DE1595630B2 - Verfahren zur Herstellung von spinnfähigen Acrylnitril-Polymerisatlösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von spinnfähigen Acrylnitril-PolymerisatlösungenInfo
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Description
-R1-SO8-N-Me+ 15 R1-SO2-NH-R2
■ ■ I mit Alkalihydroxyden in inerten Lösungsmitteln erhal-
...... R2 ten worden sind. Zur Darstellung erhitzte man das be
treffende in Toluol gelöste Sulfonamid mit wäßrigem
worin Me Lithium^ Natrium, Kalium, Rubidium Alkalihydroxid am Rückfluß und destillierte anschlie-
oder Cäsium, R1 einen Alkylrest und R2 einen ao ßend H2O azeotrop ab. Das ausgefallene Salz wurde
Alkylrest bedeutet, durchführt. . ■ - abfiltriert und unter Feuchtigkeitsausschluß getrocknet.
' : Die Alkalisalze sind unempfindlich gegenüber Ein-Wirkungen
des Luftsauerstoffs und sind in Dimethylformamid und in Dimethylsulf oxyd gut löslich, beide
Es ist bekannt, Polyacrylnitril in Lösungsmitteln as Lösungsmittel werden von dem Katalysator nicht
unter Verwendung der verschiedenartigsten Lösungs- zersetzt.
mittel zu polymerisieren. Bezüglich der bekannten Es ist zwar bekannt, daß man aromatische SuIfon-
Polymerisationsinitiatoren für die Lösungspolymeri- amide in Gegenwart von Alkalihydroxiden oder in
sation müssen 2 große Gruppen unterschieden werden: Gegenwart alkalischer Katalysatoren mit Acrylnitril
1. Radikalische Initiatoren bzw. Initiatorsysteme (bei- 3° zu den entsprechenden Cyanäthylverbindungen umgische
Patentschrift 572 655). Derartige Initiatorsysteme setzen kann. Auf eine Wirksamkeit der aliphatischen
haben den Nachteil, daß die Polymerisation bei Sulfonamidsalze als Polymerisationskatalysatoren zu
relativ hohen Temperaturen durchgeführt werden schließen, liegt jedoch fern, weil derartige Cyanäthymuß
und daß der erzielte Polymerisationsgrad infolge lierungen bei erhöhten Temperaturen durchgeführt
der hohen Übertragungskonstante der Lösungsmittel 35 werden und als Reaktionsprodukte die niedermolenur
unter technisch ungünstigen Bedingungen wie kularen Cyanäthylsulfonamide liefern.
z. B. einer hohen Monomerkonzentration und langen Die Polymerisationsinitiatoren werden vor der Ver-
z. B. einer hohen Monomerkonzentration und langen Die Polymerisationsinitiatoren werden vor der Ver-
Reaktionsdauer erzielt werden kann. 2. Initiatoren Wendung zweckmäßigerweise getrocknet. Sie werden
oder Initiatorsysteme, die nach dem ionischen Me- in Mengen von mindestens 0,1 mMol und höchstens
chanismus die Polymerisation initiieren (USA.-Pa- 40 0,1 Mol, bezogen auf das Monomere, vorzugsweise
tentschrift 3 006 894). Diese Initiatoren sind bereits 0,4 mMol bis 0,05 Mol eingesetzt. Die Polymerisation
bei tiefen Temperaturen wirksam. Nachteilig für die selbst wird unter Ausschluß von Wasser oder von CO2
bisher bekannten nach einem ionischen Mechanismus in Polymerisationsgefäßen, die wirksam gekühlt werden
initiierenden Katalysatoren oder Katalysatorsysteme können, ausgeführt. Ein Ausschluß von Sauerstoffist,
daß die nachstehend aufgeführten für einen 45 spuren bei der Polymerisation ist nicht notwendig,
optimalen Ablauf der Polymerisation notwendigen Man bringt den Katalysator in das Polymerisations-Eigenschaften
nicht ausreichend erfüllt sind. Der medium, zweckmäßig bei etwa Raumtemperatur, ein
