DE1594949A1 - Verfahren zur Knitterfestausruestung von Textilien aus Cellulosefasern und von cellulosefaserhaltigen Mischtextilien - Google Patents
Verfahren zur Knitterfestausruestung von Textilien aus Cellulosefasern und von cellulosefaserhaltigen MischtextilienInfo
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Description
Frankfurt/Main, den 2^. Februar I996
Dr.JRdm/Cz
Verfahren zur Knitterfestausrüstung von Textilien aus Cellulosefasern und von cellulosefaserhaltigen Misohtextilien
Ein schwerwiegender Nachteil der Knitterfestausrüstung von Textilien
aus Cellulosefasern, nach dem jedem Fachmann geläufigen "Trockenkondensationsverfahren",
ist der hohe Verlust an Reiß- und insbe- Λ sondere Scheuerfestigkeit, den diese bei der Ausrüstung erfahren.
Bei dem genannten Verfahren werden die Textilien mit Lösungen, die z.B. eine N-Methylolverbindung und außerdem einen Katalysator enthalten,
getränkt, sodann getrocknet und schließlich nacherhitzt (kondensiert). Als Katalysatoren werden Substanzen verwendet, die
bei der sogenannten Kondensation die für eine ausreichend schnelle
Reaktion erforderliche Acidität liefern, wie z.B. Ammoniumsalze, Salze von Alkanolaminen und polyvalente Metallsalze, von denen üblicherweise 1-20$, bezogen auf die formaldehydhaltigen Verbindungen,
eingesetzt werden (vgl. J.T. Marsh: Self-Smoothing Fabrics (London "
1962) S. 112 ff.)
Überraschenderweise wurde nun gefunden,' daß bei Verwendung von Magnesium-
oder Calciumchlorid als Katalysatoren, sowohl die Scheuerfestigkeit als auch der Naßknitterwinkel sowie im geringeren Grade
die Reißfestigkeit bei der Knitterfestausrüstung verbessert werden kann, wenn man bei Anwendung des oben skizzierten Kondensationsverfahrens
die Konzentration an Katalysator auf das vielfache der bisher üblichen erhöht, wobei man zweckmäßig die Kondensationstemperatur
und/oder -dauer, im Vergleich zur üblichen Ausrüstung, vermindert.
909838/U94
/2
- 2 - Ref.2758
Nachstehende Tabelle veranschaulicht den Einfluß der Konzentration
an Magnesiumchlorid als Katalysator bei der Ausrüstung eines mercerisierten Baumwollgewebes mit 100 g/l Dimethyloläthylenharnstoff
(100-proz.) bei Kondensationsbedingungen, die für das erfindungsgemäße
Verfahren günstig sind> (z.B. Nacherhitzung bei 130°C/3
Minuten). Zum Vergleich wurde eine Ausrüstung mit der gleichen Menge an Dimethyloläthylenharnstoff unter üblichen Bedingungen vorgenommen:
geringe Konzentration an Magnesiumchlorid und intensivere Kondensationsbedingungen.
(15 g/l MgCl2.6H2O und Nacherhitzung bei 15O°C/5 Minuten).
(15 g/l MgCl2.6H2O und Nacherhitzung bei 15O°C/5 Minuten).
Die Gewebeabschnitte wurden mit den Lösungen 1) - 6) foulardmäßig
imprägniert, wobei der Abquetscheffekt ca. JOfi betrug, anschließend
bei 60°C im Umlufttrockenschrank getrocknet, bei 1200C während
3 Minuten nacherhitzt, mit kaltem und warmem Wasser gespült und schließlich bei ca. 8O0C getrocknet.
Einfluß der Konzentration an Magnesiumchlorid auf die Effekte:
Naßknitter- - Trocken- Reiß- Scheuerwinkel
knitterwinkel festig-festig- "
Kette Schuß Kette SchußiceTt keit
lOOg/1 Dimethylol- Scnuß (Abrieb)
äthylenharnstoff (100-proz.) kg
1) + 15 g/l MgCl2.6H2O Γ53° 135° 117° 123° 27,7 20,6#
Kond. 130oC/3 Min.
2) + 50 g/l MgCl2.6H2O 142° l45° 118° 126° 27,8 20,2#
Kond. 130°C/5 Min.
3) + 100 g/l MgCl2.6H2O 145° l45° 120° 125° 26,7 20,6%
Kond. 13O°/5 Min.
/5 909838/U9A
Trocken | loaii | Scheuer | |
~ 3 - | knitterwinkel | Ref.2758 | festig- |
Naßknitter | Reißfestig | ||
winkel | keit | ||
Kette Schuß Kette Schuß Schuß (AbrfebS
kg
4) + 200 g/l MgCl2.6H2O 143° 145° 125° I300 25,8 15,1#
Kond.l30°/3 Min.
5) + 500 g/l MgCl2.6H2O 148° 155° 125° 127° 25,6 13,1#
Kond.l30°/3 Min.
6)+ 15 g/l MgCl2.6H2O 155° 158° I560 I4o° 23,2 29,4#
Kond.l50°/3 Min.
0) unbehandeltes Gewebe 88° 980 580 64° 42,6 1,4$
Die Naßknitterwinkel wurden nach der "Tootal Methode" (vgl. SVF-Fachorgan
12_, 754 (1957), die Trockenknitterwinkel nach DIN-Entwurf
53891, die Reißfestigkeit nach DIN 53Ö01 und die Scheuerfestigkeit
mit dem Accelerotor-Gerät der Firma Atlas Electric Devices Co., Chikago 13» vorgenommen. Bei letztgenannter Prüfung
wurden die Bedingungen des Gütezeichens "Super Cotton S" des Gütezeichenverbandes Textilveredlung e.V. in Frankfurt/Main eingehalten.
Aus der obenstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß bei der Kondensationstemperatur
von 13O0C während 3 Minuten die Naß- und Trockenknitterwinkel
mit zunehmender Konzentration an Magnesiumchlorid ansteigen. Die Reißfestigkeit nimmt etwas ab. Bei Anwendung sehr hoher
Konzentratlonenan Magnesiumchlorid ( ^100 g/l) ist eine erhebliche
Verbesserung der Scheuerfestigkeit mit steigender Konzentration an Magnesiumchlorid feststellbar. Der gravimetrisch bestimmte Scheuerverlust
(Abrieb) ist bei Anwendung von 300 g/l Magnesiumchlorid mit 13,156 wesentlich geringer als bei Anwendung der üblichen geringen
Konzentration an Magnesiumchlorid, bei der ein Scheuerverlust von 29,4# festgestellt wurde (vgl. Ausrüstung 5 und 6).
/4 909838/U9A
BAD
- 4 - Ref.2758
Außer Magnesiumchlorid ist für dieses Verfahren auch Calciumchlorid ·
geeignet. Von Ausrüstungsmitteln kommen außer den Methylolderivaten
stickstoffhaltiger Verbindungen, wie z.B. den Methylolverbindungen
von Ethylenharnstoff, Propylenharnstoff, Dihydroxyäthylenharnstoff, Uron, von Harnstoffen, mehrwertigen Carbonamiden, Urethanen, Dicyandiamid,
Aminotriazinen, s-Triazinonen sowie deren Ethern, weiterhin Formaldehyd und andere Aldehyde, ferner Acetale mehrwertiger Alkohole
in Betracht.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch waschbeständige,
permanente Kalander-, Plissee- und andere mechanisch erzeugte Effekte hergestellt werden.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Ein gebleichtes und mercerisiertes Gewebe aus Baumwollimitatpopeline
wird im Foulard mit einer wässrigen Lösung, die 100 g/l Dimethyloläthylenharnstoff (100-proz.)
J500 g/l Magnesiumchlorid krist, (MgCIg·6HgO)
ί enthält, getränkt, wobei die Flottenaufnahme 70$ beträgt, bezogen auf
das lufttrockene Gewebe. Das Gewebe wird in einem Arbeitsgang unter
Praxisbedingungen in einem Düsenspannrahmen 1 Minute bei 15O0C getrocknet
und nacherhitzt. Anschließend wird das so behandelte Gewebe zunächst mit kaltem Wasser und dann mit warmem Wasser von ca. 5O0C
gespült und abschließend bei 8o°C getrocknet.
Das auf diese Weise ausgerüstete Gewebe ist knitterfest, glättet sich
nach dem Waschen und weist eine hohe Scheuerfestigkeit auf.
909838/U94
- 5 - Ref. 2758
Das gleiche Baumwollgewebe wie in Beispiel 1 wird im Foulard mit einer
wässrigen Lösung, die
100 g/L Diinethyloläthylenharnstoff (100-proz.)
200 gA Calciumchlorid krist. (CaCl2.6H2O)
enthält, getränkt, wobei die Flottenaufnahme 70# beträgt, bezogen auf
das Gewicht des lufttrockenen Gewebes. Das getränkte Gewebe wird spannungslos in einem Umlufttrockenschrank bei 600C getrocknet und
anschließend während 3 Minuten bei 1500C nacherhitzt. Dann wird das (
Gewebe zunächst mit kaltem und anschließend mit warmem Wasser von ca.
500C gespült und bei 800C getrocknet.
Die Prüfung der technologischen Eigenschaften des auf diese Weise behandelten
Gewebes im Vergleich zum unbehandelten ergab folgende Werte;
Naßknitterwinkel Trocken- Reißfestig- Scheuerfestig-ττω4-4-ω
QnVl„fl knitterwinkel keit keit (Abrieb)
Kette Schuß tfette Schuß ScKüß
behandeltes l42° l45° 106° 127° 27,5 kg 13,75*
Gewebe
unbehandeltes 88° 95° 55° 68° 40,6 kg 1,8# Gewebe
Die Methoden zur Bestimmung der Naß- und Trockenknitterwinkel sowie der
Reiß- und Scheuerfestigkeit sind oben beschrieben worden.
Aus dem Prüfungsergebnis ist ersichtlich, daß nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, bei dem als Katalysator hohe Konzentrationen an Calciumchlorid eingesetzt werden, hohe Knitterwinkel, insbesondere
Naßknitterwinkel, bei verhältnismäßig geringen Verlusten an Scheuerfestigkeit erzielt worden sind.
/6 909838/1494
- 6 - Ref. 2758
Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt man, wenn anstelle von Dimethyloläthylenharnstoff,
z.B. die. Dimethylolverbindungen van Propylenharnstoff,
Dihydroxyäthylenharnstoff, Uron sowie deren Äther verwendet
- werden. .
Claims (2)
1. Verfahren zur Knitterfestausrüstung von Textilien aus Cellulosefasern
und von cellulosefaserhaltigen Mischtextilien durch Tränkung mit Lösungen von Methylolderivaten stickstoffhaltiger
Verbindungen, Aldehyden, sowie Aeetalen unter Zusatz polyvalenter
Metallsalzkatalysatoren mit anschließender Trocknung und Nacherhitzung, dadurch gekennzeichnet, daß der Flotte Magnesiumchlorid
oder Calciumchlorid in Konzentrationen van 150 g/l (bezogen auf die Hexahydrate) bis zur Sättigung der Losung, zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Trocknung
und Nacherhitzung des imprägnierten Gewebes in einem Arbeitsgang vorgenommen werden.
909838/1494
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC0038321 | 1966-02-25 |
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Publication Number | Publication Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0112496A2 (de) * | 1982-11-30 | 1984-07-04 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Weichmacheremulsion, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendung |
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- 1966-02-25 DE DE19661594949 patent/DE1594949A1/de active Pending
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- 1967-02-24 BE BE694585D patent/BE694585A/xx unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0112496A2 (de) * | 1982-11-30 | 1984-07-04 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Weichmacheremulsion, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendung |
EP0112496A3 (de) * | 1982-11-30 | 1986-10-22 | CASSELLA Aktiengesellschaft | Weichmacheremulsion, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE694585A (de) | 1967-08-24 |
FR1512692A (fr) | 1968-02-09 |
NL6702237A (de) | 1967-08-28 |
CH272567D (de) |
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