DE1931392B2 - Thermoplastische formmassen auf polyacetal-basis - Google Patents
Thermoplastische formmassen auf polyacetal-basisInfo
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Description
Es ist bekannt, daß man durch Zumischen von kautschukartigen Polymeren zu Thermoplasten eine
Erhöhung der Schlagzähigkeit bei gleichzeitiger Abnahme der Härte erreichen kann, z. B. bei Mischungen
aus Äthylen/Vinylacetat-Copolymeren mit Polyolefinen, bei Mischungen der genannten Copolymerisate
mit Polyvinylchlorid und bei Mischungen aus Äthylen/ Acrylester-Copolymerisaten mit Polyäthylen (vgl.
FR-PS 12 87912, BE-PS 609 574 und US-PS 53 541).
Mischungen von polymeren Stoffen unterscheiden sich in charakteristischer Weise von Mischungen aus
392
niedermolekularen Verblödungen. So erhält man beim
Zusammengeben von zwei niedermolekularen Verbindungen in vielen Fällen eine homogene Phase, während
Mischungen aus zwei polymeren Stoffen in den meisten Fällen zweiphasige Systeme ergeben (vgl. L. Bohn,
Kolloid-Zeitschrift 213 [1966], 55). Die mechanischen Eigenschaften von zweiphasigen Polymermischungen
sind im allgemeinen — besonders bei etwa gleichen Volumanteilen der beiden Polymeren — schlechter
als d;e mechanischen Eigenschaften der Ausgangskomponenten.
Gegenstand der Erfindung sind thermoplasiische Fonnmassen, bestehend aus einer Mischung aus
A. 99 bis 50 Gewichtsprozent
a) eines Homopolymerisates des Formaldehyds oder des Trioxans oder
b) eines Copolymerisates aus 99,9 bis 80 Gewichtsprozent Trioxan und 0,1 bis 20 Gewichtsprozent
eines cyclischen Äthers mit 3 bis 5 Ringgliedern oder eines cyclischen Acetats mit 5 bis 11 Ringgliedern oder eines
linearen Polyacetals und 0 bis 5 Gewichtsprozent eines Alkylglycidylformals, Polyglykoldiglycidyläthers,
Alkandioldiglycidyläthers oder Bis(alkantriol)-triformals und
B. 1 bis 50 Gewichtsprozent einer sweiphasigen Mischung aus
a) 5 bis 30 Gewichtsprozent Polybutadien oder eines Polyacrylsäureesters oder eines Copolymerisates
aus 99 bis 70 Gewichtsprozent Acrylsäureester und 1 bis 30 Gewichtsprozent Butadien, Styrol oder Acrylnitril oder eines
Copolymerisates aus 99 bis 70 Gewichtsprozent Butadien und 1 bis 30 Gewichtsprozent
Styrol oder Acrylnitril oder eines Pfropfcopolymerisates aus 99 bis 60 Gewichtsprozent
eines der vorstehenden Homo- oder Copolymerisate und 1 bis 40 Gewichtsprozent Styrol oder α-Methylstyrol und/oder
Acrylnitril oder Methylmethacrylat und
b) 95 bis 70 Gewichtsprozent Polystyrol, PoIy-(a-methylstyrol)
oder Poly(methylmethacrylat) oder eines Copolymerisates aus 99 bis
70 Gewichtsprozent Styrol oder a-Methylstyrol und 1 bis 30 Gewichtsprozent Acrylnitril.
Der Anteil des als Komponente A verwendeten Polyacetals (Polyoxymethylens) in den erfindungsgemäßen
Formmassen beträgt vorzugsweise 98 bis 70 Gewichtsprozent, während der Anteil der Komponente
B vorzugsweise zwischen 2 und 30 Gewichtsprozent liegt. Besonders gute mechanische Eigenschaften
zeigen Formmassen, die sich aus 95 bis 80 Gewichtsprozent Polyacetal und 5 bis 20 Gewichtsprozent
der Zweiphasen-Mischung B zusammensetzen.
Unter Hcmopolymerisaten von Formaldehyd odei Trioxan werden solche Formaldehyd- oder Trioxan·
Homopolymerisate verstanden, deren OH-End· gruppen, ζ. B. durch Veresterung oder Vcrätherung
gegen Abbau stabilisiert sind.
