DE1176862B - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Formaldehyds oder Trioxans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Formaldehyds oder TrioxansInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 08 g
Deutsche Kl.: 39 c -19
Nummer: 1176 862
Aktenzeichen: F 37509 IVd/39 c
Anmeldetag: 3. August 1962
Auslegetag: 27. August 1964
Es ist bekannt, Formaldehyd nach zahlreichen Methoden in lineare Polymere unterschiedlicher
Kettenlänge zu überführen. Durch thermische Behandlung werden diese Polyoxymethylene aber leicht
und quantitativ in monomeren Formaldehyd aufgespalten.
Auch Trioxan, das cyclische Trimere des Formaldehyds, kann in Gegenwart von Katalysatoren, so
z. B. von sauren, kationisch wirksamen Katalysatoren und insbesondere von Lewis-Säuren zu linearen
Polyoxymethylenen polymerisiert werden, wobei jedoch diese Polymeren molekular uneinheitlich und auch
thermoinstabil sind. Eine beträchtliche Steigerung der Thermostabilität von Polyoxymethylenen kann durch
Modifizierung ihrer Endgruppen erzielt werden, wie bereits um 1930 von H. Staudinger durch Einführung
endständiger Acetylgruppen oder Methoxygruppen nachgewiesen wurde. Die Einführung von
endständigen Alkylgruppen gestaltet sich zwar präparativ schwieriger als die Acylierung, liefert aber
Produkte, die auf Grund ihrer reinen Polyacetalstruktur neben der erhöhten Thermostabilität auch eine
hervorragende Alkalirestistenz besitzen.
Trotz dieser Fortschritte zeigen derart modifizierte Polyoxymethylene eine für technische Anforderungen
zu geringe Thermostabilität, da Säuren und Sauerstoff eine Aufspaltung der Polyoxymethylenketten von der
Mitte her bewirken, welche wiederum einen totalen Abbau der betroffenen Moleküle zur Folge hat. Um
diesem Nachteil zu begegnen, wurden bereits zwei Wege aufgezeigt. Man kann im einen Fall den Einflüssen
von Sauerstoff und Säuren durch Einbringen von Zusatzstabilisatoren begegnen, die eine abbauverhindernde
Wirkung ausüben. Im anderen Fall werden aus Trioxan und cyclischen Äthern, Acetalen
und Lactonen Mischpolymerisate hergestellt, die nicht nur (— CH2O —)-Bauelemente, sondern in
geringem Umfang auch (— CH2 — CH2 — O —^Bauelemente
enthalten. Ein einmal eingetretener Kettenabbau kommt an einer solchen Äthylenoxydgruppe
zum Stillstand. In ihrem chemischen Verhalten gleichen derartige Produkte denen, die durch nachträgliche
Endgruppenalkylierung von Polyoxymethylen erhalten werden, d. h., ihre Anfälligkeit gegenüber Säureeinwirkung
und Oxydationseinflüssen ist unverändert groß.
Es wurde nun gefunden, daß man Copolymerisate des Formaldehyds oder Trioxans durch Polymerisation
von monomeren! Formaldehyd oder Trioxan mit cyclischen Verbindungen, gegebenenfalls unter Zusatz
von weiteren cyclischen sauerstofforganischen Verbindungen, mittels kationisch wirksamer Katalysatoren
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten
des Formaldehyds oder Trioxans
des Formaldehyds oder Trioxans
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Ernst-Ulrich Köcher,
Dr. Kuno Wagner,
Dr. Wolfgang von der Emden, Leverkusen,
Dr. Gerhard Dankert, Köln-Flittard
herstellen kann, indem man als cyclische Verbindung 0,5 bis 50 Molprozent einer cyclischen thioorganischen
Verbindung der allgemeinen Formel
C (X)n
verwendet, in der R Wasserstoffatome, niedere Alkylreste
oder niedere Halogenalkylreste,X einenMethylen-, Methylenäther-, oder Methylenthioätherrest und η eine
ganze Zahl von 0 bis 3 bedeuten, wobei das Ringsystem neben — C — C-Bindungen nur — C — S-
oder — C — O-Bindungen enthält.
Für den Fall, daß X eine — CH2-Gruppe darstellt,
bedeutet hierin η bevorzugterweise eine ganze Zahl von 0 bis 2, und für den Fall, daß X = — CH2 — S —
oder — CH2 — O— darstellt, steht η vorzugsweise
für 0 oder 1. Danach umfaßt die vorstehende Formel Verbindungen aus der Gruppe der cyclischen Thioäther,
Thioacetale, Dithioacetale, Thioketale und Dithioketale. Im einzelnen werden folgende Verbindungen
genannt, die der obigen allgemeinen Formel entsprechen: cyclische Thioäther wie Äthylensulfid,
Propylensulfid und Butylensulfid, Tetrahydrothiophen,
409 658/498
3 4
1,3-Oxthiolan, 2-Methyl-l,3-oxthiolan, 1,3-Dithiolan zur Anwendung: Benzol, Toluol, Hexan, Heptan,
und 2-Methyl-l,3-dithiolan. Cyclohexan, Testbenzin und chlorierte Kohlenwasser-
DieMengederzugesetztencyclischen, thioorganischen stoffe.
Verbindungen liegt im Bereich von 0,5 bis 50 Mol- Die Copolymerisate erleiden beim Erhitzen ein-
prozent, bezogen auf den eingesetzten Formaldehyd, 5 malig einen gewissen Abbau, bevor sie ihre maximale
so daß die erhaltenen Copolymeren neben den Oxy- Beständigkeit erreichen. Diese Abbaureaktion kann
methylengruppen 0,5 bis 50 Molprozent der den ein- durch Erhitzen des rohen Polymerisats in inerten
gesetztenthioorganischenVerbindungenentsprechenden Lösungsmitteln, aber auch in Alkoholen, die mit dem
Gruppen enthalten. So entstehen bei der Verwendung abgebauten Formaldehyd Halbacetale bilden, in
von Propylensulfid io bekannter Weise beschleunigt werden. Zur Förderung
dieser Reaktion werden zweckmäßigerweise organische
3 oder anorganische Basen hinzugefügt, die gleichzeitig
den Polymerisationskatalysator zerstören.
— S — CH — CH2-Gruppen £>ie erhaltenen Copolymerisate schmelzen im Bereich
und beim 1,3-Oxthiolan l5 von Raumtemperatur bis 178DC, ohne sich zu ver-
r färben. Dabei hängt der Schmelzpunkt in erster Linie
S-CH2- CH2 — O — CHjä-Crruppen. yom Anteil jer Comonomer-Bausteine (der Schwefelverbindung)
im Polymerisat ab. Je geringer deren
Als kationisch wirksame Katalysatoren kommen Anteil ist, um so höher ist der Schmelzpunkt. Der
neben starken Säuren wie H2SO4, HClO4 oder Alkan- 20 Einfluß des durchschnittlichen Molgewichts auf den
sulfonsäuren und p-Toluolsulfonsäure besonders solche Schmelzpunkt ist demgegenüber von geringerer BeVerbindungen
in Frage, die als Lewis-Säuren be- deutung.
zeichnet werden, wie z. B. Bortrifluorid, Bortrichlorid, Je nach dem angestrebten Verwendungszweck
Aluminiumtrichlorid, Eisen(III)-chlorid, Antimon- können Copolymere von unterschiedlichem MoI-pentachlorid,
Titantetrachlorid und Zinntetrachlorid 25 gewichtsbereich hergestellt werden. Für eine Versowie
die Fluoride der genannten Metalle oder auch Wendung als thermoplastisches Material zur Herdie
Anlagerungsverbindungen der Bortrihalogenide, stellung von Formkörpern nach den Spritzgußinsbesondere
des Bortrifluorids mit Äthern, Carbon- verfahren oder von Fasern nach dem Schmelz- oder
säureestern, Carbonsäureanhydriden, Aminen, Nitrilen dem Trockenspinnverfahren eignen sich hochmole-
und Mono-oder Dicarbonsäureamiden, ferner halogen- 3° kulare Copolymere, deren reduzierte Viskosität im Behaltige
metallorganische Verbindungen des Alu- reich von etwa 0,4 bis 2,0 liegt, gemessen bei 15O0C in
miniums und des Zinns und Oxoniumsalze von Lewis- einer 0,5%igen Butyrolactonlösung. Für die Her-Säuren,
wie etwa Triäthyloxonium-fluoborat. Fluo- stellung solcher Copolymerisate beträgt die Menge
borate von Aryldiazoniumverbindungen, welche bei der eingesetzten thioorganischen Verbindung vorzugserhöhter
Temperatur unter Stickstoffabspaltung in 35 weise 0,5 bis 25 Molprozent, bezogen auf eingesetzten
Arylkationen übergehen, eignen sich gleichfalls. Die Formaldehyd (als CH2O gerechnet). Diesen PolyKatalysatoren
werden in Mengen von 0,001 bis merisaten können z. B. Lichtstabilisatoren, Farbstoffe,
1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des ein- Pigmente, Füllstoffe oder Weichmacher zugesetzt
gesetzten Formaldehyds, dem Polymerisationsmedium werden.
zugesetzt. 40 Sollen die Copolymerisate als Zwischenprodukte
Der Formaldehyd kann in monomerer Form, z. B. oder Hilfsstoffe auf dem Kunststoffsektor eingesetzt
flüssig oder gelöst, in inerten organischen Solventien werden, so können auch niedrigere Molgewichte bis
wie Äther, Methylenchlorid, η-Hexan, Benzol, Cyclo- herab zu etwa 500 erwünscht sein. Hierbei kommen
hexan oder Toluol eingesetzt werden, oder es kann auch höhere Anteile des schwefelhaltigen Comono-
Trioxan verwendet werden. Die Wahl der jeweils 45 meren bis zu etwa 50 Molprozent, bezogen auf
günstigsten Verbindungen und Kombinationen sowie monomeren Formaldehyd, zum Einsatz. Die er-
die Anforderungen an den Reinheitsgrad hängen haltenen Copolymerisate können in diesem Fall bei
ebenso wie die optimalen Mengenverhältnisse sehr Raumtemperatur eine ölige oder harzartige Konsistenz
weitgehend von dem zu erzielenden Molgewichtsbereich haben. Mit zunehmendem Formaldehydanteil nimmt
der Mischpolymerisate und ihrem Verwendungszweck 50 die Kristallinität der Copolymerisate zu, und der
ab. Schmelzpunkt steigt an.
"Wird Trioxan verwendet, so wird die Copoly- Es ist weiterhin möglich, durch zusätzliche Vermerisation
vorzugsweise als Polymerisation in Masse wendung weiterer Comonomeren, als welche beidurchgeführt,
die innerhalb kurzer Zeit und mit fast spielsweise kationisch polymerisierbare cyclische sauerquantitativer Ausbeute verläuft. Hierbei wird der 55 stofforganische Verbindungen in Betracht kommen,
Katalysator mit dem Trioxan zusammengeschmolzen die Eigenschaften der Copolymerisate noch weiter
und gleichzeitig das Comonomere zugesetzt oder auch zu modifizieren. Als Beispiele hierfür seien Epoxyzunächst
das Trioxan mit dem Comonomeren zu- verbindungen wie Äthylenoxyd oder Propylenoxyd,
sammengeschmolzen und dann der Katalysator, cyclische Acetale wie 1,3-Dioxolan oder Diäthylengegebenenfalls
in einem inerten Lösungsmittel, zu- 60 glykolformal genannt.
gefügt.DiePolymerisationkannaberauchinSuspension Die verfahrensgemäß hergestellten Copolymeren
in einer organischen Flüssigkeit, in welcher Trioxan zeigen eine bessere Thermostabilität als die nach be-
nur beschränkt löslich ist, ausgeführt werden. Für eine kannten Verfahren erhaltenen Copolymerisate des
solche Ausführungsform eignen sich beispielsweise Trioxans mit cyclischen Äthern oder Acetalen.
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit mehr als 6 Kohlen- 65 Außerdem ist ein deutlicher Unterschied in der
Stoffatomen oder deren Gemische. Thermostabilität der verfahrensgemäß hergestellten
Wird die Polymerisation als Lösungspolymerisation Copolymeren gegenüber den bekannten Copolymeren
durchgeführt, so kommen folgende Lösungsmittel vorhanden, wenn die Copolymeren in bekannter
Weise einer kurzen thermischen oder chemischen Behandlung unterworfen werden, in deren Verlauf
geringe instabile Anteile abgebaut werden.
So zeigt beispielsweise das nach der USA.-Patentschrift 2 037 352 hergestellte Copolymerisat (Beispiel 8)
einen Gewichtsverluft von 13,2 % bei 2stündigem Erhitzen auf 2220C. Demgegenüber verliert das
erfindungsgemäß nach Beispiel 13 hergestellte Produkt nur 7 Gewichtsprozent.
Die höhere thermische Beständigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate gegenüber den
aus der USA.-Patentschrift 3 027 352 bekannten Produkten sei an folgender Gegenüberstellung (vgl.
Tabelle) aufgezeigt:
Probe | ψ vor dem Schmelzen |
T1I nach dem Schmelzen |
Eigenschaften |
MischpolymerisatTrioxan-Oxthiolan (1,5 % Oxthiolan) Mischpolymerisat Trioxan-Dioxolan (1,5 % Dioxolan) (USA.-Patentschrift 3 027 352) |
0,61 0,64 |
0,54 0,29 |
fadenziehend, biegsam, keine Sprödigkeit spröde, keine Festigkeit, nicht fadenziehend |
Während ein Mischpolymerisat aus Trioxan und Dioxolan mit einer inneren Viskosität von 0,61, gemessen
in Butyrolacton bei 1500C in 0,5%iger Lösung,
beim Aufschmelzen unter Lufteinwirkung bei 2000C
während einer Erhitzungsdauer von 2 Minuten in eine dünnflüssige Schmelze übergeht, die nach dem
Erkalten eine spröde und leicht brüchige Folie ergibt (vgl. Viskositätsabfall, Tabelle), ergibt das erfindungsgemäß
hergestellte Mischpolymerisat aus Trioxan und Oxthiolan nach der gleichen Behandlungsweise eine
innere Viskosität von 0,54. Die dabei erhaltene Folie
ao ist zäh, biegsam und elastisch.
Die folgenden Versuche wurden unter identischen Bedingungen ausgeführt. Wie die gegenübergestellten
Versuchsergebnisse zeigen, ist die stabilisierende Wirkung von Oxthiolan als Comonomeres der Trioxanpolymerisation
etwa doppelt so groß wie die Wirkung des Dioxolans.
Thermische Beständigkeit
Probe
Ausbeute nach Behandlung mit
methanolischem NaOH
methanolischem NaOH
Thermostabilität bei 222'
nach 120 Minuten Gewichtsverlust je Minute
Restsubstanz
Mischpolymerisat Trioxan und 1,25% Oxthiolan ... Mischpolymerisat Trioxan und 1,25 % Dioxolan
Die folgende Gegenüberstellung zeigt die Vorteile der erfindungsgemäß unter Verwendung von monomerem
Formaldehyd erhaltenen Copolymerisate gegenüber denen der USA.-Patentschrift 3 027 352.
80%
61,5%
61,5%
0,09% 0,15%
71% ■52%
Ansatz
Verfahren nach der
USA.-Patentschrift
3 027 352,
23,75 g Trioxan
1,25 ml Äthylenoxyd
0,1 ml BFs-Ätherat
1,25 ml Äthylenoxyd
0,1 ml BFs-Ätherat
25 g Cyclohexan ....
Rohausbeute
4,5 g
Ausbeute
nach Alkaliabbau
2,2 g 20 Gewichtsteile Trioxan und 20 Gewichtsteile Oxthiolan werden zusammengeschmolzen und bei
6O0C mit 0,2 Gewichtsteilen Borfluoridätherat (als
10%ige Lösung in Äther) versetzt und 4 Stunden auf 8O0C erhitzt. Nach einer Stunde zeigte die Schmelze
eine starke Viskositätszunahme. Beim Erkalten wurde das Gemisch trüb. Das Copolymerisat wurde anschließend
mit der fünffachen Menge 2%iger methanolischer Natronlauge unter Rühren gekocht,
dekantiert, dreimal mit Methanol gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 22 Gewichtsteile, Schmelzpunkt
420C.
0,414
Verfahren nach der
Erfindung*):
23,75 g CH2O
1,25 g Äthylensulfid
0,1 ml BF3-Ätherat
75 g Äthylenchlorid 6 g 1,8 g 3,34
Erfindung*):
23,75 g CH2O
1,25 g Äthylensulfid
0,1 ml BF3-Ätherat
75 g Äthylenchlorid 6 g 1,8 g 3,34
*) Dieser Versuch wurde in größerer Verdünnung ausgeführt als der Vergleich, da höhere Konzentrationen bei der
Polymerisation von monomeren! CH2O nicht erzielbar sind.
Die Verwendung von Äthylenchlorid als Lösungsmittel an Stelle von Cyclohexan im Vergleich war wegen des besseren
Lösungsvermögens für CH2O erforderlich.
Der Vergleich zeigt, daß nach der Erfindung ein Copolymerisat von überraschend hohem Molgewicht
bei geringfügig verminderter Ausbeute erhalten wird.
18 Gewichtsteile Trioxan wurden auf 70° C erwärmt
und mit einer Mischung aus 0,06 Gewichtsteilen Borfluoridätherat und 0,66 Gewichtsteilen Oxthiolan versetzt.
Das Gemisch zeigte nach 20 Minuten eine Trübung und war nach etwa 2 Stunden zu einem
dicken Brei erstarrt, der noch 5 Stunden auf 60° C nacherhitzt wurde. Der entstandene Block wurde
zerkleinert und mit 2%iger methanolischer Natronlauge 10 Stunden unter Rühren am Rückfluß gekocht.
Nach dieser Behandlung blieben 60 % der theoretischen
Menge des Copolymerisats zurück, das nach dem Schmelzen thermostabil blieb. Schmelzpunkt 149 bis
1530C.
7 8
B e i s η i e 1 3 setzt s°f°rt enl- Nach 3 Stunden wird die Reaktions
mischung auf Raumtemperatur erwärmt, das weiße
Wie im Beispiel 2 werden 19 Gewichtsteile Trioxan Polymerisat abgesaugt, mit n/lOmethanolischerNatron-
und 1 Gewichtsteil Oxthiolan mit 0,06 Gewichtsteilen lauge ausgerührt und anschließend mit Wasser und
Borfluoridätherat copolymerisiert. Die Polymerisation 5 Aceton gewaschen und bei 40° C im Vakuum getrocknet,
war bereits nach 10 Minuten beendet. Nach Auf- Ausbeute: 8,9 Gewichtsteile. Das getrocknete PoIyarbeitung
wie im Beispiel 2 wurden 13,5 Gewichtsteile merisat wird mit 100 Volumteilen Methanol und
thermostabiles Copolymerisat vom Schmelzpunkt 1 Volumteil N-Dimethylbenzylamin 3 Stunden unter
164 bis 1670C gewonnen, das eine innere Viskosität Rückfluß gekocht, abfiltriert und mit Methanol und
von 0,28, gemessen in Butyrolacton bei 1500C, besaß. io Aceton gewaschen und getrocknet. Durch 10 Minuten
. . langes Erhitzen auf 18O0C wird das Mischpolymerisat
B e ι s ρ ι e 1 4 jn bek;annter Weise einer thermischen Nachbehandlung
Wie im Beispiel 2 wurden 39,5 Gewichtsteile Trioxan unterworfen, und man erhält 4,5 Gewichtsteile eines
und 1 Gewichtsteile Oxthiolan in Gegenwart von thermostabilen, hochmolekularen Polyoxymethylene,
0,6 Volumteilen einer lOgewichtsprozentigen Lösung 15 das frei von Halbacetalendgruppen ist und eine innere
von Borfluoridätherat in Äther mischpolymerisiert Viskosität von 0,21 besitzt (Messung in Butyrolacton
und nachbehandelt. Es wurden 30,5 Gewichtsteile bei 15O0C in 0,5%iger Lösung.)
thermostabiles Copolymerisat gewonnen, dessen . .
Schmelzpunkt bei 169 bis 1720C lag und dessen Beispiel»
innere Viskosität 0,53 betrug, gemessen in 0,5%iger 20 25 Gewichtsteile p-Formaldehyd mit einem Wasser-Lösung
in Butyrolacton bei 15O0C. gehalt von 2% werden in bekannter Weise thermisch
Die Verwendung von Triäthyloxonium-fluoborat zersetzt und die erhaltenen Formaldehyddämpfe durch
an Stelle von Borfluorid bei äquivalentem Mengen- ein 50 cm langes Glasrohr (Durchmesser 1,5 cm)
verhältnis führte zum selben Ergebnis. geleitet und durch Vorpolymerisation gereinigt, so daß
. . 25 der Wassergehalt der Formaldehyddämpfe nur noch B e 1 s ρ 1 e 1 5 0,7 bis 0,9 % beträgt. Die so gereinigten Formaldehyd-Beispiel
4 wurde wiederholt, jedoch wurden zu- dämpfe werden bei Raumtemperatur in 500 Volumsätzlich
40 Volumteile einer wasserfreien hydrierten teile Methylenchlorid eingeleitet, das 10 Gewichtsteile
Kohlenwasserstofffraktion vom Siedebereich 230 bis 1,3-Oxthiolan als Mischpolymerisationskomponente
32O0C verwendet. Das Gemisch wurde lebhaft gerührt, 30 und 0,5 Gewichtsteile eines Zinn(II)-salzes der
so daß zunächst eine Emulsion entstand, die mit 2-Äthylcapronsäure sowie 0,5 Volumteile Bortrifluoridfortschreitender
Polymerisation in eine Suspension ätherat als Katalysatoren enthält. Das erhaltene Mischüberging.
Die Polymerisation war bei 70° C nach polymerisat wird nach 3 Stunden abfiltriert, mit
4 Stunden beendet, das Colpolymerisat wurde ab- n/lOmethanolischer Natronlauge und anschließend
gesaugtundmitmethanolischer Natronlauge lOStunden 35 mit Methanol und Aceton gewaschen und bei 4O0C
gekocht. Das Material besaß die gleichen Eigenschaften im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 10 Gewichtsteile.
wie das im Beispiel 4 erhaltene. Das Polymerisat wird mit 100 Volumteilen n/50me-.
■ λ f. thanolischer Natronlauge 3 Stunden unter Rückfluß
Beispiel 6 gekocht, filtriert, gewaschen und getrocknet und
39,5 Gewichtsteile Trioxan und 0,5 Gewichtsteile 40 anschließend in bekannter Weise einer thermischen
Propylensulfid wurden in Gegenwart von 0,3 Volum- Nachbehandlung durch 10 Minuten langes Erhitzen
teilen einer 10°/0igen ätherischen Lösung von Bor- auf 1800C unterworfen. Man erhält 5,5 Gewichtsteile
fluoridätherat bei 750C innerhalb von 4 V2 Stunden eines thermostabilen Mischpolymerisates, das praktisch
zur Polymerisation gebracht. Nach Aufarbeitung wie frei von Halbacetalendgruppen ist und eine innere
im Beispiel 2 wurden 16 Gewichtsteile eines thermo- 45 Viskosität von 0,15 auf weist (gemessen in Butyrolacton
stabilen Copolymerisats vom Schmelzpunkt 162 bis bei 1500C in 0,5%iger Lösung).
163 0C erhalten, dessen innere Viskosität 0,21 betrug, . .
gemessen in Butyrolacton bei 150° C. B e 1 s ρ 1 e 1 9
. 50 Gewichtsteile Trioxan und 0,33 Gewichtsteile
Beispiel 7 5o Butylensulfid werden auf 7O0C erwärmt und mit
15 Gewichtsteile eines höhermolekularen Polyoxy- 0,5 Gewichtsteilen__ einer 10°/0igen Lösung von Bormethylens
mit einer inneren Viskosität von 0,25 fluoridätherat in Äther versetzt. Die Mischung trübt
(gemessen in Butyrolacton bei 1500C in 0,5%iger sich in wenigen Minuten und ist nach 30 Minuten fest.
Lösung) in bekannter Weise thermisch zersetzt und die Es wird noch 4 Stunden nacherhitzt bei 7O0C. Der
erhaltenen Formaldehyddämpfe durch drei U-Rohre 55 entstandene Block wird zerkleinert. Ausbeute: 46 Gegeleitet,
die auf —15°C gekühlt werden. Hierbei wichtsteile eines Polymerisats der inneren Viskosität
wird der bereits relativ wasserfreie Formaldehyd 0,35, gemessen in Butyrolacton bei 1500C. Ein Teil
von Spuren Wasser, Ameisensäure und weiteren des Produkts wird 3 Stunden mit SüjQ\gtva wäßrigem
Zersetzungsprodukten aus der thermischen Zersetzung Ammoniak in bekannter Weise unter Rühren am
durch Vorpolymerisation gereinigt, so daß er ohne 60 Rückfluß gekocht, gewaschen und getrocknet; mißt
nennenswerte Polymerisation in Äther bei —60°C man davon die Thermostabilität bei 22O0C, so findet
verflüssigt werden kann. Die hochgereinigten Form- man 42% Rest nach 2 Stunden,
aldehyddämpfe werden in einer Menge von 10 Ge- . .
wichtsteilen in 80Volumteilen wasserfreiem Äther Beispiel 10
Äther bei—60°C kondensiert. Anschließend wird die 65 Verwendet man wie im Beispiel 9 1 Gewichtsteil
ätherische Lösung unter gutem Rühren mit 4 Volum- Butylensulfid, so erhält man 46 Gewichtsteile eines
teilen 1,3-Oxthiolan und schließlich mit 0,3 Volum- Polymerisates mit wesentlich besserer Thermostabilität.
teilen Bortrifluorid-ätherat versetzt. Die Polymerisation Wird es wie oben mit Ammoniak behandelt und dann
bei 22O0C gehalten, so findet man nach 2 Stunden
76% Rest.
50 Gewichtsteile Trioxan und 1 Gewichtsteil Oxthiolan werden bei 650C mit 0,2 Gewichtsteilen des
Adduktes von Bortrifluorid an Dimethylformamid versetzt. Nach 10 Minuten trübt sich die Mischung,
wird schnell viskoser und ist nach 30 Minuten zu einem harten Block durchreagiert. Nach Zerkleinern und
Waschen mit Methylenchlorid erhält man 43 Gewichtsteile eines Polymerisates der inneren Viskosität
r\i = 0,27, gemessen in Butyrolacton bei 15O0C in
0,5%iger Lösung.
54 Gewichtsteile Trioxan und 0,2 Gewichtsteile Oxthiolan werden bei 7O0C mit 0,5 Volumteilen einer
lgewichtsprozentigen Lösung von Borfluoridätherat in Äther versetzt und 12 Stunden bei 7O0C gehalten. ao
Der erhaltene Block wird zerkleinert und mit Methylenchlorid gewaschen. Man erhält 51 Gewichtsteile eines
Mischpolymerisats vom Schmelzpunkt 181 bis 183 0C
und der inneren Viskosität ψ = 0,89, gemessen in 0,5%iger Lösung in Butyrolacton bei 150° C. Nach der
Behandlung mit 5%iger wäßriger Natronlauge unter 3stündigem Rühren bleiben 76 % zurück.
500 Gewichtsteile Trioxan und 6 Gewichtsteile Oxthiolan werden bei 700C in 500 Volumteilen Heptamethylnonan
durch lebhaftes Rühren emulgiert. Es wird mit 0,25 Volumteilen Borfluorid-Ätherat versetzt.
Nach 10 Minuten wird die Emulsion trübe und geht in eine Suspension über. Nach 5 Stunden wird abgesaugt.
Man isoliert 432 Gewichtsteile eines Polymerisats der inneren Viskosität ψ = 0,85, gemessen
in einer 0,5gewichtsprozentigen Lösungin Butyrolacton bei 1500C. Wird dieses Produkt in einer lOgewichtsprozentigen
Lösung von N-Methyl-diäthanolamin in Wasser in bekannter Weise 5 Stunden unter Rühren
am Rückfluß gehalten, so nimmt sein Gewicht um 11% ab· Das abgebaute Polymere hat die innere
Viskosität ψ = 0,87, gemessen in 0,5%iger Lösung in
Butyrolacton bei 1500C. Mißt man die Thermostabilität bei 22O0C, so findet man nach 2 Stunden
noch 93 % der eingesetzten Menge.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Formaldehyds oder Trioxans durch Polymerisation von monomerem Formaldehyd oder Trioxan mit cyclischen Verbindungen, gegebenenfalls unter Zusatz von weiteren cyclischen sauerstofforganischen Verbindungen, mittels kationisch wirksamer Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als cyclische Verbindung 0,5 bis 50 Molprozent einer cyclischen thioorganischen Verbindung der allgemeinenFormelR'verwendet, in der R Wasserstoffatome, niedere Alkylreste oder niedere Halogenalkylreste, X einen Methylen-, Methylenäther- oder Methylenthioätherrest und η eine ganze Zahl von 0 bis 3 bedeutet, wobei das Ringsystem neben — C — C-Bindungen nur — C — S- oder — C — O-Bindungen enthält.In Betracht gezogene Druckschriften:
ÜSA.-Patentschrift Nr. 3 027 352.409 658/498 8.64 © Bundesdruckerei Berlin
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