DE16126C

DE16126C - Verfahren zur Gewinnung von reinen Aetzalkalien mittelst Elektrolyse

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Publication number: DE16126C
Application number: DENDAT16126D
Authority: DE
Original assignee: L. WOLLHEIM in Wien

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 75: Soda, Potasche und

Mein Verfahren, durch Elektrolyse aus einem Salze oder aus einem Gemenge von Salzen ein Aetzalkali in reinem Zustande zu erhalten, wenn letzteres in dem einfachen oder dem Gemenge von Salzen als elektro-positivster Bestandtheil enthalten ist, besteht darin, dafs schon bei Beginn der Arbeit in die Abtheilung der Zersetzungsvorrichtung von der negativen Elektrode eine Lösung des zu erzeugenden Aetzalkalis gebracht wird, und dafs ich in die Abtheilung von der positiven Elektrode die Salzlösung einführe, aus der eben Aetzalkali gewonnen werden soll.

Zur Ausführung meines Verfahrens bediene ich mich des auf beiliegender Zeichnung dargestellten Zerlegungstroges TTTT, welcher durch ein Diaphragma DD in zwei Kammern getheilt ist. In die eine Kammer wird die negative Elektrode E" E~, in die andere die positive Elektrode _£+ Έ+ eingesetzt. Jede Kammer ist ferner mit einem oberen Zuflufskanal Z+ Z~ und einem unteren Abflufskanal «+ a~ versehen, deren Zweck und Verwendung weiter unten beschrieben ist.

Soll nun z. B. Aetzkali aus einer Lösung von Carnallit (KCl-Mg Cl₂ + 6B₂ O) dargestellt werden, so mufs in die Trogabtheilung von der negativen Elektrode eine Lösung von Aetzkali, in die Trogabtheilung von der positiven Elektrode dagegen die Carnallitlösung eingeführt werden.

Bei nun vorgenommener Elektrolyse werden dann immer neue Aetzalkaliquantitäten sich bilden, welche die an der Kathodenseite ursprünglich vorhandene Aetzalkalilösung an Gehalt anreichern werden, weil der elektrische Strom, so lange er eine gewisse Stärke nicht überschreitet, die Zerlegung eines einfachen Salzes ebenso wie die eines Salzgemenges mit verschiedenen Basen derartig ausführt, dafs nur der elektro-positivste Grundstoff von der Anodenzu der Kathodenseite übergeführt wird.

Diese Erzeugungsweise ist nicht nur in dem Fall anwendbar, wo eine bestimmte Partie der zu behandelnden Alkalisalzlösung so lange an der Anodenseite stehen gelassen wird, bis sie entsprechend zerlegt wurde, sondern auch in dem Fall, in welchem (wie bei meinem unter No. 11737 im Deutschen Reiche patentirten Verfahren) fortwährend neue Partien der zu zerlegenden Salzlösung an der Anodenseite mittelst des Zuflufskanales Z'+ und des Abflufskanales a+ zum Durchflufs gelangen. Hierbei kann die an ' der Kathodenseite eingeführte Aetzalkalilösung entweder gleichfalls von Z~ nach er- continuirlich durchgeleitet oder nur zeitweilig erneuert werden.

Das hier beschriebene Verfahren, ein Aetzalkali aus einer entsprechenden Salzlösung mittelst Elektrolyse zu erzeugen, unterscheidet sich von den sonst üblichen darin, dafs man bei den letzteren das Aetzalkali nur mit den zu zerlegenden Salzen (die auch durch Auskrystallisiren später nur theilweise entfernt werden können) erhält, während man bei meinem Verfahren das Aetzalkali unmittelbar für sich allein gewinnen wird.
P ate nt-An sp ruch:

Das beschriebene Verfahren, mittelst Elektrolyse ein reines Aetzalkali aus einer entsprechenden Salzlösung oder einem Gemenge solcher Salzlösungen unmittelbar zu gewinnen unter Benutzung einer Aetzalkalilösung am negativen Pol, welche mit der zu erzeugenden identisch ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.