Bei der Verwendung von Trioxan-Copolymerisater als Komponente A kommen als Comonomere fü
Trioxan cyclische Äther mil 3 bis 5, vorzugsweisi 3 Ringgliedern und cyclische Acetale mit 5 bis 11, vor
zugsweise 5 bis 8 Ringgliedern oder lineare Poly acetale, jeweils in Mengen von 0,1 bis 20, Vorzugs
weise 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, in Frage. Am bestei
eignen sich Copolymerisate aus 99 bis 95 Gewichtsprozent Trioxan und 1 bis 5 Gewichtsprozent einer
der vorgenannten Cokomponenten.
Unter cyclischen Äthern werden Verbindungen der Formel (I) verstanden
R1-CH
(D
in der R1 und R2 gleich oder verschieden sind und
jeweils ein Wasserstoffatom, einen Phenylrest, einen aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 5. vorzugsweise
1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder einen mit 1 bis 3 Halogenatomen, vorzugsweise Chloratomen, substituierten
aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl von
1 bis 4 bedeutet.
Bevorzugt werden cyclische Äther mit 3 Ringgliedern verwendet, insbesondere Verbindungen der Formel (I I)
R3-CH-
CH,
(II)
in der R3 ein Wasserstoffatom, einen Phenylrest, einen
gesättigten aliphatischen Alkylrest mit! bis 3 Kohlenstoffatomen oder einen mit 1 bis 3 Halogenatomen,
vorzugsweise Chloratomen, substituierten gesättigten aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
bedeutet.
Als cyclischer Äther mit 3 Ringgliedern eignet sich besonders gut Äthylenoxid; ebenfalls gut geeignet
sind Styroloxid, Propylenoxid und Epichlorhydrin.
Ferner lassen sich als dreigliedrige cyclische Äther auch Cyclohexenoxid und Phenylglycidyläther, der
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylresten
substituiert sein kann, verwenden.
Unter cyclischen Acetalen werden Verbindungen von gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen oder
cycloaliphatischen Diolen aliphatischen Aldehyden oder Thioaldehyden, vorzugsweise Formaldehyd, verstanden.
Es sind vor allem cyclische FOrmale von α,ω-Diolen
mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen geeignet, deren Kohlenstoffkette in Abständen von
2 Kohlenstoffatomen durch ein Sauerstoffatom unterbrochen sein kann. Insbesondere werden cyclische
Formale der Formel (III) verwendet:
O-
'R7 '
,CH
H2C
CH-R6
O—/CH--CH-0\
(III)
in der R4 bis R7 gleich oder verschieden sind und
jeweils ein Wasserstoffatom, einen Phenylrest, einen aliphatischen Alkylrest mit i bis 5, vorzugsweise 1 bis
3 Kohlenstoffatomen oder einen mit 1 bis 3 Halogenatomen, vorzugsweise Chloratomen, substituierten
aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, χ eine ga^e Zahl von
1 bis 7, vorzugsweise 1 bis 4, und y Null ist oder, bei χ gleich 1, y eine ganze Zahl von 1 bis 3 darstellt.
Besonders eignen sich cyclische Formale von ge-ο sättigten, aliphatischen α,ω-Diolen mit 2 bis 8, vorzugsweise
2 bis 4 Kohlenstoffatomen sowie cyclische Formale von Oligoglykolen, d. h. cyclische Formale der
Formel (IV)
25
30
40
o-
H2C 0(CH2-CH2-O),
-(CH2),
CH2
CH2
(IV)
in der χ und y die vorgenannten Bedeutungen haben.
Als cyclische Acetale eignen sich besonders gut Glykolformal (1,3-DioxoIan), Butandiolformal (1,3-Dioxepan)
und Diglykolformal (1,3,6-Trioxocan). Ebenfallr.
gu*. geeignet sind 4-Chlormethyl-l,3-dioxolan und
Hexandiolformal (1,3-Dioxonan) sowie Butendiolformal (l,3-Dioxa-cyclohepten-(5)).
Ebenfalls geeignet sind Copolymerisate des Trioxans mit linearen Polyacetalen. Als lineare Polyacetale
werden dabei sowohl Homo- oder Copolymerisate der vorstehend definierten cyclischen Acetale
verstanden als auch lineare Kondensate aus aliphatischen oder cycloaliphatischen α,ω-Diolen mit
aliphatischen Aldehyden oder Thioaldehyden, vorzugsweise Formaldehyd. Insbesondere werden lineare
Formale von gesattigten, aliphatischen a,m-Diolen mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
verwendet.
Zur Veränderung der Fließfähigkeit können den Trioxancopolymerisaten noch 0,05 bis 5, vorzugsweise
0,1 bis 2 Gewichtsprozent Terkomponenten mit mehreren polymerisierbaren Gruppen im Molekül,
z. B. Alkylglycidylformale, Polyglykoldiglycidyläther, Alkandioldiglycidyläther oder Bis(alkantriol)-triformale,
einpolymerisiert werden.
Unter Alkylglycidylformalen sind Verbindungen der Formel (V) zu verstehen
R-O-CH7-O-CH7-CH-
-CH7
in der R einen aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Besonders gut geeignet sind Alkylglycidylformale der obigen Formel mit linearen, gesättigten, aliphatischen
Alkylresten, z. B. Methylglycidylformal.Äthylglycidylformal,
Propylglycidylformal und Butylglycidylformal. ■ Als Polyglykoldiglycidyläther werden Verbindungen
der Formel (VI) bezeichnet
CH2
— CH2 — O—(CH2—CH2 — O)Z—CH2 —
CH7
(VI)
in der ζ eine ganze Zahl von 2 bis 5 bedeutet. Insbesondere eignen sich Polyglykoldiglycidyläther der vorstehenden
Formel, in der η 2 oder 3 bedeutet, z. B. Diäthylenglykol-diglycidyläther und Triäthylenglykol-diglycidyläther.
5 / 6
Als Alkandioldiglycidyläther werden Verbindungen der Formel (VII) bezeichnet
CH2 CH-CH2-O-(CH2)H-O-CH2-CH-
CH,
in der w eine ganze Zahl von 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 bedeutet. Insbesondere geeignet ist Butandioldiglycidyläther.
Unter Bis(alkantriol)-triformalen werden Verbindungen mit einer linearen und zwei cyclischen Formalgruppen
verstanden, insbesondere Verbindungen der Formel (VIII)
CH,
CH2
in der ρ und q jeweils eine ganze Zahl ν jn 3 bis 9, vorzugsweise
3 oder 4, bedeuten. Es eignen sich vor allem symmetrische Bis(alkantriol)-triformale der vorgenannten
Formel, in der ρ und q die gleiche Zahl bedeuten, z.B. Bis(l,2,5-pentantriol)-triformal und vorzugsweise
Bis( 1,2,6-hexantriol)-triformal.
Die Trioxan-Co- bzw. -Terpolymeren werden durch hydrolytischen Abbau bis zu primären Alkoholendgruppen
gegen thermischen Abbau stabilisiert.
Die Werte für die reduzierte spezifische Viskosität ,RSV-Werte) der erfindungsgemäß eingesetzten Polyacetale
(gemessen in Butyrolacton, stabilisiert mit 2 Gewichtsprozent Diphenylamin, bei 1400C in einer
Konzentration von 0,5 g/100 ml) liegen zwischen 0,07 und 2,50 dl-g"1, vorzugsweise zwischen 0,14 und
1,20 dl g"1. Die Kristallitschmelzpunkte der Polyacetale
liegen im Be. ich von 140 bis 1700C.
Als Mischkomponeiien B für die vorstehend beschriebenen
Polyacetale A werden erfindungsgemäß Zweiphasensysteme aus einem elastomeren ( =-kautschukelastischen)
(Co-)Polymerisat und einem harten (Co-)Polymerisat verwendet. In dieser Zweiphasenmischung
ist die elastomere Phase in der harten Phase dispergiert. Der Anteil der dispergierten kautschukelastischen
Phase liegt zwischen 5 und 30, vorzugsweise zwischen 10 und 20 Gewichtsprozent, und der
Anteil der harten Phase beträgt entsprechend 95 bis 70, vorzugsweise 90 bis 80 Gewichtsprozent.
Die Einfriertemperaturen der elastomeren (Co-)-Polymerisate
liegen zwischen -120° C und +300C,
vorzugsweise zwischen —85" C und 00C, während
die harten (Co-)Polymerisate Einfriertemperaturen zwischen 700C und 160° C, vorzugsweise 1000C und
14O0C besitzen.
Als kautschukelastische Phase werden Polybutadien, Copolymerisate aus 99 bis 70, vorzugsweise 80
bis 70 Gewichtsprozent Butadien und 1 bis 30, vorzugsweise 20 bis 30 Gewichtsprozent Styrol oder
Acrylnitril, Polyacrylsäureester und Copolymerisate aus 99 bis 70, vorzugsweise 80 bis 70 Gewichtsprozent
Acrylsäureestern und 1 bis 30, vorzugsweise 20 bis 30 Gewichtsprozent Styrol, Butadien oder Acrylnitril
eingesetzt. Dabei verwendet man mit Vorteil Lister der Acrylsäure mit aliphatischen Alkoholen mit
1 bis 9, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Als besonders geeignet haben sich Homo- und Copolymerisate
des Acrylsäure-n-butylestcrs erwiesen.
Die kautschukelastische Phase besteht mit besonderem Vorteil aus Elastomeren, bei denen zur besseren
Verträglichkeit mit der harten Phase auf die vorgenannten Homo- oder Copolymerisate Styrol, Methyl-CH2
(VIII)
CH2
methacrylat, Mischungen aus Styrol und Acrylnitril oder Mischungen aus «-Methylslyrol und Acrylnitril
in Mengen von 1 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 bis 30 Gewichtsprozent, aufgepfropft sind.
Die Mooney-Viskosität — gemessen nach DIN 53523 — liegt für die verwendeten Elastomeren zwischen
15 und 150, vorzugsweise zwischen 30 und 100
Mooney L4(100°C).
Als harte Phase werden Polystyrol, Poly(-*-methylstyrol),
Poly(methylmethacrylat) und Copolymerisate aus 99 bis 70, vorzugsweise 80 bis 70 Gewichtsprozent
Styrol oder -»-Methylstyrol und 1 bis 30, vorzugsweise
20 bis 30 Gewichtsprozent Acrylnitril verwendet.
Die RSV-Werte der genannten Homopolymerisate des Styrols, a-Methylstyrols und Methylmethacrylats
(gemessen in Toluol bei 300C in einer Konzentration von 0,1 g/l 00 ml) liegen zwischen 0,10 und 2,30 dl -g~\
3_s vorzugsweise zwischen 0,10 und 1,40 dl · g~'; besonders
gute Ergebnisse werden erhalten, wenn Produkte mit RSV-Werten zwischen 0,40 und 1,00 dl · g"1 eingesetzt
werden.
Die RSV-Werte der genannten Copolymerisate des Styrols oder «-Methylstyrols mit Acrylnitril (gemessen
in Cyclohexanon bei 25°C in einer Konzentration
von 1,0 g/100 ml) liegen zwischen 0,1 und 2,30 dl ■ g~\
vorzugsweise zwischen 0,10 und 1,40dl g-1; besonders
gute Ergebnisse werden erhalten, wenn Produkte mit RSV-Werten zwischen 0,40 und 1,0OdIg"1
eingesetzt werden.
Das Einmischen der Zweiphasenkomponente B in die Polyacetale A erfolgt in beliebigen Mischwerken,
z. B. Walzen, Kalandern, Knetern oder Extrudern. Die
So Mischtemperaturen liegen zweckmäßigerweise oberhalb
des Kristallitschmclzpunktes der Polyacetale und betragen 140 bis 250" C, vorzugsweise 170 bis 2000C.
Die erfindungsgemäßen Formmassen weisen eine wesentlich verbesserte Schlagzähigkeit im Fallversuch
5S auf als die Ausgangspolyacetale, wie aus den in der
Tabelle aufgeführten Vergleichsversuchen hervorgeht. Gleichzeitig wird hinsichtlich Härte und Steifigkeit
nur eine geringe Veränderung gegenüber dem nicht modifizierten Polyacetal beobachtet.
Zur Stabilisierung können den erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen bei der Mischung der
Komponenten noch Stabilisatoren gegen de:i Einfluß von Wärme, Sauerstoff und Licht zugesetzt werden.
Als Wärmestabilisatoren eignen sich z. B. Polyamide, Amide mehrbasischer Carbonsäuren, Amidine, Hydrazine.
Harnstoffe und Poly-N-vinyllactamc, als Oxydationsstabilisatoren werden Phenole, insbesondere
Bisphenole, und aromatische Amine und als
Lichtstabilisatoren «-Hydroxybenzophenonderivate verwendet, wobei die Stabilisatoren in Mengen von
insgesamt 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, eingesetzt
werden. s
Die erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich
mechanisch, z. B. durch Zerhacken oder Mahlen, zu Granulaten, Schnitzeln, Flocken oder Pulver zerkleinern.
Sie sind thermoplastisch und werden durch Spritzgießen, Strangpressen, Schmelzspinnen oder
Tiefziehen verarbeitet; sie eignen sich zur Herstellung von Halbfertig- und Fertigteilen wie Formkörpern,
z. B. Barren, Stäben, Platten, Filmen, Bändern und Rohren, sowie Haushaltsartikeln, z. B. Schalen und
Bechern, und Maschinenteilen, z.B. Gehäusen und Zahnrädern.
2 kg eines Polyacetals A werden mit wechselnden Mengen der Mischkomponente B vermischt und in
einem Einschneckenextruder bei 2000C homogenisiert.
Die Verweilzeit im Zylinder beträgt etwa 4 Minuten.
Von den erhaltenen Produkten werden auf einer Spritzgußmaschine Platten mit den Abmessungen
■f 1 x 60 χ 2 mm und Schulterstäbe nach DlN 53455
( "! Normstab: Probekörper 3) hergestellt.
An den Prüfplatten wird in Anlehnung an die DIN-Vorschrift 53456 die Kugeldruckhärte bei einer Prüflast
von 50 kp und einem Kugeldurchmesser von 5 mm gemessen. Die im Rahmen der Erfindung ermittelten
Werte liegen im Bereich von 1380 bis 1520kp cm2.
Als Maß für die StrTieit der erfindungsgemäßen
Produkte wird die Strec spannung an den beschriebenen
Schulterstäben aul einer Zerreißmaschine bei einer Prüfgeschwindigkeit von 5 cm pro Minute gemessen.
Die an den aus den erfindungsgeir.äßen Formmassen
hergestellten Probekörper ermittelten Werte betragen 570 bis 610 kp · cm2.
Zur Feststellung der Schlagzähigkeit der erhaltenen Produkte werden jeweils 40 der genannten Prüfplatten
einem Falltest unterworfen. Dazu wird eine auf einen Rahmen aufgespannte Platte einer Schlagbeanspruchung
dadurch ausgesetzt, daß man einen Fallhammer von 100 g Gewicht aus verschiedenen Höhen auffallen
läßt. Als Maß für die Schlagzähigkeit wird die Höhe angegeben, bei der 50% der Platten zerstört werden
und 50% unbeschädigt bleiben.
In der folgenden Tabelle sind die mit reinen PoIyacetalen
und erfindungsgemäß modifizierten Polyacetalen erhaltenen Meßergebnisse zusammengestellt;
hierbei wurden folgende Produkte eingesetzt:
2. POM II
Copolymerisat aus 98 Gewichtsprozent Trioxan und 2 Gewichtsprozent Äthylenoxid, das durch Hydrolyse
bis zu primären Hydroxylendgruppen abgebaut ist.
RSV-Wert: 0,73 dl-g"'.
3. ABS I
Gemisch aus einem Styrol/Butadien-Copolymerisat (SB) und einem Slyrol/Acrylnitril-Copolymerisat
(SAN), hergestellt durch Mischen eines Styrol/Butadien-Copolymerisat-Latex
mit einem Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat-Latex,
Ausfällung der Latexmischung und anschließende Homogenisierung der anfallenden Polymermischung auf einem Einschneckenextruder
bei 22O0C. Der Anteil der elastomeren Phase
in der Mischung beträgt 25 Gewichtsprozent.
Feststoffgehalt des SB-Latex: 50 Gewichtsprozent; Styrolgehalt des SB: 23 Gewichtsprozent; Mooney-Viskosität
des SB: 45 Mooney L 4 (1000C).
Struktur der Butadieneinheiten im Copolymerisat:
60% 1,4-trans-Gruppierungen,
22% 1,4-cis-Gruppierungen,
18% 1,2-Gruppierungen.
22% 1,4-cis-Gruppierungen,
18% 1,2-Gruppierungen.
Feststoffgehalt des SAN-Latex: 50 Gewichtsprozent; Acrylnitrilgehalt des SAN: 21 Gewichtsprozent.
RSV-Wert des SAN: 0,75 dl · g"1.
RSV-Wert des SAN: 0,75 dl · g"1.
4. ABS Il
Gemisch aus Polybutadien, einem mit Styrol und Acrylnitril gepfropften Polybutadien und einem Styrol/Acrylnitril-Co-polymerisat,
hergestellt durch Auflösen von Polybutadien in einer Mischung von Styrol und Acrylnitril, Massepolymerisation bis zu einem
Umsatz von 20 Gewichtsprozent und anschließender Suspensionspolymerisation bis zu lOOprozentigem
Umsatz. Das erhaltene Produkt wird auf einem Einschneckenextruder bei 220° C homogenisiert.
Mooney-Viskosität des Polybutadiens: 35 Mooney L 4 (1000C).
