DE1570623C3 - Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Lösungen des Polyacrylnitrile und seiner Mischpolymerisate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Lösungen des Polyacrylnitrile und seiner MischpolymerisateInfo
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Description
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren Lösungen des Polyacrylnitrile und
seiner Mischpolymerisate mit mindestens 50% Acrylnitril-Anteilen durch Lösungspolymerisation von Acrylnitril
allein oder zusammen mit anderen Monomeren bei erhöhten Temperaturen in organischen Lösungsmitteln
mit HiKe von Katalysatoren in Gegenwart von starken organischen bzw. anorganischen Säuren
und/oder einem aromatischen Disulfonimid, gegebenenfalls zusammen mit geringen Mengen an primären
oder sekundären Aminen oder Aminosulfonsäuren gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
als Katalysator ein organisches Sulfinsäureamid der allgemeinen Formel
R—s—n;
,R'
R"
Benzolsulfinsäureamid
p-Toluolsulfinsäureamid
p-Chlorbenzolsurfinsäureamid
Ν,Ν-Dimethyl-benzolsulfinsäureamid
Ν,Ν-Dimethyl-toluolsulfinsäureamid
Ν,Ν-Methyl-phenylbenzolsulfinsäureamid
Ν,Ν-Methyl-phenylbenzolsulfinsäureamid
KN-Diäthyl-p-chlorbenzolsulfmsäureamid
Benzolsulfinsäuremorpholid
p-Toluolsulfinsäuremorpholid
p-Chlorbenzolsulfinsäuremorpholid
Benzolsulfinsäurepiperidid
p-Chlorbenzolsulfinsäurepiperidid
Ν,Ν-Dimethyl-jS-naphthalinsulfinsäureamid
Methansulfmsäureanilid
M ethansulfinsäure-p-toluidid
worin R einen aliphatischen oder aromatischen Rest, der als weitere Substituenten Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Aryl enthalten kann, R' und R" Wasserstoff, einen niederen Alkylrest oder Arylrest, oder beide zusammen
5 mit N einen heterocyclischen Rest bedeuten, gegebenenfalls zusammen mit einem organischen Peroxid,
eingesetzt wird.
Diese Lösungspolymerisation verläuft auch in dem niedrigen Temperaturbereich zwischen 15 und 35°C
ίο mit hoher Geschwindigkeit und gut reproduzierbar.
Die entstehenden viskosen spinnfähigen Lösungen sind
farblos oder nur sehr schwach verfärbt, klar, gelfrei und stabil gegen Verfärbung und Gelierung.
Wegen ihrer leichten Herstellung, guten Haltbarkeit
15 und Löslichkeit im Reaktionsmedium, weiterhin wegen ihrer hohen Aktivität werden bevorzugt die
aromatischen Sulfensäureamide, wie Benzol- und substituierte Benzolsulfinsäureamide eingesetzt. Es
seien beispielsweise folgende Sulfinsäureamide ge-
ao nannt:
Fp:
C6H5 -SO-NH2 121°C
CH3 | — SO — NH2 | -NC | 1 | (Öl) | 120° | C |
Cl- | -SO — NH2 | 127° | C | |||
.CH3 | ||||||
C6H5 | Kp: 56 | °/553 | ||||
-C6H4 | ||||||
C6H4- | ||||||
-SO- |
: CH3-C6H4-SO-N' }52bis53°C
CH3
— so — n;
CBHK
Cl-C6H4-SO-N;
C6H5-SO-
CH3 — C6H4 — SO — N
Cl — C6H5 — SO —
, CnHs
C2H5
C6H5-SO-K H
Cl — C6H4 — SO
Cl — C6H4 — SO
75 |
128 |
137 |
114 bis |
137 |
°C |
0C |
°C |
116°C |
0C |
CH3
CH3 — SO — HN — C6H4 — CH3
86 bis 88°C
103° C
103° C
Die genannten Verbindungen können analog nach sulfinsäureanilid und -toluidid (J. org. Chem. 23.1958,
den in der Literatur für Benzol- und Toluolsulfinamide S. 805 bis 807) beschriebenen Methoden hergestellt
(B r a u η u. K a i s e r, B. 56 553), bzw. für Methan- werden.