Katalysator soll erstens nach Möglichkeit unempfind- und kühlt die Katalysatorlösung auf etwa —60° C ab,
lieh gegen eine Einwirkung des Luftsauerstoffs, Wasser dann läßt man das getrocknete monomere Acrylnitril
und CO2 sein, zweitens soll der Katalysator eine gute 50 innerhalb kurzer Zeit in das Polymerisationsgefäß ein-Löslichkeit
in Dimethylformamid aufweisen und drit- laufen. Wenn nach einer kurzen Latenzperiode sich
tens soll der Katalysator bei Temperaturen bis um durch einen Temperaturanstieg der Beginn der PoIy-
+100C keine Zersetzung des Dimethylformamids be- merisation anzeigt, sorgt man durch eine gute Kühlung
wirken. dafür, daß eine Temperatur von +50C im Reaktions-
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 55 raum nach Möglichkeit nicht überschritten wird,
spinnfähigen Acrylnitril-Polymerisatlösungen durch Innerhalb weniger Stunden ist die Polymerisation
Polymerisation von Acrylnitril in organischen Lö- beendet, die Polymerisate lassen sich aus den klaren
sungsmitteln für Polyacrylnitril bei Temperaturen Lösungen ausfällen, ebenso ist es möglich, Filme oder
zwischen +10 und —680C in Gegenwart von Alkali- Fasern direkt aus den Polymerisatlösungen zu gesalzen
als Katalysatoren gefunden, das dadurch ge- 60 winnen.
kennzeichnet ist, daß man die Polymerisation "in Ge- Gegenüber den bekannten Katalysatoren zeichnen
genwart von 0,1 mMol bis 0,1 Mol, bezogen auf das sich die Katalysatoren, die beim Verfahren der Erfin-Monomere,
eines Alkalisalzes eines aliphatischen SuI- dung eingesetzt werden, dadurch aus, daß sie nicht
fonamids der Formel toxisch sind und sich leichter dosieren lassen, da diese
65 Sulfonamidsalze gut zu handhabende feste Verbin-
K-i SO2 N~ Me+ düngen sind, die bei einer Einwirkung von CO2 oder
I von Säuren weder Blausäure noch Schwefelwasserstoff
R2 entwickeln.
3 4
Als Alkalimetalle eignen sich die Metalle der Beispiel 3
1. Gruppe des Periodensystems, als Sulfonamide
1. Gruppe des Periodensystems, als Sulfonamide
eignen sich aliphatische Sulfonamide der angegebenen In einem Polymerisationsgefäß werden nach VerFormel.
Als Beispiele für Sulfonamide, deren Alkali- drängen der Luft durch trockenen Stickstoff 1000 Gesalze
sich als Katalysatoren für die Polymerisation von 5 wichtsteile Dimethylformamid vorgelegt und unter
Acrylnitril eignen, seien genannt: N-Methyl-Methan- Ausschluß von CO2 und Luftfeuchtigkeit in das gesulf
onsäureamid, N-Isopropyl-Methansulf onsäureamid, rührte Lösungsmittel 0,1 Gewichtsteile Lithiummethan-N-Isobutyl-Methansulfonsäureamid,
N-Methyl-butan- sulfonylisobutylamid gegeben. Man bringt auf eine sulf onsäureamid und N-Propyl-äthansulf onsäureamid. Temperatur von —58° C und versetzt innerhalb kurzer
Ebenso eignen sich die Sulfonamidsalze von lang- io Zeit mit 106 Gewichtsteilen Acrylnitril. Die Polymerikettigen
aliphatischen Sulf onamiden, wie Sulf onamid- sation tritt sehr schnell und zügig ein. Man hält 3 Stunalkalisalze
von wachsartigen Mischungen aus höheren den auf —50 bis —450C und stoppt dann die PolyParaffinen
mit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen, als Poly- merisation durch Zusatz von wenig Toluolsulfonsäure
merisationsinitiatoren. ab. Man erhält eine klare Polymerisatlösung. Die Um-
15 Setzung bei der Polymerisation ist praktisch quanti-
Beispiel 1 tativ, der K-Wert des Polymerisates beträgt 123.
In einem Polymerisationsgefäß mit Rührer werden Beispiel 4
1000 Volumteile Dimethylformamid vorgelegt. Unter
1000 Volumteile Dimethylformamid vorgelegt. Unter
Ausschluß von CO2 gibt man dann 0,14 Gewichtsteile so Verfährt man wie im Beispiel 3 und verwendet
Kaliummethansulf onylmethylamid in die gerührte 0,2 Gewichtsteile Lithiummethansulf onylisobutylamid,
Lösungsmittelvorlage. Durch Außenkühlung wird eine dann erhält man eine klare Polymerisatlösung. Die
Temperatur von —65 0C eingestellt und anschließend Umsetzung bei der Polymerisation ist praktisch quanti-
dann unter Kühlung mit 145 Gewichtsteilen Acrylnitril tativ. Der. K-Wert des Polymerisates beträgt 102.
versetzt. Nach einer kurzen Latenzperiode setzt die 25
Polymerisation ein. Nach 3 Stunden bringt man wenig Beispiel 5
HCl als Dimethylformamidlösung in den Ansatz und .
stoppt so die Polymerisationsreaktion. Man erhält In einem Polymerisationsgefäß werden nach Vereine
klare praktisch ungefärbte Polymerisatlösung. drängen der Luft durch trockenes Äthan insgesamt
Die Ausbeute an Polymerisat beträgt 62 %. Der 30 1000 Gewichtsteile Dimethylformamid, 0,22 Gewichts-K-Wert
des Polymerisates beträgt 125. Nach dem Ver- teile Methansulfonyh'sopropylamid-Lithium und 4 Gespinnen
nach dem Trockenspinnverfahren erhält man wichtsteile Toluol vorgelegt. Man bringt die Vorlage
Polyacrylnitrilfäden mit hellem Roh ton. auf -630C und setzt in kurzer Zeit 106 Gewichtsteile
Acrylnitril zu. Die Polymerisation beginnt nach kurzer
Beispiel2 35 Latenzzeit. Man hält den Reaktionsansatz während
der Umsetzung auf —30 bis —35° C.
Verfährt man wie im Beispiel 1 und verwendet nur Nach 5 Stunden bricht man die Polymerisationsais Initiator 0,114 Gewichtsteile Kaliummethansulfo- reaktion durch Zugabe von wenig HCl in Dimethylnylisobutylamid,
dann erhält man in einer Ausbeute formamid ab. In einer Ausbeute von 88,7 % hat sich
von 99% ein Polymerisat mit einem K-Wert von 112. 40 ein Polymerisat mit einem K-Wert von 84,3 gebildet.
Aus dem Polymerisat lassen sich Filme ziehen, die Aus der Polymerisatlösung werden Filme mit einer
eine sehr gute Hitzebeständigkeit aufweisen. vorzüglichen Hitzebeständigkeit erhalten.
Claims (1)
- worin Me Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Patentanspruch: Cäsium, R1 einen Alkylrest und R2 einen Alkylrestbedeutet, durchführt.Verfahren zur Herstellung von. spinnfähigen Man erhält in sehr guten Ausbeuten farblose Acryl-Acrylnitril-Polymerisatlösungen durch Polymerisa- 5 nitril-Polymerisatlösungen, die nach dem Verspinnen tion von Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln Fasern mit einem guten Rohton ergeben. Auch die für Polyacrylnitril bei Temperaturen zwischen +10 aus den Polymerisaten erhaltenen Filme oder Folien und —68°C in Gegenwart von Alkalisalzen als zeigen eine gute Hitzebeständigkeit.
Katalysatoren, dadurch gekennzeich- Vorzugsweise werden Dimethylformamid oder Di-net, daß man die Polymerisation des Acrylnitrils io methylsulfoxyd als organische Lösungsmittel eingesetzt. in Gegenwart von 0.1 mMol bis 0,1 Mol, bezogen Die Alkalisalze der Sulfonamide sind feste, kristalline auf das Monomere, eines Alkalisalzes eines alipha- farblose Verbindungen, die durch Umsetzung von tischen Sulfonamide der Formel SuIf onamiden der allgemeinen Formel
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |