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Schienenfahrzeug mit Behälteraufbau, beispielsweise Eisenbahnkessel-
oder Schüttgutbehälterwagen Wegen der Absicht der Eisenbahngesellschaften Europas,
bei Schienenfahrzeugen von außenliegenden Puffern auf Mittelpuffer umzustellen,
ist man gehalten, die Untergestelle in der Zwischenzeit so auszubilden, daß sie
zunächst noch die äußeren Pufferkräfte aufnehmen, nach der Umstellung jedoch gleichwohl
in der Zage sind, die zentralen Kräfte der Mittelpufferkupplung zu übernehmen.
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Es sind bereits Konstruktionen bekannt, bei welchen die Kräfte der
äußeren Puffer von außenliegenden Längsträgern und die zentralen Kräfte über getrennte
Mittellängsträger aufgenommen werden.
Auch ist es nicht mehr neu,
die zentralen Mittelpufferkräfte durch verstärkte Kopfpartien auf die äußeren Längsträger
zu übertragen.
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Es ist ferner auch bereits bekannt, lediglich einen einzigen Mittelträger
vorzusehen, wobei die äußeren Pufferkräfte über verstärkte Kopfteile auf diesen
Mittelträger übertragen werden. Diese Mittelträger sind in ihrer Se.tensteifigkeit
meist nicht ausreichend, so daß bei ungleichen oder diagonal wirkenden Pufferkräften
- wie dies namentlich bei Kurvenfahrt vorkommt -diese Mittelträger ausknicken.
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Aus tariflichen aber auch statischen Gründen besteht mit
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Rücksicht auf die zukünftige NIittelpufferkupplung Veranlassung, mehr vierachsige
als zweiachsige Wagen zu bauen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Untergestell eines Schienenfahrzeuges
mit Behälteraufbau zu schaffen, welches den zweiachsigen Wagen und auch den vierachsigen
Wagen in der Konzeption und in den Baugruppen gerecht wird und ohne Schwierigkeiten
nachträglich so umgebaut werden kann, daß es - obgleich ursprünglich für ein zweiachsiges
Fahrzeug bestimmt - in einem vierachsigen Fahrzeug verwendet werden kann..
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Bei der Lösung dieser Aufgabe muß berücksichtigt werden, daß die Aufsattelung
der Behälter einfach und ohne erhöhten Materialaufwand geschieht und der Beanspruchung
der zu lagernden Behälter, insbesondere Kessel und dgl. gerecht wird. Auch sollte
man.
eine einfache Ausführung der Bodenentleerung im Auge behalten,
welche bisher nicht immer gegeben ist. Die-Folge davon ist, daß die Behälter höher
gelagert werden müssen, was sowohl den Nutzraum als auch die Fahreigenschaften des
Schienenfahrzeuges über Gebühr beeinträchtigt. Auch müssen in diesem Falle die Bremsgestänge
viel zu kompliziert ausgebildet werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden
Längsträger zwischen den Rädern der Radsätze gelagert sind, daß mit einem jeden
Kopfträger je ein Laufwerkträger verbunden ist, und daß diese Laufwerkträger mit
Längsträgern über ein_ Schubblech in Verbindung stehen, welches die Pufferkräfte
als Schubkräfte in die Längsträger einleitet.
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Vorteilhaft ist bei einem Schienenfahrzeug mit einem Ablaufrohr des
Kessels und einer Bremszugstange der Abstand zwischen den beiden Längsträgern so
bemessen, daß ein vertikaler Verlauf des Ablaufrohres und eine kröpfungsfreie Ausbildung
der Bremszugstange möglich sind.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens mit als U-Profil
ausgebildeten Längsträgern sind in den Längsträgern Sicken zur Erhöhung der Stabilität
eingearbeitet, wobei die U-Profile so gelagert sind, daß deren Öffnungen nach der
Mitte hin weisen.
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Vorteilhaft sind die Laufwerkträger mit den längszrägern über Querträger
verbunden, .welche zusammen mit dem Kopfträger die Vertikalkomponente aus Pufferstoß
und Laufwerkkräften auf die Längsträger übertragen.
Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung bestehen die Querträger aus zusammengesetzten Teilträgern,
die zu einem durchgehenden Gesamtträger miteinander verbunden sind.
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Vorteilhaft ist eine unter den Querträgern angeordnete Drehpfanne
zur Aufnahme eines Drehgestelles vorgesehen. Zweckmäßig sind die Laufwerkträger
als Kastenträger ausgebildet.
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Die Laufwerkträger können nach einer bestimmten Linie abgebrannt werden,
wodurch für den späteren Umbau Platz für ein mehrachsiges Drehgestell geschaffen
wird. Der Umbau eines zweiachsigen Schienenfahrzeuges in einen Vierachser kann durch
Verlängerung des Untergestelles auf einfachste Weise erfolgen, wobei die Längsträger
getrennt werden und ein Zwischenstück gleichen Querschnittes eingesetzt wird.
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Die Laufwerkträger können im Bereich der späteren Trennlinie bereits
mit einem Zwischengurt versehen werden, welcher einen späteren Umbau durch einfaches
Abbrennen der Unterseite ohne nachträgliches Schweißen bzw. Verstärken des durch
das Abbrennen verhältnismäßig geschwächten Trägers erlaubt.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung ist auch eine einfache Isolierung
des Kessels möglich, ganz im Gegensatz zu den herkömmlichen Konstruktionen, bei
welchen im Bereich der Unterpartie verschiedentlich Schwierigkeiten auftreten.
Das
Untergestell kann dabei als getrenntes Bauelement -ausgebildet sein oder aber auch
mit dem Kessel über Kesseltragleisten verschweißt werden, eine Bauart, die unter
der Bezeichnung "Monoblock-Bauart" bekannt ist.
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Das erfindungsgemäße Untergestell zeichnet sich durchgeringes Eigengewicht
aus, was bei den herkömmlichen Bauweisen nicht immer der Fall ist.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die 'Kessel mit durchgehenden
Kesseltragleisten so montiert werden können, daß diese leisten sich auf die Längsträger
abstützen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher
erläutert. In dieser zeigen in rein schematischer Weise: Fig. 1 eine Ansicht einer
ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeuges mit Behälteraufbau
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Untergestell eines zweiachsigen Schienenfahrzeuges
mit Behälteraufbau gemäß der Erfindung Fig. 3 einen senkrechten Schnitt längs der
Linie III -III in Figur 1
Fig. 4 eine Stirnansicht der Anordnung
nach Figur 1 Fig. 5 eine' Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schienenfahrzeuges mit Behälteraufbau Fig. 6 eine Ansicht einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeuges mit Behälteraufbau Fig. 7 einen senkrechten
Schnitt längs der Linie VII - VII in Figur 6 Fig. 8 eine Draufsicht auf das Untergestell
eines vierachsigen Schienenfahrzeuges mit Behälteraufbau gemäß der Erfindung.
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Die Figur 1 der Zeichnung zeigt einen zweiachsigen Eisenbahnkesselwagen
mit den beiden Längsträgern 1 und den beiden Laufwerk trägern 2, 3. Wie die Figur
2 der Zeichnung deutlich zeigt, sind lediglich zwei Längsträger 1 vorgesehen, welche
zwischen den Rädern 4 der Radsätze gelagert sind. Dabei ist der Abstand zwischen
diesen beiden Längsträgern 1 so bemessen, daß ein. vertikaler Verlauf des Ablaufrohres
5 ( Fig. 3) und eine kräpfungafreie Ausbildung der Bremazugotange 6 möglich sind.
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Mit den beiden Längsträgern 1 sind Kopfträger 7 verbunden, die wiederum
mit den Laufwerkträgern 2, 3 in Verbindung stehen.
Die beiden Laufwerkträger
2, 3 stehen mit den Längsträgern 1 über Querträger 8, 9 in Verbindung, welche aus
den beiden Teilen 8 und 9 zusammengesetzt sind. Diese Querträger übertragen zusammen
mit den Kopfträgern 7 die Vertikalkomponenten aus Pufferstoß und Zaufwerkkräften
auf die Längsträger 1.
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Die Zaufwerkträger 2, 3 sind zweckmäßig als Kastenträger ausgebildet
und stehen mit den Längsträgern 1 über ein Schubblech 10 ( Fig. 4) in Verbindung,
welches die Pufferkräfte als Schubkräfte in die Längsträger 1 einleitet.
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Wie in Figur 3 der Zeichnung ersichtlich, stützt sich der Kessel über
Kesseltragleisten 14 unmittelbar auf die Längsträger 1 ab. Hierdurch ist eine außerordentlich
einfache material- und gewichtsparende Kessellagerung gegeben.
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Wie die Figur ¢ der Zeichnung deutlich zeigt, haben die Längsträger
1 den Querschnitt eines U-Profiles, deren Öffnungen nach der Mitte zu weisen. In
die Längsträger 1 sind ferner Sicken 1a (Fig. 4) eingearbeitet, welche zur Erhöhung
der Stabilität geeignet und bestimmt sind.
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Die Figur 5 zeigt eine Ansicht eines vierachsigen Untergestelles,
das in einfacher Weise aus einem zweiachsigen Untergestell entstanden ist. Zu diesem
Zwecke werden die Laufwerkträger 2, 3 entsprechend der Linie 2a, 3a @Fig. 5) geschnitten,
beispielsweise mit
einem Schneidbrenner abgetrennt, so daß das Einsetzen
des zweiachsigen Drehgestelles möglich ist. Dabei wird eine Drehpfanne 11 (Fig:
8) mit den Querträgern 8, 9 verbunden. Gegebenenfalls kann der Querträgerteil 9
zusätzlich verstärkt werden.
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Zur Umwandlung eines zweiachsigen Schienenfahrzeuges in einen Vierachser
ist eine Verlängerung des Fahrgestelles erforderlich. Dabei werden die Längsträger
1 getrennt und ein Zwischenstück 15 gleichen Querschnittes eingesetzt.
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Bei einem vierachsigen Neubau-Fahrzeug hat der Laufwerkträger nur
die. Funktion, die Pufferkräfte aufzunehmen und zu übertragen und ist für die Freigängigkeit
des Drehgestelles von vornherein in der Führung der Linie 2a ausgebildet. Er kann
zusätzlich die Seitenabstützung auf den Drehgestellwangen bei Wankkräften übernehmen.
Die Figur 6 der Zeichnung zeigt einen Kesselaufbau mit Kesselstegblechen 12, welche
sich auf der Bäsis der äußeren Laufwerkträger wie bisher bei äußeren Längsträgern
abstützen. Dies ist für den Fall erforderlich, daß alte vorhandene Kessel mit entsprechenden
Kesselleisten 13 - welche so angeordnet sind, daß der Kesselsattel sich mit seinen
Längsstegen 12 auf den äußeren Längsträgern abstützt - auf Untergestelle-dieser
neuen Bauform ohne große Änderungen der Sattelkonstruktion aufgebaut werden können.