DE1620362A1 - Verfahren zur Herstellung von N-Alkyl- bzw.N-Alkenylimidazolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Alkyl- bzw.N-AlkenylimidazolenInfo
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- C07D249/08—1,2,4-Triazoles; Hydrogenated 1,2,4-triazoles
Description
. ING. F. WTXESTHO**
MÜNCHEN β
Be a c h r e i b u η g zu der Patentanmeldung
der "
SHELL INTERNATIOiJALE RESEARCH MAATSCHAPPIJ N.V*
Den Haag / Niederlande ' betreffend:
Verfahren zur'Herstellung-von N-Alkyl- bzw. N-Alkehylimidazolen
Von Kyrides und Mitarbeitern würde ein Verfahren beschrieben (Journal
of Organic chemistry 12(1947)504) zur Herstellung von einem N Alkylimidazol
durch Umsatz von 2-Alkylimidazo! mit Amylchlorid bei 125 bis 1500C.
Die Ausbeute an N-Alkylimidazol war allerdings nicht sehr befriedigend.
In der nichtvorveröffentlichten Anmeldung S 101 647 wurde ein Ver- ·
fahren beschrieben, wobei durch Anwendung von einem Druck von wenigstens
50 kg/cm schon wesentlich bessere Ausbeuten an N-Alkylimidazol erzielt
werden konnten.- , . ; . ·
Es wurde jetzt ein Verfahren gefunden, wobei- drucklos bzw. bei
geringem Überdruck unter wirtschaftlicher Ausnutzung der eingesetzten
Reaktionskomponenten und Apparatur überraschenderweise nahezu quantitative
Auebeuten am gewünschten Reaktionsprodukt erhalten werden. Dieses Verfahren
zur Herstellung,von N-Alkyl- bzw. N-Alkenylimidazolen durch Umsatz
eines Imidazole mit Alkyl- bzw; Alkenylchlorid bei erhöhten Temperaturen in Anwesenheit eines säurebindehden Mittels, wird dadurch gekennzeichnet,
daß man pro Mol des Imidazole 1 bis 1,2 Äquivalente Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxid
bzw. -oxid bei 90 bis 17O0C unter möglichst wasserfreien
Bedingungen in einem alkoholischen oder ketonischen Lösungsmittel,
das einen-Siedepunkt (bei 760 mm Hg) von wenigstens 95eC und eine Löslichkeit
von Wasser im Lösungsmittel von 1 bis JO g/l00 ml bei 200C be-
9814/186 9 BAD
sitzt, umsetzt, und nach beendeter Reaktion das ausgefallene Salz abtrennt-.
und das N-Alkyl- bzw. N-Alkenylimidazol gewinnt.
Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist also die Verwendung einiis
Lösungsmittels bestimmter Art. Der Siedepunkt bei atmosphärischem Druck
soll wenigstens 950C betragen und vorzugsweise zwischen IOD und 2000C
liegen. Hierdurch wird ermöglicht, daß die Umsetzung" drucklos vorgenommen
werden kann, wenn die Reaktionstemperatur unterhalb des Siedepunktes ge -..■.■■-■'
wählt wird.. Der Vorteil ist deutlich: man kann in normalen wirtschaftldchuren.
Reaktionsgefäßen arbeiten. Allerdings sind solche Reaktionsgefäße niei.rUi.:;
derart konstruiert, daß ein mäßiger Überdruck, z.B. von nicht mehr eh;
20 kg/cm , erlaubt ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist also in diener
Hinsicht ebenfalls noch vorteilhaft, wenn es bei Überdrucken bis 20 k,;/f;:rr
angewendet wird. In diesem Falle kann man höhere Reaktionsteiiipt.-ratMrrin
wählen als der Siedepunkt des Lösungsmittels bei ?60 mm-Hg;
Wichtiger noch als der Siedepunkt ist die Wasserlöslichkeit von 1 bis
30 g/l00 ml Lösungsmittel bei 200C. Das Lösungsmittel soll-einerseits mit
den organischen Reaktionskomponenten und dem gewünschten Reaktionsprodukt
möglichst vollständig mischbar sein, andererseits soll es auch imstande sein, wenigstens kleine Mengen des Hydroxids öder Oxids- und deshalb meistens
auch an Wasser - zu lösen, damit das säürebindende Mittel im Reaktionsgemisch seine Wirkung haben kann; Möglichst wasserfreie Bedingungen
sind erwünschenswert, damit das gebildete S'alz möglichst
quantitativ ausfällt. Eine gewisse Menge' Wasser wird während der Reaktion gebildet, diese Menge Wasser reicht aus für die säurebindende
Wirkung des Hydroxids oder Oxids· im Reaktionsgemiseh. Im allgemeinen
Beispiele geeigneter alkoholischer oder ketonischer Lösungsmittel
sind see- und, n-Butanol, 2-Äthylhexanol, Pentanole wie i- und 2-Pentanol und
2-Methyl-2-butariol, Diäthylketon, Methylisobutylketon u.dgl. Gute Ergebnisse
wurden mit n-Butahoi, Methylisobutylketon und Diäthylketon erhalten.
Pro Mol des Imidazole benutzt man vorzugsweise 0,03 - 1 1 des Lösungsmittels.
BAD 0 098 U/1869
1S20362
Primäre rind. eec. Alkylehloride bzw, Alkenylchloride können
umgesetzt werden. Bevorzugte Ausgängsroäterialien sind die primären
Alkylchloriäe mit 3 Ms 9 Köhrens*offatomen wie h-PropylChlorid, n-Bütyl-Chlorid,
Isobutylchlorid und n-Itexylchlorid, Als ittidafol wird zweckmassig
das einfache unsubstituierte Imidazo! verwendet * FrO Mol das
Imidazols verwendet man vorzugsweise 1»03 bis 1,15 Mol des Chlorids.
Das. saurebindende Mittel ist ein Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxid
bzw. ^oxid, wie z.B. JIaOH, KOH, Ca(OH^ ♦ MgQ, CaO u»^glr Vorzugsveise
verwendet man HaOH* Pro Hol des Imidazole verwendet man VorzugsVeise
1,03 bis 1,15 Äquivalente des sgurebihdenden Mittels, das zweekmas&igerweine
dem Reaktionsgemisch in feinverteilter foirm zugegeben wird.
Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen zwischen 90 und ITQ0Cj
, vorzugsweise zwischen 110 und 1400C. .
Es ist zwockmäpsig, einen RiickfIußkühler zu benutzen,; da-mit ver*
dampfendee Lösunjrsnittel im Reaktiorisgefäß zurückgeführt werden kann,
erwünschter.falls nach Phasentrennung und !entfernung des azeotrop überdestillierten Wassers. Hierdurch wird eine weitere Möglichkeit geschaffen
die Wassermenge im Reaktionsgemisch zu regulieren.
Es ist weiter äweckmassig., daß während und! bis zum Ende der Reaktion
das Imidazo! und das säurebindende Mittel in Oberschuß, bezogen.auf.-das.
Alkyl-' bzw. Älkenylchloridr vorliegen. Arö Ende der Reaktion liegt normalerweise ein kleiner Unterschuß an-Imidazo! vor.. Bautpsache ist, da.0 während
der Reaktion dias Imidazol mit dem Chlorid unter Bildung von U-Alkyl" bzw.
N-Alkenyiimidazol reagiert, unter Ve^moidung der Bildung von quaternaren
Imidazoliumsalzen. Die Zugabegeächwindigkoit des Chlorids vixd zweek-l
massig Sö gewählt, daß man innerhalb von 1/4 big 3 Stünden das GhIoMd
kontinuierlich zum vorgelegten Imidazol und säurebindenden Mittel zugibt*
Zur Vervollständigung der Beaktion wird vorzugsweise noch 10 Minuten bis
1 Stunde nach Beendigung der Chloridzugabe ausreagieren gelassen*
Nach beendeter Reaktion kann man das aus dem Reaktionsgemisch ausgefallene Salz in üblicher Weise abtrennen, zweckmässig nachdem man das
Reaktionsgemisch auf z.B. 20-400C abgekühlt hat. Die Abtrennung kann man
durch Filtration, Zentrifugieren,^^ Absetzen u.s*w. vornehmen. Wegen dei?
Löslichkeitseigenschaften des Lösungsmittels hat man bei dieser Abtrennung
des Salzes im allgemeinen keine Schwierigkeiten.
Das vom Salz befreite Reaktionsgemisch kann man gewünschtenfalls
als solches benutzen, d.h. in Form einer Lösung des N-Alkyl- bzw. N-Alkenylimidazole
im Lösungsmittel. Man kann das Lösungsmittel auch abdestillieren. und das Produkt durch (Vakuum-)Destillation gewinnen. Das abdestillierte
Lösungsmittel kann man nach Abtrennen der wässrigen Phase rezirkulieren.
Die erfindungsgemäß herstellbaren N-Alkyl- bzw. N-Alkenylimidazole
sind z.B. anwendbar als Beschleuniger bei der Härtung von Epoxyharzen mittels Säureanhydriden.
Man gab 74 g pulverisierte NaOH (l,85 Mol), 115,8 g Imidazol (1,7 Mol)
und 150 ml n-Butanol (121 g) in einen 1 1 Kolben und erhitzte unter
Rühren am Rückfluß (Innentemperatur 126°C). Im Laufe von 40 Minuten wurden
dann 171 g (1,85 Mol) ri-Butylchlorid durch einen Tropftrichter unter die
Oberfläche der Kolbenmischung Zugetropft. Es wurde darauf geachtet, daß
bei diesem Vorgang die Innentemperatur nicht unter 108°C absinkt. Nach
Beendigung des Zutropfens wurde weitere 15 Minuten am Rückfluß erhitzt,
der Kolbeninhalt durch äußere Wasserkühlung abgekühlt, von ausgeschiedenem NaCl abfiltriert, das n-Butanol bei ca. 40 mm Hg abdestilliert und das
Rohprodukt im Wasserstrahlvakuum destilliert.
Ausbeute: 203 g (= 97 Ί° der Theorie) an N-n-Butylimidazol.
Kp151 118-119eC
In einem 25 1 Glaskolben wurden 4,7 kg Imidazol (68 Mol), 3,0 kg
NaOH (75 Mol) und 6,0 1 n-Butanol gegeben und auf 1280G (Rückflußtemperatur)
erwärmt* Unter Rühren wurde in 1 i/2 Stunden 7f0 kg n-Butylchlorid, 97 %igi
(74 Mol) eingetropft. Die Temperatur fiel durch den erhöhten Dampfdruck
des Reaktionsgemische auf 108cC. Die Reaktion war so exotherm, daß sich
ein weiteres Erwärmen nach Erreichen der Rückflußtemperatur (128°C) erübrigte, Es wurde eine halbe Stunde nachgerührt, abgeküMt, vom ausgefallenen NaCl
abfiltriet, und nachgewaschen mit Butanol. Das Piltrat und das Waschbutanol
wurden destilliert. Dabei fielen an:
0098U/1869 BAD original
1) 5t7 1 (95 Ίο der Theorie) Butanol, ICp40 I 45 - HO0C;
2) - 8,3 kg (98,3 Ί° der Theorie) an N-n-ButylimidazQl·, Kp18* ll8-119eCf und
3) wasserlöslicher Rückstand: 400 g.
Das erhaltene Butylimidazol hatte folgende Eigenschaften:
farblose Flüssigkeit, Flammpunkt» 98°G (Pensky—Martens), Kp780J 235eC,
Erstarrungspunkt <-60°C, n^Q = 1,4791t spez.Gew, (20°C) - 0,956.
Beispiele 3 - 7
Ähnlich wie in Beispiel 1, wurden 1 Mol Imidazol, 1,05 Mol NaOH
in 100 ml verschiedener Lösungsmittel mit 1,05 Mol n-Butylchlorid umgesetzt.
Zum Vergleich wurden auch Versuche gemacht mit Xylol und Toluol
als Lösungsmittel. Die Ergebhisse sind aus folgender Tabelle ersichtlich:
Lösungsmittel | Reaktions | ι temperatur | |
Beispiel | zeit | \ >G | |
n-Amylalkohol | Stdn. | 155Ί17 | |
3 | Diäthylketon | 2/5 | 99 |
4 | Methyl i s obutyIke ton | CVI | 110-104 |
SJl | 2-Äthylhexanol | 2 | 156-122 |
6 | tert.Amylalkohol | 7/12 | 100 |
7 | Xylol ,\~ | 1 | !OS |
a | Toluol | 6 | 110 |
b | 5 | ||
Ausbeute an H^-Bu tylimidazol
io der Theorie
96 97 98
94 94
0 0
Beispiele 8 - 15 ^
Ähnlich wie in Beispiel 1 wurden verschiedene Alkylchloride mit Imidazol
umgesetzt. Dabei wurden pro Mol Imidazol 1,05 Mol des Chlorids und
"Ir05 Mol SaOH verwendet* Die Ergebnisse sind aus nachfolgender Tabelle ersichtlich!
0M8t4/t868
Beispiel | Alkylchlorid | Lösungsmittel | ml | Reaktions | temperatur 0C |
Ausbeute |
110 | zeit Stunden |
126-110 | # d.Th. | |||
8 | Benzylchlorid | n-Butanol | 100 | 1/2 | 135-117 | 91 |
9 | Butylchlorid | η-Amylalko hol |
100 | 2/5 | 110-105 | 96 |
10 | Isoamylchlorid | Methyliso- butylketon |
100 | 2 1/2 | 126-106 | 86 |
11 | Isoamylchlorid | n-Butanol | 100 | 5/12 | 128-108 | 84 |
12 | Isobutylchlorid | Il | 100 | 5 1/2 | 128-111 | 88 |
15 | Isopropyl " | It | 14 | 65 |
BAD
0 981471889
Claims (1)
- Bfi. INQ. P-WUESTHOFiDIPl·. INO. Q. PULS ^ 7 _DÄ.K.V.PEIHMANN JPAMNTANWiLTBMÜNCHEN β »f»io*eaxH·PATENTANSPRÜCHE1. Verfahren zur Herstellung von N-Alkyl- bzw. N-Älkenylimidazolen durch . Umsatz eines Imidazole mit einem Alkyl- bzw. AlkenylChlorid bei erhöhten Temperaturen in Anwesenheit eines säürehinäendeft Mittels, dadurch gekennzeichnet, daßmanpro Mol des Imidazole 1 bis 1,2 Mol des Chlorids und 1 bis 1,2 Äquivalente Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxid bzw. -oxid bei 90 bis l?OeC unter möglichst wasserfreien Bedingungen in einem alkoholischen oder ketonischen Losungsmittel, das einen Siedepunkt (bei J6O mm Hg) von wenigstens 95*C und eine .> Löslichkeit von Wasser im Lösungsmittel von 1 bis JO g/lOO ml bei 200C besitzt, umsetzt, und nach beendeter Reaktion das ausgefallene Salz abtrennt und das N-Alkyl- bzw, N-Alkenylimidazpl gewinnt.2. Vorfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Lösungsmittel -mit einem Siedepunkt bei 760 mm Hg zwischen. 100 und 2000C verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß manals Lösungsmittel rt-Butanol.,Methylisobutylketon oder Diäthylketon verwendet. - .■ ■4«" Verfahren nach Anspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Umsetzung einen Druck zwischen 0 und 20 atu verwendet.5· Verfahren nach Anspruch 1 - 4» dadurch gekennzeichnet, daß man als Chlorid ein primäres Alkylehlorid mit 3 bis 9 Kohlenstoffatomen umsetzt.6. Verfahren nach Anspruch 1-'- % dadurch gekennzeichnet, daß man pro Mol des Imidazole 1,05 bis 1,15 Mol des Chlorids und/öderdes Hydroxids bzw. Oxids umsetzt.00981 kl Ϊ8697- Verfahren nach Anspruch 1 · 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ale Hydroxid NaOH verwendet.Qm Verfahren nach Anspruch 1 - 7» dadurch gekennzeichnet, daß man cjiri< Reaktionstemperatur zwischen 110 und 1400C verwendet.9«. Verfahren nach Anspruch 1 - Θ, dadurch gekennzeichnet, daß während , der Reaktion das Imidazol und das säurebindende Mittel in Überschuß, bezogen auf das Chlorid, vorliegen.10. Verfahren nach Anspruch 1 -9t dadurch gekennzeichnet, daß man na:: Chlorid innerhalb von I/4 bis 3 Stunden kontinuierlich zum vorge Iv^b Imidazol und säurebindenden Mittel zugibt.009814/1869
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