DE173130C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/50—Carbon dioxide
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung flüssiger Kohlensäure. Bei der
fabrikmäßigen Darstellung von Kohlensäure sind (abgesehen von der direkten Gewinnung
aus natürlichen Kohlensäurequellen) bisher drei Verfahren im Gebrauch. Man gewinnt
die Kohlensäure entweder durch Verbrennen von Koks, oder durch Verbrennen von Generator- bezw. Wassergas, oder durch
ίο Erhitzen von kohlensaurem Kalk bezw. Magnesit. Das zuerst genannte Verfahren
ist das bis jetzt allgemein angewendete und wird in folgender Weise ausgeführt. Der
Koks wird unter einem Kessel verbrannt, und die kohlensäurehaltigen Verbrennungsgase werden durch eine etwa I5prozentige
Lösung von Kaliumkarbonat geleitet, wobei die Kohlensäure unter Bildung von Kaliumbikarbonat
' absorbiert wird, während der Stickstoff entweicht. Der im Kessel erzeugte
Dampf dient zur Erhitzung der Kaliumbikarbonatlösung, um die Kohlensäure abzuspalten. Außerdem ist noch ein zweiter
Dampfkessel erforderlich zum Betriebe der Kompressionspumpen, welche die Kohlensäure
durch Kompression verflüssigen.
Bei diesem Verfahren wird also die Wärme des verbrennenden Koks benutzt, um den
Dampf zu erzeugen, welcher die gesättigte Kaliumbikarbonatlauge durch Erhitzen entgasen
soll. Zu diesem Zweck muß indessen ein sehr großes Quantum Koks verbrannt werden, und dementsprechend bildet sich
viel mehr Kohlensäure als die zur Verfügung, stehende, nach der Absorption zu
erwärmende Kaliumkarbonatlösung absorbieren kann. Ein großer Teil der zur Verfügung
stehenden Kohlensäure muß daher verloren gehen. Dazu kommt noch als weiterer Verlust die unter dem zweiten
Dampkessel sich bildende Kohlensäure, welche ebenfalls in die Atmosphäre entweicht. In
diesem Falle sind also, die aus. der Entgasungsanlage der Kaliumbikarbonatlösung
stammenden Verbrennungsgase die Kohlensäurequelle, während die aus der Krafterzeugungsanlage
herrührenden Verbrennungsgase unbenutzt entweichen.
Es "würde nun ein naheliegender Gedanke sein, das System umzukehren und die zuletzt
genannten Verbrennungsgase zur Kohlensäuregewinnung heranzuziehen, indem man die Verbrennungsgase des Dampfkessels, oder
bei Verwendung eines Gasmotors als Betriebskraft, dessen Auspuffgase durch die Kaliumkarbonatlösung leitet. Beim Gasmotor
liegen, wie die Erfahrung ergeben hat, die Verhältnisse dann so, daß bei der Verbrennung
von Generatorgas oder Sauggas der Motor das Heizmaterial besser ausnutzt als eine Dampfmaschine, und daher mehr
Kraft erzeugt als nötig ist, um die Auspuffgase auf flüssige Kohlensäure zu verarbeiten,
so daß also außerdem noch mit Hilfe dieses Kraftüberschusses ein Teil der Verbrennungsgase aus der Entgasungsanlage
mit verarbeitet werden kann. Auf diesem Prinzip beruht z. B. das Verfahren gemäß
Patent 166152, welches darin besteht, daß
das aus einem Generator entweichende Gas in zwei Teile geteilt wird, von denen der
eine einen Gasmotor betreibt, während der andere die Absorptions- und Entgasungsanlage mit Wärme versorgt. Die Verbrennungsgase
werden dann vereinigt und aus ihnen die Kohlensäure soweit als möglich isoliert. Die nähere Überlegung zeigt
indessen, daß auch hier die zur A^erfügung stehende Kaliumkarbonatlauge nur ein bestimmtes
Quantum Kohlensäure aufnehmen kann, welches aber, wie die Praxis ergibt,
geringer ist als die Gesamtmenge der produzierten Kohlensäure; denn bei den älteren
Absorptions- und Entgasungsverfahren muß eine sehr bedeutende Menge Heizmaterial
verbraucht werden, und zwar namentlich deswegen, weil die Absorption in kalter Lauge,
die Entgasung dagegen durch Erhitzen der Lauge erfolgt, so daß ein abwechselndes
Erwärmen und Abkühlen eines großen Laugenquantums erforderlich ist. Andererseits
kann die Menge der Lauge nicht vergrößert werden, weil man sonst wieder um so mehr Koks zu ihrer Erhitzung verbrennen
müßte, wodurch die Fabrikation unrentabel werden würde. Der Überschuß an
Verbrennungsgasen muß daher unbenutzt entweichen, einerlei, ob er aus der Entgasungsöder
Krafterzeugungsanlage stammt.
