DE1570588A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyacetalen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyacetalenInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
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Description
FARBWERKE HOECHST AG. vormals Meister Lucius & Brüning
Aktenzeichen: P 15 70 588.1-44 - Fw 4S25
Datum: 2. Dezember 1969
Verfahren zur Herstellung von Polyacetalen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Copolyraerisaten aus Trioxan, cyclischen Xthern und Bisalkyltrioltriformalen.
Es ist bekannt, daß man hochmolekulare Polymerisate mit wiederkehrenden Oxymethyleneinheiten durch Polymerisation
von Formaldehyd oder durch Polymerisation von Trioxan herstellen kann. Es ist weiterhin bekannt, durch Copolymerisation
von Trioxan mit gesättigten cyclischen A'thern, z.B. Glykolformal oder Ä'thylenoxyd, thermisch stabile Polyacetale
herzustellen. Solche Produkte werden vorwiegend auf dem Spritzgußsektor eingesetzt. Es ist weiterhin bekannt,
Copolymerisate aus TfcLoxan, cyclischen Äthern und Verbindungen,
mit zwei polymerisierbaren Gruppen herzustellen. Diese letztgenannten Verbindungen vernetzen jedoch die Copolymerisate
sehr leicht und ergeben dabei unschmelzbare Produkte.
Ferner ist es aus der französischen Patentschrift 1.221.148 bekannt, Trioxan mit Pentaerythritdiformal bzw. Neopentylformal
zu copolymerisieren; die erhaltenen Copolymerisate haben jedoch den Nachteil, daß ihr Schmelzindexverhältnis I20/'I2 unter
50 bzw. unter 22 liegt.
Außerdem wurde bereits vorgeschlagen, Terpolymerisate nit verbesserter
Fließfähigkeit aus Trioxan, cyclischen Xthern und Alkylglycidylformalen bzw. Polyglykoldiglycidyläthern herzustellen.
Weiterhin sind Copolymerisate aus Formaldehyd und Methylen-bis(4-oxymethyl-l,3-dioxolan) bekannt.
009815/1687
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Copolymerisaten aus Trioxan, cyclischen Xthern und trifunktionell reagierenden Verbindungen in Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen von -SO bis +1OO°C, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen aus 98 bis 80 Gewieliteprozent
Trioxan, 0 bis 10 Gewichtsprozent eines cyclischen Xthers der
Formel
R- - C O
Il
(H8)n
in der R1 bis R4 jeweils ein Wasserstoffaton oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder einen halogensubstituierten Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoff atomen darstellt und
R5 einen Methylen- oder Oxymethylenrest, der gege£benenfalls
mit einem Alkyl- oder Halogenalkylrest mit jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert ist, wobei η eine ganse Zahl
von 0 bis 3 ist, oder den Rest -(0-CHg-CHg)n-OCH2- bedeutet,
wobei η gleich 1 und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 1st, und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent eines Bis-alkyltrioltriformals
der Formel
CH2-CH-(CHg)n-O-CHg-O-(CHg)a-CH-CH2
0 0 0 0
S
V
CH2
in der η und m jeweils eine ganze Zahl von 3 bis 9, Vorzugs·
weise 3 und 4 ist, polymerisiert.
009815/1687
Die obengenannten Alkylrcste enthalten 1 bis 5 Kohlenstoffatome und können nit O bis 3 Halogenatomen, vorzugsweise Chloratomen,
substituiert sein.
Als cyclische Äther eignen sich besonders gut Xthylenoxyd, Glykolfornal und Diglykolformal. Außerdem kann man z.B.
.Propylenoxyd, Eplchlorhydrin und 4-Chlormethyldioxolan
verwenden. Die cyclischen Äther werden bevorzugt dann eingesetzt, wenn das Bis-alkyltrioltriformal in Mengen unter
2 Prozent eingesetzt wird.
Als Bis-alkyltrioltriformale eignen sich Verbindungen, die
eine lineare und 2 cyclische Formalgruppen enthalten, z.B. Bis-1,2,5-pentantrioltriformal und bevorzugt Bis-J^,6-hexantrioltriformal.
Bevorzugt werden die Bis-alkyltrioltriformale in Mengen von 1 bis 8 Gewichtsprozent eingesetzt.
Die Copolymerisate zeichnen sich durch eine wesentlich verbesserte
Fließfähigkeit der Polymerenschmelze aus, eine Eigenschaft, die speziell für die Herstellung von großflächigen
Spritzgußteilen von entscheidender Bedeutung ist.
Die Polymerisation kann nach den bisher üblichen Methoden
erfolgen, d.h. in Substanz, in Lösung oder in Suspension. Als Lösungsmittel können vorzugsweise indifferente aliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe, Halogenkohlenwasserstoffe oder Äther verwendet werden. Besonders glatt
verläuft die Polymerisation in Substanz. Die Polymerisation wird je nach verwendetem Lösungsmittel bei -50 bis +100 C
dusgeführt.
009815/1687
Die Polymerisation wird ait an sich bekannten kationaktiven
Katalysatoren ausgelöst. Geeignete Katalysatoren sind z.B. anorganische und organische Säuren, Säurehalogenide und
insbesondere Lewis-Säuren (siehe Kortum, Lehrbuch der Elektrochemie, Wiesbaden 1948, Seiten 300 und 301). Von
letzteren sind Borfluorid und seine Komplexe, z.B.
Bortrifluoridätherate, sehr gut geeignet. Besonders brauchbar sind die aus den belgischen Patentschriften
593 648 und 618 213 bekannten Diazoniumfluorborate sowie
die aus der belgischen Patentschrift 585 980 bekannten Verbindungen.
Die Konzentration der Katalysatoren kann in weiten Grenzen schwanken. Sie wird bestimmt von der Art des Katalysators
und von der Höhe des Molekulargewichtes, die das Polymere haben soll. Sie kann zwischen 0,0001 und 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf die lfonomerenmischung, liegen, vorzugsweise
werden 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent Katalysator verwendet.
Da die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendenden
Katalysatoren dazu neigen, das Polymere zu zersetzen, empfiehlt es sich, sie direkt nach Ablauf der Polymerisation unwirksam
zu machen, z.B. mit Ammoniak oder Aminlösungen.
Die Entfernung von instabilen Halbacetalendgruppen kann wie
bei anderen Copolymerisaten in an sich bekannter Welse erfolgen; zweckmäßig ist die Aufschlämmung des Polymeren in
wäßrigem Ammoniak bei Temperaturen von 100 bis 20O0C, wobei
auch ein Quellmittel wie Methanol oder n-Propanol zugegen sein
kann, oder das Auflösen des Polymeren in einem alkalisch reagierenden Medium bei Temperaturen über 100 C mit anschließendem Wieder ausfällen. Als Lösungsmittel sind z.B.
Benzylalkohol, Äthylenglykolmonoäthylather oder ein Gemisch
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aus 60 Prozent Methanol und 40 Prozent Wasser geeignet, als alkalisch reagierende Verbindungen Ammoniak und aliphatische
Amine.
Die Stabilisierung der erfindungsgemäß hergestellten Polymeren gegen den Einfluß von Wärme, Licht und Sauerstoff kann wie bei
den bekannten Trioxan-Co- und Terpolymerisaten erfolgen. Als
Wärmestabilisatoren sind z.B. Polyamide, Amide mehrbasischer Carbonsäuren, Amidine und Harnstoffverbindungen geeignet,
als Oxydationsstabilisatoren Phenole, insbesondere Bisphenole und aromatische Amine. ot-Oxybenzophenonderivate eignen
sich zur Lichtstabilisierung.
Die Copolymerisate eignen sich besonders für den Spritzguß großflächiger Gegenstände, aber auch für die Extrusion sowie
für die Herstellung von Folien, Filmen und Fasern.
Gegenüber den aus der französischen Patentschrift 1.221.148 (vgl. insbesondere Beispiel 10) bekannten Copolymerisaten aus
Trioxan und Pentaerythrit^ ormal bzw. Neopentylformal, die ein
Schmelzindexverhältnis ^on^o von wen*6er a^s 50 bzw. weniger
als 22 aufweisen, zeigen die erfindungsgemäß hergestellten Copolymerisate Schmelzindexverhältnisse Ioo//I2 von menr als
100. Die überrasohend hohen Werte für das Schmelzindexverhältnis loo^^ s*nd die Ursache für die erheblich verbesserte
Fließfähigkeit der Polymerschmelze.
100 g Trioxan, 2 g Äthylenoxyd, 8 g Bis-l,2,6-hexantrioltriformal
werden mit 15 mg p-Nitrophenyldiazoniumfluorborat als
Katalysator bei einer Thermostatentemperatur von 70°C in einem Schraubglas polymerisiert. Nach der Polymerisation wird der
Block zerkleinert und gemahlen und anschließend in 1 Liter
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Benzylalkohol bei 150 C in Gegenwart von 10 ca Iriäthanolamin
eine halbe Stunde lang homogen hydrolysiert. Nach der Hydrolyse wird das Produkt mit !!ethanol ausgekocht, gewaschen und getrocknet. Der Schmelzindex nach ASTlI-D 1238-52 T beträgt
I2 - 13 g/10 min und I20 - 23600 g/10 min. Das Verhältnis
I2O/I2 als Haß der Schmelzrheologie beträgt 182.
100 g Trioxan und 5 g Bis-1,2,5-pentantrioltriformal werden
mit *10 mg p-Nitrophenyldiazoniumfluorborat als Katalysator
wie in Beispiel 1 polymerisiert und hydrolysiert. Der
Schmelzindex beträgt I2- 7,6 g/10 min und I20 - 1667 g/10 min,
das Verhältnis I20 /I2 ^*1^* 219·
BAD
009815/1687
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Copolynerisaten aus Uoxan, cyclischen Xthern und trifunktionell reagierenden Verbindungen in Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen vonο ί-50 bis +100 C, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen aus 08 bis 80 Gewichtsprozent Trioxan, O bis 10 Gewichtsprozent eines cyclischen Xthers der FormelR1-C*3 " ? Γ" ^s'n »4in der R- bis R4 jeweils ein Wasserstoff atom oder einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder einen halofeensubstituierten Alkylrest ijit ein 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellt und R. einen Methylen- oder Oacymethylenrest, der gegebenenfalls mit einem Alkyl- oder Halogenalkylrest mit jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatomen substituiert ist, wobei η eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist, oder den Rest -(0-CH2-CHg)111-OCIl2- bedeutet, wobei η gleich 1 und m eine ganze Zahl von 1 bis 3 1st, und 0,1 bis 10 Gewichtsprozent eines Bis-alkyltrioltriformals der formelCH2-CH-(CH2)n-O-CH2-O-(CH2)ii-CH-CH2CH2 CH2in der η und m jeweils eine ganze Zahl von 3 bis 9 ist, poly merisiert.Neue Unterlagen ί*Λ?iiisbt.ai* 009815/1687
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