Struktur des Polybutadiens:
49% 1,4-trans-Gruppierungen,
43% 1,4-cis-Gruppierungen,
8% 1,2-Gruppierungen.
43% 1,4-cis-Gruppierungen,
8% 1,2-Gruppierungen.
Das Polymergemisch ABS II enthält 6 Gewichtsprozent Butadien, 17 Gewichtsprozent Acrylnitril
und 77 Gewichtsprozent Styrol.
5. ABS III
1. POM I Polymergemisch entsprechend ABS II hergestellt
Polyformaldehyd, dessen OH-Endgruppen durch 55 Das Polymergemisch ABSIII enthält 6 Gewichts
Umsetzung mit Essigsäureanhydrid verestert sind.
RSV-WertiOjedl-g-1.
RSV-WertiOjedl-g-1.
prozent Butadien, 10 Gewichtsprozent Acrylnitril unt 84 Gewichtsprozent Styrol.
Komponente A
(Gew.-%)
Komponente B
(Gew.-%)
Kugeldruckhärte (kp-cnr1)
Streckspannung
(kp-cm"2)
Fallhöhe
(cm)
POMI
100
100
POMII
100
100
1550 1474 620
600
600
20
21
709 517/4!
5
Fortsetzung | Komponente Λ | Komponente B |
Beispiel | (Cicw -%) | ((iew.-'Mi) |
POM 1 | ABS IiI | |
3 | 90 | IO |
POM I | ABS III | |
4 | 80 | 20 |
POM Il | ABS II | |
5 | 90 | 10 |
POM Il | ABS II | |
6 | 80 | 20 |
POM II | ABS I | |
7 | 70 | 30 |
POM Il | ABSl | |
8 | 60 | 40 |
10
I k ρ cm ; I
1510 1490 1447 1410 1403 1387
Streckspanmin): (kp-cm 2) |
Fallhöhe (cm) |
610 | 87 |
610 | 41 |
590 | 180 |
590 | 94 |
570 | 60 |
570 | 55 |
Claims (4)
1. Thermoplastische Fonnmassen, bestehend aus einer Mischung aus
A. 99 bis 50 Gewichtsprozent
a) eines Homopolymerisates des Fonnaldehyds oder des Trioxans oder
b) eines Copolymerisates aus 99,9 bis 80 Gewichtsprozent Trioxan und 0,1 bis 20 Gewichtsprozent
eines cyclischen Äthers mit 3 bis 5 Ringgliedern oder eines cyclischen Acetals mit 5 bis 11 Ringgliedern
oder eines linearen Polyacetals und 0 bis
5 Gewichtsprozent eines Alkylglycidyl- ,5
formals, Polyglykoldiglycidyläthers, Alkandioldiglycidyläthers oder Bis(alkantriol)-triiormals
und
B. 1 bis 50 Gewichtsprozent einer zweiphasigen Mischung aus
a) 5 bis 30 Gewichtsprozent Polybutadien oder eines Polyacrylsäureesters oder eines
Copolymerisates aus 99 bis 70 Gewichtsprozent Acrylsäureester und 1 bis 30 Gewichtsprozent
Butadien, Styrol oder Acrylnitril oder eines Copolymerisates aus 99 bis 70 Gewichtsprozent Butadien
und 1 bis 30 Gewichtsprozent Styrol oder Acrylnitril oder eines Pfropfcopolymerisates
aus 99 bis 60 Gewichtsprozent eines der vorstehenden Homo- oder Copolymerisate
und 1 bis 40 Gewichtsprozent Styrol oder a-Methylstyrol und/oder
Acrylnitril oder Methylmethacrylat und
b) 95 bis 70 Gewichtsprozent Polystyrol, Poly(a-methylstyrol) oder Poly(methylmethacrylat)
oder eines Copolymerisates aus 99 bis 70 Gewichtsprozent Styrol oder a-Methylstyrol und 1 bis 30 Gewichtsprozent
Acrylnitril.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die spezifische
reduzierte Viskosität der Komponente A zwischen 0,07 und 2,50 dl ■ g"1 liegt.
3. Thermoplastische Formmassen nach An-Sprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfriertemperatur der Komponente Ba zwischen -120°C und +300C liegt.
4. Thermoplastische Formmassen nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfriertemperatur der Komponente Bb zwischen 700C und 160° C liegt.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691931392 DE1931392C3 (de) | 1969-06-20 | Thermoplastische Formmassen auf Polyacetal-Basis | |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |