DE1595614C3 - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen

Info

Publication number
DE1595614C3
DE1595614C3 DE1595614A DE1595614A DE1595614C3 DE 1595614 C3 DE1595614 C3 DE 1595614C3 DE 1595614 A DE1595614 A DE 1595614A DE 1595614 A DE1595614 A DE 1595614A DE 1595614 C3 DE1595614 C3 DE 1595614C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polymerization
acrylonitrile
polymer solutions
production
acrylonitrile polymer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1595614A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1595614A1 (de
DE1595614B2 (de
Inventor
Heino Dr. 5090 Leverkusen Logemann
Carlhans Dr. 5074 Odenthal Sueling
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Publication of DE1595614A1 publication Critical patent/DE1595614A1/de
Publication of DE1595614B2 publication Critical patent/DE1595614B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1595614C3 publication Critical patent/DE1595614C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F20/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F20/02Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
    • C08F20/42Nitriles
    • C08F20/44Acrylonitrile
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/36Polymerisation in solid state

Description

Ar — SO2 — N-Me-
worin Me Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Caesium, Ar einen Arylrest und R1 einen Alkylrest mit bis zu 6 C-Atomen bedeutet, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethylformamid oder Di^ methylsulfoxid als organisches Lösungsmittel'verwendet.
Es ist bekannt, Polyacrylnitril in Lösungsmitteln unter Verwendung der verschiedenartigsten Lösungsmittel zu polymerisieren. Bezüglich der bekannten Polymerisationsinitiatoren für die Lösungspolymerisation müssen zwei große Gruppen unterschieden werden: Erstens radikalische Initiatoren bzw. Initiatorsysteme (belgische Patentschrift 572 655). Derartige Initiatorsysteme haben den Nachteil, daß die Polymerisation bei relativ Hohen Temperaturen durchgeführt werden muß, und daß der erzielte Polymerisationsgrad infolge der hohen Übertragungskonstante der Lösungsmittel nur unter technisch ungünstigen Bedingungen wie z. B. einer hohen Monomerkonzentration und langen Reaktionsdauer erzielt werden kann. Zweitens Initiatoren oder Initiatorsysteme, die nach einem ionischen Mechanismus die Polymerisation initiieren (USA.-Patentschrift 3 006 894). Diese Initiatoren sind bereits bei tiefen Temperaturen wirksam. Nachteilig für die bisher bekannten, nach einem ionischen Mechanismus initierenden Katalysatoren oder Katalysatorsysteme ist, daß die nachstehend aufgeführten, für einen optimalen Ablauf der Polymerisation notwendigen Eigenschaften nicht ausreichend erfüllt sind. Der Katalysator soll erstens nach Möglichkeit unempfindlich gegen eine Einwirkung des Luftsauerstoffs, Wassers und CO2 sein,· zweitens soll der Katalysator eine gute Löslichkeit in Dimethylformamid aufweisen und drittens soll der Katalysator bei Temperaturen bis um +100C keine Zersetzung des Dimethylformamids bewirken. iS.
Es wurde nun gefunden, daß man in sehr guten Ausbeuten farblose Acrylnitril-Polymerisatlösungen durch Polymerisation von Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln, die Lösungsmittel für Polyacrylnitril sind, bei Temperaturen zwischen +10 und —68° C erhält, wenn man die Polymerisation von Acrylnitril in Gegenwart von 0,1 mMol bis 0,1 Mol an Alkalisalzen aromatischer Sulfonamide dfeY allgemeinen Formel
Ar-SO2-N-Me+
R,
worin Me Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Caesium, Ar ^nen Arylrest und R1 einen Alkylrest mit bis zu 6 C-Atomen bedeutet, durchführt,
ίο Vorzugsweise werden Dimethylformamid oder Dimethylsulf oxyd als organische Lösungsmittel eingesetzt. Die Alkalisalze der Sulfonamide sind feste, kristalline farblose Verbindungen, die man durch Umsetzung von Sulfonamiden der allgemeinen Formel
Ar-SO2-NH-R1
mit Alkalihydroxyden in inerten Lösungsmitteln erhält. Die Alkalisalze sind unempfindlich gegenüber Einwirkungen des Luftsauerstoffes und sind in Dimethylformamid und in Dimethylsulfoxyd gut löslich, beide Lösungsmittel werden von dem Katalysator nicht zersetzt.
Es ist zwar bekannt, daß man Sulfonamide in ( Gegenwart voh Alkalihydroxyden oder in Gegenwart alkalischer Katalysatoren mit Acrylnitril zu den entsprechenden Cyanäthylverbindungen umsetzen kann. Auf eine Wirksamkeif als Polymerisationskatalysatoren zu schließen, liegt jedoch fern, weil derartige Cyanäthylierungen bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden und als Reaktionsprodukte die niedermolekularen Cyanäthylsulfonamide liefern.
