in wärmewirtschaftlicher Beziehung sehr unbefriedigend, denn beim Abkochen der ausgebrauchten Lauge wurde erheblich mehr Wärme in Form von Wasserdampf abgeführt, als unter Wärmeaustausch durch die zufließende, zu regenerierende Lauge ausgenutzt werden kann. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei solchen Kochbehältern, auf die ein Turm aufgesetzt ist, über dessen Füllung die zufiießende Lauge herunterrieselt und dabei mit den von unten aus dem Kessel aufsteigenden Gasen und Dämpfen in Berührung kommt, weil auch hier der Wärmeinhalt der Brüden nur zum geringen Teil nutzbar gemacht werden kann.
  • Gemäß der Erfindung wird die Lauge in drei Temperaturstufen, und zwar auf den verschiedenen Temperaturstufen verschieden lange erhitzt. Die Temperatur wird in allen Fällen unterhalb der Siedetemperatur der Lauge und in der ersten Stufe so gewählt,. daß bei ihr. bereits erhebliche Mengen der auszutreibenden Gase entfernt werden. Die Erhitzungsdauer bei den höheren T,emper,aturstufen wird kleiner gewählt als. bei den nied--rigeren. Gelingt es so, z.B. etwa 50% der auszutreibenden Kohlensäure freizumachen, so nimmt diese bei der geringen Sättigungstemperatur nur wenig Wasserdampf mit, der Wärmeverlust mit den Regenerationsabgasen ist also gegenüber der bisherigen üblichen Regenerationsinethode sehr klein, und nur in der letzten Periode der stärkeren Erhitzung, in der ein Bruchteil der insgesamt entbundenen Kohlensäure entweicht, muß eine etwas stärkere Wasserverdampfung mit in Kauf genommen werden. Dafür kann dieser Zeitabschnitt aber auch verhältnismäßig klein gewählt werden.
  • Man hat bereits früher ammoniakhaltige Waschlaugen zur Gewinnung von Kohlensäure stufenweise wärmebehandelt, jedoch wurde dabei die Siedetemperatur überschiitten, weil die Erkenntnis fehlte, daß, ohne die Kochtemperatur zu überschreiten, praktisch eine Regeneration der Lauge bei hoher Wärmeausnutzung moglich ist.
  • Weiterhin sind Vorrichtungen bekannt, in denen die Kohlensäure bei allmählich steigender Temperatur ausgetrieben wird. In diesen Vorrichtungen fehlen aber mehrere voneinander getrennte Temperaturstufen, auf die die vorliegende Erfindung nicht verzichten kann.
  • Es ist weiterhin bekannt, die Regeneration von ammoniakalischen Absorptionslösungen, wie z. B. Ammoncarbonatlauge, durch Erhitzen in zwei Stufen vorzunehmen. Diese stufenweise Erhitzung muß aber in diesem Falle zwangsläufig vorgenommen werden und beruht auf dem physikalisch-chebmischen Verhalten von Ammoncarb onatlösungen beim Erhitzen. Um einen Verlust an Ammoniak zu vermeiden, dürfen Ammoncarbonatiö.sungen während der Regeneration in der ersten Stufe nur auf Temperaturen bis zu höchstens 65°, d. i. die Zerfallstemperatur des gelösten Ammoncarbonats, erhitzt werden. Damit ist aber keine nennenswerte Entbindung von Kohlensäure verbunden, sondern die durch den Zerfall des Ammoncarbonats gebildete freie Kohlensäure kann erst im Verlauf der Rektifixation durch allmähliches Erhitzen völlig ausgetrieben werden. Hingegen wird nach der Erfindung bereits in der ersten Stufe der größte Teil der Kohlensäure bei ammoniakfreien Laugen entbunden.
  • Auch die Tatsache, daß die Entfernung von Kohlensäure aus carbonisiertlen ammoniakallschen Waschlaugen bereits bei 93 bis 950 vollständig ist, steht nicht im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung, da ja nicht irgendeine Arbeitstemperatur, sondern die Arbeitsweise der Regeneration beansprucht wird.
  • Wenn dabei die Temperaturen in allen Fällen unterhalb der Siedetemperatur der Lauge zu wählen sind, so geschieht dies nicht deshalb, weil wie bei ammoniakalischen Laugen die Entfernung der Kohlensäure bereits beendet ist, sondern weil bei stufenweiser Erhitzung die ammoniakfreien Laugen, deren CO ohne diese Behandlung erst bei Siedetemperatur restlos entfernt ist, mit geringstem Wärmeaufwand regenerierbar ist.
  • Vorrichtungen, in denen eine getrennte Regelung von Temperatur und Erhitzungsdauer nicht möglich ist, können für das vorliegende Verfahren nicht benutzt werden, weil durch die Abstimmung dieser beiden Komponeunten im Sinne des vorliegenden Verfahrens erst die bezweckt Wärme ersparnis erreicht wird.
  • Beispiel I Es ist eine zu 74% ihrer maximalen Aufnahmefähigkeit an Kohlensäure gesättigte 20%ige Pottaschelösung zu regenerieren.
  • Diese Lösung siedet bei etwa 103°. Erfolgt die Regeneration durch ununterbrochenes Erhitzen auf 1.000, so ist nach 52 Minuten die Kohlensäure bis auf einen Restgehalt von 33% ihrer maximalen Sättigung ausgetrieben.
  • Aus 1 m3 einer derartigen Lauge wird also 13,3 m³ Kohlensäure bei 100° entbunden, die mit Wasserdampf gesättigt ist und infolgedessen I46kg Wasserdampf = 94 500 Kalorien aus der Lösung wegführen.
  • Nimmt man die Regeneration in Stufen gemäß der Erfindung unter sonst gleichen Versuchsbedingungen vor und wählt man bei der gleichen Lauge drei Temperaturstufen, die bei go, 95 und I009 liegen, so ist die gleiche Lauge durch Erhitzen auf 90° nach 45 Minuten auf 50% ihrer maximalen Aufnahmefähigkeit regeneriert. Steigert man dann die Temperatur auf 950, so erreicht sie 42,5% ihres Sättigungsgrades nach weiteren 15 Minuten, und wird die Lauge nun schließlich auf 100° erhitzt, so wird der gleiche Sättigungsgrad wie bei dem obigen Gegenbeispiel nach weiteren 15 Minuten erreicht. Die je Subikmeter gleicher Ausgangslauge frei werdenden Kohlensäure-, Wasserdampf- und Wärmemengen stellen sich in den drei Stufen wie folgt:
    Darin
    o C C O2 nm3 Wasserdampf kcal
    kg
    90 | 7,8 | 11,7 | 7 250
    95 2,4 6,8 3 850
    100 3,1 34,0 22 000
    13,3 52,5 33 100
    Einer Erhöhung der Regenerationsdauer von nur 45% steht also eine Wärmeersparnis von 66% gegenüber.
  • Beispiel 2 Ist eine zu 700/o ihrer maximalen.Aufnahmefähigkeit an Kohlendioxyd gesättigte 8,35%ige Sodalösung zu regenerieren, die bei etwa 101 bis 1020 siedet, so könnte die Regeneration durch ununterbrochenes Erhitzen auf 100° erfolgen. Dabei würde die Kohlensäure nach 50 Minuten bis auf einen Restgehalt von 30% der maximalen Laugensättigung ausgetrieben sein. 1 m³ einer derartigen Lauge würde also 7,05 nm³ Kohlendioxyd bei 100° abspalten, die 158 kg Wasserdampf = 101 400 Kalorien aus der Lösung mit wegführen.
  • Beim Arbeiten in drei Stufen von go, 95 und 100° ist die gleiche Lauge in der ersten Stufe nach 45 Minuten auf 54% ihrer maximalen Aufnahmefähigkeit regeneriert. In der zweiten Stufe erreicht sie 46,5% nach weiteren 15 Minuten. Beim Erhitzen auf I 005 wird der gleiche Regenerationsgrad wie blei dem obigen Gegenbeispiel nach weiteren 30 Minuten erreicht, Die jie Kubikmeter gleicher Ausgangslauge frei werdenden Kohlendioxyd-, Wasserdampf- und Wärmemengen stellen sich in den drei Stufen wie folgt:
    Darin
    ° C C O2 nm³ Wasserdampf kcal
    kg
    90 2,85 4,6 3 030
    95 I,30 4,4 2 820
    100 2,90 65,I 41 700
    7,05 - 74,I 47 550
    Einer knappen Verdoppelung der Regenerationszeit steht also eine Ersparnis an Wärme von über 53 % gegenüber.
  • Beispiel 3 Zu regenerieren ist eine wäßrige 5ovolumprozentige, technisches Triäthanolamin enthaltende Lösung, die 18,3 nm³ Schwefelwasserstoff/m3 Lauge aufgenommen hat. Der Siedepunkt der Lösung liegt bei ungefähr 105°, doch spaltet sie bereits bei ungefähr 95° lebhaft Schwefelwasserstoff ab. Regeneriert man bei 950, so ist nach 30 Minuten der Schwefelwasserstoffgehalt der Lösung auf 6,2 nm³ H2S/m³ Laug gesunken. Dieser frei gemachte Schwefelwasserstoff hat 29 kg Wasserdampf = I8 850 Kalorien aus der Lösung weggeführt.
  • Beim Arbeiten in drei Stufen von 60, 80 und 950 und 30 Minuten Aufenthalt in der ersten Stufe sinkt der Schwefelkwasserstoffgehalt der Lösung auf I4,o5nm3 H2S/m³, nach weiteren 15 Minuten bei 800 beträgt er I0,95 nm3 H2S/m,3 und durch weiteres Erhitzen auf 950 während I5 Minuten kann er auf den bei dem Gegenbeispiel angegebienen Wert gesenkt werden.
  • Die frei werdenden Schwefelwasserstoff-, Wasserdampf- und Wärmemengen stellen sich in den drei Stufen wie folgt:
    Darin
    ° C C O2 nm³ Wasserdampf kcal
    kg
    60 4,25 . 0,70 - 525
    80 3,10 I,80 .890
    95 4,75 11,40 7 400
    12,10 13,90 8 815
    Während die Regenerationszeit sich verdoppelt hat, kann eine Wärmeersparnis von über 53 3% erzielt werden.
  • Will man die Regeneration in den bisher üblichen Kochkesseln oder sonstigen Erhitzungsgefäßen durchführen, so sind nach der Erfindung drei solcher Erhitzungsgefäße hintereinanderzuschalten. Dabei ist es zweckmäßig, die Größe der einzelnen Erhitzungsgefäße so zu wählen, daß die der jeweiligen Temperaturstufe entsprechende Erhitzungsdauer erreicht wird, mit anderen Worten, die Größe der einzelnen Erhitzungsgefäße muß der für die entsprechende Temperaturstufe notwendigen Erhitzungsdauer proportional sein.
  • Man kann aber auch die Regeneration in an sich bekannten Kolonnen oder gentsprechenden Apparaten durchführen, die derartig abgeändert sind, daß die Böden oder Tassen verschiedene nach unten zu abnehmende Größe besitzen oder daß in den Kolonnentassen verschiebbare Überläufe angeordnet sind, so daß in den verschiedenen Böden verschieden hohe Flüssigkeitsstände gehalten werden können.
  • Man erreicht durch alle diese Maßnahmen, daß die Flüssigkeit in den oberen Kolonnenböden oder Tassen langsamer fließt als in den unteren, daß also die Aufenthalts dauer der Lauge in den einzelnen Temperaturstufen geregelt wird. Die Temperaturstufen selbst lassen sich in an sich bekannter Weise durch Regelung der Wärmezufuhr zu den indirekt beheizten Böden oder Tass'en einsteilen. Es kann aber auch die aus einer höheren Temperaturstufe mit den Regenerationsgasen und -dämpfen entweichende Wärme auf die auf den niedrigeren Temperaturstufen befindliche Lauge übertragen werden. Man erreicht dadurch besonders vorteilhafte Ausnutzung der wiederzugewinnenden Wärme innerhalb der Regenerationsvorrichtung, so daß sich ein als Wärmeaustauscher dienender besonderer Dephlegmator erübrigt.

Claims (3)

  1. P A T E N T A N S P R Ü C H E: 1. Verfahren zur Regeneration ammoniakfreier Waschlaugen, die zur Entfernung von Kohlensäure oder anderen sauren' Betstandteilen aus Gasgemischen gedient haben, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge in drei Temperaturstufen, und zwar auf den' verschiedenen Temperaturstufen verschieden lange erhitzt wird, wobei die Temperatur in allen Fällen unterhalb der Siedetemperatur der Lauge und in der ersten Stufe so zu wählen ist, daß bei ihr bereits erhebliche Mengen der auszutreiblenden Gase entfernt werden ,und wobei die Erhitzungsdauer bei den höheren Temperaturstufen kleiner gewählt wird als auf den niedrigeren Temperaturstufen.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der hintereinandergeschalteten Erhitzungsgefäße der für die entsprechenden Temperaturstufen notwendigen Erhitzungsdauer proportional ist.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I bei Verwendung einer mit Tassen oder Böden versehenen Regenerationskolonne, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden oder Tassen in ihrer Höhe verschiebbare Überläufe auf. weisen.
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