Die Methode, einen Gasmotor so in der Kohlensäurefabrikation zu verwenden, daß
er außer der erforderlichen Betriebskraft noch die zu verarbeitende Kohlensäure liefert,
kann also, nur dann einen größeren prak-
' tischen Wert haben, wenn man in die Kohlensäurefabrikation gleichzeitig eine Absorptions-
und Entgasungsanlage einführt, welche nur so viel Wärmezufuhr erfordert, daß der Wärmegehält der Auspuffgase zur
Heizung der Anlage ausreicht. Eine derartige Anlage ist z. B. eine solche, deren
Prinzip darin besteht, die Lauge stets auf der Zersetzungstemperatur des ■Kaliumbikarbonats
zu erhalten, so daß die Absorption der Kohlensäure unter Druck erfolgt, die
Entgasung dagegen einfach durch Entlastung bewirkt wird (vergl. die Patentschrift 162655).
Diese Methode erfordert nur ein Drittel der bei den bisher bekannten Verfahren nötigen
Lauge, so daß zur Aufrechterhaltung der Temperatur nur wenig Heizmaterial verbraucht
wird.
Die Entdeckung dieser Tatsache ist daher der Kern der vorliegenden Erfindung. Dementsprechend
ist das Prinzip des vorliegenden Verfahrens zur Gewinnung von flüssiger
Kohlensäure die Kombination eines Gasmotors mit der Absorptions- und Entgasungsanlage gemäß Patent 162655.
Von dem Verfahren gemäß Patent 166152 unterscheidet sich das vorliegende Verfahren
dadurch, daß bei ersterem das Generatorgas getrennt und teils dem Motor, teils der Absorptionsanlage
zugeführt wird, worauf dann die wiedervereinigten Verbrennungsgase weiter
verarbeitet werden. Diese Teilung muß erfolgen, weil die ganze Anlage wenig mechanische
Kraft, dagegen viel Wärme verbraucht. Bei dem vorliegenden Verfahren wird dagegen die gesamte Menge des Generatorgases
im Motor verbrannt und nur die in den Auspuffgasen enthaltene Wärme zur
Heizung der Absorptions- und Entgasungsanlage benutzt; denn die Gase müssen deshalb
vereinigt bleiben, weil die ganze Anlage, im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß Patent 166152, viel mechanische Kraft, dagegen
wenig Wärme erfordert, nämlich die erstere zur Kompression der ■ Verbrennungsgase in der Absorptionsanlage, die letztere
zur Aufrechterhaltung der Temperatur der Lauge. In diesem Verhältnis zwischen Motor und. Absorptionsanlage liegt auch der
innere technische Zusammenhang, welcher diese Kombination' charakterisiert. Die Absorptionsanlage
empfängt vom Motor mechanische Kraft, Heizung und die kohlensäurehaltigen
Verbrennungsgase, welche sie verarbeiten soll, und ist daher für ihre praktische
Verwertung wesentlich auf die gleichzeitige Verwendung eines Gasmotors angewiesen.
.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:Verfahren zur Gewinnung von Kohlensäure aus Generatorgas unter Benutzung einer alkalischen Absorptionslösung, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Verbrennung in einem Gasmotor gewonnenen kohlensäurehaltigen Gase in einer auf der Dissoziationstemperatur gehaltenen Karbonatlösung unter Druck absorbiert bezw. nach Druckverminderung aus dieser Lösung wieder ausgeschieden werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE173130C true DE173130C (de) |
Family
ID=437966
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT173130D Active DE173130C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE173130C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1133495B (de) * | 1956-02-24 | 1962-07-19 | Homer Edwin Benson | Verfahren zum Abscheiden von Kohlendioxyd und/oder Schwefel-wasserstoff aus Gasgemischen |
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- DE DENDAT173130D patent/DE173130C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1133495B (de) * | 1956-02-24 | 1962-07-19 | Homer Edwin Benson | Verfahren zum Abscheiden von Kohlendioxyd und/oder Schwefel-wasserstoff aus Gasgemischen |
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