DE2218935B2 - Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Lösungen von N-Vinylpyrrolidonpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Lösungen von N-VinylpyrrolidonpolymerisatenInfo
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- C08F26/06—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a single or double bond to nitrogen or by a heterocyclic ring containing nitrogen by a heterocyclic ring containing nitrogen
- C08F26/10—N-Vinyl-pyrrolidone
Description
N-Vinylpyrrolidon läßt sich bekanntlich in wäßrigem
Medium in Gegenwart von radikalbildenden Polymerisationskatalysatoren für sich oder im Gemisch
mit anderen monoolefinisch ungesättigten Monomeren polymiersieren. Man erhält dabei Homo- oder
Mischpolymerisate, deren Molekulargewichte stark von der Art des verwendeten Polymerisationskatalysators
abhängen. Verwendet man beispielsweise Hydroperoxide als Polymerisationskatalysatoren, so erhält
man Polymerisate mit verhältnismäßig niedrigem Molekulargewicht. Dagegen erhält man hochmolekulare
Polymerisate, wenn man wasserunlösliche Polymerisationskatalysatoren, wie besonders Azobiscarbonsäurenitrile
oder Azobiscarbonsäureamide, zum Beispiel Azobisisobuttersäurenitril, verwendet.
Derartige wasserunlösliche Polymerisationskatalysatoren werden gegebenenfalls in monomerem N-Vinylpyrrolidon
gelöst und die Lösung mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt, wobei der
Polymerisationskatalysator sich in feinteiliger Form aus der Lösung ausscheidet. Derartige Polymerisationsrjisätze
können aber technisch nur dann befriedigend beherrscht werden, wenn ein Teil des Gemisches
aus Monomeren, Polymerisationskatalysator und Wasser während der Polymerisation dem Polymerisationsgemisch
zugeführt wird. Hierdurch gelingt es, die Polymerisationstemperatur einigermaßen konstant zu
halten. Außerdem wird hierbei der sich ständig verbrauchende Polymerisationskatalysator ersetzt.
Bei dieser Polymerisationsweise erhält man jedoch Polymerisate mit einer verhältnismäßig breiten Molekulargewichtsverteilung
und in der Praxis ist es schwer möglich, Polymerlösungen mit gleichbleibenden Eigenschaften,
z. B. mit konstanter Viskosität, zu erhalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Lösungen von N-Vinylpyrrolidon-Polymerisaten
durch Polymerisation von N-Vinylpyr-
rolidon, gegebenenfalls im Gemisch mit untergeordneten Mengen anderer monoolefinisch ungesättigter
Monomerer, in wäßrigem Medium in Gegenwart radikalbildender Polymerisationskatalysatoren, wobei
man die Polymerisationskatalysatoren einer wäßrigen Lösung der Monomeren in Form einer feinteiligen
Suspension von wasserunlöslichen radikalbildenden Polymerisationskatalysatoren in einer wäßrigen Lösung
der N-Vinylpyrrolidon-Polymerisate zufügt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß die wäßrige Lösung der Monomeren zunächst ohne Polymerisationskatalysatoren
auf Polymerisationstemperatur erhitzt und erst dann die Suspension der Polymerisationskatalysatoren
in mehreren Anteilen oder kontinuierlich zugefügt wird.
Bei dem neuen Verfahren können als Comanomere
in untergeordneten Mengen vor allem wasserlösliche monoolefinisch ungesättigte Monomere, wie α,/3-monoolefinisch
ungesättigte, meist 3 bis S C-Atome enthaltende Mono- und Eiicarbonsäuren und/oder deren
Amide mitverwendet werden. Als wasserlösliche Comonomere werden Acrylsäure, Acrylamid und Methacrylamid
vorgezogen. Die Menge an wasserlöslichen Comonomeren der genannten Art kann bis zu
50, vorzugsweise bis zu 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamten Monomeren, betragen. Als Comonomere
kommen auch in Wasser schwerlösliche monoolefinisch ungesättigte Monomere, wie Acrylnitril
und 3 bis 4 C-Atome enthaltende monoolefinisch ungesättigte Carbonsäureester, z. B. Methacrylat und
Vinylacetat in Mengen bis zu 30, vorzugsweise bis zu 15 Gewichtsprozent,, bezogen auf die gesamten Monomeren,
in Frage. Von besonderem Interesse ist die Homopolymerisation des N-Vinylpyrrolidons.
Als wasserunlösliche radikalbildende Polymerisationskatalysatoren kommen vor allem Azobiscarbonsäurenitrile
und/oder Azobiscarbonsäureamide, wie Azobisbuttersäurenitril und Azobisbuttersäureamid,
ferner wasserunlösliche Peroxide, wie Dicumylperoxid und tert.-Butylperoctoat in Betracht. Bei der
Herstellung der feinteiligen Suspension derartiger Polymerisationskatalysatoren werden die Katalysatoren,
die im allgemeinen in kristalliner Form vorliegen, in einer wäßrigen Lösung von N-Vinylpyrrolidon-Polymerisaten,
beispielsweise durch Vermählen einer Aufschlämmung der Katalysatoren in den wäßrigen
Polymerisat-Lösungen hergestellt. Dabei verwendet man im allgemeinen 0,5 bis 50, vorzugsweise 10 bis
30 Gewichtsprozent der wasserunlöslichen Polymerisationskatalysatoren, bezogen auf die Menge der gesamten
Suspension. Die für die Herstellung der Katalysator-Suspensionen verwendeten wäßrigen Polymerisat-Lösungen
enthalten im allgemeinen 0,5 bis 30, vorzugsweise 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf
die katalysatorfreie Polymerisat-Lösung, an Vinylpyrrolidon-Polymerisaten.
Das Vinylpyrrolidon-Polymerisat hat vorzugsweise die gleiche Zusammensetzung
wie das unter Verwendung der Katalysator-Suspension herzustellende Vinylpyrrolidon-Polymerisat.
Sein K-Wert, gemessen in wäßriger Lösung, liegt im allgemeinen zwischen 60 und 250, vorzugsweise zwischen
80 und 120, gemessen nach H. Fikentscher, Cellulose Chemie 13 (1932) Seiten 58 ff.
Bei dem neuen Verfahren polymerisiert man im allgemeinen
bei Temperaturen von 60 bis 150, vorzugsweise von 60 bis 120° C. Es ist erforderlich und von
besonderem Vorteil, die Lösung der Monomeren in dem wäßrigen Medium auf Polymerisationstempera-
tür, d, h. auf eine Temperatur im Bereich von 60 bis
ISO" C, aufzuheizen und erst dann die Katalysator-Suspension
ziraidosieren. Vorzugsweise wird dabei
die Katalysator-Suspension in mehreren Anteilen oder kontinuierlich zugefügt, wobie man die Kataly- >
satormenge zweckmäßig so wählt, daß die Polymerisationstemperatur konstant bleibt.
Nach dem neuen Verfahren erhalt man wäßrige Lösungen von N-Vinylpyrrolidon-Polymerisaten mit
gleichmäßigen Eigenschaften. Gegenüber den be- <"
kannten Verfahren zur Polymerisation von N-Vinylpyrrolidon in wäßrigem Medium weist das neue Verfahren
den Vorteil der besseren Reproduzierbarkeit der Ergebnisse auf. Außerdem zeichnen sich die erhaltenen
N-Vinylpyrrolidon-Polymerisate durch eine ' ">
verhältnismäßig enge Molekulargewichtsverteilung aus und es ist ohne Schwierigkeit möglich, das Molekulargewicht
der Polymerisate durch Wahl der PoIymerisationstempersitur
und genaue Einhaltung derselben in gut reproduzierbarer Weise za regeln. Ein -"
weiterer Vorteil des Verfahrens kann darin gesehen werden, daß sich die Polymerisation nach Art einer
sogenannten Eintopfreaktion durchführen läßt, wobei z. B. Vorratsbehälter für die Monomerenlösung entfallen
können. Schließlich kann bei dem neuen Ver- -'· fahren die Gesamtpolymerisationsdauer durch Zugabe
von Katalysator-Suspensionen am Ende der Polymerisation stark verkürzt werden.
In den folgenden Beispielen angegebene Teile und Prozente beziehen j'ch auf das Gewicht. »>
(a) Katalysator-Suspension:
In einem Rührgefäß mit Wasserkühlung werden 10 Teile einer lOprozentigen wäßrigen Lösung J~>
eines Mischpolymerisates aus 87,5 Teilen N-Vinylpyrrolidon und 12,5 Teilen Methylmethacryla't
des K-Werts 86,8 vorgelegt und 4 Teile Azobisisobuttersäurenitril
zugegeben. Die Mischung wird unter Kühlung mit einem Schnellrührer mit *>
Schlagmessern bei 1000 U/min 30 Minuten lang homogenisiert. Erhalten wird eine feinteilige
Katalysator-Suspension.
(b) In einem Rührkessel gibt man 6400 Teile Wasser, 1400 Teile N-Vinylpyrrolidon, 200 Teile ■»">
Methylmethacrylat und 0,4 Teile 25prozentiges wäßriges Ammoniak. Man erwärmt auf 80° C
und gibt dann innerhalb 5 Minuten 1,6 Teile der Katalysatorsuspension zu. Die Polymerisation
springt an und klingt nach V2 Stunde wieder ab. ίο
Nach einer weiteren V2 Stunde gibt man weitere
1,6 Teile Katalysator-Suspension zu. Nach weiteren 2 Stunden werden nochmals 12,8 Teile Katalysator-Suspension
zugeführt. Nach insgesamt 6 Stunden ist die Polymerisation beendet. Man ">>
erhält eine Mischpolymerisatlösung, deren Restmonomerengehalt unter 0,1 %, bezogen auf die
Menge der eingesetzten Monomeren, liegt. Während der Polymerisation weicht die Temperatur
des Polymerisationsgemisches maximal <>o 2° C von 80° C ab. Die erhaltene 20prozentige
Copolymerisatlösung hat bei 20° C eine Viskosität von 90 bis 100 Poise. Der K-Wert des Copolymerisates
beträgt 86,8.
(a) Katalysator-Suspension:
In einem Rührgef äß mit Wasserkühlung gibt man
12 TeSe einer 5prozentigen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisates aus 95 Teilen N-Vinylpyrrolidon
und 5 Teilen Acrylsäure sowie 3 Teile Azobisisobuttersäurenitril. Man rührt 30 Maiuten
mit einem Schnellrührer mit Schlagmessern bei 1000 U/min unter Kühlung.
(b) In einem Druckkessel löst man in 6400 Teilen Wasser 1520 Teile N-Vinylpyrrolidon, 80 Teile
Acrylsäure und 90 Teile 50prozentige wäßrige Natronlauge. Man heizt auf 100° C auf und dosiert
nach Erreichen dieser Temperatur kontinuierlich 0,4 Teile Katalysator-Suspension je
Stunde zu. Die Polymerisationstemperatur wird auf 100° C gehalten. Nach 4 Stunden ist die Polymerisation
beendet. Man erhält eine 2O1Wozentige
wäßrige Lösung eines Copolynierüats
des K-Werts 208, deren Viskosität 100 bis 110 Poise und deren Restmonomerengehalt unter
0,35% beträgt.
(a) In ein Rührgefäß mit Wasserkühlung gibt man 30 Teile einer 5prozentigen wäßrigen Lösung eines
Mischpolymerisats aus 25 Teilen Vinylacetat und 75 Teilen N-Vinylpyrrolidon sowie 5 Teile
Azobisisobuttersäurenitril. Man rührt V2 Stunde unter Kühlung mit einem Schnellrührer mit
Schlagmesserkopf.
(b) In einem Rührkesse! werden 6400 Liter Wasser
vorgelegt. Hierzu fügt man 1200 Teile N-Vinylpyrrolidon und" 400 Teile Vinylacetat. Der dicht
verschlossene Kessel wird auf 85° C erwärmt Nach Erreichen dieser Temperatur werden 20
Teile Katalysator-Suspension in Portionen zu 4 Teilen über 5 Stunden verteilt zugegeben. Nach
der letzten Zugabe wird die Polymerisation während 2 Stunden zu Ende geführt.
Die erhaltene 20prozentige Polymerlösung hat einen K-Wert von 96, eine Viskosität von 105
bis 110 Poise und einen Restmonomerengehalt von 0,08%.
(a) Die Katalysator-Suspension wird hergestellt, indem man 5 Teile Azobisisobuttersäurenitril in
30 Teilen einer 5prozentigen wäßrigen Polymerlösung aus 90 Teilen N-Vinylpyrrolidon und 10
Teilen Acrylamid suspendiert.
(b) Eine Mischung aus 6400 Teilen Wasser, 1440 Teilen N-Vinylpyrrolidon und 160 Teilen Acrylamid
wird bei 85° C dadurch polymerisiert, daß man zu Beginn und 50 Minuten nach Beginn der
Polymerisation je 1 Teil und nach weiteren 2 Stunden nochmals 4 Teile der Katalysator-Suspension
zusetzt. Nach 5 Stunden ist die Polymerisation beendet und man erhält eine 20prozentige
Polymerlösung mit dem K-Wert 105 und einer Viskosität von 550 bis 600 Poise (beides
bei 20° C gemessen). Der Restmonomerengehalt beträgt 0,15%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Lösungen von N-Vinylpyrrolidon-Polymerisaten durch Polymerisation von N-Vinylpyrrolidon, gegebenenfalls im Gemisch mit untergeordneten Mengen anderer monoolefinisch ungesättigter Monomerer, in wäßrigem Medium in Gegenwart radikalbildender Polymerisationskatalysatoren, wobei man die Polymerisationskatalysatoren einer wäßrigen Lösung der Monomeren in Form einer feinteiligen Suspension von wasserunlöslichen radikalbildendcn Polymerisationskatalysatoren in einer wäßrigen Lösung der N-Vinylpyrrolidon-Polymerisate zufügt, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung der Monomeren zunächst ohne Polymerisationskatalysatoren auf Polymerisationstemperatur erhitzt und erst dann die Suspension der Polymerisationskatalysatoren in mehreren Anteilen oder kontinuierlich zugefügt wird.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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