Die Polymerisationsinitiatoren werden vor der Verwendung zweckmäßigerweise getrocknet. Sie werden in Mengen von mindestens 0*1 mMol und höchstens 0,1 Mol — bezogen auf das Monomere — vorzugsweise 0,05 Mol bis 0,4 mMol — eingesetzt. Die Polymerisation selbst wird unter Ausschluß von Wasser oder von CO2 in Polymerisat!onsgefäßen, die wirksam gekühlt werden können, ausgeführt. Ein Ausschluß von Sauerstoffspuren bei der Polymerisation ist nicht notwendig. Man bringt den Katalysator in das Polymerisationsmedium zweckmäßig bei etwa Raumtemperatur ein und kühlt die Katalysatorlösung auf etwa —6O0C ab, dann läßt man das getrocknete ; monomere Acrylnitril innerhalb kurzer Zeit in das Polymerisationsgefäß einlaufen. Wenn nach einer kurzen Latenzperiode sich durch einen Temperaturanstieg der Beginn der Polymerisation anzeigt, dann sorgt man durch eine gute Kühlung dafür, daß eine Temperatur von +50C im Reaktionsraum nach Möglichkeit nicht überschritten wird. Innerhalb weniger Stunden ist die Polymerisation beendet, die Polymerisate lassen sich aus den klaren Lösungen ausfällen, ebenso ist es möglich, Filme oder Fasern direkt aus den Polymerisat-Lösungen zu gewinnen.
Gegenüber den bekannten Katalysatoren zeichnen
sich die beim Verfahren der Erfindung eingesetzten Katalysatoren dadurch aus, daß sie nicht toxisch sind und sich leichter dosieren lassen, da diese Sulfonamidsalze gut zu handhabende feste Verbindungen sind, die bei einer Einwirkung von CO2 oder von Säuren weder Blausäure noch Schwefelwasserstoff entwickeln. '
Als Alkalimetalle eignen sich die Metalle der I. Gruppe des Periodensystems; als Sulfonamide eignen sich alle aromatischen Sulfonamide, die ein Wasserstoffatom am Sulfonamidstickstoff enthalten. Sulfonamide der angegebenen Formel werden ver- ; wendet, weil man bei diesen Verbindungen über eine
3 4 β
Variation des Restes R die Löslichkeit der Kataly- B e i s η i e 1 2
satoren im Reaktionsmedium günstig beeinflussen
kann. Als Beispiele für Sulfonamide, deren Alkalisalze In einem Polymerisationsgefäß werden nach Versich als Katalysatoren für die Acrylnitnlpolymerisation drängen der Luft durch trocknen Stickstoff 800 Geeignen, seien genannt: Benzolsulfonsäuremethylamid, 5 wichtsteile Dimethylformamid vorgelegt und unter Toluolsulfonsäureisopropylamid, Toluolsulfonsäure- Ausschluß von CO2 und Luftfeuchtigkeit mit 0,14 Gemethylamid und Benzolsulfonsäurehexylamid. Außer- wichtsteilen Natriumtoluolsulfonsäuremethylamid verdem eignen sich die Amide substituierter Arylsulfon- setzt. Man bringt auf eine Temperatur von —60 bis säuren, deren Substituenten keinen zeriwitinoffaktiven -650C und läßt innerhalb kurzer Zeit 150 Gewichts-Wasserstoff enthalten. io teile Acrylnitril zulaufen. Die Polymerisation setzt
sehr schnell und zügig ein. Man hält noch etwa
Beispiell 3 Stunden auf Reaktionstemperatur und versetzt dann
mit wenig Ameisensäure, um den Polymerisations-
In einem Polymerisationsgefäß mit Rührer werden katalysator unwirksam zu machen.
2000 Volumteile Dimethylformamid vorgelegt und 15 Man erhält eine klare Polymerisatlösung, die direkt unter Ausschluß von CO2 mit 0,9 g Kalium-toluol- zu Formartikeln verarbeitet werden kann. Die Umsulfonsäuremethylamid gegeben. Die Verbindung ist setzung bei der Polymerisation betrug 80,7 %> der nach kurzer Zeit gelöst. Man stellt darauf durch K-Wert des Polymerisates betrug 101,6.
Außenkühlung eine Temperatur von—70 bis-720C . . .
ein und läßt dann in kurzer Zeit 212 Gewichtsteile 20 B e 1 s ρ 1 e 1 j
Acrylnitril zulaufen. Nach einer kurzen Latenzperiode Verfährt man wie im Beispiel 2 und verwendet als setzt die Polymerisation ein, deren Fortschreiten sehr Katalysator 0,153 Gewichtsteile Kalium-toluolsulfongut an der Zunahme der Viskosität der Reaktions- säuremethylamid, dann erhält man nach einem Ummischung beurteilt werden kann. Man läßt 3 Stunden satz von 80,8 % ein Polymerisat mit einem K-Wert von nachrühren und stoppt die Polymerisation durch 25 93,5 als farblose, von Quellkörpern freie Polymerisat-Zusatz von wenig HCl. Man erhält eine klare praktisch lösung in Dimethylformamid, aus der Folien und ungefärbte Polymerisat-Lösung. Das Polymerisat hat Filme von großer Klarheit und sehr guter Thermoeinen K-Wert von 61, die Ausbeute beträgt über 95 %· Stabilität erhalten werden.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen durch Polymerisation von Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln, die Lösungsmittel für Polyacrylnitril sind, bei Temperaturen zwischen +10 und —68°C, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation des Acrylnitril in Gegenwart von 0,1 mMol bis 0,1 Mol, bezogen auf das Monomere, .an Alkalisalzen aromatischer Sulfonamide der Formel
DE1595614A 1966-03-30 1966-03-30 Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen Expired DE1595614C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF0048806 1966-03-30

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1595614A1 DE1595614A1 (de) 1970-04-30
DE1595614B2 DE1595614B2 (de) 1973-11-15
DE1595614C3 true DE1595614C3 (de) 1974-06-12

Family

ID=7102492

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1595614A Expired DE1595614C3 (de) 1966-03-30 1966-03-30 Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen

Country Status (6)

Country Link
US (1) US3441533A (de)
BE (1) BE696094A (de)
DE (1) DE1595614C3 (de)
FR (1) FR1515764A (de)
GB (1) GB1110998A (de)
NL (1) NL148616B (de)

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3006894A (en) * 1957-07-12 1961-10-31 Du Pont Process for polymerizing a vinylidene compound in the presence of an alkali catalyst
US3242125A (en) * 1960-11-23 1966-03-22 Monsanto Co Diene polymer/styrene copolymer blends plasticized with a sulfonamide

Also Published As

Publication number Publication date
GB1110998A (en) 1968-04-24
DE1595614A1 (de) 1970-04-30
DE1595614B2 (de) 1973-11-15
NL6704481A (de) 1967-10-02
FR1515764A (fr) 1968-03-01
US3441533A (en) 1969-04-29
NL148616B (nl) 1976-02-16
BE696094A (de) 1967-09-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE960038C (de) Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation von vollstaendig halogenierten AEthylenen, die mindestens je ein Chlor- und ein Fluoratom enthalten
DE2612843B2 (de) Bis-acrylester und Bis-methacrylester, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und deren Verwendung
DE1595614C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen
DE1937385A1 (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyaethern
DE1595630C3 (de) Verfahren zur Herstellung von spinnfähigen Acrylnitrll-Polymerisatlösungen
DE1595650C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpolymerisatlösungen
DE888316C (de) Verfahren zur Herstellung von Arylacrylharnstoffen und daraus abgeleiteten Polymerisaten
DE1645329A1 (de) Verfahren zum Unterbrechen der Tieftemperaturpolymerisation von Vinylchlorid
DE2529487C2 (de) Verfahren zur Herstellung hochreiner, mehrwertiger Cyansäureester
DE2337616C2 (de) Polymere aus Polyvinylakohol und 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid, deren Herstellung und Verwendung
DE2910794C2 (de)
DE1211156B (de) Verfahren zur Herstellung von ungesaettigten Sulfonsaeurebetainen durch Umsetzen eines tertiaeren Amins mit einem Sulton
US3165482A (en) Polymers from n-hetero-bicyclo alkanes and process for producing same
DE2261080A1 (de) Verfahren zur herstellung von oxazolidin- und tetrahydro-1,3-oxazin-monomeren
US3048566A (en) Polymers from polyisocyanates and process for producing them
US2725381A (en) Process of preparing methyl 4-vinylpyridinium p-toluenesulfonate
DE3309075A1 (de) Verfahren zur herstellung von aromatischen polyketonen
DE1620907C3 (de) Verfahren zur Photopolymerisation von Methacryl - oder Acrylsäureestern
US2983713A (en) Polypropanesultam and process for its preparation
AT237301B (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyoxymethylenen
AT226437B (de) Verfahren zur Stabilisierung von Polyoxymethylenen
DE1032924B (de) Verfahren zur Herstellung von Polystyrol
AT237299B (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyoxymethylenen
DE1795015C3 (de) Acylazoverbindungen als Katalysatoren für die Polymerisation von Acrylverbindungen
AT236647B (de) Verfahren zur Veresterung von Polyoxymethylenen

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
EHV Ceased/renunciation