DE1595614C3 - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-PolymerisatlösungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F20/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F20/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
- C08F20/42—Nitriles
- C08F20/44—Acrylonitrile
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- C08F2/00—Processes of polymerisation
- C08F2/36—Polymerisation in solid state
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Description
Ar — SO2 — N-Me-
worin Me Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Caesium, Ar einen Arylrest und R1 einen
Alkylrest mit bis zu 6 C-Atomen bedeutet, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Dimethylformamid oder Di^ methylsulfoxid als organisches Lösungsmittel'verwendet.
Es ist bekannt, Polyacrylnitril in Lösungsmitteln unter Verwendung der verschiedenartigsten Lösungsmittel
zu polymerisieren. Bezüglich der bekannten Polymerisationsinitiatoren für die Lösungspolymerisation
müssen zwei große Gruppen unterschieden werden: Erstens radikalische Initiatoren bzw. Initiatorsysteme
(belgische Patentschrift 572 655). Derartige Initiatorsysteme haben den Nachteil, daß die Polymerisation
bei relativ Hohen Temperaturen durchgeführt werden muß, und daß der erzielte Polymerisationsgrad
infolge der hohen Übertragungskonstante der Lösungsmittel nur unter technisch ungünstigen
Bedingungen wie z. B. einer hohen Monomerkonzentration und langen Reaktionsdauer erzielt werden
kann. Zweitens Initiatoren oder Initiatorsysteme, die nach einem ionischen Mechanismus die Polymerisation
initiieren (USA.-Patentschrift 3 006 894). Diese Initiatoren sind bereits bei tiefen Temperaturen wirksam.
Nachteilig für die bisher bekannten, nach einem ionischen Mechanismus initierenden Katalysatoren
oder Katalysatorsysteme ist, daß die nachstehend aufgeführten, für einen optimalen Ablauf der Polymerisation
notwendigen Eigenschaften nicht ausreichend erfüllt sind. Der Katalysator soll erstens nach
Möglichkeit unempfindlich gegen eine Einwirkung des Luftsauerstoffs, Wassers und CO2 sein,· zweitens soll
der Katalysator eine gute Löslichkeit in Dimethylformamid aufweisen und drittens soll der Katalysator
bei Temperaturen bis um +100C keine Zersetzung
des Dimethylformamids bewirken. iS.
Es wurde nun gefunden, daß man in sehr guten Ausbeuten farblose Acrylnitril-Polymerisatlösungen
durch Polymerisation von Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln, die Lösungsmittel für Polyacrylnitril
sind, bei Temperaturen zwischen +10 und —68° C erhält, wenn man die Polymerisation von Acrylnitril
in Gegenwart von 0,1 mMol bis 0,1 Mol an Alkalisalzen aromatischer Sulfonamide dfeY allgemeinen
Formel
Ar-SO2-N-Me+
R,
worin Me Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder
Caesium, Ar ^nen Arylrest und R1 einen Alkylrest
mit bis zu 6 C-Atomen bedeutet, durchführt,
ίο Vorzugsweise werden Dimethylformamid oder Dimethylsulf oxyd als organische Lösungsmittel eingesetzt. Die Alkalisalze der Sulfonamide sind feste, kristalline farblose Verbindungen, die man durch Umsetzung von Sulfonamiden der allgemeinen Formel
ίο Vorzugsweise werden Dimethylformamid oder Dimethylsulf oxyd als organische Lösungsmittel eingesetzt. Die Alkalisalze der Sulfonamide sind feste, kristalline farblose Verbindungen, die man durch Umsetzung von Sulfonamiden der allgemeinen Formel
Ar-SO2-NH-R1
mit Alkalihydroxyden in inerten Lösungsmitteln erhält. Die Alkalisalze sind unempfindlich gegenüber
Einwirkungen des Luftsauerstoffes und sind in Dimethylformamid und in Dimethylsulfoxyd gut löslich,
beide Lösungsmittel werden von dem Katalysator nicht zersetzt.
Es ist zwar bekannt, daß man Sulfonamide in ( Gegenwart voh Alkalihydroxyden oder in Gegenwart
alkalischer Katalysatoren mit Acrylnitril zu den entsprechenden Cyanäthylverbindungen umsetzen kann.
Auf eine Wirksamkeif als Polymerisationskatalysatoren zu schließen, liegt jedoch fern, weil derartige
Cyanäthylierungen bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden und als Reaktionsprodukte die niedermolekularen
Cyanäthylsulfonamide liefern.
