DE2805643C2 - Falzwerk für Rollen-Rotationsdruckmaschinen, bei welchem aufeinander gesammelte Druckbogen mit Hilfe einer Verdrängerleiste auslenkbar sind - Google Patents
Falzwerk für Rollen-Rotationsdruckmaschinen, bei welchem aufeinander gesammelte Druckbogen mit Hilfe einer Verdrängerleiste auslenkbar sindInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Falzwerk nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Falzwerken, in denen die Druckbogen durch die Schneidmesser eines Schneidzylinders unmittelbar am
Sammelzylinder von der Papierbahn abgetrennt werden, tritt im Sammelbetrieb die äußerst störende Erscheinung
auf, daß der am Sammelzylinder gesammelte erste Druckbogen beim Abschneiden des zweiten
Druckbogens noch einmal an seinem Ende beschnitten wird. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der bereits
einmal um den Sammelzylinder geführte erste Druckbogen, der sogenannte Einlagebogen, straffer zu liegen
kommt als der zweite Druckbogen und zum anderen darauf, daß er infolge der in Drehrichtung vorgeneigten
Lage der Punkturspitzen etwas auf dem Sammelzylinder zurückrutscht. Durch dieses nochmalige Beschneiden
wird nicht nur der Papierverbrauch erhöht, was bei der hohen Arbeitsgeschwindigkeit solcher Druckmaschinen
durchaus ins Gewicht fällt, sondern auch eine Ansammlung von Papierschnipseln gebildet, die wegen
ihrer geringen Breite schwierig zu handhaben und dadurch nur umständlich zu beseitigen sind.
Aus dem Aufsatz von Alexander Braun »Falzapparatesysteme moderner Zeitungs- und Illustrationsrotationsmaschinen
und ihre Arbeitsweise« in der Zeitschrift »Der Polygraph«, Heft 13, 1954, Seiten 742 bis
745, sind nun verschiedene Möglichkeiten bekannt, ein Schnipseln des Einlagebogens dadurch zu vermeiden,
daß er nicht ein zweites Mal durch die Schnittstelle geführt wird. So können einmal die Punkturen zum Erreichen
eines kürzeren Einlagebogens mit der aufgenadelten Papierbahn in der Bewegungsrichtung des Sammelzylinders
zurück- und nach dem Schnitt wieder vorbewegt werden. Die Steuerung hierfür ist jedoch sehr
aufwendig und bei Arbeitsgeschwindigkeiten über beispielsweise 25 000 Zylinderumdrehungen pro Stunde
auch zu träge. Desweiteren ist es aus der DE-PS 8 00 415 bekannt, zur Erzielung eines kürzeren E'nlagebogens
die Punkturen an dem Falzzylinder in Umfangsrichtung zurück- und nach dem mit Hilfe des benachbarten
Schneidzylinders durchgeführten Schnitt wieder vorzubewegen. Dadurch können unterschiedlich lange
Bogen auf dem Falzzylinder gesammelt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, beim Einlagebogen das Schneidmesser so zu verschwenken, daß der
Einlagebogen jeweils etwas kürzer geschnitten wird. Zusammen mit dem Schneidmesser muß hier jedoch
auch die Schneidnut mit ihrer Gummileiste mitverschwenkt werden, weil sonst infolge der dicht beieinanderliegenden
Schnitte für die beiden Druckbogen der Gummi ausbrechen und kein weiteres Schneiden mehr
gestattet würde. Die synchrone Steuerung von Schneidmesser und -nut ist ebenfalls sehr kostspielig und störanfällig.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, beim Schneidzylinder jeweils zwei aufeinanderfolgende
Schneidmesser gegeneinander zu versetzen. Diese Methode ist zwar sehr einfach, hat aber den Nachteil, daß
die Standfestigkeit des Schneidgummis beträchtlich verringert und der Papierverbrauch merklich erhöht wird.
