DE1221448B - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CopolymerisatenInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G73/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00
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- C08G73/0206—Polyalkylene(poly)amines
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- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/68—Polyesters containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen
- C08G63/685—Polyesters containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen containing nitrogen
- C08G63/6852—Polyesters containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen containing nitrogen derived from hydroxy carboxylic acids
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08g
Deutsche Kl.: 39 c -15
Nummer: 1 221448
Aktenzeichen: S 88907IV d/39 c
Anmeldetag: 27. Dezember 1963
Auslegetag: 21. Juli 1966
Es ist bereits bekannt, ^-Lactone mit cyclischen Verbindungen in Mengen von 0,1 bis 50 Molprozent
bei Temperaturen von —100 bis +15O0C zu polymerisieren.
Auch die Polymerisation von /S-Lactonen in Gegenwart
eines sauren oder basischen Katalysators und die Polymerisation von Äthyleniminen mit
einem sauren Katalysator ist bekannt. Die erhaltenen Polymerisate sind jedoch technisch nicht brauchbar,
da ihr Erweichungspunkt, ihre Beständigkeit gegen Lösungsmittel, der Polymerisationsgrad, ihre Verspinnbarkeit,
Verarbeitbarkeit und Stabilität nicht befriedigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten durch Polymerisation
von /S-Lactonen der allgemeinen Formel
R2
Ri-C-
Ri-C-
R3
C-R4
CO
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten
Anmelder:
Sumitomo Chemical Company, Ltd.,
Osaka (Japan)
Osaka (Japan)
Vertreter:
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. V. Vossius,
Patentanwalt, München 23, Siegesstr. 26
Als Erfinder benannt:
Kenichi Fukui,
Sachio Yuasa,
Tsutomu Kagiya,
Takeo Shimizu, Kyoto;
Takezo Sano, Niihama-shi (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 28. Dezember 1962 (59 678)
in der Ri und R2 jeweils ein Wasserstoffatom oder
eine niedrigmolekulare Alkylgruppe und R3 und R4 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-, Chlormethyl-
oder Arylgruppe bedeuten, mit cyclischen Verbindungen in einem Molverhältnis von 1 : 20
bis 20 : 1 bei Temperaturen von —20 bis +2000C,
gegebenenfalls in Gegenwart von sauren oder basischen Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß
man als cyclische Verbindungen Äthylenimin oder Äthyleniminverbindungen der allgemeinen Formel
R5
R6- <
R7- i
R7- i
^N-R9
R8
in der R5, Re, R7 und Rs jeweils Wasserstoffatome
oder eine Alkylgruppe und Rg ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Acylgruppe bedeuten, verwendet.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Copolymerisate besitzen wiederkehrende Amin-, Ester-, Äther-
und Amidbindungen im Molekül. Ihre Eigenschaften schwanken über einen weiten Bereich, je nach der
Verteilung und dem Anteil der Amin-, Ester-, Äther- und Amidbindungen. Man kann Copolymerisate
2
herstellen, die von festen Verbindungen, welche in Wasser leicht löslich sind, über halbfeste Stoffe, die
in Wasser kaum löslich, jedoch in organischen Lösungsmitteln leicht löslich sind, zu unlöslichen und
unschmelzbaren Polymerisaten reichen.
Beispiele für im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare ^-Lactone sind /3-Propiolacton, /?-Butyrolacton,
/3-Isobutyrolacton, /S-Isovalerolacton,
a,a - Bis - (chlormethyl) - β - propiolacton, a,a - Diphenyl-jö-propiolacton
und andere Verbindungen mit einem ß-Lactonring im Molekül, der durch Säuren
oder Basen geöffnet werden kann. Die verwendeten /3-Lactone können nach bekannten Methoden hergestellt
werden.
Beispiele für im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Äthyleniminverbindungen sind Äthylenimin,
2 - Methyläthylenimin, 2,2 - Dimethyläthylenimin, 2,3 - Dimethyläthylenimin und andere am
Kohlenstoff durch Alkylgruppen substituierte Äthyleniminderivate sowie N-Methyläthylenimin und
andere N-Alkyläthylenimine, N-Acetyläthylenimin
und andere N-Acyläthylenimine. Diese Verbindungen können nach bekannten Methoden hergestellt werden.
Bei Verwendung bestimmter Comonomeren und bestimmter Mengenverhältnisse sowie gegebenenfalls
eines Lösungsmittels und durch Einstellung einer
609 590/389
bestimmten Arbeitstemperatur kann man Copolymerisate mit den verschiedensten Eigenschaften herstellen.
Das gegebenenfalls verwendete Lösungsmittel soll gegenüber der Äthyleniminverbindung und dem
(8-Lacton inert sein. Beispiele für solche Lösungsmittel
sind flüssige Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Benzol, Toluol, halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Äthylenchlorid,
Äthylbromid, Chlorbenzol, Chloroform, Nitrile, wie Acetonitril, Ester, wie Äthylacetat, ίο
Ketone, wie Aceton, Cyclohexanon, Äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Anisol, sowie Dimethylformamid
und Dimethylacetamid. Diese Lösungsmittel· können entweder allein oder im Gemisch
verwendet werden. Vorzugsweise wird die Copolymerisation in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt,
da hierdurch eine zu heftige oder explosionsartige Umsetzung und lokale überhitzung vermieden
wird, sich die Umsetzung leichter steuern läßt und man. ein Polymerisat mit homogener Zusammen- 20'
Setzung erhält.
Es wurde festgestellt, daß die Eigenschaften der erfindungsgemäß herstellbaren Copolymerisate in
enger Beziehung zur Dielektrizitätskonstante des verwendeten Lösungsmittels stehen. Die Verteilung und
die Menge der Amin-, Ester-, Äther- und Amidbindungen in den Copolymerisatmolekülen wird durch
die Dielektrizitätskonstante des verwendeten Lösungsmittels beeinflußt.
Da die eingesetzten Comonomeren gegenseitig als Initiator wirken, sind an sich keine anderen Katalysatoren
zur Copolymerisation erforderlich. Vorzugsweise wird jedoch eine katalytische Menge eines
sauren oder basischen Katalysators zur leichteren und glatten Umsetzung zugegeben. Beispiele für
bevorzugte Katalysatoren sind verschiedene Amine, wie Triäthylamin, und Zinntetrachlorid. Gegebenenfalls
kann man vor oder nach der Umsetzung eine Verbindung mit aktiven Wasserstoffatomen zusetzen,
um den Beginn oder die Beendigung der Reaktion zu unterstützen. Beispiele für solche Verbindungen
sind Alkohole, Phenole, Mercaptane, Amine und organische Säuren.
Das Mengenverhältnis der im erfindungsgemäßen Copolymerisationsverfahren eingesetzten Comonomeren
liegt im Bereich von etwa 1 : 20 bis etwa 20 : 1. Die Temperatur, bei welcher die Comonomeren
miteinander vermischt werden, schwankt von -20 bis +2000C. Bei der Durchführung der Umsetzung
in Abwesenheit eines Lösungsmittels wird_ vorzugsweise eine Temperatur im unteren Bereich
ausgewählt, z. B. zwischen —10 und +500C, um eine zu heftige Reaktion zu vermeiden. Bei der
Durchführung der Copolymerisation in Gegenwart eines Lösungsmittels kann man bei einer beliebigen
Temperatur im vorgenannten Temperaturbereich arbeiten.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Copolymerisate können für die verschiedensten Zwecke verwendet
werden. Die Produkte mit verhältnismäßig niedrigem Polymerisationsgrad, insbesondere die in Wasser
löslichen Produkte sind wertvoll zur Textilausrüstung, zur Verbesserung der Färbbarkeit und als Antistatika.
Copolymerisate mit verhältnismäßig hohem Polymerisationsgrad sind harzartige, in Wasser unlösliche
Feststoffe, die als Ionenaustauscher zur Wasserreinigung sowie zur Herstellung von geformten
Gebilden verwendet werden können.
