DE1595454A1 - Verfahren zur schnellen alkalischen Polymerisation von Laktamen mit Hilfe von Einkomponenten-Katalysatoren - Google Patents
Verfahren zur schnellen alkalischen Polymerisation von Laktamen mit Hilfe von Einkomponenten-KatalysatorenInfo
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Description
Ceskoslovenska akademie ved, Praha (Tschechoslowakei)
Verfahren zur schnellen alkalischen Polymerisation von Laktamen mit Hilfe von Einkomponenten-Katalysatoren
Die alkalische Polymerisation von Kaprolaktam und anderen
Laktamen wird durch starke Basen initiiert, die durch Reaktion mit dem Laktam das entsprechende Salz
bilden können:
CO-
-NH + BMe ·
CO
(CH5)
MJMe + BH
2'n
wo Me das Kation des stark basischen Anions B ist.
So z. B. entstehen durch Reaktion von Kaprolaktam mit alkalischen Metallen oder ihren Hydriden die Salze des
Kaprolaktams, die bei Temperaturen von ungefähr 250 ° C
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eine schnelle Polymerisation des Kaprolaktams hervorrufen. Katalysatoren dieses Typs sind Salze der Alkalimetalle,
z. B. das Natrium- oder Kaliumsalz des Kaprolaktams (vgl. beispielsweise US-Patentschrift
2 251 519). Die Wirksamkeit dieser Katalysatoren sinkt ^
jedoch rasch bei Temperaturen unter 2200C ab, so daß z. B. bei Anwesenheit von 0.5 Mol% des Natriumsalzes
des Kaprolaktams bei 2000G in 10 Minuten nur 10 %
Polymer entstehen. Es wurde festgestellt, daß durch Zusatz von verschiedenen Stoffen, z. B. von Acylkaprolaktam,
von Anhydriden oder Chloriden von Karbonsäuren die alkalische Polymerisation so beschleunigt werden
kann, daß sie größenordnungsmäßig schneller verläuft (Tschechoslowakisches Patent Nr. 93 016). Trotz der
zahlreichen Vorteile der hohen Polymerisationsgeschwindigkeit zeigt diese aktivierte, alkalische Polymerisation
jedoch bestimmte Nachteile. Die Polymerisation verläuft nämlich auch schnell bei Temperaturen um 1000C, so daß
unmittelbar nach dem Vermischen der Kaprolaktamlösung mit der Lösung des Natriumsalzes des Kaprolaktams mit
dem Aktivator, z. B. mit Acetanhydrid, die Polymerisation mit verhältnismäßig hoher Gesäiwindigkeit verläuft.
Es ist darum nicht möglich, das Ausgangs-Reaktionsgemisch
in geschmolzenem Zustand langer als ein paar Minuten aufzubewahren. Wenn die Reaktionsmischung in geschmolzenem
Zustand stabiler wäre, könnte die Lösung der katalytischen Komponenten (z. B. des Natriumsalzes
des Kaprolaktams und AcylChlorids) nach dem Erstarren
in hermetisch geschlossenen Gefäßen praktisch eine unbegrenzt lange Zeit aufbewahrt werden. Nach dem Schmelzen
(z. B. in siedendem Wasser) wäre das Reaktionsgemisch für die Polymerisation bereit, z. B. zum Polymeri-
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sationsgießen (vgl. Tschechoslowakisches Patent Nr.
97 333) oder für die kontinuierliche Polymerisation in Verbindung mit dem Formen des Polymere (Tschechoslowakisches
Patent Nr. 97 332).
Die vorliegende Erfindung zur schnellen, alkalischen Polymerisation von Laktamen mit Hilfe von wirksamen1
Einkomponenten-Katalysatoren beseitigt die angeführten Nachteile des Zweikomponenten-Katalysatorsystems
der alkalischen Polymerisation und zeichnet sich dadurch aus, daß als Katalysatoren Metallsalze von ß-Ketoamiden
von der Formel
H-OO-O-OO-R,
He,
verweridet werden, wo R,., R^ und R, die gleiche oder
verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppe, und He ein Alkali- oder Erdalkalimetall bedeuten. '
Durch die Einwirkung der angeführten Katalysatoren verläuft die Polymerisation bei Temperaturen um 100°0
sehr langsam, während bei Temperaturen um 20O0C die
Polymerisation viel schneller verläuft als bei der Katalyse zum Beispiel mit Hilfe des Natriumsalteβ des
Kaprolaktams.