Eine ähnliche Vorrichtung ist aus der DE-PS 6 71 790 bekannt, mit der Bogen unterschiedlicher Länge zugeschnitten
werden können. Dabei werden die in unterschiedlichen Abständen an dem Schneidzylinder angeordneten
Messer mit den Nutleisten entsprechend der jeweiligen Bogenlänge vor- oder zurückverlegt. Um
dem Versatz Rechnung zu tragen, wird die mit den versetzten Messern zusammenarbeitende Nut geschwenkt.
Schließlich ist eine Einrichtung der eingangs genannten Art vorgeschlagen worden, bei welcher eine radiale
Verdrängerleiste beide Druckbogen kurz vor dem zweiten Schnitt um einen gewissen Betrag ausbuchtet, so
daß der Einlagebogen geringfügig mit von dem Schneidmesser weggezogen wird. Bei dieser zweiten
vorgeschlagenen Einrichtung befindet sich die Verdrängerleiste im Schneidzylinder neben jedem zweiten
Schneidmesser und arbeitet jeweils mit einer Nut zusammen, die im Sammelzylinder neben jeder Schneidnut
vorgesehen ist. Diese Verdrängerleiste muß zur Anpassung an die verschiedenen Papierbahnstärken in der
Höhe verstellt werden, was zu zeitraubenden Einstellarbeiten führt und die Ausführung kompliziert und störanfällig
macht. Überdies begünstigt eine solche im Schneidzylinder angeordnete Verdrängerleistc bei vielen
Produkten ein Abschmieren des Druckes an der Verdrängerleiste selbst oder an den Rändern der Nut
für die Verdrängerleiste.
Außerdem offenbart die DE-PS 8 51 804 eine Schneid- und Sammelvorrichtung, in der Anfang und
Ende eines jeden zwischen zwei Schneidmessern des Falzsammeizylinders eingebetteten Bogens durch federnde
Leisten vom Zylindermantel etwas abgehoben und so von der Schneidlinie entfernt werden. Unterschiedliche
Schnittlängen sind nicht möglich.
Der Erfindung liegt nun demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Falzwerk für Rollen-Rotationsdruckmaschinen, bei welchem aufeinander gesammelte Druckbogen mit Hilfe einer Verdrängerlciste üuslenkbar sind, der eingangs genannten Art zu schaffen, das einfacher
Der Erfindung liegt nun demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Falzwerk für Rollen-Rotationsdruckmaschinen, bei welchem aufeinander gesammelte Druckbogen mit Hilfe einer Verdrängerlciste üuslenkbar sind, der eingangs genannten Art zu schaffen, das einfacher
aufgebaut ist, schneller zu arbeiten vermag und eine '"«öhere Betriebssicherheit aufweist
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Falzmesser des Sammelzylinders als Verdrängerleiste
dienen und bei jedem zweiten Druckbogen im Bereich des Schneidzylinders über der, Umfang des
Sammelzylinders hinaussteuerbar sind Ein Abschmieren bei der lösungsgemäßen Anordnung kömmt nicht
vor, da in Höhe der Falzklappe sich üblicherweise druckfreie Zcaen befinden.
Diese Einrichtung kommt ganz ohne zusätzliche Teile aus. Es muß lediglich die für die Falzmesser ohnehin
erforderliche Steuerkurve so abgeändert werden, daß die Falzmesser nicht nur im Bereich des Falzklappenzylindcrs,
sondern auch noch einmal im Bereich des Schneidzylinders über den Umfang des Sammelzylinders
hinausgesteuert werden. Dies kann mit der gleichen Arbeitsgeschwindigkeit und Betriebssicherheit wie
das Falzen selbst erfolgen. Diese Einrichtung braucht nicht an unterschiedliche Produktstärken angepaßt zu
werden. Sie hat den weiteren Vorteil, daß zwischen dem Falzmesser und dem Produkt keine Relativbewegung
stattfindet, so daß auch kein Abschmieren des Druckes zu befürchten ist.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Schneidzylinder am Umfang jeweils mittig zwischen
zwei Schneidmessern eine Abplattung auf, damit die Auswölbung des Papiers einwandfrei zwischen Sammelzylinder
und Schneidzylinder hindurchgelangen kann.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Falzmesser des Sammelzylinders erst nach Passieren
des Berührungspunktes zwischen Sammelzylinder und Schneidzylinder über den Umfang des Sammelxylindcrs
hinaussteuerbar. Dies hat den Vorteil, daß die Auswölbung des Papiers erst dann entsteht, wenn das
Falzmesser bereits am Schneidzylinder vorbeigelangt ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 ein Falzwerk nach der Erfindung mit einem aufgenadelten ersten Druckbogen,
F i g. 2 das Falzwerk nach F i g. 1 mit zwei übereinander gesammelten Druckbogen vor dem Abschneiden
des zweiten Druckbogens und
F i g. 3 die Anordnung nach F i g. 2 nach dem Abschneiden des zweiten Druckbogens.
In der Zeichnung sind ein kombinierter Nut-, Falzmesser- und Sammelzylinder (kurz Sammelzylinder) 1
und ein Schneidzylinder 3 dargestellt, deren Durchmesser sich in diesem Ausführungsbeispiel wie 3 :2 verhalten.
Der Sammelzylinder 1 trägt drei gesteuerte Falzmesser, drei Reihen gesteuerter Punkturnadeln und drei
Schneidnuten, die jeweils im gleichen Abstand voneinander am Umfang des Sammelzylinders 1 angeordnet
sind. Von diesen Einrichtungen sind hier nur zwei Falzmesser 5 und 7, zwei Punkturnadeln 9 und It und zwei
Schneidnuten 13 und 15 gezeigt. Der Schneidzylinder 3 enthält entsprechend dem erwähnten Durchmesserverhältnis
zwei Schneidmesser 17 und 19, die mit den Schneidnuten des Sammelzylinders 1 zusammenarbeiten.
Das Falzwerk arbeitet in bekannter Weise so, daß die einzelnen Druckbogen nacheinander von den Punkturnadeln
aufgenadelt, zwischen den Schneidmessern und -nuten von der Papierbahn abgetrennt und um den Sammelzylinder
1 heraumgeführt werden. Im Nichtsammelbetrieb werden die Druckbogen an einer dem Schneidzylinder
3 ungefähr gegenüberliegenden Stelle mit ihrem mittleren Teil von einem über den Umfang des
Sammelzyünders 1 hinausgesteuemn Falzmesser in die Falzklappen eines hier nicht dargestellten Falzklappenzylinders
gestoßen. Im Sammelbetrieb erfolgt dies nur bei jedem zweiten Falzmesser, wenn jeweils zwei
Druckbogen übereinander gesammelt sind.
Beim Abschneiden des jeweils zweiten von zwei übereinander gesammelten Druckbogen wird nun in aller
Regel, wenn nicht besondere Maßnahmen hiergegen getroffen sind, der erste Druckbogen noch einmal an
seinem Ende beschnitten, so daß ein sehr dünner, lästiger Papierschnipsel entsteht, der nur schwierig zu entfernen
ist Durch die im folgenden beschriebene Maßnahme kann in überaus einfacher Weise ein solches
nochmaliges Beschneiden des ersten Druckbogens vermieden werden.
F i g. 1 zeigt, wie ein erster Druckbogen 21 von den Punkturnadeln 9 erfaßt ist. Wenn sich die Zylinder 1 und
3 in Richtung der eingezeichneten Pfeile weiterdrehen, wird der Druckbogen 21 an seinem hinteren Ende zwischen
dem Schneidmesser 17 und der Gummileiste der Schneidnute 15 von der Papierbahn abgetrennt. Im
Sammelbetrieb wird der Druckbogen 21 dann ganz um den Sammelzylinder 1 herumgeführt, bis er in die Lage
nach F i g. 2 gelangt.
Hier haben die Punkturnadeln 9 bereits einen zweiten Druckbogen 23 aufgenadelt, der in der Papierbahn die
vierte Stelle eingenommen hatte. Um nun den Druckbogen 21 etwas von der Schneidnut 15 wegzuziehen, wird
das in der Mitte des Druckbogens 21 gelegene Falzmesser 5 über den Umfang des Sammelzylinders 1 hinausgesteuert,
so daß sich eine Ausbuchtung bildet, welche das weggezogene Stück des Druckbogens 21 aufnimmt.
Das Falzmesser 5 bleibt solange in seiner herausgesteuerten Stellung, bis der Druckbogen 23 zwischen
dem Schneidmesser 17 und der Schneidnut 15 gemäß Fig.3 abgetrennt ist. Bei diesem zweiten Schneidvorgang
wird dann der untere Druckbogen 21 nicht mehr von dem Schneidmesser 17 erfaßt.
Anschließend wird ein weiterer Druckbogen 25 von den Punkturnadeln 11 erfaßt und als erster von zwei
übereinander gesammelten Druckbogen ganz um den Sammelzylinder 1 herumgeführt, während die beiden
Druckbogen 21 und 23 von dem Falzmesser 5 an den Falzklappenzylinder übergeben werden.
Der Schneidzylinder 3 weist auf beiden Seiten in der Mitte zwischen seinen beiden Schneidmessern 17 und 19
je eine Abplattung 27,29 auf, damit die Auswölbung des Papiers, wie aus F i g. 2 hervorgeht, ungehindert zwischen
dem Sammelzylinder 1 und dem Schneidzylinder 3 hindurchgehen kann. Es ist aber auch möglich, mit dem
Falzmesseraustritt erst dann zu beginnen, wenn das Falzmesser bereits am Schneidzylinder 3 vorbeigelangt
ist. Dann benötigt der Schneidzylinder 3 keine solche Abplattung.
Das Falzwerk nach der Erfindung bedarf zur Erzic lung des beschriebenen Kurz-Lang-Schnittes keiner zusätzlichen
Teile. Nur das Steuerungsteil muß entsprechend ausgebildet werden. Der Papierverbrauch wird
durch die Auslenkung des Falzmessers bestimmt, und da die Versetzung der Druckbogenenden sehr klein gehalten
werden kann, weil die Schneidmesser immer wieder in dieselbe Kerbe schlagen, ist er auch nur sehr gering.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Falzwerk in einem Falzapparat für Rollen-Rotationsdruckmaschinen
mit einem kombinierten Nut-, Falzmesser- und Sammelzylinder, der an seinem Umfang eine Anzahl im Bereich eines Falzklappenzylinders
über den Umfang des Sammelzylinders hinaussteuerbare Falzmesser aufweist, und mit einem
Schneidzylinder, der eine Anzahl Schneidmesser besitzt, die in mittig zwischen den Falzmessern
angeordnete und mit Punktumadeln oder Greifer versehene Schneidnuten am Umfang des Sammelzylinders
eingreifen, bei welchem im Sammelbetrieb zwei am Sammelzylinder aufeinander gesammelte
Druckbogen vor dem Abschneiden des zweiten Druckbogens durch ein Schneidmesser des Schneidzyiinders
mit Hilfe einer radialen Verdrängerleiste auslenkbar und dadurch geringfügig von dem
Schneidmesser wegziehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzmesser (5, 7) des
Sammelzylinders (1) als Verdrängerleiste dienen und bei jedem zweiten Druckbogen (23) im Bereich des
Schneidzylinders (3) über den Umfang des Sammelzylinders (t) hinaussteuerbar sind.
2. Falzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidzylinder (1) am Umfang
jeweils mittig zwischen zwei Schneidmessern (17, 19) eine Abplattung (27,29) aufweist.
3. Falzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzmesser (5,7) des Sammelzylinders
(1) erst nach Passieren des Berührungspunktes zwischen Sammelzylinder (1) und Schneidzylinder
(3) über den Umfang des Satnmelzylinders (1) hinaussteuerbar sind.
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