DE1231010B - Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des TrioxansInfo
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DEUTSCHES
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C08g
Deutsche Kl.: 39 c-19
1231010
F44106IVd/39c 1. Oktober 1964 22. Dezember 1966
F44106IVd/39c 1. Oktober 1964 22. Dezember 1966
Es ist bekannt, daß man hochmolekulare Polymerisate mit wiederkehrenden Oxymethyleneinheiten
durch Polymerisation von Formaldehyd oder durch Polymerisation von Trioxan darstellen kann. Die so
gewonnenen Polymerisate enthalten instabile HaIbformalendgruppen, was zur Folge hat, daß bei einer
thermischen Beanspruchung diese Polymerisate unter weitgehender Rückbildung von Formaldehyd abgebaut
werden. Es ist weiterhin bekannt, durch Copolymerisation von Trioxan mit gesättigten cyclischen Acetalen
oder Äthern Copolymerisate darzustellen. Durch den Einbau eines cyclischen Acetals, beispielsweise durch
den Einbau von Glykolformal, wird erreicht, daß bei thermischer Beanspruchung der resultierenden Polymerisate
ein Abbau vom Kettenende nur bis zur ersten Comonomereneinheit erfolgt. Auf diese Weise
ist es möglich, z. B. auf Basis Trioxan—Glykolformal
Copolymerisate herzustellen, die nach Abbau der instabilen Anteile insbesondere für die Spritzgußverarbeitung
geeignet sind.
Ferner wurde bereits vorgeschlagen, Copolymerisate auf der Basis Trioxan, cyclisches Acetal, beispielsweise
Glykolformal, oder cyclischer Äther, beispielsweise Äthylenoxyd, und bifunktioneller cyclischer Äther,
wie z. B. Diglycidyläther aliphatischer Diole, herzustellen, die nach dem Abbau der instabilen Anteile
durch die verzweigende und vernetzende Wirkung des bifunktionellen Comonomeren neuartige Produkte ergeben,
die für die Extrusions- bzw. Extrusionsblasverarbeitung besonders geeignet sind.
Es wurde nun gefunden, daß man Copolymerisate des Trioxans durch Polymerisation von a) 98,89 bis
89,0 Gewichtsprozent Trioxan, b) 1 bis 10 Gewichtsprozent eines cyclischen Äthers der allgemeinen
Formel
R,
R1-C- O
Ri — C — (R3)»
in der R1 und R2 ein Wasserstoffatom, einen gegebenenfalls
halogensubstituierten niederen Alkylrest, R3 einen gegebenenfalls durch einen niederen Alkyl-
oder Halogenalkylrest substituierten Methylen- oder Oxymethylenrest und η eine Zahl im Wert von 0 bis 3
bedeutet, und c) 0,01 bis 1 Gewichtsprozent eines Diglycidyläthers, bezogen auf das Gewicht des
Gesamtgemisches in Gegenwart von- kationisch wirk-
Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten des Trioxans
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Edgar Fischer, Frankfurt/M.- Schwanheim;
Dipl.-Chem. Dr. Claus Schott, Hofheim (Taunus)
samen Katalysatoren bei Temperaturen von —50 bis -\-100°C, vorteilhaft herstellen kann, wenn man als
Diglycidyläther solche, die sich von aliphatischen ungesättigten zweiwertigen Alkoholen mit 4 bis
8 Kohlenstoffatomen ableiten, verwendet.
Geeignete cyclische Äther sind beispielsweise Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Epichlorhydrin, Glykolformal,
Diglykolformal und 4-Chlormethyldioxolan.
Als Diglycidyläther ungesättigter aliphatischer Diole, wobei das Diol linear oder verzweigt sein kann und
4 bis 8 Kohlenstoffatome besitzen kann, werden vorzugsweise Buten-2-diol-1,4-diglycidyläther oder
Hexen-3-diol-2,5-diglycidyläther verwendet. Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn man Butin-2-diol-1,4-diglycidyläther
verwendet.
Bei Copolymeren dieses Typs ist es möglich, unter Verwendung erheblich geringerer Mengen an Termonomeren
die für die Verarbeitung wichtige Viskoelastizität zu erreichen, da die ungesättigten Gruppen
an der Polymerisationsreaktion teilnehmen und damit die Produkteigenschaften beeinflussen. Die Viskoelastizität
drückt sich im Verhältnis der Schmelzindizes /20/4 (nach ASTM-D 1238-52-T) aus.
Unter Einhaltung der obengenannten prozentualen Mengenverhältnisse der Monomeren kann die Polymerisation
nach den bisher üblichen Methoden erfolgen, d. h. in Substanz, in Lösung oder in Suspension.
Als Lösungsmittel können vorzugsweise indifferente aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe,
Halogenkohlenwasserstoffe oder Äther verwendet werden. Besonders glatt verläuft die Polymerisation
in Substanz. Die Polymerisation wird je nach verwendetem Lösungsmittel bei —50 bis +1000C
ausgeführt.
609 748/412
Claims (1)
- Als Katalysatoren können Substanzen verwendet Körnung gemahlen und dann mit einem Feststoffwerden, die eine kationische Polymerisation auszulösen gehalt von 20°/0 heterogen bei 1410C und 3,4 atü vermögen, wie z. B. anorganische und organische 45 Minuten hydrolysiert. Anschließend wird geSäuren, Säurehalogenide und insbesondere Lewis- waschen und getrocknet.Säuren (Definition der Lewis-Säuren s. K ο r t ü m, 5 Der Schmelzindex nach ASTM-D 1238-52 T be-Lehrbuch der Elektrochemie, Wiesbaden, 1948, S. 300 trägt Z2 = 1,0.bis 301). Von letzteren sind Borfluorid und seine Der Gewichtsverlust des stabilisierten Produktes Komplexe, z. B. Borfluoridätherate, sehr gut geeignet. (10 mg Dicyandiamid und 35 mg 2,2-Methylen-bis-Besonders brauchbar sind Diazoniumfluorborate. methyl-6-tert.-butylphenol auf 5 g Polymerisat) be-Grundsätzlich können aber alle bekannten kationischen io trägt 0,017 °/0 pro Minute bei einer 45minutigen BeKatalysatoren verwendet werden. handlung unter einer Luftatmosphäre bei 230° C.Die Konzentration der Katalysatoren kann inweiten Grenzen schwanken. Sie wird bestimmt von Beispiel2
der Art des Katalysators und von der Höhe desMolekulargewichtes, die das Polymere haben soll. 15 100 g flüssiges Trioxan, 6 g Diglykolformal und Sie kann zwischen 0,0001 und 1 Gewichtsprozent, 0,05 cm3 Hexen-3-diol-2,5-diglycidyläther werden in bezogen auf die Monomerenmischung, liegen. Vor- ein vorgewärmtes Schraubglas gegeben und gut verzugsweise werden 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent mischt. Dann werden 10 mg p-Nitrophenyldiazonium-Katalysator verwendet. fluorborat zugegeben. Das Schraubglas wird ver-Da die Katalysatoren dazu neigen, das Polymere 20 schlossen und in ein Wasserbad von 70° C gebracht,zu zersetzen, empfiehlt es sich, sie direkt nach Ablauf Nach etwa 5 Minuten zeigt sich die beginnendeder Polymerisation unwirksam zu machen, z. B. mit Polymerisation durch Trübung an. Nach etwa einerAmmoniak oder mit methanolischen bzw. acetonischen Stunde ist die Polymerisation beendet, worauf dasAminlösungen. Glas zerschlagen und das Produkt zerkleinert wird.Die Entfernung von instabilen Halbacetalend- 25 Anschließend wird es mit Methanol in Gegenwart von gruppen kann in bekannter Weise wie bei anderen 1 °/0 Triäthanolamin ausgekocht. Der Umsatz betrug Mischpolymerisaten erfolgen; zweckmäßig ist die 79 °/o, auf das Monomerengemisch bezogen.
Aufschlämmung des Polymeren in wäßrigem Ammo- Das Polymerisat wird nun der homogenen Hydroniak bei Temperaturen von 100 bis 200° C, wobei lyse unterworfen, wozu es in 11 Benzylalkohol, der auch Quellmittel wie Methanol oder n-Propanol zu- 30 l°/0 Triäthanolamin enthält, bei 150° C gelöst und gegen sein können, oder das Auflösen des Polymeren */2 Stunde bei dieser Temperatur gerührt wird. Nach in einem alkalisch reagierenden Medium bei Tem- dem Abkühlen wird mit Methanol ausgefällt, abperaturen über 100° C mit anschließendem Wieder- gesaugt und nochmals 1J2 Stunde mit Methanol ausausfällen. Als Lösungsmittel sind z. B. Benzylalkohol, gekocht. Schließlich wird abgesaugt, dreimal mit Äthylenglykolmonoäthyläther oder ein Gemisch aus 35 Methanol gewaschen und getrocknet.
6O°/o Methanol und 40% Wasser geeignet, als alka- Der Schmelzindex beträgt Z2 = 0,4.
lisch reagierende Verbindungen Ammoniak und aliphatische Amine. Beispiel 3Die Stabilisierung des Polymeren gegen den Einflußvon Wärme, Licht und Sauerstoff kann wie bei den 40 In eine mit Stickstoff gespülte Edelstahlform wirdanderen Trioxan-Co- bzw. Terpolymerisaten erfolgen. ein Gemisch aus 1000 g frisch destilliertem Trioxan,Als Wärmestabilisatoren smd ζ. B. Polyamide, Amide 20 g Äthylenoxyd und 0,1 g Butin-2-diol-l,4-diglycidyl-mehrbasischer Carbonsäuren, Amidine und Harn- äther, dem zuvor 100 mg p-Nitrophenyldiazonium-stoffverbindungen geeignet, als Oxydationsstabilisa.- fluorborat zugegeben wurde, gegossen. Die Formtoren Phenole, insbesondere Bisphenole und aromati- 45 befindet sich in einem Wasserbad von 70° C. Dersehe Amine. oc-Oxybenzophenonderivate eignen sich Reaktionsverlauf wird mit einem Thermoelement ge-zur Lichtstabilisierung. messen. Die Temperatur im Block steigt bis aufDie so hergestellten und stabilisierten Produkte 90° C. Nach einer Stunde wird die Form abgekühlt undeignen sich besonders gut für die Extrusion und das der Polymerenblock zerkleinert und gemahlen. 50 gExtrusionsblasverfahren, aber auch für die Her- 50 des Polymeren werden wie im Beispiel 2 hydrolysiert,stellung von Spritzgußkörpern, Folien, Filmen und Der Schmelzindex Z2 beträgt 0,6, das Verhältnis derFasern. Schmelzindizes, die unter 2,16 kg (Z20) bzw. 2,16 kg(Z2) Belastung gemessen wurde, beträgt 41,5.
Beispiel 155 VergleichsbeispielFrisch destilliertes Trioxan, das 2 GewichtsprozentÄthylenoxyd, 0,1 Gewichtsprozent Buten - 2 - diol- Wie im Beispiel 3 beschrieben, wurden 1000 g Tri-1,4-diglycidyläther und 100 ppm Methylol als Regler oxan, 20 g Äthylenoxyd und 0,5 g Butandioldienthält, wird aus einem mit Stickstoff überlagerten glyeidyläther mit 100 mg p-Nitro-phenyldiazoniumbeheizten Vorratsgefäß in einen Kokneter gepumpt, 60 fluorborat in eine Edelstahlform gegeben und polyin welchen gleichzeitig eine Lösung von Bortrifluorid- merisiert. 50 g des gemahlenen Polymerisates werden dibutylätherat in Cyclohexan 1:80 in einer solchen wie im Beispiel 2 hydrolysiert. Der Schmelzindex Geschwindigkeit eingespritzt wird, daß eine Konzen- beträgt Z2 = 0,5, das Verhältnis i20lh beträgt 40,6.
tration von 85 ppm BF3 im Monomerengemisch entsteht. 65 Patentanspruch:Das Polymere fällt aus dem Kokneter in eine 1 °/oigewäßrige Ammoniaklösung, in welcher es bis zur Verfahren zur Herstellung von CopolymerisatenHydrolyse gesammelt wird. Es wird auf die gewünschte des Trioxans durch Polymerisieren von a) 98,89 bis5 689,0 Gewichtsprozent Trioxan, b) 1 bis 10 Ge- gegebenenfalls halogensubstituierten niederenwichtsprozent eines cyclischen Äthers der allge- Alkylrest, R3 einen gegebenenfalls durch einenmeinen Formel niederen Alkyl- oder Halogenalkylrest substituier-ten Methylen- oder Oxymethylenrest und η eineKa 5 Zahl im Wert von 0 bis 3 bedeutet, und c) 0,01 bis1 Gewichtsprozent eines Diglycidyläthers, bezogenRi — C — O auf das Gewicht des Gesamtgemisches in Gegen-I wart von kationisch wirksamen Katalysatoren beiR1-C- (R3)n Temperaturen von —50 bis +100° C, dadurchI ίο gekennzeichnet, daß man als Diglycidyl-R äther solche verwendet, die sich von aliphatischenungesättigten zweiwertigen Alkoholen mit 4 bis in der R1 und R2 ein Wasserstoffatom, einen 8 Kohlenstoffatomen ableiten.609 748/412 12.66 @ Buiidesdruckerei Berlin
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