DE1154942B - Verfahren zur Herstellung polymerer N-Vinyllactame - Google Patents
Verfahren zur Herstellung polymerer N-VinyllactameInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
G33747IVd/39c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. SEPTEMBER 1963
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung polymerer N-Vinyllactame.
Bisher ist N-Vinyl-2-pyrrolidon in wäßriger Lösung
unter Verwendung eines Peroxydkatalysators, wie z. B. H2O2, und eines Amins oder von Ammoniak
als Katalysatoraktivator unter Bildung von Polymerisaten mit durchschnittlichen Molekulargewichten
von 10 000 bis 400 000 polymerisiert worden. Solche Polymerisate dunkeln sehr leicht nach und unterliegen
bei längerem Erhitzen einer Vernetzung und anschließendem Gelieren. Der Peroxydkatalysator
verursacht die Zersetzung eines Teiles des Monomeren und verringert die Polymerisatausbeute bei
gleichzeitiger Bildung unerwünschter und riechender Nebenprodukte.
Zur Polymerisation von N-Vinyl-2-pyrrolidon sind auch Azopolymerisationskatalysatoren verwendet
worden, diese Katalysatoren lieferten jedoch nur Polymerisate mit sehr hohen Molekulargewichten,
d. h. Produkte mit einem Molekulargewicht oberhalb 250 000. Bei verschiedenen industriellen
Zwecken — insbesondere als Zusätze in synthetischen Fasern — sind N-Vinyl-2-pyrrolidonpolymerisate
mit einem mittleren durchschnittlichen Molekulargewicht (von etwa 40 000 bis 160 000) erforderlich.
Polymerisate mit höherem Molekulargewicht liefern Lösungen mit übermäßiger Viskosität, die gelieren
und dann Schwierigkeiten in der Handhabung mit sich bringen, während Polymerisate mit niedrigerem
Molekulargewicht nicht die gewünschte Verbesserung der Färbeeigenschaften bewirken, die mit
Polymerisaten des obengenannten mittleren Molekulargewichtsbereiches erzielbar sind.
Die bisher verwendeten Azopolymerisationskatalysatoren konnten zur Polymerisation von N-Vinyl-2-pyrrolidon
nur in verhältnismäßig verdünnter Lösung — insbesondere Lösungen mit einer
maximalen Monomerenkonzentration von etwa 30% — verwendet werden, da bei höheren Konzentrationen
die Lösungen für eine Handhabung zu viskos wurden. Weiterhin wurde auf Grund der
stark exothermen Reaktion die Temperaturkontrolle bei einer Monomerenkonzentration über 20%
äußerst schwierig, und Überhitzung brachte leicht eine Vernetzung des Polymerisates mit sich. Daher
war die zufriedenstellende Regelung der Polymerisation zur Erzielung einheitlicher Ergebnisse
sehr schwierig, wenn die Monomerenkonzentration nicht unterhalb 20% und die Konzentration des
Azokatalysators auf 0,1 bis 0,2% verringert wurde.
Polymerisate der N-Vinyllactame, z. B. polymeres N-Vinyl-2-pyrrolidon, werden bei üblichen Ver-Verfahren
zur Herstellung
polymerer N-Vinyllactame
polymerer N-Vinyllactame
Anmelder:
General Aniline & Film Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg und
Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. Dezember 1960 (Nr. 74 762)
V. St. v. Amerika vom 9. Dezember 1960 (Nr. 74 762)
Frederick Grosser, Midland Park, N. J., und
Marvin Rex Leibowitz, Edison, N. J. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
Marvin Rex Leibowitz, Edison, N. J. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
wendungszwecken oft verhältnismäßig hohen Temperaturen
ausgesetzt. Synthetische Fasern, in welche die polymeren N-Vinyllactame z. B. durch Mischen
oder »Pfropfen« (z. B. zur Verleihung verbesserter Farbsubstantivität) einverleibt werden, sind während
der Herstellung und beim Spinnen hohen Temperaturen unterworfen. Es ist daher erwünscht, daß
die N-Vinyllactampolymerisate diese erhöhten Temperaturen ohne Dunkelwerden, Gelieren oder andere
Abwandlungen, die eine Änderung im Farbton oder eine Stumpfheit in der beim anschließenden
Färben erzielten Farbgebung der Faser bewirken, aushalten. Auch bei N-Vinyllactampolymerisaten,
die bei der Herstellung von Überzügen, Klebstoffen und Farben verwendet werden sollen, ist Stabilität
gegen Dunkelwerden und Gelieren erwünscht.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von polymeren N-Vinyllactamen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein monomeres fünf- bis siebengliedriges N-Vinyllactam
fortschreitend mit praktisch einheitlicher Geschwindigkeit innerhalb von mindestens einer
halben Stunde einem wäßrigen neutralen bis alkalischen Polymerisationsmedium, das auf Siedetemperatur
gehalten wird, zusetzt, gleichzeitig und fortschreitend diesem Medium, bezogen auf das Monomere,
0,1 bis 3 Gewichtsprozent eines Azopoly-
309 689/296
merisationskatalysators zugibt und danach die Mischung so lange weiter auf Polymerisationstemperatur
erhitzt, bis die Polymerisation praktisch beendet ist, wobei die Konzentration des monomeren Lactams
und die Menge des wäßrigen Polymerisationsmediums so bemessen sind, daß das erhaltene
Polymerisat in der endgültigen Lösung in einer Konzentration von 30 bis 60% vorliegt.
Bei der Polymerisation kann Wasser allein als Polymerisationsmedium verwendet werden. Bevorzugt
wird jedoch die wäßrige Lösung eines Salzes einer schwachen Säure mit einer starken Base der
Konzentration von 0,05 bis 1%, wodurch die Lösung während der Polymerisation auf einem
PH-Wert von 8 bis 12 gehalten wird. Geeignete Salze sind z. B. die Carbonate, Borate, dibasischen
Phosphate und Acetate von Alkalimetallen, besonders Natrium und Kalium, z.B. Na2COs,NaHCC>3,
K2HPO4, Na2B4O7, NaOCOCH3, Na2HPO4 usw.
Bis zu 10% des Wassers können durch ein organisches Lösungsmittel, das gegenüber den anderen Komponenten
der Mischung nicht reaktionsfähig und in den verwendeten Verhältnissen darin löslich ist,
ersetzt werden. Einige dieser Zusatzmittel, z. B. Methanol, Äthanol, Isopropanol, Methyläthylketon,
Cumol und chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie CCk, sind als Kettenübertragungsmittel wirksam; sie
verringern das Molekulargewicht des hergestellten Polymerisates.
Die erfindungsgemäß zu polymerisierenden monomeren N-Vinyllactame haben fünf- bis siebengliedrige
gesättigte Lactamringe, die außer dem Stickstoff der Amidobindung höchstens ein weiteres
Heteroatom enthalten, wobei dieses Atom, wenn überhaupt anwesend, ein Sauerstoffatom oder Stickstoffatom
ist, das in einer nicht benachbarten Stellung zum Amidostickstoff steht. Der Lactamring
kann unsubstituiert sein oder als Substituenten Kohlenwasserstoffgruppen mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen
enthalten, die ihrerseits unsubstituiert sein oder Substituenten, wie Hydroxyl-, Amino- oder
Alkylaminogruppen, enthalten können. Solche erfindungsgemäß geeigneten monomeren Lactame sind
ζ. B. N-Vinyl-2-pyrrolidon, 5-Methyl- und 5-Äthyl-N-vinyl-2-pyrrolidon,
3-Methyl- und 3-Äthyl-N-Vinyl-2-pyrrolidon,
4-Methyl- und 4-Äthyl-N-vinyl-2-pyrrolidon,
3,3-Dimethyl-N-vinyl-2-pyrrolidon, 5-Oxymethyl-N-vinyl-2-pyrrolidon, 3-Phenyl-3-(/S-diäthylaminoäthyl)
-N- vinyl - 2 - pyrrolidon, N -Vinyl-2-oxazolidon, 5-Methyl-N-vinyl-2-oxazolidon, N-Vinyl-3-morpholin,
2,6-Dimethyl-N-vinyl-3-morpholinon, 5-Methyl-N-vinyl-3-morpholinon, N-Vinyl-2-piperidon,
N-Vinyl-e-aminocapronsäurelactam.
Die Azokatalysatoren sind bekannte Verbindungen (s. USA.-Patentschrift 2 471 959). Bevorzugt werden
Nitrile, wie Azoisobutyronitril, 2,2'-Azo-bis-2,4=dimethylvaleronitril,
1,1 '-Azo-bis-1 -cyclohexannitril.
Der Azokatalysator kann in Konzentrationen von 0,1 bis 3,0 Gewichtsprozent des Monomeren
verwendet werden. Niedrigere Katalysatoranteile innerhalb dieses Bereiches begünstigen die Herstellung
höhermolekularer Polymerisate, und umgekehrt. Der Katalysator wird der Polymerisationsmischung zweckmäßig in Form einer wäßrigen
Aufschlämmung zugefügt. Ein Teil des zu bildenden Polymerisates kann in entsprechender Weise als
Dispersionsmittel in einer solchen Aufschlämmung dienen. So kann z. B. eine geeignete Aufschlämmung
hergestellt werden, indem der pulverisierte Azokatalysator mit dem Drei- bis Vierfachen seines
Gewichtes einer Mischung aus etwa gleichen Teilen Wasser und polymerem N-Vinyllactam gerührt
wird. Der Katalysator kann auch in pulverisierter Form fortschreitend der Polymerisationsmischung
zugefügt werden, und zwar gleichzeitig mit dem Monomeren; oder der Katalysator wird bei so
niedriger Temperatur, daß noch keine Polymerisation auftritt, unmittelbar, bevor die erhitzte Polymerisationsmischung
mit dem Monomeren versetzt wird, in diesem gelöst. Damit jedoch keinesfalls vorzeitige Polymerisation auftreten kann, zieht man
es vor, Katalysator und Monomeres getrennt der Polymerisationsmischung zuzugeben.
Die wäßrige neutrale bis alkalische Lösung, die zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes von 8 bis 12
vorzugsweise 0,05 bis 1,0% eines alkalisch reagierenden Salzes enthält, wird unter Rühren zum Rückfluß
erhitzt. Zweckmäßig wird die Luft aus der Vorrichtung entfernt und durch ein inertes Gas, wie
z. B. Stickstoff, ersetzt. Dann werden das Monomere und der Azokatalysator jeweils fortschreitend und
gleichzeitig.mit praktisch einheitlicher Geschwindigkeit (absatzweise oder kontinuierlich) der siedenden,
gerührten Lösung zugegeben, so daß die Zugabe sowohl des Monomeren als auch des Katalysators
nach mindestens einer halben, vorzugsweise etwa einer Stunde beendet ist. Die Zugabe kann auch
innerhalb einer längeren Zeit, z. B. 2 Stunden, erfolgen.
Nach Zugabe von Monomerem und Katalysator wird die Mischung so lange weiter zum Sieden
erhitzt, bis die Polymerisation beendet ist, was im allgemeinen etwa V2 Stunde dauert. Die Beendigung
der Reaktion kann leicht durch Analyse der Mischung auf nicht umgesetztes Monomeres bestimmt
werden. Wenn sich die Monomerenkonzentration auf unter 0,5% verringert hat, kann die Polymerisation
als beendet angesehen werden.
In den folgenden Beispielen sind alle Teile und Prozentangaben, falls nicht anders angegeben, Gewichtsteile
und Gewichtsprozente.
In einem Kolben wurde eine Lösung aus 0,9 g Natriumbicarbonat in 275 g destilliertem Wasser
unter Rühren zum Rückfluß erhitzt, wobei die Luft in der Vorrichtung durch Stickstoff verdrängt worden
war. Zur siedenden Lösung wurde innerhalb einer Stunde eine frisch hergestellte Lösung aus 0,88 g
Azoisobutyronitril in 225 g N-Vinyl-2-pyrrolidon mit praktisch einheitlicher Geschwindigkeit zugefügt.
Dann wurde eine weitere halbe Stunde zum Sieden erhitzt. Die Analyse einer Probe der erhaltenen
Mischung ergab eine Konzentration von 0,27% an monomerem N-Vinyl-2-pyrrolidon. Die Analyse
basierte auf der Jodabsorption durch die Vinylgruppe des nicht umgesetzten Monomeren in der
Reaktionsmischung. Die 45% Feststoffe enthaltende Polymerisatlösung wurde abgekühlt. Das erhaltene
Polymerisat besaß einen K-Wert von 59,2, was einem Molekulargewicht von 160 000 entsprach.
Vergleichsweise wurde N-Vinyl-2-pyrrolidon nach dem bekannten Verfahren unter Verwendung von
Wasserstoffperoxyd und wäßrigem Ammoniak als Katalysator polymerisiert. Eine Lösung aus 270 g
N-Vinyl-2-pyrrolidon in 330 g destilliertem Wasser,
die 0,8 ecm 28%ige wäßrige Ammoniaklösung enthielt, wurde in einem mit Rückflußkühler versehenen
Kolben, in welchem die Luft durch Stickstoff ersetzt war, gerührt. Die Mischung wurde auf 500C
erhitzt und mit 0,8 ecm 35%igem wäßrigem Wasserstoffperoxyd versetzt. Innerhalb der ersten 10 Minuten
erhöhte sich die Temperatur schnell zum Sieden, und es wurde daher äußerlich gekühlt.
Nach etwa 30 Minuten hatte sich die Temperatur auf unterhalb des Siedepunkts und nach 2 Stunden
auf 55° C verringert. Eine Analyse zeigte eine restliche Monomerenkonzentration von 2,69%. Die
weitere Polymerisation wurde dreimal in Abständen von 2 Stunden durch Zugabe von jeweils 0,8 ecm
35%igem Wasserstoffperoxyd und 28%igem wäßrigem Ammoniak beschleunigt, wobei die Temperatur
auf 570C gehalten wurde. Nach 8 Stunden betrug die restliche Monomerenkonzentration 0,18%. Zur
Verhütung von Gelbildung und Vernetzung wurden 2,1 ecm Eisessig zugegeben. Die Polymerisationsmischung enthielt 45,9% Feststoffe, das Polymerisat
besaß einen K-Wert von 59,5 und ein Molekulargewicht von 160 000.
Proben der entsprechend dem obigen Beispiel und unter Verwendung eines Wasserstoffperoxydkatalysators
hergestellten Polymerisatlösungen wurden auf Farbstabilität und Gelierungsstabilität
untersucht. Dazu wurden die Proben auf einer Temperatur von 9O0C gehalten und die Farbe in
Abständen durch Verdünnung eines Teiles der Probe auf 5% Feststoffgehalt getestet, wobei die
Farbe der verdünnten Lösung entsprechend der Farbskala der American Public Health Association
»APHA« bewertet ist. Das Maß an Gelierung wurde gemessen, indem die relative Viskosität
bestimmt und der K-Wert am Anfang und Ende des Erhitzens berechnet wurde. Die Ergebnisse
waren wie folgt:
Zeit
(Tage)
(Tage)
Probe von Beispiel 1
Mit Peroxyd
polymerisierte Probe
polymerisierte Probe
Farbbewertung gemäß Skala der »APHA«
0 | 10 | K-Wert | 59,2 | 10 |
3 | 25 | 59,1 | 100 | |
6 | 35 | 200 | ||
21 | 55 | <200 | ||
0 | 59,5 | |||
21 | 75,9 | |||
Die Ergebnisse zeigen, daß sich die erfindungsgemäß hergestellten Polymerisate gegenüber den in
ähnlicher Weise nach bekannten Verfahren unter Verwendung eines Peroxydkatalysators hergestellten
Polymerisaten durch bessere Stabilität gegen Gelierung und wesentlich bessere Stabilität gegen
Verfärbung auszeichnen. Weiterhin wurde festgestellt, daß die 5%igen Lösungen, die im Farbstabilitätstest
aus dem mit Peroxyd katalysierten Polymerisat verwendet wurden, sehr schnell Schimmel
ansetzten, während die aus den erfindungsgemäß mit einem Azokatalysator hergestellten Polymerisaten
gebildeten entsprechenden Lösungen schimmelfrei blieben.
Zu Vergleichszwecken wurde weiterhin versucht, im letzteren Verfahren Wasserstoffperoxyd und
Ammoniak durch Azoisobutyronitril als Katalysator zu ersetzen, wobei jedoch die Monomerenkonzentration
in der Polymerisationsmischung auf 30% verringert wurde. Die Polymerisation erfolgte so
heftig, daß der obere Teil des Kolbens weggerissen wurde trotz der verhältnismäßig niedrigen Monomerenkonzentration
in der wäßrigen Lösung und
ίο der Tatsache, daß der Kolben nur zu einem Sechstel
voll war. Bei bisher bekannten Polymerisationen von N-Vinyl-2-pyrrolidon mit Azoisobutyronitril wurde
bei einer Monomerenkonzentration von maximal etwa 30% gearbeitet und ein Polymerisat mit einem
,Molekulargewicht über 250 000 erhalten.
Beispiel 1 wurde mit stärkerer Verdünnung unter Verwendung von 525 g (anstatt von 275 g) Wasser
und 4,5 g (anstatt von 0,88 g) Azoisobutyronitril als Katalysator wiederholt. Die Monomerenkonzentration
betrug 30% der Mischung und der Katalysator 2% des Monomeren. Die Polymerisation
erfolgte sonst in der im Beispiel 1 angegebenen Weise. Der K-Wert des erhaltenen Produktes war
etwa 30, was einem Molekulargewicht von 40 000 entsprach.
Beispiel 2 wurde wiederholt, wobei die Azoisobutyronitrilmenge auf 0,23 g oder 0,1 Gewichtsprozent
des Monomeren verringert wurde. Der K-Wert des erhaltenen Polymerisates betrug etwa 90,
was einem Molekulargewicht von 400 000 entsprach.
612 kg destilliertes Wasser wurden in einen mit Rührer, Rückflußkühler und einem Heiz- und Kühlmantel
versehenen Kessel aus rostfreiem Stahl gegeben und zum Rückfluß erhitzt. 544 kg N-Vinyl-2-pyrrolidon
wurden mit einer Geschwindigkeit von 9,1 kg/min gleichzeitig mit einer einheitlichen Suspension
aus 2,7 kg pulverisiertem Azoisobutyronitril, die in einer Lösung aus 5,45 kg Poly-N-vinyl-2-pyrrolidon
mit einem K-Wert von 55 in 4,54 kg Wasser dispergiert waren, zugefügt; die Katalysatorsuspension
wurde mit einer Geschwindigkeit von 0,205 kg/min zugegeben. Die durch die Reaktion freigesetzte
Wärme wurde durch den Rückfluß des wäßrigen Mediums abgeleitet, wodurch es leicht möglich war,
die Temperatur auf dem gewünschten Wert zu halten. Nach einer Stunde war die Zugabe von N-Vinyl-2-pyrrolidon
und Azokatalysator beendet. Die Temperatur wurde eine weitere halbe Stunde zur Beendigung
der Polymerisation aufrechterhalten; nach dieser Zeit lag die restliche Monomerenkonzentration
unter 0,5%. Die erhaltene Lösung besaß einen Feststoffgehalt von 45 bis 50%; das Polymerisat
hatte einen K-Wert von 55 bis 60. Zahlreiche Wiederholungen dieses Verfahrens lieferten Polymerisate,
in welchen der K-Wert um weniger als 2% variierte. Die Stabilität gegen Verfärbung und Gelieren ist bei
diesem Produkt gegenüber einem Polymerisat, das unter ähnlichen Bedingungen, jedoch in Anwesenheit
von Wasserstoffperoxyd und Ammoniak an Stelle des Azoisobutyronitrils hergestellt ist, überraschend
viel besser. Die Wiederholung dieses Beispiels unter Mitverwendung von 2,27 kg Natriumbicarbonat im
wäßrigen, am Anfang in den Reaktionskessel eingeführten Reaktionsmedium bewirkt jedoch noch
eine wesentliche Verbesserung der Stabilität des Produktes gegen Verfärbung und Gelieren.
In den obigen Beispielen kann man N-Vinyl-2-pyrrolidon
ganz oder teilweise durch ein oder mehrere der aufgeführten N-Vinyllactame ersetzen
und Polymerisate mit ähnlich verbesserten Eigenschaften herstellen. An Stelle des in den Beispielen
verwendeten Azoisobutyronitrils können auch andere der genannten Azokatalysatoren verwendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung polymerer N-Vinyllactame, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein monomeres fünf- bis siebengliedriges N-Vinyllactam fortschreitend mit praktisch einheitlicher
Geschwindigkeit innerhalb von mindestens einer halben Stunde einem auf Siedetemperatur
gehaltenen wäßrigen, neutralen bis alkalischen Polymerisationsmedium zusetzt, gleichzeitig und fortschreitend diesem Medium,
bezogen auf das Monomere, 0,1 bis 3 Gewichtsprozent eines Azopolymerisationskatalysators zugibt
und danach die Mischung so lange auf Polymerisationstemperatur weiter erhitzt, bis die
Polymerisation praktisch beendet ist, wobei die Konzentration des monomeren Lactams und die
Menge des wäßrigen Polymerisationsmediums so bemessen sind, daß das erhaltene Polymerisat in
der endgültigen Lösung in einer Konzentration von 30 bis 60% vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des wäßrigen Mediums
im Bereich von 8 bis 12 gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als wäßriges Polymerisationsmedium
die Lösung eines Alkalisalzes einer schwachen Säure mit der Konzentration von 0,05 bis 1 Gewichtsprozent in Wasser verwendet
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift G10892 IVb/39c (bekanntgemacht
am 5.7. 1956);
deutsche Patentschriften Nr. 737 663, 738 753, 355, 922 378;
französische Patentschrift Nr. 1 213 106;
USA.-Patentschrift Nr. 2 856 338.
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FR1307719A (fr) | 1962-10-26 |
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