Die nachstehenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
In einem Behälter, der mit einem Rührwerk, einem Thermometer und einem Rückflußkühler ausgerüstet
ist und der mit trockenem Stickstoff unter Feuchtigkeitsausschluß gespült wird, werden 450 g
Aceton vorgelegt. Das Aceton wird mit Eis auf O0C abgekühlt. Danach werden gleichzeitig unter Rühren
43 g Äthylenimin und 72 g jS-Propiolacton langsam
eingetropft. Die Zulaufgeschwindigkeiten werden so eingestellt, daß sich die exotherme Reaktion leicht
steuern läßt. Nach beendeter Zugabe wird das Reaktionsgemisch noch eine weitere Stunde gerührt. Das
ausgefallene Copolymerisat wird abgetrennt, zweimal mit Aceton gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute 54 g farblose, feste Substanz. Die Verbrennungsanalyse ergibt folgende Werte: C 50,64%,
H 9,87%, N 12,77%. Diese Werte zeigen, daß das Produkt ein Copolymerisat ist, das aus etwa gleichen
Anteilen Äthylenimin und jS-Propiolactoneinheiten
besteht. Das Copolymerisat ist in Wasser leicht löslich und hat einen Erweichungspunkt von 70 bis 8O0C.
Beim Erhitzen auf 120° C wandelt sich das Copolymerisat auf Grund einer Weiterreaktion in ein
höhermolekulares Produkt um.
Die nach der Abtrennung des Copolymerisate zurückbleibende Acetonlösung wird eingedampft.
Es hinterbleiben 61 g einer viskosen flüssigen Verbindung, die in Wasser löslich, jedoch in Chloroform
unlöslich ist.
Eine Lösung von 7,2 g ß-Propiolacton in 50 ml
Diäthyläther wird in einem mit Stickstoff gespülten Polymerisationsbehälter vorgelegt und auf —78° C
abgekühlt. Zu dieser Lösung gibt man langsam eine Lösung von 4,3 g Äthylenimin in 50 ml Diäthyläther.
Danach läßt man das Gemisch unter Rühren langsam auf O0C erwärmen. Die Umsetzung wird bei dieser
Temperatur 30 Stunden fortgesetzt. Während der Umsetzung bildet sich eine weiße viskose Fällung.
Der Überstand wird von der Fällung dekantiert, danach wird die Fällung dreimal mit frischem Diäthyläther
gewaschen und dann im Vakuum getrocknet. Man erhält eine farblose, viskose, harzartige
Verbindung in einer Menge von 4,57 g. Das Ultrarotabsorptionsspektrum zeigt die Anwesenheit
von sekundären Amidbindungen (3360, 3090, 1650 und 1555 cm-1) und Ätherbindungen (1050 cm-1).
Somit ist das Produkt ein Copolymerisat mit Äther- und Amidbindungen, d. h. der wiederkehrenden
Einheit
■O —CH2-CH2-C-NH-CH2-CH2-
Im Ultrarotabsorptionsspektrum zeigt sich auch eine schwache Bande bei 1730 cm-1, die einer Esterbindung
entspricht. Wahrscheinlich ist das Produkt durch eine geringe Menge einer Polyestereinheit oder
eines Polyesters verunreinigt.
Das Verfahren des Beispiels 2 wird wiederholt, jedoch wird als Lösungsmittel an Stelle des Diäthyläthers
Äthylendichlorid verwendet. Man erhält ein
farbloses pulveriges Copolymerisat in einer Menge von 3,36 g. Das Ultrarotabsorptionsspektrum zeigt
die Anwesenheit von Hydroxylgruppen (3450 und 1050 cm-1), Esterbindungen (1730 und 1190 cm-1),
tertiären Amidbindungen (1645 cm"1) und von Carboxylanionen (1590 cm"1). Dementsprechend ist
das Produkt ein Copolymerisat mit folgenden Einheiten :
der Struktur
CH2 — CH2 — NH -J—
CH2-CH2-COO9
CH2 — CH2 — N -l·-
C = O
C = O
CH2-CH2OH
- CH2 — CH2 — C — O ■
- CH2 — CH2 — C — O ■
Eine Lösung von 7,2 g /9-Propiolacton in 50 ml
Toluol wird in einem mit Stickstoff gespülten Polymerisationsbehälter vorgelegt und auf -780C abgekühlt.
Diese Lösung wird langsam mit einer Lösung von 4,3 g Äthylenimin in 50 ml Toluol versetzt.
