DE2160223A1 - Lichtabbaubare thermoplastische formmassen auf polyacetalbasis - Google Patents
Lichtabbaubare thermoplastische formmassen auf polyacetalbasisInfo
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Description
Lichtabbaubare thermoplastische Formmassen auf Polyacetalbasis (Zusatz zu P 21 k6 37k.1)
Es ist bekannt, Homopolymerisate des Trioxans oder des Formaldehyds
mit veresterten oder verätherten Endgruppen und Copolymere aus Trioxan und kleinen Mengen eines cyclischen Formals oder cyclischen
Äthers gegen den Einfluß von Wärme, Sauerstoff und Licht durch Zusätze von Stabilisatoren zu schützen. Als Warmestabilisatoren
eignen sich z. B. Polyamide, Amide mehrbasiger Carbonsäuren, Amidine, Hydrazine, Harnstoffe und Poly-(N-vinyllactame), während
als Oxydationsstabilisatoren Phenole insbesondere Bisphenole und aromatische Amine und als Lichtstabilisatoreno£-Hydroxybenzophenon
und Benzotriazolderivate verwendet werden. Die Stabilisatoren
werden dabei in Mengen von insgesamt 0,1 bis 10 vorzugsweise 0,5 bis 5(0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, eingesetzt.
Die nach der Stabilisierung erhaltenen Produkte zeichnen,sich
durch gute Verarbeitbarkeit und gute Haltbarkeit aus, sie können
jedoch bei der Bekämpfung der Umweltverschmutzung gerade durch ihre hohe Haltbarkeit schwierige Probleme aufwerfen. Wünschenswert
wären unter diesem Aspekt Polyoxymethylene mit bekannt guter Verarbeitb.arkeit, jedoch einer geringeren Haltbarkeit besonders
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™* £+r ^m
gegen den Einfluß von ultraviolettem Licht, wie er bei der Lagerung
im Freien gegeben ist.
Gegenstand der Patentanmeldung P 21 h6 374.1 sind UV-lichtabbaubare
thermoplastische Formmassen auf Polyoxymethylenbasis bestehend aus Mischungen von:
a) 99»9 bis 90 Gewichtsprozent eines Homopolymerisate aus
Formaldehyd oder Trioxan oder
t>) 9919 bis 90 Gewichtsprozent eines Copolymerisats aus Trioxan
und einem cyclischen Äther oder einem von Trioxan verschie-"
denen cyclischen Formal oder einem linearen Polyacetal oder
c) 99»9 bis 90 Gewichtsprozent eines Terpolymerisats aus Trioxan,
einem cyclischen Äther oder einem von Trioxan verschiedenen cyclischen Formal und einer raehrfunktionellen
Verbindung und
0,1 bis 10 Gewichtsprozent einer Mischung von 10 bis 30 Gewichtsprozent
eines bekannten Wärmestabilisators und 90 bis 7O Gewichtsprozent
Anthron.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine weitere Ausbildung der vorgenannten thermoplastischen Formmassen,;dadurch
" gekennzeichnet, daß anstelle von Anthron, Naphthochinon (1 t4)und/
oder Acenaphthenchinon und/oder Aceanthrenchinon oder Gemische
dieser Verbindungen miteinander und/oder mit Anthron als Lichtsensibilisatoren
verwendet werden.
Der Anteil an Homo-, Co- oder Terpolymerisat des Trioxane in der
erfindungsgemäßen Formmasse beträgt vorzugsweise 99§5 bis 95 Gew.
i'i, während der Anteil aus der Summe von Wärmestabilisator und
Sensibilisator vorzugsweise zwischen O,5 und 5 Gew. $ liegt. Besonders
gute Eigenschaften zeigen solche Formmassen, die aus 99f5
bis 98 Gew. $ eines Homo-, Co- oder Terpolymerisats und aus 0,5
bis 2 Gew. $ Stabilisator und Sensibilisator bestehen..
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Unter Homopolymerisate!! von Formaldehyd oder Trioxan werden
solche Formaldehyd- oder Trioxan-Homopolymerisate verstanden,,,
deren OH-Endgruppen, z. B. durch Veresterung oder Verätherung,
gegen Abbau stabilisiert sind.
Bei Verwendung von Copolymerisaten werden vorzugsweise cyclische Äther und von Trioxan verschiedene cyclische Formale der Formel
I als Comonomere verwendet,
CH -Z~cn^ 7 - 7~o-(cH ) / -ο
in der x, entweder eine ganze Zahl von 1 bis 3 und y_ gleich Null
ist, oder in der x_ gleich Null, y_ eine ganze Zahl von 1 bis 3
und z. gleich 2 ist oder in derx gleich Null, y_ gleich "1 und _z
eine ganze Zahl von 3 bis 6, vorzugsweise 3 oder h darstellt.
Als cyclische Äther eignen sich vor allem solche mit 3 Ringgliedern,
z, B. Äthylenoxid, Styroloxid, Propylenoxid und Epichlorhydrin
sowie Phenylglycidj'läther.
Als cyclische Formale gemäß Formel I eignen sich vor allem cyclische Formale von aliphatischen oder cycloaliphatischen oO , Cl?
-Diolen mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis ^Kohlenstoffatomen,
deren Kohlenstoffkette in Abständen von 2 Kohlenstoffatomen durch
ein Sauerstoffatom unterbrochen sein kann, z. B. Glykolformal
(1,3-Dioxolan), Butandiolfonnal (1,3-Dioxepan)_und Diglykolformal
(i,3t 6-Trioxocan) sowie 4-Chlormethyl-i,3-dioxolan und
Hexandiolformal {i , 3-Oioxoxia.n) .
Ebenfalls geeignet sind Copolymerisate des Trioxane mit linearen Polyacetalen. Als lineare Polyacetale werden dabei sowohl Homo-
oder Copolymerisate der vorstehend definierten cyclischen Acetale verstanden als auch lineare Kondensate aus aliphatischen
oder cycloaliphatischen </*,(O -Diolen mit aliphatischen Aldehyden
oder Thioaldehyden, vorzugsweise Formaldehyd. Insbesondere
309823/0900 D4r>
BAD ORfGINAi
werden Homopolymerisate linearer Formale von aliphatischen «^ ,
(jj -Diolen mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis k Kohlenstoffatomen
verwendet»
Cyclische Äther oder von Trioxan verschiedene cyclische Formale oder lineare Polyacetale werden als Comonomere bzw. Co-Komponente
vorzugsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew. $, bezogen auf die Gesamtmenge
der unter b) genannten Komponenten eingesetzt.
Bei Verwendung von Terpolymeren werden die voranstehend näher
gekennzeichneten cyclischen Äther oder von Trioxan verschiedenen
cyclischen Formale vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 2 Gew. %
eingesetzt, die mehrfunktionellen Verbindungen werden im allgemeinen in einer Menge von 0,01 bis 5>
vorzugsweise 0,05 bis 2 Gew. <$o verwendet. Als mehrfunktionelle Verbindungen werden vor
allem Alkylglycidylforrnale, Polyglykoldiglycidyläther, Alkandioldiglycidyläther
und Bis(alkantriol)-triforraale eingesetzt.
Unter Alkylglycidylformalen sind Verbindungen der Formel II zu
verstehen,
II R-O-CH0-O-CH0-CH-CH0
in der R einen aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 10, vorzugsweise
1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet. Besonders gut geeignet
sind Alkylglycidylformale der obigen Formel, in der R einen
linearen, niederen aJiphatischen Alkylrest bedeutet, z. B. Methy!glycidyl
formal , Äthylglycidylformal , Propylglycidylformal
und ButylglyoiriyIformal.
Als* ro]yglykoldig]>( idyläther weiden Veιbindungen der Formel III
I)c/ci ( hnot ,
III CH0-Cn-CH0-O-(CH0-CH-O) -CH -CH-CH0
\i/ £ * η ^ ν / Z
O I)
3 ü <i 3 2 3 / € 9 0 Ü
in der η eine ganze Zahl von 2 bis 5 bedeutet. Insbesondere
eignen sich Polyglykoldiglycidyläther der vorstehenden Formel, in der ΐϊ 2 oder 3 bedeutet, z. B. Diäthylglykol-diglycidyläther
und Triäthylenglykol-diglycidylather»
Als Alkandioldiglycidyläther werden Verbindungen der Formel IV bezeichnet,
IV CT2-CH-CH2-O-(CH2 ^-0-CH2-CH-CTI2
in der w eine ganze Zahl von 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis k bedeutet.