Als organische Peroxyde werden vorteilhaft orga- sättigter copolymerisierbarer Verbindungen, wie Menische
Hydroperoxyde, wie tert.-Butylhydroperoxyd thacrylnitril, Acryl- bzw. Methacrylsäureester oder
oder Cumolhydroperoxyd, Ketoperoxyde, wie Cyclo- -amide, Styrol und seiner Derivate, Vinylchlorid oder
hexanonperoxyd, Methyläthyl- oder Methylisobutyl- Vinylidenchlorid durchgeführt. Polymerisiert man z. B.
ketonperoxyd, Acylperoxyde, wie Lauroylperoxyd, 5 1 bis 10 vorzugsweise, 5 bis 7 Gewichtsprozent eines
Diacetylperoxyd, Benzoyl- oder 2,4-Dichlorbenzol- Acryl- bzw. Methacrylsäureesters, eines Vinylesters
peroxyd, weiterhin Perester, wie Tert.-Butylperbenzoat, oder eines Styrolderivates zusammen mit Acrylnitril,
tert.-Butyldiperphthalat, tert.-Butylperlaurinat, tert- erhöht sich die Löslichkeit der gebildeten Polymeren
Butylperacetat, Mono-tert.-Butylpermaleinat, tert.- im Reaktionsmedium beträchtlich. Dadurch ist es
Butylperoctoat, tert.-Butylperisobutyrat oder tert.- io möglich, höhere Anfangskonzentrationen anzusetzen
Butylperpivalat, verwendet. und entsprechend höhere Reaktionsgeschwindigkeiten,
Als starke anorganische Säuren können Salzsäure, Molekulargewichte und Polymerisatkonzentrationen
Phosphorsäure, vorzugsweise Schwefelsäure, und als in der Lösung zu erzielen. Darüber hinaus sind die
starke organische Säuren aromatische Sulfonsäuren, Fäden aus den genannten Copolymerisaten auch
wie Benzol- oder Toluolsulfonsäure, Tetralinsulf on- 15 besser anfärbbar. Um eine Anfärbbarkeit mit tiefen
säure, Isopropyl- oder Diisopropylbenzolsulfonsäure, Farbtönen zu erreichen, kann man weitere Comonoweiterhin
Oxalsäure, und vorzugsweise aromatische mere mit sauren oder basischen Gruppen, wie Sulfo-Disulfonimide
mit der allgemeinen Formel styrol, Methacrylaminobenzol-benzol-disulfimid bzw.
Vinylpyridin, einpolymerisieren.
R — SO2 —: NH — SO2 — R', 20 Bezweckt man die Herstellung von Fäden aus
Acrylnitril-Mischpolymerisaten oder Fasern mit spezi-
wie Benzol- oder Toluoldisulfonimid, benutzt werden. fischen Eigenschaften, werden in der Regel die Misch-In
Dimethylformamid können sowohl organische und komponenten in größeren Mengen eingesetzt. Copolyauch
anorganische Säuren eingesetzt werden, dagegen merisiert man Acrylnitril ζ. B. mit 20 bis 50 Gewichtsin
Dimethylsulfoxyd und Dimethylacetamid werden 25 prozent Vinylidenchlorid, können sehr hochkonzenbei
dem Katalysatorsystem Peroxyd/Sulfinsäureamid trierte Spinnlösungen gewonnen werden und die
vorteilhaft organische Säuren verwendet. An Stelle daraus gesponnenen Fäden haben eine stark herabder
erwähnten Säuren können auch ungesättigte, gesetzte Entflammbarkeit und Brennbarkeit,
copolymerisierbare aromatische Disulf onimide die Abhängig davon, welches Lösungsmittel bzw. welche
copolymerisierbare aromatische Disulf onimide die Abhängig davon, welches Lösungsmittel bzw. welche
freie, starksaure Gruppen enthalten, wie Methacryl- 30 Mischkomponente und in welchem Verhältnis zum
aminobenzol-benzol-disulfonimid eingesetzt werden. Acrylnitril eingesetzt werden, kann das Verhältnis
Auch eine Kombination der genannten sauren Ver- zwischen Monomermenge und Lösungsmittelmenge im
bindungen kann Anwendung finden. Reaktionsgemisch innerhalb breiterer Grenzen variiert
Eine Beschleunigung der Polymerisation bei Ver- werden:
wendung der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme 35 Polymerisiert man Acrylnitril in Dimethylformamid
kann durch Zugabe von geringen Mengen an primären allein, so ist es erforderlich, die Monomerkonzen-
oder sekundären Aminen erreicht werden. Hinsicht- tration unter 25 Gewichtsprozent zu halten, wenn man
lieh der Verfärbung der Spinnlösungen bei höheren klare, nicht gelierte Lösungen erhalten will. Wenn die
Temperaturen haben sich Aminosulfonsäuren wie Polymerisation von Acrylnitril zusammen mit z. B.
Taurin, N-Methyltaurin, SuIfanilsäure oder N-Methyl- 40 5 bis 8 Gewichtsprozent Acrylsäuremethylester, Vinylsulfanilsäure
als Beschleuniger besonders günstig acetat oder Styrol erfolgt, so kann die Anfangsmonoerwiesen.
merkonzentration bis etwa 40 Gewichtsprozent, vor-
Die bekannte Anwesenheit kleinerer Wassermengen zugsweise zwischen 25 und 35 Gewichtsprozent,
im Reaktionsmedium hat auf die Polymerisation eine liegen, ohne daß eine Gelierung oder Trübung der
günstige Auswirkung: Die Reaktionsgeschwindigkeit 45 Lösung während oder nach Beendung der Polymeriwird
erhöht und bei gleichen Geschwindigkeiten — im sation auftritt. Bei der Copolymerisation von Acryl-Vergleich
zu wasserfreien Ansätzen — erfolgt eine nitril mit etwa 25 bis 45 % Vinylidenchlorid kann die
Molekulargewichtserhöhung. Monomerkonzentration in Dimethylformamid vor-
Die Polymerisationsreaktion wird von dem im teilhaft 30 bis 60 Gewichtsprozent betragen. Auf
Reaktionsgemisch gelösten Luftsauerstoff nicht ge- 50 Grund der schlechteren Löseeigenschaften liegen die
stört; es ist aber bei Verwendung des Katalysator- Grenzen der Anfangsmonomerenkonzentration bei
systems Peroxyd/Sulfinamid/Säure vorteilhaft, die Dimethylacetamid und bei Dimethylsulfoxyd etwa
Polymerisation in einem geschlossenen Reaktions- um 5 bis 10 Gewichtsprozent niedriger als beim Digefäß
unter geringfügigem Schutzgasdruck (z. B. methylformamid. Das Reaktionsgemisch, das zur
Stickstoff) durchzuführen, um einen Zutritt weiterer 55 Polymerisation eingesetzt wird, enthält bei der Kata-Sauerstoff
mengen während der Reaktion zu verhindern. lysatorkombination Sulfinsäureamid/Säure jeweils bis
Es können auch Monomere, die Stabilisatoren — wie zu 3 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,2 bis 2 Ge-Thiosemicarbazid,
Ammoniak, Hydrochinon oder wichtsprozent, der genannten Verbindungen. Das MoI-deren
Derivate — enthalten, ohne Reinigung angesetzt verhältnis von Sulfinsäureamid zu Säure kann vorteilwerden.
60 haft im Bereich von 1: 0,2 bis 1: 4 liegen. Bei Verwen-
AIs Lösungsmittel, in denen die Polymerisation dung des Katalysatorsystems Peroxyd/Sulfinsäuredurchgeführt
wird, werden vorzugsweise Dimethyl- amid/Säure werden jeweils bis zu 2 Gewichtsprozent,
formamid, Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxyd vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent der Kombenutzt.
Es können aber auch andere, für Acrylnitril- ponenten eingesetzt. Das Molverhältnis zwischen
polymerisate und Mischpolymerisate bekannte orga- 65 Peroxyd und Sulfinsäureamid kann vorzugsweise
nische Lösungsmittel verwendet werden. zwischen 1: 0,2 und 1: 8 liegen, die Säure soll bis zu
Vorzugsweise wird die Lösungspolymerisation des einem 4fachen molaren Überschuß zum Sulfinsäure-Acrylnitrils
in Gegenwart anderer olefimsch-unge- amid eingesetzt werden.
Die Polymerisationstemperatur kann wegen der hohen Aktivität der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme
in einem breiten Bereich zwischen 0 und 80° C gewählt werden. Vorzugsweise wird die Polymerisation
in der Nähe der jeweiligen Raumtemperatur in dem Bereich von 15 bis 35°C gestartet. Es hängt dann von
der Intensität der Kühlung ab, ob und wie hoch die Reaktionstemperatur auf Grund der exothermen
Reaktionswärme während der Polymerisation ansteigen wird. In Dimethylformamid- oder Dimethylacetamid-Lösung
können 50 bis 80% Ausbeuten an Polymeren in 5 bis 20 Stunden und in Dimethylsulfoxyd-Lösung
in 3 bis 10 Stunden erreicht werden, wobei Polymerisate mit für die Faserherstellung geeigneten
Molekulargewichten, vorzugsweise mit relativen Viskositäten (?yrei) etwa von 1,75 bis 2,0 gemessen
in einer 0,5%igen Dimethylformamidlösung bei 20° C (entspricht den K-Werten nach Fikentscher
von etwa 75 bis 85) entstehen.
Nach Erreichen der gewünschten Umsatz- bzw. Lösungskonzentration wird ein bekannter Polymerisationsinhibitor
oder/und starke Säure in die Lösung eingerührt. Dadurch kann vermieden werden, daß
während der weiteren Verarbeitung der Lösung niedermolekulare Polymerisate entstehen. Anschließend kann
die Lösung direkt oder nach Entfernung der nichtumgesetzten Monomeren — z. B. in einem Dünnschichtverdampfer
unter vermindertem Druck — nach bekannten Trocken- oder Naßspinnverfahren versponnen
werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Spinnlösungen sind farblos oder nur geringfügig gelblich verfärbt, klar und gelfrei, wodurch eine
leichte, unproblematische Weiterverarbeitung gewährleistet ist. Sie können nach Entfernung der nicht umgesetzten
Monomeren längere Zeit gelagert werden, ohne daß die Viskosität der Lösungen sich wesentlich verändert.
Die gesponnenen Fäden haben einen hohen Weißgrad, gute Thermostabilität und ausgezeichnete
Textilwerte.
Der wesentlichste Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß die Polymerisation mit hoher Geschwindigkeit bei
niedriger Temperatur durchgeführt werden kann. Dadurch wird ermöglicht, besonders temperaturempfindliche
Acrylnitrilcopolymerisate, wie Vinyl- bzw. Vinylidenchlorid enthaltende Mischpolymerisate
oder Copolymerisate mit basischen Mischkomponenten, mit erheblich verbesserter Qualität (Weißgrad,
Thermostabilität usw.) herzustellen. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, die Polymerisation bei
Raumtemperatur durchzuführen, wodurch die Reaktionsführung, die Verfahrenstechnik und der apparative
Aufwand — besonders in halb- und großtechnischem Maßstab — wesentlich vereinfacht und so
das ganze Verfahren verbilligt werden kann.
In 75 g Dimethylsulfoxyd wurde 23,5 g Acrylnitril, 1,5 g Acrylsäuremethylester, 0,35 g Benzolsulfinsäureamid
und 0,2 g konz. Schwefelsäure gelöst. Das Reaktionsgemisch wurde in einem mit Uhrglas zugedeckten
Erlenmeyer-Kolben bei Zimmertemperatur (22 bis 24° C) stehengelassen. Nach 8 Stunden Reaktionszeit
entstand eine hellgelbe, klare, viskose Lösung mit einer Polymerkonzentration von 18,2%
(entspricht 73% Ausbeute). Das Polymerisat hatte eine relative Viskosität von 1,73 (K-Wert 74,8).
■ Beispiel2
Die gleichen Reaktionskomponenten wie in Beispiel 1 wurden in 75 g Dimethylacetamid gelöst und
auf gleiche Weise bei Raumtemperatur 20 Stunden lang polymerisiert. Die Ausbeute betrug 64,8% und
die ??rei. des Polymerisates war 1,63 (K-Wert 70,2).
Die viskose Lösung war schwachgelb verfärbt.
Ein Reaktionsgemisch — bestehend aus 65 g Dimethylformamid, 32,8 g Acrylnitril, 2,2 g Acrylsäuremethylester,
1,0 g Methacroylaminobenzol-benzol-disulfimid
und 0,4 g Benzolsulfinsäureamid — wurde wie im Beispiel 1 beschrieben 20 Stunden polymerisiert.
Die entstandene helle, klare Lösung enthielt 21,4% Polymerisat mit einer rel. Viskosität von 1,70.
Die aus der Lösung gegossenen Filme waren mit basischen Farbstoffen tief anfärbbar und bei einer
einstündigen Temperung bei 160° C vergilbten sie nur geringfügig.
Peroxyd | Sulfin- | Organische Säure | g | Wasser | , | Umsatz | V rel. | Aussehen | |
Versuch | g | säure- | Name | 0,3 | g | % | 1,71 | der Lösung | |
Nr. | 0,28 | amid g |
p-Isopropylbenzol- | 0,6 | 78,4 | klar, schwach | |||
1. | 0,195 | sulfonsäure | 0,3 | 2,06 | gelb | ||||
0,32 | p-Isopropylbenzol- | — | 64,0 | klar, farblos | |||||
2. | 0,225 | sulfonsäure | 0,3 | 1,72 | |||||
0,28 | Diisopropylbenzol- | 0,6 | 75,6 | klar, hellgelb | |||||
3. | 0,195 | sulfonsäure | 0,3 | 1,76 | |||||
0,28 | DiisoproT>ylbenzol- | — | 72,0 | klar, fastfarblos | |||||
4. | 0,195 | sulfonsäure | 0,3 | 0,6 | 1,73 | ||||
0,30 | Tetralinsuifonsäure | 0,3 | 69,4 | 1,72 | klar, hellgelb | ||||
5. | 0,30 | 0,21. | Tetralinsulf onsäure | 0,6 | 71,4 | 1,87 | klar, fast farblos | ||
6. | 0,38 | 0,21 | Metbacroj lamino- | 67,6 | klar, farblos | ||||
7. | 0,265 | benzol-benzol-di- | 0,6 | ||||||
sulfimid | 0,6 | 1,85 | |||||||
0,38 | Methacroylamino- | 70,3 | klar, farblos | ||||||
8. | 0,265 | benzol-benzol-di- | |||||||
sulfimid | |||||||||
409 544/356
ίο
Bei dieser Versuchsreihe wurden als Reaktionsgefäß
100 ml Langhalskolben mit Schliffverschluß benutzt. Die Reaktionsgemische enthielten jeweils 75 g Dimethylsulfoxyd,
23,5 g Acrylnitril, 1,5 g Acrylsäuremethylester, weiterhin Mono-tert-butylpermaleinat
(50%ige Lösung in Dimethylphthalat), Benzolsulfinsäureamid, eine organische Säure und eventuell
Wasser. Die vollgefüllten und geschlossenen Reaktionsgefäße wurden in ein Wasserbad von 250C gestellt.
Nach 4 Stunden Reaktionszeit wurden die entstandenen viskosen Lösungen in einem Wasser-Methanol-Gemisch
ausgefällt. Die Ausbeuten, die rel. Viskositäten der Polymerisate und das Aussehen der Lösungen,
weiterhin die eingesetzte Katalysator-, Säure- und Wassermenge sind in der vorstehenden Tabelle 1
angegeben.
Bei 15° C wurde das Monomergemisch in Dimethylsulfoxyd,
wie in Beispiel 4 beschrieben, mit 0,42 g Mono-tert.-butylpermaleinat (50%ige Lösung), 0,29 g
Benzolsulfinsäureamid und 0,6 g Methacroylaminobenzol-disulfimid
6 Stunden lang polymerisiert. Die Ausbeute betrug 71%, die relative Viskosität 2,12.
Die gewonnene viskose Lösung war völlig farblos.
65 g Dimethylformamid, 2,1 g Acrylsäuremethylester, 32,9 g Acrylnitril, 0,42 g Mono-tert.-butylpermaleinat
(50 %iger Lösung), 0,29 g Benzolsulfinsäureamid und 0,1 g konz. Schwefelsäure wurden bei 15° C,
wie im Beispiel 4, 10 Stunden getempert. Es entstand eine farblose, viskose Lösung mit einer Polymerkonzentration
von 25,5% (Ausbeute: 73%). Die rel. Viskosität des Polymerisates war 1,82.
Um die Wirksamkeit der Katalysatorsysteme mit verschiedenen Sulfinsäureamiden zu zeigen, wurde die
folgende Versuchsreihe durchgeführt: Das Reaktionsgemisch bestand in allen Fällen aus 65 g Dimethylformamid,
32,9 g Acrylnitril, 2,1 g Acrylsäuremethylester, 0,3 g Mono-tert.-butylpermaleinat (50 %ige Lösung)
0,3 g Sulfinsäureamid und 0,2 g konz. Schwefelsäure. Die Reaktion wurde bei 35° C durchgeführt und
dauerte 4 Stunden. Die nachfolgende Tabelle 2 enthält
die Versuchsergebnisse und die Namen der verwendeten Sulfinsäureamide:
IO | Versuch Ni. |
15 | 2. | 20 | 4. | 30 | Tabelle 2 | Umsatz % |
V rel. | Farbe der Lösung |
1. | Sulfinsäureamid | 76,0 | 1,54 | schwach | ||||||
Benzolsulfin- | gelb | |||||||||
3. | säureamid | 60,3 | 1,72 | farblos | ||||||
5. | p-Toluolben- | |||||||||
zolsulfinsäure- | ||||||||||
6. | amid | 63,0 | 1,68 | farblos | ||||||
p-Chlorbenzol- | ||||||||||
sulfinsäure- | ||||||||||
amid | 68,8 | 1,63 | farblos | |||||||
N,N-Dime- | ||||||||||
thyltoluol- | ||||||||||
sulfinsäure- | ||||||||||
amid | 66,3 | 1,65 | farblos | |||||||
Benzolsulfin- | ||||||||||
säuremor- pholid p-Toluol- |
56,7 | 1,78 | fast farblos | |||||||
sulfinsäure- | ||||||||||
morpholid | ||||||||||
Bei den nachfolgenden Beispielen wurden weitere Katalysatorkombinationen aus verschiedenen Peroxyden
und Sulfinsäureamiden eingesetzt. Das Reaktionsgemisch, die Katalysator- und Säuremengen
sowie die Reaktionsbedingungen waren wie im Beispiel 7. Die Reaktionsdauer: 6 Stunden. Die Ergebnisse
und die Katalysatorkombinationen sind in der Tabelle 3 zusammengefaßt:
Versuch Nr. |
Peroxyd | Sulfinsäureamid | Umsatz % |
η rel. | Farbe der Lösung |
1. | Lauroylperoxyd | Ν,Ν-Dimethyltoluol- | 63,3 | 1,91 | schwachgelb |
sulfmsäureamid | |||||
2. | Lauroylperoxyd | Benzolsulfinsäuremorpho- IiH |
64,0 | 1,82 | fast farblos |
3. | Lauroylperoxyd | HQ. p-Toluolsulfinsäure- |
61,2 | 1,87 | fast farblos |
morpholid | |||||
4. | Methyläthylketonperoxyd | Ν,Ν-Dimethyltoluolsumn- | 59,6 | 1,90 | schwachgelb |
(50%ige Lösung) | säureamid | ||||
5. | Methyläthylketonperoxyd | Benzolsumnsäure- | 58,0 | 1,83 | farblos |
(50 %ige Lösung) | morpholid | ||||
6. | Methyläthylketonperoxyd | p-Toluolsulfinsäure- | 55,7 | 1,79 | farblos |
(50 %ige Lösung) | morpholid : |
Beispiel 9 0,35 g Mono-tert-butylpermaleinat (50%ige Lösung),
0,24 g Benzolsulfinsäureamid, 1,2 g Methacroylamino-
In einem druckfesten, geschlossenen Reaktionsgefäß 65 benzol-benzol-disulfimid und 0,1 g konz. Schwefelaus
Glas wurde folgendes: Reaktionsgemisch unter säure. Nach 16 Stunden entstand eine fast: farblose,
Stickstoff bei 25°C polymerisiert: 50 g Dimethyl- viskose Lösung mit. 37 % Polymerkonzentration (Ausformamid,
30 g Acrylnitril, 20 g Vinylidenchlorid, beute 74 %). Das Polymerisat hatte eine rel. Viskosität
11 12
von 1,84, einen Chlorgehalt von 28,3 Gewichtsprozent, wurde die Reaktion durch Zugabe eines Inhibitors
war schwer-brennbar und die Filme daraus waren mit gestoppt und die 27 %ige helle, klare Polymerisatbasischen
Farbstoffen gut anfärbbar, lösung (Umsatz: 77%) mit Dimethylformamid auf
24% verdünnt. Anschließend wurden die nichtumge-
BeispiellO 5 setzten Monomerenreste durch Dünnschichtdestillation
unter vermindertem Druck aus der Lösung entfernt.
Wie in Beispiel 9 wurde ein Reaktionsgemisch aus Die Lösung war nach der Destillation 28,8 %ig und
50gDimethylformamid,32,5gAcrylnitril, 17,5gVinyli- konnte nach dem Trockenspinnverfahren zu weißen,
denchlorid, 0,33 g Mono-tert.-butylpermaleinat, 0,23 g thermostabilen Fäden mit guten Textileigenschaften
Benzolsulfinsäureamid, 0,15 g konz. Schwefelsäure, io versponnen werden. Die Fäden waren mit basischen
0,3 g Taurin, und 0,6 g Wasser zur Polymerisation Farbstoffen auch in tiefen Tönen anfärbbar. Die
angesetzt. Bei 250C nach 16 Stunden entstand eine rel. Viskosität des Polymerisates war 1,80.
hell gelbliche 41,7%ige Polymerlösung (Ausbeute:
hell gelbliche 41,7%ige Polymerlösung (Ausbeute:
83,4 %,ητβΐ· 2,11). Die hochkonzentrierte Lösung hatte Beispiel 13
ein ausgezeichnetes Fadenziehvermögen. Das Poly- 15
mere enthielt 24,3 Gewichtsprozent Chlor und hatte In dem gleichen Reaktionsgefäß und auf die gleiche
eine stark verminderte Brennbarkeit. Weise wie im Beispiel 12 beschrieben, wurde 54 kg Di
methylformamid, 29,5 kg Acrylnitril, 16,5 kg Vinyli-
Beispiel 11 denchlorid, 230g Butylpermaleinat (50%ig), 160g
zo Benzolsulfinsäureamid, 200 g Toluoldisulfimid und
In einem mit Thermometer, Vakuum- und Stick- 52 g konz. Schwefelsäure polymerisiert. Nach einer
Stoffanschluß ausgestatteten, doppelwandigen 251 Reaktionszeit von 20 Stunden stieg die Temperatur
V4A-Rührautoklav wurde das Reaktionsgemisch aus in der Lösung auf 37° C und es entstand eine fast farb-6,5
kg Dimethylformamid, 3,29 kg Acrylnitril, 210 g lose, klare, viskose Lösung. Die Polymerisatkonzen-Acrylsäuremethylester,
9,5 g Mono-tert.-butyl-permale- 25 tration betrug 32,6 %, die Ausbeute 70,8 % und die rel.
inat (=19g, 50%ige Lösung in Dimethylphthalat), Viskosität des Polymerisates 1,76 (K-Wert: 76). Die
16 g Benzolsulfinsäuremorpholid und 15 g konz. Lösung wurde auf 28 % verdünnt, destilliert und anSchwefelsäure
unter 0,5 atü Stickstoffschutzdruck schließend mit einer Konzentration von 37 % nach dem
20 Stunden lang gerührt. Die Temperatur der Lösung Trockenspinnverfahren versponnen. Eine Probe aus
wurde mit Hilfe einer Regelautomatik zwischen 30 30 der hochkonzentrierten, destillierten Lösung wurde
und 35° C gehalten. Es entstand eine fast farblose, bei Zimmertemperatur 30 Tage gelagert. Während
klare, viskose Lösung mit einem Polymergehalt von dieser Zeit veränderte sich ihre Viskosität nicht.
25,6% (Ausbeute: 73%), die nach Zugabe eines Polymerisationsinhibitors nach einem bekannten Trocken- Beispiel 14
spinnverfahren versponnen wurde. Das Polymerisat 35
25,6% (Ausbeute: 73%), die nach Zugabe eines Polymerisationsinhibitors nach einem bekannten Trocken- Beispiel 14
spinnverfahren versponnen wurde. Das Polymerisat 35
hatte eine rel. Viskosität von 1,87 (K-Wert: 81,3). Wie im Beispiel 12 angegeben, wurde folgender
Ansatz polymerisiert; 52 kg Dimethylformamid, 28,8 kg
Beispiel 12 Acrylnitril, 19,2 kg Vinylidenchlorid, 1,4 kg Metha-
croylaminobenzol-benzol-disulfimid, 700 g Wasser,
Als Reaktionsgefäß wurde ein 2001 Rührautoklav 40 240 g Butylpermaleinat (50%ig) und 185 g p-Toluol-—
ausgestattet wie im Beispiel 11 — verwendet. An sulfinsäureamid. Die Temperatur stieg während der
dem Kesselmantel war nur eine Kühlwasserleitung Polymerisation auf 42°C. Polymerisationsdauer:
angeschlossen. Das Reaktionsgemisch enthielt 65 kg 16 Stunden. Lösungskonzentration: 36%; Umsatz:
Dimethylformamid, 32,7 kg Acrylnitril, 2,3 kg Acryl- 73%; K-Wert: 81,4 Die schwachgelbe, klare Lösung
säuremethylester, 800 g Methacroylaminobenzol-di- 45 wurde unmittelbar nach der Unterbrechung (Inhibitor)
sulfimid, 290 g 50%ige Mono-tert.-butylpermaleinat, der Polymerisation nach dem Trockenspinnverfahren
200 g Benzolsulfinsäureamid und 55 g konz. Schwefel- versponnen. Die Fäden waren — verglichen mit chlorsäure.
Nach Einfüllen der Komponenten (Stickstoff- haltigen Acrylnitrilmischpolymerisatfäden, die auf
atmosphäre) begann die Polymerisation bereits bei dem konventionellen Wege (wäßrige Polymerisation)
Raumtemperatur. Als die Temperatur durch die 50 hergestellt wurden — überragend weiß und thermoexotherme
Reaktionswärme auf 30° C anstieg, wurde stabil. Sie konnten mit basischen Farbstoffen in tiefen
die Kühlung eingeschaltet. Im Laufe der Polymeri- Tönen angefärbt werden, hatten gute Textilwerte und
sation stieg dann die Temperatur allmählich — trotz eine stark verminderte Brennbarkeit (Chlorgehalt:
intensivem Rühren — bis 38°C. Nach 20 Stunden 27,7 Gewichtsprozent).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von verspinnbaren stehen können — verursacht. Diese Reaktionen verLösungen
des Polyacrylnitrile und seiner Misch- laufen aber in der Regel mit beträchtlicher Geschwinpolymerisate
mit mindestens 50% Acrylnitril- 5 digkeit erst über 40 bis 500C. Bei langer Polymeri-Anteilen
durch Lösungspolymerisation von Acryl- sationsdauer, aber vor allem bei hohen Polymerinitril
allein oder zusammen mit anderen Mono- sationstemperaturen entstehen also zwangläufig vermeren
bei erhöhten Temperaturen in organischen färbte Lösungen bzw. für die Praxis minderwertige
Lösungsmitteln mit Hilfe von Katalysatoren in Endprodukte. Demnach ist eine wichtige Forderung
Gegenwart von starken organischen bzw. anorga- io dem verwendeten Katalysatoren gegenüber, daß sie
nischen Säuren und/oder einem aromatischen bereits bei niedrigen Temperaturen in geringen Mengen
Disulfonimid, gegebenenfalls zusammen mit ge- hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten, d.h. hohe
ringen Mengen an primären oder sekundären Ausbeuten bei möglichst kurzen Reaktionszeiten,
Aminen oder Aminosulfonsäuren, dadurch ermöglichen. Weiterhin ist es erforderlich, daß sie
gekennzeichnet, daß als Katalysator ein 15 im Reaktionsmedium vollkommen, löslich sind und
organisches Sulfinsäureamid der allgemeinen Formel auch im Laufe der Polymerisation in Lösung bleiben,
denn ungelöste Katalysatorreste oder ausgefallene
/ Salze bzw. Zerfallprodukte erhöhen die Gelierungs-
R — S — N v neigung und erschweren die weitere Verarbeitung.
I R" ao Bei den bisher bekannten Verfahren konnten alle
O diese Forderungen keineswegs gleichzeitig und voll
kommen erfüllt werden. Als Katalysatoren zur Durch-
worin R einen aliphatischen oder aromatischen führung der Lösungspolymerisation des Acrylnitril
Rest, der als weitere Substituenten Halogen, Alkyl, in organischen Lösungsmitteln wurden Bortrifluorid,
Alkoxy, Aryl enthalten kann, R' und R" Wasser- 25 Azoverbindungen, anorganische und organische Perstoff,
einen niederen Alkylrest oder Arylrest, oder oxide bzw. Toluolsulfinsäure-Natriumsalz verwendet,
beide zusammen mit N einen heterocyclischen Rest Es hat sich hierbei gezeigt, daß entweder die Ausbedeuten,
gegebenenfalls zusammen mit einem beuten an Polymeren und die erreichten Molekularorganischen
Peroxid, eingesetzt wird. gewichte nicht ausreichend hoch waren (Bortrifluorid)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 30 oder hohe Reaktionstemperaturen bzw. lange Rezeichnet,
daß die Polymerisation bei Temperaturen aktionszeiten nötig waren (Azoverbindungen und Pervon
15 bis 350C durchgeführt wird. oxide allein), um technisch brauchbare Produkte er-
zielen zu können. Die hohen Reaktionstemperaturen
riefen bei Peroxiden — insbesondere in Dimethyl-
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung 35 formamid-Lösung — besonders leicht unerwünschte
spinnfähiger Lösungen von Acrylnitrilpolymerisaten Verfärbungen der Lösungen hervor. Bei Verwendung
und Mischpolymerisaten durch Polymerisation in von Azo-Katalysatoren muß der Luftsauerstoff wegen
organischen Lösungsmitteln beschrieben worden. Da- seiner inhibierenden Wirkung völlig ausgeschlossen
bei wurde auch ausführlich auf die Vorteile dieses Ver- werden, und aus dem gleichen Grunde können auch
fahrens gegenüber den bisher großtechnisch üblichen 40 Polymerisationsstabilisatoren (Inhibitoren) enthaltende
Verfahren hingewiesen, wo die Polymerisation im Monomere nicht direkt verwendet werden; sie müssen
wäßrigen Medium durchgeführt wird und die Poly- vorher — meistens durch Destillation — entfernt
merisate isoliert, getrocknet, zerkleinert und wieder werden, wodurch das Verfahren zusätzlich belastet
aufgelöst werden müssen, wenn man zu spinnfähigen wird. Bei der Verwendung von anorganischen PerLösungen
gelangen will. Die Vorteile des Lösungspoly- 45 oxiden bzw. von Alkalisalzen der Sulfinsäuren sind
merisationsverfahren können aber nur dann geltend außerdem noch besonders unangenehm die niedrige
gemacht werden, wenn die dabei entstandenen Spinn- Löslichkeit dieser Verbindungen im Reaktionsmedium
lösungen bzw. die daraus gesponnenen Fäden be- und die Tatsache, daß bei Ansetzen und während der
stimmten Qualitätsforderungen entsprechen: Die Spinn- Polymerisation beträchtliche Salzausscheidungen auflösungen
müssen vor allem für die Spinntechnik er- 5° treten, die entweder gar nicht oder nur bei sehr hohen
forderliche, hohe Viskositäten bzw. Polymerkonzen- Temperaturen gelöst werden können. Dadurch wird
trationen haben, wobei das Molekulargewicht der die Spinnfähigkeit und Haltbarkeit der Spinnlösungen
Polymerisate in dem Bereich liegen muß, der für die wesentlich herabgesetzt. Als Redox-Katalysatorsystem
Faserherstellung geeignet ist. Für eine gute Qualität wurden in Dimethylsulfoxyd-Lösung Peroxyde mit
ist weiterhin erforderlich, daß die Spinnlösungen hell 55 Formamidinsumnsäure eingesetzt, aber auch hier, wie
— möglichst farblos oder nur geringfügig verfärbt, bei den anderen erwähnten Katalysatoren, konnten
klar —frei von ungelösten Festsubstanzen oder Gel- unter 40 bis 50° C keine für die Praxis ausreichend
teilchen — und stabil gegen Verfärbung und Gelierung hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten erreicht
sind. werden.
Die Forderung der für Faserzwecke unentbehrlichen, 60 Aus der österreichischen Patentschrift 236 642 ist
verhältnismäßig hohen Molekulargewichte macht bei bekannt, Acrylnitrilpolymerisate unter Verwendung
den organischen Lösungsmitteln mit hohen Ketten- von Dimethylsulfoxid als Medium und Azo-bis-Verübertragungskonstanten,
besonders beim Dimethyl- bindungen als Katalysator herzustellen, wobei dem formamid, lange Reaktionszeiten notwendig. Reaktionssystem vor Beginn der Polymerisations-
Es ist bekannt, daß Acrylnitrilpolymerisate, be- 65 reaktion zumindest eine oder mehrere anorganische
sonders in Lösung, sich sehr leicht verfärben. Die Ver- und/oder organische Säuren einverleibt werden. Für
färbung wird durch Autooxydationsreaktionen und dieses Verfahren gelten jedoch die obengenannten
von nukleophilen Reagenzien — die durch thermische Nachteile.
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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