Nach Zugabe von 0,2 g Triäthylamin läßt man die Temperatur des Reaktionsgemisches bis auf 00C
ansteigen. Nach lOstündiger Umsetzung bei dieser Temperatur scheidet sich eine farblose, viskose Verbindung
aus. Die Fällung wird durch Dekantieren vom überstand getrennt, mit Diäthyläther gewaschen
und im Vakuum getrocknet. Ausbeute 4,05 g farbloses, harzartiges Produkt. Das Ultrarotabsorptionsspektrum
ist dem im Beispiel 2 beschriebenen ähnlich.
Das Verfahren des Beispiels 4 wird wiederholt, jedoch wird an Stelle des Triäthylamins Zinntetrachlorid
verwendet. Die Ausbeute an farblosem, festem Copolymerisat beträgt 4,80 g. Das Ultrarotabsorptionsspektrum
ist dem im Beispiel 2 beschriebenen ähnlich.
Eine Lösung von 4,3 g Äthylenimin in 50 ml Acetonitril wird mit einer Lösung von 7,2 g β-Ρτο-piolacton
in 50 ml Acetonitril bei —78 0C vermischt und dann mit 0,2 g Triäthylamin versetzt. Die Temperatur
des Reaktionsgemisches wird bis auf 00C erhöht, und danach wird die Umsetzung bei dieser
Temperatur noch 10 Stunden fortgesetzt. Die Ausbeute an farblosem, pulverigem Produkt beträgt
6,11 g. Aus dem Ultrarotabsorptionsspektrum ergibt sich, daß das Produkt ein Copolymerisat ist, das eine
überwiegende Menge von Einheiten der Struktur
—E- CH2 — CH2 — NH -J—
CH2-CH2-COOQ
sowie eine untergeordnete Menge von Einheiten
CH2- CH2- N-
C = O
CH2 — CH2OH
und
CH2-CH2-C-O-
Il
ο
enthält. Bei Verwendung von Dimethylformamid als Lösungsmittel an Stelle von Acetonitril erhält man
das gleiche Copolymerisat in besserer Ausbeute (7,42 g).
Ein Polymerisationsrohr aus Glas wird mit wasserfreiem Stickstoff sorgfältig gespült und dann mit
einer Lösung von 0,72 g ß-Propiolacton in 10 ml Toluol sowie mit 0,57 g 2-Methyläthylenimin unter
Kühlen des Polymerisationsrohrs in Trockeneis— Methanol versetzt. Das Polymerisationsrohr wird
dann zugeschmolzen und bei 7O0C 30 Stunden zur
Polymerisation stehengelassen. Das Reaktionsprodukt wird in Methanol aufgenommen, mit Äthyläther
ausgefällt, abgetrennt und unter vermindertem Druck getrocknet. Es werden 0,333 g eines farblosen,
durchsichtigen harzartigen Polymers erhalten, das in Äthylalkohol und Dimethylformamid löslich ist,
in Chloroform und Benzol unlöslich ist. Die reduzierte Viskosität des Polymers, gemessen in Dimethylformamid
in einer Konzentration von 0,25 g/100 ml bei 350C hat einen Wert von 0,034. Das Ultrarotabsorptionsspektrum
des Polymers zeigt die charakteristische Absorptionsbande einer sekundären Amidbindung
bei 1640 und 1545 cm-1 sowie die charakteristische Esterabsorptionsbande bei 1725 und
1180 cm-1.
Analyse:
Gefunden
berechnet
berechnet
C 51,39%, H8,81°/o, N 9,06%; C 55,20%, H 8,28%, N 9,73%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Polymerisat aus 45,35 Molprozent 2-Methyläthylenimin und
54,65 Molprozent ß-Propiolacton.
Das Verfahren von Beispiel 7 wird wiederholt, jedoch wird an Stelle von Toluol Acetonitril als
Lösungsmittel verwendet. Es werden 0,575 g eines weißen pulverigen festen Polymers erhalten. Dieses
Polymer ist in Methanol, Dimethylformamid, Chloroform und Ameisensäure unlöslich. Das Polymer
erweicht bei etwa 124° C. Im Ultrarotabsorptionsspektrum des Polymers zeigen sich Banden bei
1725 und 1180 cm-1, die einer Esterbindung entsprechen, sowie Banden bei 1640 und 1545 cm"1, die
einer sekundären Amidbindung entsprechen.