Insbesondere geeignet ist Butandioldiglycidyläther.
Unter Bis(alkantriol)-triformalen werden Verbindungen mit einer
linearen und zwei cyclischen Formalgruppen verstanden, insbesondere Verbindungen der Formel V
V CH0-CH-(CH0) -0-CH -O-(CH ) -CH-CH
j 2 ι v 27p 2 v 2'q | j 2
0 JO 0 0
CH2 CH2
in der ρ und q jeweils eine ganze Zahl von 3 bis 9» vorzugsweise
3 oder h bedeuten. Es eignen sich vor allem symmetrische Bis(alkantriol
)-triformale der vorgenannten Formel, in der ρ und q die
gleiche Zahl bedeuten, z. B. Bis(1,2,5-pentantriol)-triformal
und vorzugsweise Bis(1,2,6-hexantriol)-triformal.
Die für die erfindungsgemäfien Formmassen verwendeten Homopolymerisate
des Formaldehyds oder des Trioxans werden in bekannter Weise durch katalytisches Polymerisieren des Monomeren hergestellt
(vgl. z. B. Deutsche Auslegeschrift 1.037.705 und
Deutsche Patentschrift 1.137.215).
Die für die erfindungsgernäßen Formmassen verwendeten Trioxan-Co-
oder Terpolymerisate werden ebenfalls in bekannter Woi.so
3 0 9 U ? \ ! 0 J I) ü BAD 0R|G}NAl
durch Polymerisieren der Monomeren in Gegenwart kationisch wirksamer
Katalysatoren bei Temperaturen zwischen O und 100 C, vorzugsweise
zwischen 50 und 90 C, hergestellt (vgl. z, B. Deutsche
Auslegeschrift 1.Λ20.283). Als Katalysatoren werden hierbei Protonensäuren,
z. B. Perchlorsäure, oder Lewis-Säuren, z. B. Bortrifluorid und dessen Komplexverbindungen, verwendetr und die
Polymerisation kann in Masse, Suspension oder Lösung erfolgen. Zur Entfernung instabiler Anteile werden die Copolymerisate
zweckmäßigerweise einem thermischen oder hydrolytischen kontrollierten, partiellen Abbau bis zu primären Alkoholendgruppen unterworfen
(vgl. z. B. Deutsche Auslegeschriften 1.4^5*273 und
\.hk5.29h).
Unter üblichen Stabilisatoren werden wie bereits erwähnt .-z. B.
Polyamide, Amide mehrbasiger Carbonsäuren, Amidine, Hydrazine, Harnstoffe und Poly (N-vinyllactarne) verstanden.
Die Eignung der erfindungsgemäßen Sensibilisatoren bei der Herstellung
von UV-lichtabbaubaren Polyoxymethylenen ist deshalb besonders
überraschend, weil andere carbonylgruppenhaltige Systeme wie Benzophenon oder Fluorenon zwar ebenfalls einen schnellen Abbau
des Polymeren im UV-Licht bewirken, aber andererseits die sonstigen Eigenschaften, z. B. die Thermostabilitat des Polyacetals,
so tiefgreifend schädigen, daß eine Verarbeitung des Pro-" duktes unmöglich ist.
Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Sensibilisatoren erreicht
man beträchtliche Abbauraten im UV-Licht, ohne die physikalischen Eigenschaften und die Verarbeitbarkeit des Produktes irgendwie
zu beeinflussen. Thermostabilitäts- und Schmelzindex-Werte stiinmen
vollständig mit normalstabilisiertem Polyacetal überein.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen werden die Komponenten
in Pulver- oder Granulatform miteinander vermischt und anschließend in der Schmelze homogenisiert.
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Das Mischen und Homogenisieren erfolgt in beliebigen heizbaren
Mischwerken, z. B. Walzen, Kalandern, Knetern oder Extrudern,!)!©
Mischtemperaturen liegen zwischen 150 und 250 C, vorzugsweise
170 bis 2OO°C.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sind einerseits gut verarbeitbar,
ermöglichen aber andererseits die Herstellung von Formkörpern mit einer verringerten Haltbarkeit gegenüber UV-Licht.
Polymerpulver, Stabilisator und Sensibilisator wurden jeweils
innig vermisch
homogeni siert.
homogeni siert.
ο innig vermischt und in einem Einschneckenextruder bei 200 C
Zur Messung des Abbaus im ultravioletten Licht wurden an 1ÖO/U
starken Folien, die auf eine Aluminiumfolie aufgezogen waren,
die Versprödungszeit in einer Xenon-Test-Apparatur *l50 (System
Cassella) der Firma Heraeus_(Hanau) bestimmt.
Zur Beurteilung der Verarbeitbarkeit wurdexdie Thermostabilitat
G und der Schmelzindex i im Vergleich zu konventionell stabilisiertem
Produkt bestimmt ( Vergleichsbeispiel A).
Der Schmelzindex i? wurde nach DIN 53 735 bei einer Temperatur
von 190 C und einer Belastung von 2,16 kg gemessen.
Die Thermostabilitat wurde durch Bestimmung des Gewichtsverluste
bei 230 C unter Luft im Verlauf von zwei Stunden gemessen*
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O CjD O O
Nr. | Copolymerisate | Stabilisator 0,1 /ο |
Sensibilisator | i-liert Fg/1 Ornin. |
g/2 StdnT | Versprödungs zeit £stdnj |
A | Trioxan-2 % Äthylen oxyd |
Mischung aus 1 Tl DCD 5 Tie Stab. C |
- | 9,5 | 2,5 | 400 |
1 , | It | DCD | 0,5 $ Aceanthren- chinon |
10,2 | 2,3 | 84 |
2 | It | DCD | 0,5 $ Aceriaphthen- chinon |
9,9 | .3,7 | 89 |
3 | W | DCD | 0,5 # Näphtho- chinon (1 .4) |
9,6 | 3,5 | h5 |
Il | DCD | 0,25 $ Acenaphthen chinon und |
• 9,6 | 2,3 | 89 | |
0,25 $ Aceanthren- chinon |
||||||
5 | If | DCD | 0,25 ^ Aceanthren- chinon und |
9,9 | 3,0 | 75 |
0 , 25 ;$> An thron |
= Dicyandiamid
Stab. C = 2,2l-Methylen-bis-4-methyl-6-tert. butylphenol
Δ& = Siibstanzverlust, ausgedrückt in Prozenten, bei Erhitzen der Probe auf 23O°C während 2 Stdn.
Δ& = Siibstanzverlust, ausgedrückt in Prozenten, bei Erhitzen der Probe auf 23O°C während 2 Stdn.
ro
<J>
CO
Claims (1)
- Patentanspruch;UV-lichtabbaubare thermoplastische Formmassen bestehend aus Mischungen von3·) 99)9 bis 9-0 Gewichtsprozent eines Homopolymerisats aus Formaldehyd oder Trioxan oder - .b) 99)9 bis 90 Gewichtsprozent eines Copolymerisats aus Trioxan und einem cyclischen Äther oder einem von Trioxan verschiedenen cyclischen Formal oder einem linearen Polyacetal oderc) 99)9 bis 90 Gewichtsprozent eines Terpolymerisats aus Trioxan, einem cyclischen Äther oder einem von Trioxan verschiedenen cyclischen Formal und einer mehrfunktioneilen Verbindung und0,1 bis 10 Gewichtsprozent einer Mischung von 10-bis''3P Gewichtsprozent eines üblichen Wärmestabilisators und 90 bis 70 Gewichtsprozent Anthron gemäß der Patentanmeldung P 21 k6 37^·1» dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von Anthron Naphthoehinon 1.k und/ oder Acenaphthenchinön und/oder Aceanthrenchinon oder Gemische dieser Verbindungen miteinander und/oder mit Anthron als Lichtsensibilisatoren verwenden werden.ORIGINAL INSPECTED
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