Die Polymerisationsinitiatoren werden vor der Verwendung zweckmäßigerweise getrocknet. Sie werden
in Mengen von mindestens 0*1 mMol und höchstens
0,1 Mol — bezogen auf das Monomere — vorzugsweise 0,05 Mol bis 0,4 mMol — eingesetzt. Die Polymerisation
selbst wird unter Ausschluß von Wasser oder von CO2 in Polymerisat!onsgefäßen, die wirksam
gekühlt werden können, ausgeführt. Ein Ausschluß von Sauerstoffspuren bei der Polymerisation ist nicht
notwendig. Man bringt den Katalysator in das Polymerisationsmedium zweckmäßig bei etwa Raumtemperatur
ein und kühlt die Katalysatorlösung auf etwa —6O0C ab, dann läßt man das getrocknete ;
monomere Acrylnitril innerhalb kurzer Zeit in das Polymerisationsgefäß einlaufen. Wenn nach einer
kurzen Latenzperiode sich durch einen Temperaturanstieg der Beginn der Polymerisation anzeigt, dann
sorgt man durch eine gute Kühlung dafür, daß eine Temperatur von +50C im Reaktionsraum nach
Möglichkeit nicht überschritten wird. Innerhalb weniger Stunden ist die Polymerisation beendet, die
Polymerisate lassen sich aus den klaren Lösungen ausfällen, ebenso ist es möglich, Filme oder Fasern
direkt aus den Polymerisat-Lösungen zu gewinnen.
Gegenüber den bekannten Katalysatoren zeichnen
sich die beim Verfahren der Erfindung eingesetzten Katalysatoren dadurch aus, daß sie nicht toxisch sind
und sich leichter dosieren lassen, da diese Sulfonamidsalze gut zu handhabende feste Verbindungen sind,
die bei einer Einwirkung von CO2 oder von Säuren weder Blausäure noch Schwefelwasserstoff entwickeln. '
Als Alkalimetalle eignen sich die Metalle der I. Gruppe des Periodensystems; als Sulfonamide
eignen sich alle aromatischen Sulfonamide, die ein Wasserstoffatom am Sulfonamidstickstoff enthalten.
Sulfonamide der angegebenen Formel werden ver- ; wendet, weil man bei diesen Verbindungen über eine
3 4 β
Variation des Restes R die Löslichkeit der Kataly- B e i s η i e 1 2
satoren im Reaktionsmedium günstig beeinflussen
satoren im Reaktionsmedium günstig beeinflussen
kann. Als Beispiele für Sulfonamide, deren Alkalisalze In einem Polymerisationsgefäß werden nach Versich
als Katalysatoren für die Acrylnitnlpolymerisation drängen der Luft durch trocknen Stickstoff 800 Geeignen,
seien genannt: Benzolsulfonsäuremethylamid, 5 wichtsteile Dimethylformamid vorgelegt und unter
Toluolsulfonsäureisopropylamid, Toluolsulfonsäure- Ausschluß von CO2 und Luftfeuchtigkeit mit 0,14 Gemethylamid
und Benzolsulfonsäurehexylamid. Außer- wichtsteilen Natriumtoluolsulfonsäuremethylamid verdem
eignen sich die Amide substituierter Arylsulfon- setzt. Man bringt auf eine Temperatur von —60 bis
säuren, deren Substituenten keinen zeriwitinoffaktiven -650C und läßt innerhalb kurzer Zeit 150 Gewichts-Wasserstoff
enthalten. io teile Acrylnitril zulaufen. Die Polymerisation setzt
sehr schnell und zügig ein. Man hält noch etwa
Beispiell 3 Stunden auf Reaktionstemperatur und versetzt dann
mit wenig Ameisensäure, um den Polymerisations-
In einem Polymerisationsgefäß mit Rührer werden katalysator unwirksam zu machen.
2000 Volumteile Dimethylformamid vorgelegt und 15 Man erhält eine klare Polymerisatlösung, die direkt unter Ausschluß von CO2 mit 0,9 g Kalium-toluol- zu Formartikeln verarbeitet werden kann. Die Umsulfonsäuremethylamid gegeben. Die Verbindung ist setzung bei der Polymerisation betrug 80,7 %> der nach kurzer Zeit gelöst. Man stellt darauf durch K-Wert des Polymerisates betrug 101,6.
Außenkühlung eine Temperatur von—70 bis-720C . . .
ein und läßt dann in kurzer Zeit 212 Gewichtsteile 20 B e 1 s ρ 1 e 1 j
Acrylnitril zulaufen. Nach einer kurzen Latenzperiode Verfährt man wie im Beispiel 2 und verwendet als setzt die Polymerisation ein, deren Fortschreiten sehr Katalysator 0,153 Gewichtsteile Kalium-toluolsulfongut an der Zunahme der Viskosität der Reaktions- säuremethylamid, dann erhält man nach einem Ummischung beurteilt werden kann. Man läßt 3 Stunden satz von 80,8 % ein Polymerisat mit einem K-Wert von nachrühren und stoppt die Polymerisation durch 25 93,5 als farblose, von Quellkörpern freie Polymerisat-Zusatz von wenig HCl. Man erhält eine klare praktisch lösung in Dimethylformamid, aus der Folien und ungefärbte Polymerisat-Lösung. Das Polymerisat hat Filme von großer Klarheit und sehr guter Thermoeinen K-Wert von 61, die Ausbeute beträgt über 95 %· Stabilität erhalten werden.
2000 Volumteile Dimethylformamid vorgelegt und 15 Man erhält eine klare Polymerisatlösung, die direkt unter Ausschluß von CO2 mit 0,9 g Kalium-toluol- zu Formartikeln verarbeitet werden kann. Die Umsulfonsäuremethylamid gegeben. Die Verbindung ist setzung bei der Polymerisation betrug 80,7 %> der nach kurzer Zeit gelöst. Man stellt darauf durch K-Wert des Polymerisates betrug 101,6.
Außenkühlung eine Temperatur von—70 bis-720C . . .
ein und läßt dann in kurzer Zeit 212 Gewichtsteile 20 B e 1 s ρ 1 e 1 j
Acrylnitril zulaufen. Nach einer kurzen Latenzperiode Verfährt man wie im Beispiel 2 und verwendet als setzt die Polymerisation ein, deren Fortschreiten sehr Katalysator 0,153 Gewichtsteile Kalium-toluolsulfongut an der Zunahme der Viskosität der Reaktions- säuremethylamid, dann erhält man nach einem Ummischung beurteilt werden kann. Man läßt 3 Stunden satz von 80,8 % ein Polymerisat mit einem K-Wert von nachrühren und stoppt die Polymerisation durch 25 93,5 als farblose, von Quellkörpern freie Polymerisat-Zusatz von wenig HCl. Man erhält eine klare praktisch lösung in Dimethylformamid, aus der Folien und ungefärbte Polymerisat-Lösung. Das Polymerisat hat Filme von großer Klarheit und sehr guter Thermoeinen K-Wert von 61, die Ausbeute beträgt über 95 %· Stabilität erhalten werden.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen durch Polymerisation von
Acrylnitril in organischen Lösungsmitteln, die Lösungsmittel für Polyacrylnitril sind, bei Temperaturen
zwischen +10 und —68°C, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Polymerisation des Acrylnitril in Gegenwart von 0,1 mMol
bis 0,1 Mol, bezogen auf das Monomere, .an Alkalisalzen aromatischer Sulfonamide der Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0048806 | 1966-03-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1595614A1 DE1595614A1 (de) | 1970-04-30 |
DE1595614B2 DE1595614B2 (de) | 1973-11-15 |
DE1595614C3 true DE1595614C3 (de) | 1974-06-12 |
Family
ID=7102492
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1595614A Expired DE1595614C3 (de) | 1966-03-30 | 1966-03-30 | Verfahren zur Herstellung von Acrylnitril-Polymerisatlösungen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3441533A (de) |
BE (1) | BE696094A (de) |
DE (1) | DE1595614C3 (de) |
FR (1) | FR1515764A (de) |
GB (1) | GB1110998A (de) |
NL (1) | NL148616B (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US3242125A (en) * | 1960-11-23 | 1966-03-22 | Monsanto Co | Diene polymer/styrene copolymer blends plasticized with a sulfonamide |
-
1966
- 1966-03-30 DE DE1595614A patent/DE1595614C3/de not_active Expired
-
1967
- 1967-02-06 GB GB5562/67A patent/GB1110998A/en not_active Expired
- 1967-03-20 US US624222A patent/US3441533A/en not_active Expired - Lifetime
- 1967-03-24 BE BE696094D patent/BE696094A/xx unknown
- 1967-03-29 NL NL676704481A patent/NL148616B/xx unknown
- 1967-03-30 FR FR100802A patent/FR1515764A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1595614A1 (de) | 1970-04-30 |
FR1515764A (fr) | 1968-03-01 |
BE696094A (de) | 1967-09-01 |
NL148616B (nl) | 1976-02-16 |
NL6704481A (de) | 1967-10-02 |
GB1110998A (en) | 1968-04-24 |
US3441533A (en) | 1969-04-29 |
DE1595614B2 (de) | 1973-11-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |