DE1611283C2

DE1611283C2 - Schneid- und Falzapparat an Rollenrotationsmaschinen

Info

Publication number: DE1611283C2
Application number: DE1611283A
Authority: DE
Inventors: Engelbert Dr.-Ing. Muth; Gregor 8702 Zell Muth; Otto Weschenfelder
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1967-08-09
Filing date: 1967-08-09
Publication date: 1975-11-27
Also published as: DE1611283B2; DE1611283A1; GB1158064A; US3544454A

Description

Die Erfindung betrifft einen Schneid- und Falzapparat an Rollenrotationsdruckmaschinen, insbesondere an Maschinen für den Zeitschriftendruck, die mit Längsund Querschneidvorrichtungen für glatten Schnitt ausgerüstet sind, bei denen die beim Längsschneiden der Papierbahnen entstehenden und durch zusätzliche Längsschneidvorrichtungen beidseitig längsbeschneidbaren Papierstränge nach dem Vereinigen einem Querschneider zuführbar sind, wobei eine zusätzliche Querschneidvorrichtung angeordnet ist, welche die anfallenden Produktlagen an ihrer Vorder- bzw. Hinterkante beschneidet, und wobei die Beschnittstreifen aufnadelnde, gesteuerte Punkturen mit einer nachgeschalteten Absaugvorrichtung versehen sind.

Falzapparate für Glattschnitt in Verbindung mit Bogentransportvorrichtungen mittels Greifer werden vornehmlich eingesetzt, wenn die gefalzten Bogenlagen nachträglich nicht mehr in einem Dreischneider beschnitten zu werden brauchen. Ein nachträgliches Beschneiden der gefalzten Bogenlagen ist jedoch bisher stets in den Fällen erforderlich, in denen man Exemplare mit sogenannten angeschnittenen Bildern zu erhalten wünscht, also mit Bildern, die sich bis an den Rand der Exemplarseite erstrecken. Um derartige Exemplare zu erzeugen, muß nämlich der druckfreie weiße Papierstreifen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Exemplar-Seiten, in dessen Bereich der Schnitt erfolgt, entfernt werden. Dies geschieht üblicherweise durch Beschneiden der gefalzten Bogenlagen in einem Dreischneider.

Durch die DT-PS 5 96 596 ist es bekannt, oberhalb eines 3/2-Zylinders zwei Querschneidzylinderpaare vorzusehen. Aus dieser Schrift geht allerdings nicht hervor, und sie gibt auch keinen Hinweis dafür, daß das erste Querschneidzyiinderpaar den Bogen von der Bahn trennt und das zweite den druckfreien weißen Papierstreifen abschneidet.

Aus der CH-PS 2 39 019 läßt sich beispielsweise entnehmen, einen Querschneidzylinder verstellbar in einem Schlitten zu lagern.

Die GB-PS 8 85 837 zeigt einen Falzapparat mit einem 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder und einem 2/2-Falzklappenzylinder. Diesen Zylindern sind jedoch keine Querschneidzylinderpaare zugeordnet.

Die US-PS 22 29 487 weist ein Querschneidzyiinderpaar mit um 180° versetzten Messern auf. Ein Hinweis auf Doppelmesser kann aber hieraus nicht entnommen werden.

Nach der US-PS 30 59 921 gehört ein Schneid- und Falzapparat zum Stand der Technik, bei dem einen 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder ein 3/2-Punkturenzylinder zugeordnet ist. Hierin trägt jeder Zylinder um 120° versetzt angeordnete Falzmesser. Aus dieser Schrift geht nicht hervor, daß diese Zylinder zusätzlich drei um 120° versetzt angeordnete Scherenschnittmesser besitzen, die paarweise zusammenwirken.
Aus der US-PS 32 00 685 ist zu entnehmen, daß zum Längsbeschneiden dienende Messer zueinander einstellbar und gemeinsam abstellbar angeordnet werden können, und aus der FR-PS 8 40 930, in Schneidvorrichtungen abgetrennte Beschnittstreifen mittels eines Trichters abzusaugen.

Der Schneid- und Falzapparat gemäß der GB-PS 5 97 273 enthält Längs- und Querschneidvorrichtungen für glatten Schnitt. Hierbei werden beim Längsschneiden der Papierbahnen entstehende Papierstränge durch eine zusätzliche Längsbeschneidevorrichtung beidseitig längsbeschnitten. Die vereinigten Papierstränge werden einem Querschneider zugeführt, wobei die anfallenden Bogenlagen von einer zusätzlich angeordneten Querschneidevorrichtung an ihrer Vorder- und Hinterkante

beschnitten werden. Die hierbei entstehenden Beschnittstreifen werden von den gesteuerten Punkturen an eine Absaugvorrichtung abgegeben.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde. Exemplare mit angeschnittenen Bildern bereits im Falzapparat der Rollenrotationsdruckmaschine herzustellen, um damit den Arbeitsgang des nachträglichen Beschneidens einzusparen.

Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 3 gelöst.

Für die Ausbildung des Schneid- und Falzapparates werden zwei Lösungen vorgeschlagen:

Bei der Lösung nach Vorschlag A ist in einem Schneid- und Falzapparat einer Roilenrotationsdruckmaschine einem 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder ein Falzklappenzylinder zugeordnet, der ebenfalls dreiteilig ausgeführt ist. Jeder dieser beiden Zylinder erhält zusätzlich drei um 120° versetzt angeordnete Scherenschnittmesser, die paarweise zusammenwirken. Diese Messersätze sind derart angeordnet, daß sie, wenn die Bogenlage zwischen den beiden Zylindern hindurchgeführt wird, an deren Hinterkante einen schmalen Beschnittstreifen von der Breite des druckfreien Bereiches abschneiden. Weiterhin befinden sich im 3/2-Falzklappenzylinder unmittelbar hinter den Scherenschnittmessern gesteuerte Punkturen, welche die abgeschnittenen Beschnittstreifen erfassen und sie zu einem unterhalb dieses Zylinders angeordneten Auffangbehälter transportieren. Von dort werden sie, nach dem von gesteuerten Auswerfern bewirkten Abstreifen aus den Punkturen, kontinuierlich abgesaugt. Die beiden oberhalb des 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinders angeordneten Querschneidzylinder sind dabei so eingestellt, daß der Schnitt an der vorlaufenden Kante der Bogenlage bereits an der Bilderkante erfolgt. Da wegen der über die Zylinder-Peripherie vorstehenden Scherenschnittmesser am Falzklappenzylinder keine Ableiter angeordnet werden können, weil sonst die Scherenschnittmesser unterbrochen werden müßten, sind hinter jeder Falzklappe gesteuerte Auswerfer vorgesehen, die das Exemplar in den Fächer ableiten.

Die Lösung nach Vorschlag Bbesteht darin, bei einem Falzapparat der oben beschriebenen Bauweise ein Querschneidzylinderpaar mit je zwei um 180° oder drei um 120° versetzten Querschneidvorrichtungen anzuordnen, die als Doppelmesser ausgeführt sind. Diese Doppelmesser, die aus zwei in Umfangsrichtung des Querschneidzylinders zueinander einstellbaren Messern bestehen können, dienen dazu, den Beschnittstreifen zwischen zwei Schnittlängen abzutrennen. Auch in diesem Falle sind Haltevorrichtungen, beispielsweise Punkturen, und Abstreifvorrichtungen vorhanden, weiche die Beschnittstreifen in einen Auffangbehälter transportieren und dort abstreifen.

Um auch die Zeitschrift am Kopf und am Fuß bis zum Bildrand beschnitten zu erhalten, werden an der Längsschneidvorrichtung, die üblicherweise die Papierbahn in Stränge von Seitenhöhe auftrennt, zusätzlich Längsschneidmesser eingebaut, mit deren Hilfe die einzelnen Stränge beidseitig längsbeschnitten werden. Dabei sind die Messer zueinander einstellbar, um die Breite des Längsbeschnittstreifens variieren zu können. Die anfallenden Längsbeschnittstreifen werden dann gegebenenfalls bis zu einer Bündelpresse abgesaugt. Die längsbeschnittenen Einzelstränge laufen anschließend in bekannter Weise über Magazin-Wendestangen einen der beschriebenen Querschneid- und Falzwerke zu.

Die durch eine der beschriebenen Querschneid- und Falzvorrichtungen hergestellten Exemplare sind auf Grund der Tatsache, daß die inneren Bogen beim Falzen etwas vorstehen, nicht so kantenglatt wie Exemplare, die nach dem Falzen außerhalb der Druckmaschine in einem Dreischneider beschnitten werden. In vielen Fällen genügen jedoch die erstgenannten Exemplare den Anforderungen, wenn im Falzapparat Scherenschnitt angewendet wird. Für diese Fälle bringen Schneid- und Falzvorrichtungen nach den Gegenständen der Erfindung einen erheblichen Vorteil, weil sie die Herstellung von Exemplaren mit angeschnittenen Bildern ermöglichen, für die bisher ein Dreischneider außerhalb des Falzapparates unabdingbar erforderlich war. Neben der Einsparung an Maschinen und Personal wird dabei auch eine kürzere Herstellungszeit erreicht, da die den Falzapparat verlassenden Exemplare bereits verkaufsfertig sind.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Schneid- und Falzapparates nach Vorschlag A,

Fig.2 eine schematische Darstellung eines Schneid- und Falzapparates nach Vorschlag B.

In Fig. 1 wird ein Schneid- und Falzapparat nach Vorschlag A gezeigt. Papierstränge 101 werden durch die beiden Querschneidzylinder 102 in Bogenlagen getrennt. Diese werden von einer Zugwalzengruppe 103 erfaßt und durch Bänder 104 und 105 an einen 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder 106 weitergeleitet. Dieser weist außer Greifern 107 Falzmesser 108 und Scherenschnittmesser 109 auf. Die Vorderkanten der ankommenden Bogenlagen werden durch die Greifer 107 erfaßt und kommen auf dem Zylindermantel des 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinders 106 zu liegen. Nach Weiterdrehen des 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinders 106 rücken die aufgenommenen Bogenlagen in eine Stellung, die einem Greifer 107', einem Falzmesser 108' und einem Scherenschnittmesser 109' entspricht. In dieser Lage steht der 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder 106 gegenüber einem 3/2-Falzklappenzylinder 110 in Falzposition, der außer drei Falzklappen 111 Scherenschnittmesser 112 und Punkturen 113 aufweist.

Die Scherenschnittmesser 112 und die Punkturen 113 sind etwa mittig zwischen den Falzklappen 111 angeordnet. In der Falzposition, die den Greifern 107' entspricht, werden die Bogenlagen durch die gesteuerten Falzmesser 108' in eine Falzklappe 111' gestoßen. Nach etwa einer sechstel Umdrehung des 3/2-Falzklappenzylinders 110 kommt das Scherenschnittmesser 109' mit einem Scherenschnittmesser 112' des 3/2-Falzklappenzylinders 110 zum Schnitt. Dabei wird von der Hinterkante der Bogenlagen ein schmaler Beschnittstreifen von der Breite des druckfreien Bereiches abgeschnitten. Diese Beschnittstreifen werden von den Punkturen 113 aufgenadelt, die sich unmittelbar hinter den Scherenschnittmessern 112 befinden, und so lange gehalten, bis sie zu einem unterhalb des 3/2-Falzklappenzylinders 110 angeordneten, nicht gezeichneten Auffangbehälter gelangen. Dort werden sie durch gesteuerte Auswerfer 116 von den Punkturen 113 abgestreift und kontinuierlich abgesaugt. Das gefalzte Exemplar wird in einen Fächer 115 durch Auswerfer 114, die hinter den Falzklappen 111 angeordnet sind, abgeleitet.

In F i g. 2 wird ein Schneid- und Falzapparat nach Vorschlag B gezeigt. Papierstränge 301 werden von

einem Querschneidzylinderpaar 302. den Querschneidzylinderpaaren 303 und 303'. in Bogenlagen getrennt. Dieses Querschneidzylinderpaar 302 weist am Umfang je. zwei Schneidvorrichtungen 304 auf, die als Doppelschneidmesser ausgeführt und so angeordnet sind, daß beim Durchgang der Papierstränge 301 diese nicht nur getrennt, sondern daß von ihnen auch ein schmaler Beschnittstreifen abgeschnitten wird, dessen Breite einem Abstand 305 der einzelnen Schneiden der Doppelschneidmesser 304 und damit der Breite des druckfreien Bereiches entspricht. Der Abstand 305 ist durch Zwischenlagen von Abstandsblechen oder auf andere Weise einstellbar. Zwischen den Doppelschneidmessern 304 sind Punkturen 306 und Auswerfer 307 angeordnet. Auf den Punkturen 306 werden die

" Beschnittstreifen aufgenadelt. Sie werden etwa nach einer halben Umdrehung des Querschneidzylinders 303' nach Abstreifen durch die Auswerfer 307 in eine Schute 308 ausgeworfen, von wo sie kontinuierlich abgesaugt werden.

Die Bogenlage wird von einer Zugwalzengruppe 309 erfaßt und durch Bänder 310 und 311 an einen 3/2-Greifer- und Falzmesscrzylinder 312 übergeben, dessen Falzmesser 313 die Bogenlagen in Falzklappcn des 2/2-Falzklappenzylinders 314 wcgfalzen, der die Exemplare in bekannter Weise weiterleitet.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Schneid und Falzapparat an Rollenrotationsdruckmaschinen, insbesondere an Maschinen für den Zeitschriftendruck, die mit Längs- und Querschneidvorrichtungen für glatten Schnitt ausgerüstet sind, bei denen die beim Längsschneiden der Papierbahnen entstehenden und durch zusätzliche Längsschneidvorrichtungen beidseitig längsbeschneidbaren Papierstränge nach dem Vereinigen einem Querschneider zuführbar sind, wobei eine zusätzliche Querschneidvorrichtung angeordnet ist, welche die anfallenden Produktlagen an ihrer Vorder- bzw. Hinterkante beschneidet, und wobei die Beschnittstreifen aufnadelnde, gesteuerte Punkturen mit einer nachgeschaiteten Absaugvorrichtung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Schneid- und Falzapparat einem 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder (106) ein 3/2-FalzklappenzyIinder (110) zugeordnet ist, wobei jeder dieser Zylinder zusätzlich drei um einen Winkel von 120° versetzt angeordnete Scherenschnittmesser (109 bzw. 112) besitzt, die paarweise zusammenwirken, und daß die Papierstränge den beiden oberhalb des 3/2-Greifer-Falzmesserzyiinders (106) angeordneten Querschneidzylindern (102) so zugeführt werden, daß der Schnitt unmittelbar an der vorauslaufenden Bildkante erfolgt.

2. Schneid- und Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im 3/2-FalzkIappenzylinder (110) hinter jeder Falzklappe (111) gesteuerte Auswerfer (114) angeordnet sind, die das Exemplar in den Fächer (115) ableiten.

3. Schneid- und Falzapparat an Rollenrotationsmaschinen, insbesondere an Maschinen für den Zeitschriftendruck, die mit Längs- und Querschneidvorrichtungen für glatten Schnitt ausgerüstet sind, bei denen die beim Längsschneiden der Papierbahnen entstehenden und in an sich bekannter Weise durch zusätzliche Längsschneidvorrichtungen beidseitig längsbeschneidbaren Papierstränge nach dem Vereinigen einem Querschneider zuführbar sind, wobei eine zusätzliche Querschneidvorrichtung angeordnet ist, welche die anfallenden Produktlagen an ihrer Vorder- bzw. Hinterkante beschneidet, und wobei die Beschnittstreifen aufnadelnde, gesteuerte Punkturen mit einer nachgeschaiteten Absaugvorrichtung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Falzapparat mit einem 3/2-Greifer- und Falzmesserzylinder (312) und einem 2/2-Falzklappenzylinder (314) ein Querschneidzyiinderpaar (302) mit je zwei um einen Winkel von 180° versetzten Schneidvorrichtungen eingebaut ist, die als Doppelmesser (304) ausgeführt sind, und daß ein Zylinder (303') des Querschneidzylinderpaares (302) die Punkturen (306) und gesteuerten Auswerfer (307) zum Auslegen des Beschnittstreifens aufweist.

4. Schneid- und Falzapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelmesser (304) aus zwei in Umfangsrichtung der Zylinder (303 und 303') zueinander einstellbaren Messern besteht.