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Ein weiterer Vorteil dieses vorgeschlagenen katalytischen Systems ist die längere Dauer der Katalysatorwirkung bei
erhöhten Temperaturen. Es ist bekannt, daß das Zweikomponentensystem (Initiator + Aktivator) (z. B. Natriumsalz
des Kaprolaktams + Acetulkaprolaktam) bei Temperaturen um 2000C sehr schnell seine katalytisch^ Wirksamkeit
verliert. Aus diesem Grunde verläuft z. B. die Einstellung des Gleichgewichtes von Monomer-Polymer bei einer
Änderung der Temperatur nur unter eng definierten Bedingungen. Wie aus den Beispielen hervorgeht, behält der vorgeschlagene
Einkomponenten-Katalysator seine Wirksamkeit längere Zeit, so daß man sehr leicht ein Polymerisat mit
einem niedrigen Polymergehalt, z. B. gemäß dem Tschechoslowakischen Patent Nr. 113 971 in der Weise herstellen
kann, daß nach kurzer Polymerisation bei einer Temperatur um 2100C (z. B. mit Hilfe des kontinuierlichen Verfahrens
gemäß dem Tschechoslowakischen Patent Nr. 97 332) ein Polymer mit einem Gehalt von 10 % extrahierbaren Stoffen
hergestellt wird, welches bei einer niedrigeren Temperatur zum 97 - 98%igen Polymer nachpolymerisiert wird. Diese
Wirkung kann nicht mit den bisher bekannten Einkomponenten-Katalysatoren vom Typ des Natriumsalzes des Kaprolaktams
(z. B. NaH, KOH, NaOR) erreicht werden, und durch die Wirkung von Zweikomponenten-Katalysatoren nur bei
einem bestimmten Verhältnis von Initiator zum Aktivator, dies jedoch nur nach sehr kurzen Polymerisationszeiten
bei höherer Temperatur. Der katalytische Effekt von Salzen der yÄ-Ketoamide ähnelt in dieser Hinsicht den gepufferten
Dreikomponenten-Systemen (z. B. NatriumsäL ζ des Kaprolaktams + Aktivator + Phenol gemäß der Tschechoslowakischen
PatentanmeldungPV 3850-64) mit dem Unterschied, daß lediglich
eine Substanz anstelle von drei Verbindungen zu-
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dosiert wird. Die Salze der /5-Ketoamide sind nicht so
starke Basen wie die Salze des Kaprolaktams, so daß ihre Herstellung und Manipulation keine solche Aufmerksamkeit
erfordert wie die klassischen Einkomponenten-Katalysatoren.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein Polymerisationsgemisch praktisch jederzeit
nach seiner Herstellung verarbeitet werden, da die Lösung des Katalysators im Laktam "bei normaler Temperatur
fast unbegrenzt lagerbar ist, z. B. in Form von Tabletten oder- einer erstarrten Schmelze in hermetisch
geschlossenen Gefäßen. Dieser Umstand bietet der verarbeitenden Industrie bedeutende Vorteile, die bisher
auf so einfache Art nicht erreichbar waren. Maß muß jedoch immer im Auge behalten, daß es sich um eine
Anionen-Polymerisation handelt, deren Verlauf auf Feuchtigkeit und Säure empfindlich ist, so daß man unter
wasserfreien Bedingungen arbeiten muß.
Zu 7,1 . 10 ' Mol oC-Butyryl-N-Aethylbutyramid wurden
in einem Strom von trockenem Stickstoff 2 ml einer XyIο!suspension von 3,55 M NaH zugegeben.
Nach Überführung des y#-Ketoamids in das Natriumsalz und Abdestillieren des Xylole im Vakuum werden
7,03 . 10 Mol ,f-Kaprolaktam zugegeben, und bei
einer Temperatur von 80 - 100°C eine homogene Lösung des Natriumsäzes des /#-Ketoamids in £*-Kaprolaktam
bereitet. Mit dieser Lösung wurden im Strom von trockenem Stickstoff Ampullen gefüllt und nach
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dem Zuschmelzen wurde bei 175°C die Polymerisation durchgeführt. Nach 60 Minuten enthielt das Polymerisat
98 % Polymer (Gleichgewichtswert).
2. In analoger Weise wie im Beispiel 1 wurde ein Polymerisationsgemisch
von 2,A- . 10"^ Mol <*-Butyryl-N-phenylbutyramid,
0,67 ml 3,55 M NaH und 7,03 . 10"^
Mol i-Kaprolaktam bereitet. Durch Polymerisation bei 175°C während 60 Minuten wurde ein Polymerisat
mit einem Gehalt von 97,7 % Polykaprolaktam gewonnen.
3. Das Polymerisationsgemisch, hergestellt wie im Beispiel 1, wurde 10 Minuten bei einer Temperatur von
210°C polymerisiert und 60 Minuten bei 175°C nachpolymerisiert. Der Polymergehalt im Polymerisat betrug
98 %.
4·. In gleicher Weise wie im Beispiel 3 wurde das Polymerisationsgemisch
gemäß Beispiel 2 bereitet. Das Polymerisat enthielt 97,2 % Polymer.
5. Ein Polymerisationsgemisch analog zu Beispiel 1 und
2 wurde, aus 3,55 · 10"^ Mol oC-Butyryl-N-diäthylbutyramid
einer äquivalenten Menge 3,55 M NaH und 7,03 . 10 Mol ^-Kaprolaktam wie in den Beispielen 3 und 4-polymerisiert.
Das Polymerisat enthielt 97,1 % Polymer.
6. In gleicher Weise wie im Beispiel 1 wurde eine £-
Kaprolaktamlösung des Kalziumsalzes des ot -Butyryl-N-äthylbutyramids
aus 7,1 · 10""* Mol des angeführten /2-Ketoamids, 3,55 . 10~^ Mol CaHg und 7,03 . ,
10 Mol ^-Kaprolaktam hergestellt. Durch Polymerisation
dieses Gemisches bei 1750C wurde nach 60 Minuten ein Polymerisat mit einem Gehalt von 97 % Polykaprolaktam
gewonnen.
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7. In einem, den Beispielen 1 und 3 analogen Verfahren, wo. £-Kaprolaktam durch Enantholaktam ersetzt war,
wurden Polymerisate erhalten, die weniger als 2 % mit Wasser extrahierbare Stoffe enthielten.
8« In einer Lösung von 0,015 Mol des Natriumsalzes von
oC-Butyryl-N-äthylbutyramids in 0,7 Mol Kaprolaktam
wurden 0,3 Mol eines Gemisches der C-Methylkaprolaktame
gelöst. Nach Erhitzen auf 2100O während 70 Minuten entstand ein Polymerisat enthaltend eine Gleichgewicht
smenge von Kopolymer und Monomeren.
9. Die Ausgangslösung des Katalysators in Kaprolaktam gemäß Beispiel 1 wurde 2 Stunden auf 1000O erhitzt,
wobei das Beaktionsgemisch klar blieb. Nach Erhitzen
auf 1750C während 60 Minuten entstand ein
Polymer enthaltend nur 3 % mit Wasser extrahierbare
Stoffe.
10. Eine gemäß Beispiel 1 hergestellte Lösung des Katalysators in Kaprolaktam wurde nach dem Erstarren in
einer inerten Atmosphäre tablettiert. Nach 30 Tagen wurden die Tabletten in der Polymerisationsapparatur
bei 1000G geschmolzen, worauf nach dem Entgasen das
Beaktionsgemisch während 5 Minuten auf 2100C erhitzt
wurde. Das abgekühlte Produkt enthielt 92 % Polymer,
Ein Teil dieses Polymers wurde 1 Stunde auf 1750C erhitzt,
wobei der Gehit an extrahierbaren Stoffen auf 3 % abfiel.
- Patentansprüche -
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur schnellen alkalischen Polymerisation von Laktamen mit Einkomponenten-Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysatoren Metallsalze von.y#-Ketoamiden von der allgemeinen SOrmelN-OO-G-CJO-R3Heverwendet werden, wobeiΊ»R2 und Β.-, die gleiche oder verschiedene Alkyl-,Cycloalkyl- oder Arylgruppe, und Me ein Alkali- oder Erdalkalimetall bedeuten.2. Verfahren zur schnellen, alkalischen Polymerisation von Laktamen mit Hilfe von Einkomponenten-Katalysatoren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur · Polymerisation ein vorher bereitetes Polymerisationsgemisch, enthaltend den Katalysator nach Anspruch 1, das in hermetisch verschlossenen G'efäBeir-auibiwahrt wird, verwendet wird.12. December 1969/525009818/1792 : au· Unterlagen (An. 7 η Ate. 2 Nr. 1 satz 3 des fnritninonM 14. a.TMLORIGINAL INSPECTED
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