Analyse:
Gefunden
berechnet
berechnet
C 54,50%, H 10,03%, N 10^4%; C 55,76%, H 8,50%, N 10,78%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Polymerisat aus 49,75 Molprozent 2-Methyläthylenimin und
50,25 Molprozent /S-Propiolacton.
Die Copolymerisation wird in gleicher Weise wie im Beispiel 7 durchgeführt, jedoch wird an Stelle von
Toluol Äthylendichlorid als Lösungsmittel verwendet. Es werden 0,388 g eines in Dimethylformamid löslichen
farblosen, durchsichtigen harzartigen Polymers erhalten. Die reduzierte Viskosität dieses Polymers,
bestimmt auf die im Beispiel 9 beschriebene Weise, hat einen Wert von 0,024.
Analyse:
Gefunden... C 51,40%, H 8,98%, N 9,85%;
berechnet ... C 55,71%, H 8,57%, N 10,68%.
berechnet ... C 55,71%, H 8,57%, N 10,68%.
Auf Grund der Analyse besteht das Polymerisat aus 49,30 Molprozent 2-Methyläthylenimin und
50,70 Molprozent /5-Propiolacton.
Beispiel 10
0,72 g jö-Propiolacton in 10 ml Toluol werden in
ein Polymerisationsrohr aus Glas gegeben, das mit wasserfreiem Stickstoff gründlich gespült worden war.
Danach werden unter Kühlen des Polymerisationsrohrs im Trockeneis-Methanol-Bad 0,85 g N-Acetyläthylenimin
zugegeben. Danach wird das Polymerisationsrohr zugeschmolzen. Das Polymerisationsrohr
wird 35 Stunden bei 700C zur Polymerisation stehengelassen.
Das Reaktionsprodukt wird mit Äthyläther gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Es werden 0,514 g eines weißen pulverigen Polymers erhalten, das in Dimethylformamid und
Chloroform löslich und in Äthylalkohol und Benzol unlöslich ist. Die reduzierte Viskosität des Polymers,
bestimmt in Dimethylformamid in einer Konzentration von 0,25 g/100 ml bei 35°C, hat einen Wert
von 0,059. Der Schmelzpunkt des Polymers liegt bei 75 bis 76 0C.
Analyse:
Gefunden ... C 49,91%, H 5,85%, N 1,86%;
berechnet ... C 49,10%, H 5,90%, N 1,89%.
berechnet ... C 49,10%, H 5,90%, N 1,89%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Copolymerisat aus 9,90 Molprozent N-Acetyläthylenimin und
90,10 Molprozent ß-Propiolacton.
Beispiel 11
Die Copolymerisation wird in gleicher Weise wie im Beispiel 10 durchgeführt, jedoch wird an Stelle
von Toluol als Lösungsmittel Äthylendichlorid verwendet. Es werden 0,340 g weißes festes Polymerisat
einer reduzierten Viskosität von 0,046 und mit einem Schmelzpunkt von 72°C erhalten.
Analyse:
Gefunden .... C 50,47%, H.6,16%, N 3,03%;
berechnet ... C 51,21%, H 6,10%, N 3,07%.
berechnet ... C 51,21%, H 6,10%, N 3,07%.
Auf Grund der Analyse besteht das Polymerisat aus 16,28 Molprozent N-Acetyläthylenimin und
83,72 Molprozent ,S-Propiolacton.
Beispiel 12
Das Verfahren von Beispiel 10 wird unter Verwendung von Acetonitril an Stelle von Toluol als
Lösungsmittel wiederholt. Es wird ein etwas viskoses weißes, festes Polymerisat in einer Menge von 0,322 g
erhalten. Im Ultrarotabsorptionsspektrum des Polymers zeigen sich Banden bei 1725 und 1180 cm-1, die
der Esterbindung entsprechen und außerdem einer verstärkten Absorption bei 1640 und 1540 cm"1,
die der erhöhten Dielektrizitätskonstante des bei der Copolymerisation verwendeten Lösungsmittels entsprechen.
Analyse:
Gefunden
berechnet
berechnet
C 50,81%, H 6,68%, N 4,23%;
C 51,68%, H 6,25%, N 4,30%.
C 51,68%, H 6,25%, N 4,30%.
Auf Grund der Analyse besteht das Polymerisat aus 23,06 Molprozent N-Acetylimin und 76,94 Molprozent
/S-Propiolacton.
0,72 g ,S-Propiolacton in 10 ml Toluol werden in
ein Polymerisationsrohr aus Glas gegeben, das mit wasserfreiem Stickstoff gründlich gespült worden
zo war. Danach werden unter Kühlen des Polymerisationsrohres im Trockeneis-Methanol-Bad 0,71 g
N-Äthyläthylenimin zugegeben. Hierauf wird das Polymerisationsrohr zugeschmolzen und bei 70° C
60 Stunden zur Polymerisation stehengelassen. Das Reaktionsprodukt wird mit Äthyläther gewaschen
und unter vermindertem Druck getrocknet. Es werden 0,963 g eines farblosen, durchsichtigen viskosen
Produktes erhalten, das in Äthylalkohol, Dimethylformamid, Aceton und Chloroform löslich ist. Die
reduzierte Viskosität dieses Produktes, gemessen in Dimethylformamid in einer Konzentration von
0,25 g/100 ml bei 350C, hat einen Wert von 0,119.
Analyse:
Gefunden
berechnet
berechnet
C 56,46%, H 8,77%, N 8,27%;
C 57,51%, H 8,59%, N 8,42%.
C 57,51%, H 8,59%, N 8,42%.
Auf Grund der Analyse besteht das Polymerisat aus 43,09 Molprozent N-Äthyläthylenimin und
56,91 Molprozent /S-Propiolacton.
Beispiel 14
Die Copolymerisation wird in gleicher Weise wie im Beispiel 13 durchgeführt, jedoch wird als Lösungsmittel
Äthylendichlorid verwendet. Es werden 0,339 g eines hellgelben, durchsichtigen, viskosen
Materials mit einer reduzierten Viskosität von 0,069 erhalten.
Analyse:
Gefunden
berechnet
berechnet
C 53,23%, H 9,80%, N 9,09%;
C 58,97%, H 9,26%, N 10,07%.
C 58,97%, H 9,26%, N 10,07%.
Auf Grund der Analyse besteht das Copolymerisat aus 51,46 Molprozent N-Äthyläthylenimin und
48,54 Molprozent /S-Propiolacton.
Beispiel 15
Das Verfahren von Beispiel 13 wird unter Verwendung von Acetonitril als Lösungsmittel wiederholt.
Es werden 0,220 g eines hellgelben viskosen Produktes mit einer reduzierten Viskosität von 0,031
erhalten. Im Ultrarotabsorptionsspektrum dieser Verbindung zeigen sich Banden bei 1725 und
1180 cm"1, die einer Esterbindung entsprechen, und
es tritt eine verstärkte Absorption bei 1585 cm"1
auf, die der erhöhten Dielektrizitätskonstante des zur Copolymerisation verwendeten Lösungsmittels entspricht.
Analyse:
Gefunden
berechnet
berechnet
C 53,90%, H 10,35%, N 9,94%; C 59,83%, H 9,85%, N 11,03%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Copolymerisat aus 56,35 Molprozent N-Äthyläthylenimin und
43,65 Molprozent ß-Propiolacton.
B e i s ρ i e 1 16
0,84 g α,α- Bis - (chlormethyl) -ß-propiolacton in
5 ml Toluol werden in ein Polymerisationsrohr aus Glas gegeben, das mit wasserfreiem Stickstoff gründlich
gespült worden war. Danach werden unter Kühlen des Rohres in einem Trockeneis-Methanol-Bad
0,22 g Äthylenimin zugegeben. Hierauf wird das Polymerisationsrohr zugeschmolzen und bei O0C
45 Stunden zur Polymerisation stehengelassen. Das Reaktionsprodukt wird in Methanol gelöst, in
Äthyläther ausgefällt und unter vermindertem Druck getrocknet. Es werden 0,13 g eines weißen festen viskosen
Polymers erhalten. Im Ultrarotabsorptionsspektrum dieses Polymers zeigen sich Banden bei
1730 und 1180 cm-1, die der Esterbindung entsprechen und Banden bei 1645 und 1530 cm"1, die der
sekundären Amidbindung entsprechen. Das Polymerisat hat einen Stickstoffgehalt von 6,75% (berechnet
N 6,75%). Auf Grund dieser Analyse besteht das Polymerisat aus 50,69 Molprozent Äthylenimin
und 49,31 Molprozent a,a-Bis-(chlormethyl)-/5-propiolacton.
Beispiel 17
Die Copolymerisation wird in gleicher Weise wie im Beispiel 16 durchgeführt, jedoch wird an Stelle
von Toluol Acetonitril als Lösungsmittel verwendet. Es werden 0,27 g eines weißen pulverigen Polymers
erhalten, das in Methanol, Dimethylformamid, Benzol, Chloroform und Aceton unlöslich ist. Das
Polymerisat schmilzt bei 225 bis 227°C. Dieser Schmelzpunkt ist niedriger als der des Polymers aus
a,a-Bis-(chlormethyl)-jS-propiolacton. Das Ultrarotabsorptionsspektrum
dieses Polymers gleicht dem des im Beispiel 12 hergestellten Polymers, jedoch zeigen sich neue Absorptionsbanden bei etwa
1600 und 1370 cm -1, die dem Anion einer Carboxylgruppe
entsprechen. Das Polymerisat hat einen Stickstoffgehalt von 8,28% (berechnet N 8,28%).
Auf Grund dieser Analyse hat das Polymerisat einen Gehalt von 57,27 Molprozent Äthylenimin und
42,73 Molprozent a,a-Bis-(chlormethyl)-^-propiolacton.
Beispiel 18
0,84 g α,α - Bis - (chlormethyl) - β - propiolacton in
5 ml Acetonitril werden in ein Polymerisationsrohr aus Glas gegeben, das mit wasserfreiem Stickstoff
sorgfaltig gespült worden war. Hierauf werden unter Kühlen des Polymerisationsrohrs im Trockeneis-Methanol-Bad
0,36 g N-Äthyläthylenimin zugegeben. Das Polymerisationsrohr wird dann zugeschmolzen
und bei 00C 35 Stunden stehengelassen. Das'Reaktionsprodukt
wird mit Äthyläther gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet. Es werden
0,794 g eines weißen pulverigen Polymers erhalten, das sich beim Erhitzen auf etwa 2740C schwarz
färbt und erweicht. Das Polymerisat ist in Methanol, Dimethylformamid, Benzol, Chloroform, Aceton,
Dimethylsulfoxyd, m-Cresol und Wasser unlöslich. Im Ultrarotabsorptionsspektrum des Polymers tritt
eine Bande bei 1585 cm"1 auf, die im Polymerisat von a,a-Bis-(chlormethyl)-^-propiolacton nicht gefunden
wird. Diese Bande zeigt sich jedoch im Copolymerisat aus ß-Propiolacton und N-Äthyläthylenimin,
wie es im Beispiel 17 hergestellt wird. Das Polymerisat hat einen Stickstoffgehalt von 1,14%.
(berechnet N 1,14%). Auf Grund der Analyse besteht das Polymerisat aus 12,74 Molprozent N-Äthyl-
ic äthylenimin und 87,26 Molprozent a,a-Bis(chlormethyl)-ß-propiolacton.
Beispiel 19
1,12 g α,α -Bis -(diphenyl) -β -propiolacton in 5 ml
Toluol werden in ein Polymerisationsrohr aus Glas gegeben, das mit wasserfreiem Stickstoff sorgfaltig
gespült worden war. Danach werden in das Polymerisationsrohr unter Kühlen in einem Trockeneis-Methanol-Bad
0,22 g Äthylenimin gegeben. Das Polymerisationsrohr wird hierauf zugeschmolzen und bei 7O0C 25 Stunden zur Polymerisation stehengelassen.
Das Reaktionsprodukt wird mit Äthyläther gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Es werden 0,628 g eines weißen festen Polymers erhalten. Das Polymerisat färbt sich beim Erhitzen
braun und schmilzt bei etwa 189°C. Es ist unlöslich in Methanol, Dimethylformamid und Aceton. Im
Ultrarotabsorptionsspektrum zeigt sich eine Bande bei 1720 cm^1, die der Esterbindung entspricht, und
eine Bande bei 1635 cm"1, die der Amidbindung entspricht.
Analyse:
Gefunden ... C 76.86%, H 6.61%, N 4,35%;
berechnet ... C 76,99%, H 6,25%, N 4,43%.
berechnet ... C 76,99%, H 6,25%, N 4,43%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Polymerisat aus 44,64 Molprozent Äthylenimin und 54,36 Molprozent
α, α - Bis - (diphenyl) - β -propiolacton.
Die Copolymerisation wird in gleicher Weise wie im Beispiel 19 durchgeführt, jedoch wird Acetonitril
an Stelle von Toluol als Lösungsmittel verwendet. Es werden 1,18 g eines hellgelben pulverigen PoIymers
mit einem Schmelzpunkt von 155 bis 156° C erhalten.
Analyse:
Gefunden ... C 74,38%, H 6.88%, N 5,05%;
berechnet ... C 76,42%, H 4,90%, N 5,19%.
berechnet ... C 76,42%, H 4,90%, N 5,19%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Copolymerisat aus 49,71 Molprozent Äthylenimin und
50,29 Molprozent a,a-Bis-(diphenyl)-^-propiolacton.
B e i s ρ i e 1 21
1,12 g a,a-Bis-(diphenyl)-^-propiolacton in 5 ml Acetonitril werden in ein Polymerisationsrohr aus
Glas gegeben, das mit wasserfreiem Stickstoff sorgfältig gespült worden war. Hierauf werden in das
Polymerisationsrohr unter Kühlen in einem Trockeneis-Methanol-Bad 0,36 gN-Äthyläthylenimin gegeben.
Das Polymerisationsrohr wird danach zugeschmolzen und bei 700C 35 Stunden zur Polymerisation stehengelassen.
Das Reaktionsprodukt wird mit Äthyläther gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Es werden 0,71 g eines weißen pulverigen Polymers erhalten. Dieses Polymerisat ist in Methanol,
Dimethylformamid, Benzol, Chloroform, Dimethyl-
609 590/389
sulfoxyd, m-Cresol und Wasser unlöslich und hat einen Schmelzpunkt von 220 bis 224° C.
Analyse:
Gefunden ... C 80,13%, H 5,99%, N 0,29%;
berechnet ... C 80,15%, H 5,50%, N 0,29%.
berechnet ... C 80,15%, H 5,50%, N 0,29%.
Auf Grund dieser Analyse besteht das Polymerisat aus 4,50 Molprozent N - Äthyläthylenimin und
95,50 Molprozent a,a-Bis-(diphenyl)-jS-propiolacton.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten durch Polymerisation von ß-Lactonen der allgemeinen FormelR2Ri-C-OR3C-R4
■COin der Ri und R2 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe und R3 und R4 jeweils ein Wasserstoffatom oder eineAlkyl-, Chlormethyl- oder Arylgruppe bedeuten, mit cyclischen Verbindungen in einem Molverhältnis von 1 : 20 bis 20 : 1 bei Temperaturen von —20 bis +200°C, gegebenenfalls in Gegenwart von sauren oder basischen Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als cyclische Verbindungen Äthylenimin oder Äthyleniminverbindungen der allgemeinen FormelR5Re CR7-C/N-R9R8in der R5, Re, R7 und Rs jeweils Wasserstoffatome oder eine Alkylgruppe und R9 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Acylgruppe bedeuten, verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 271 297.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
JP5967862 | 1962-12-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=13120077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES88907A Pending DE1221448B (de) | 1962-12-28 | 1963-12-27 | Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten |
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Country | Link |
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-
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- 1963-12-23 US US332840A patent/US3375231A/en not_active Expired - Lifetime
- 1963-12-27 DE DES88907A patent/DE1221448B/de active Pending
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
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Publication number | Publication date |
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