DE1594736B2 - Verfahren zur herstellung von bituminoesen massen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von bituminoesen massenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen durch Heißmischen von
bituminösen Bindemitteln mit feinkörnigen Füllern unter Mitverwendung von oberflächenaktiven Mitteln
in der Wärme, insbesondere unter Zusatz von grobkörnigen Zuschlagstoffen. Nach derartigen Verfahren,
die auch als Heißverfahren bezeichnet werden, werden hauptsächlich Walz- und Gußasphalt hergestellt
Der Zusatz des Füllers zum bituminösen Bindemittel dient zu dessen Stabilisierung und verhindert
unter anderem eine zu starke Erweichung und eine Verformung der bituminösen Masse in der Wärme. Als
. _..., -„J-r- r„:r.kArni<r<» Minpralipn mit pinpr
"> fuller wcfucn n-ms.·^. -"β- ·τ
Teilchengröße kleiner als 0,09 mm verwendet. Kalksteinmehl
wird bevorzugt es ist jedoch verhältnismäßig teuer und muß oft über weite Strecken bis zum
Verwendungsort gefahren werden. Andere Füller sind
ίο Exhausterstaub, Elektrofilterasche, Tonmehl u.dgl
Werden zur Herstellung der bituminösen Masse noch grobkörnige Zuschläge, wie Sand, Kies, Splitt und
Schotter verwendet, so enthalten diese meistens noch einen Anteil an feinkörnigem Material, dem sogenannten
Eigenfüller, der bei Sand beispielsweise aus Tonmehl bestehen kann.
Abgesehen vom Kalksteinmehl lassen sich die Füller im allgemeinen vom bituminösen Bindemittel schlecht
benetzen. Bituminöse Massen, deren Füller nur ungenügend benetzt sind, sind jedoch nicht wasserfest und auch
nicht ausreichend stabilisiert. Es wurde daher versucht, diesen Nachteil durch Zusatz von oberflächenaktiven
Mitteln zu beseitigen. Diese Mittel erlauben bei Anwendung in größeren Mengen zwar eine gute
Benetzung des Füllermaterials, doch setzen sie gleichzeitig die Grenzflächenspannung zwischen Bitumen und
Wasser herab und begünstigen eine Wasseraufnahme der bituminösen Masse, und zwar auch noch dann, wenn
die bituminöse Masse bereits verarbeitet ist. Außerdem verringern oberflächenaktive Mittel, insbesondere kationenaktive
Mittel, die Zähigkeit der bituminösen Masse, wodurch die stabilisierende Wirkung des Füllers
zum Teil wieder aufgehoben wird.
Die Mitverwendung von kationaktivsn Aminen in bituminösen Massen zur Erhöhung deren Haftfestigkeit an Mineralaggregaten ist beispielsweise in den deutschen Patentschriften 8 14 866 und 9 54 583 geschildert. In der zuerst genannten Druckschrift wird dem Bitumen ein Polyamin in einer solchen Menge zugesetzt, daß beim anschließenden Erhitzen nicht alle Aminogruppen desselben unter Bildung von Säureamidgruppen ragieren können. Bei der Reaktion zwischen Polyamin und den im Bitumen vorliegenden Carbonsäuregruppen entstehen Acylamidoamine, die als kationenaktive Substanz wirksam werden sollen. In der anderen Literaturstelle des Standes der Technik wird empfohlen, die im Bitumen vorliegenden Naphthensäuren zunächst durch Abfangen mit niedrigmolekularen aliphatischen Mono- oder Polyaminen unschädlich zu machen, damit die dann zugesetzten oberflächenaktiven Mittel auf Basis kationaktiver Amine nicht durch die Säuregruppen abgefangen werden.
Die Mitverwendung von kationaktivsn Aminen in bituminösen Massen zur Erhöhung deren Haftfestigkeit an Mineralaggregaten ist beispielsweise in den deutschen Patentschriften 8 14 866 und 9 54 583 geschildert. In der zuerst genannten Druckschrift wird dem Bitumen ein Polyamin in einer solchen Menge zugesetzt, daß beim anschließenden Erhitzen nicht alle Aminogruppen desselben unter Bildung von Säureamidgruppen ragieren können. Bei der Reaktion zwischen Polyamin und den im Bitumen vorliegenden Carbonsäuregruppen entstehen Acylamidoamine, die als kationenaktive Substanz wirksam werden sollen. In der anderen Literaturstelle des Standes der Technik wird empfohlen, die im Bitumen vorliegenden Naphthensäuren zunächst durch Abfangen mit niedrigmolekularen aliphatischen Mono- oder Polyaminen unschädlich zu machen, damit die dann zugesetzten oberflächenaktiven Mittel auf Basis kationaktiver Amine nicht durch die Säuregruppen abgefangen werden.
Die erfindungsgemäße Lehre geht demgegenüber von dem neuartigen Konzept aus, durch Reaktion
zwischen Polyaminen und Carbonsäuren intermediär ein oberflächenaktives Reaktionsprodukt entstehen zu
lassen, das bei der Vermischung von bituminöser Masse und Gesteinsanteil die gewünschte Haftfestigkeit
hervorruft, woraufhin dann aber durch Weiterreaktion zwischen Amino- und Carbonsäuregruppen der oberflächenaktive
Charakter dieses Reaktionsprodukte:» wieder beseitigt werden soll, ohne daß dabei die einmal
eingestellte gute Haftfestigkeit beeinträchtigt wird. Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein
Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen durch Heißmischen bituminöser Bindemittel mit feinkörnigen
Füllern unter Mitverwendung von oberflächenaktiven Mitteln auf Basis von Polyaminen, die zur
Bildung von Carbonsäureamiden befähigt sind, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zusammen mit den
Polyaminen zur Seifenbildung befähigte Carbonsäuren in einer den reaktiven primären und/otier sekundären
Aminogruppen wenigstens äquivalenten Menge eingesetzt werden und daß das bituminöse Gemisch in
Gegenwart des Füllers mindestens so lange bei Temperaturen über 120° C gehalten wird, bis das
Reaktionsprodukt aus Polyaminen und Carbonsäuren seine oberflächenaktiven Eigenschaften im wesentlichen
verloren hat. Unter zur Carbonsäureamidbildung befähigten Aminen werden primäre und sekundäre
Amine verstanden.
Zur Seifenbildung befähigte Carbonsäuren sind Säuren mit einem lipophilen Rest.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das Amin zusammen mit der Carbonsäure während
des Mischvorgangs als hochwirksames, seifenartiges Netzmittel wirkt und eine vollständige und schnelle
Benetzung des Füllers durch das bituminöse Bindemittel erlaubt. Bei der hohen Temperatur, bei der die Mischung
gehalten wird, reagieren Säure und Amin dann miteinander unter Bildung von Amiden, die den Füller
hydrophobieren und die Eigenschaften von Netzmitteln praktisch verloren haben. Da mehrwertige Amine
eingesetzt werden, werden Amide mit hohem Molekulargewicht erhalten, die außerordentlich bitumenfreundlich
sind. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte bituminöse Masse enthält also Füllerteilchen,
die von einer feinen Amidschicht überzogen und vom bituminösen Bindemittel vollständig und gleichmäßig
benetzt sind. Je größer der Prozentsatz der Aminogruppen ist, die durch Amidbildung inaktiviert
werden, desto geringer ist die Gefahr einer Wasserempfindlichkeit. Daher sollten mindestens 75% des Aminanteils,
bei höheren Aminmengen vorzugsweise das gesamte Amin, inaktiviert werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es weiterhin möglich, bituminöse Massen mit sehr hohen
Füllstoffanteilen herzustellen. Hohe Füllstoffanteile erhöhen die Stabilität der bituminösen Masse und sind
für die Gußasphalterzeugung besonders wertvoll. Selbst bei hohem Füllstoffanteil sind die Füllerteilchen im
Bitumen noch gleichmäßig verteilt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher auch zur Herstellung von
Magergrus geeignet. Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt noch darin, daß als
Füller auch Füllstoffe mit hohem Gehalt an Feinstkorn (kleiner als 2 μ) verwendet werden können. Mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nunmehr auch möglich, Füllermaterialien, die wegen ihrer schlechten
Benetzbarkeit durch Bitumen bisher Schwierigkeiten bereiten und auch solche Mineralien, die wegen ihrer
Quellbarkeit und Wasserempfindlichkeit als Füller bisher nicht in Betracht kamen, mit Erfolg zur
Herstellung qualitativ hochwertiger und wasserunempfindlicher bituminöser Massen einzusetzen, da diese
Füller durch das erfindungsgemäße Verfahren hydro phobiert und einem Wasserzutritt entzogen werden.
Auch die unerwünschte Emulgatorwirkung der quellfähigen Mineralien und deren Adsorptionswirkung auf
ölbestandteile des Bitumens werden durch das erfindungsgemäße Verfahren ausgeschaltet. Beispiele für
Mineralien, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens als Füller verwendet werden können, sind
staubförmige Nebenprodukte der Aluminiumherstellung mit etwa 50% Hämatitt und 30% Tonerdemineralien,
staubförmige Nebenprodukte der Zementindustrie mit etwa 80% Kalk und etwa 20% glimmerartigen
Tonmineralien sowie staubförmige Nebenprodukte der Aufbereitung von Eisenerzen, die Limonit, Kalk, Quarz
und im allgemeinen auch Tonrnineralien enthalten. Ein
solches Nebenprodukt der Aufbereitung von Eisenerzen ist das sogenannte Korallithmehl.
Bereits kleine Mengen des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten oberflächenaktiven Mittels sind
wirksam. Da das oberflächenaktive Mittel durch
>° Amidbildung inaktiviert wird, können im Bedarfsfalle
auch große Mengen eingesetzt werden, ohne daß dadurch die bituminöse Masse wasserempfindlich wird.
Die Dauer der Reaktionszeit zwischen Amin und Carbonsäure hängt im wesentlichen von der Reaktions-
'5 temperatur und der Art des verwendeten oberflächenaktiven
Mittels ab. Die Beendigung der Reaktion kann aber in einfacher Weise dadurch festgestellt werden,
daß man eine kleine Probe der Mischung mit Wasser
anfeuchtet und probiert, ob sich die Oberfläche der
*> Probe noch seifig anfühlt. Ist das nicht der Fall, dann hat
sich im wesentlichen das gesamte oberflächenaktive Mittel zu einem inaktiven Amid umgesetzt. Genauer
läßt sich der Zeitpunkt der Inaktivierung des oberflächenaktiven Mittels dadurch bestimmen, daß man
verschieden lang erhitzte Vorproben herstellt und diese dann Eintauchversuchen in Wasser unterwirft.
Bei der Erfindung werden Amin und Carbonsäure in solchen Mengen zueinander eingesetzt, daß die Zahl der
Carboxylgruppen in der Mischung mindestens gleich der Zahl der Aminogruppen ist. Bei dieser Ausführungsart kann eine vollständige Inaktivierung des oberflächenaktiven
Mittels durch Amidierung sämtlicher Aminogruppen erreicht werden. Von besonderem
Vorteil ist die Erfindung, wobei Amin und Carbonsäure in solchen Mengen zueinander eingesetzt werden, daß
die Zahl der zugesetzten Carboxylgruppen mindestens gleich der Zahl der Aminogruppen ist. Es wird also
unabhängig von der Art und einem eventuellen Säuregehalt des Bitumens von vornherein mindestens
eine solche Carbonsäuremenge eingesetzt, wie sie zur vollständigen Inaktivierung des oberflächenaktiven
Mittels erforderlich ist. Dadurch wird eine für die Praxis, insbesondere für den Straßenbau, bevorzugte Arbeitsweise
ermöglicht, da sich die Berücksichtigung eines eventuellen Säuregehaltes des Bitumens erübrigt. Ein
Überschuß an freier Säure in der bituminösen Masse ist nicht schädlich. Er bewirkt eher eine Beschleunigung
der Amidierung, so daß die Lagerungszeit der Masse bei erhöhter Temperatur verkürzt wird. Es ist auch möglich,
daß ein Teil des Säureüberschusses durch aus dem Füller stammende Erdalkaliionen in inaktive Salze umgewandelt
wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können Amine mit aliphatischen oder cycloaliphatischen Resten eingesetzt
werden. Amine die keine tertiären Aminogruppen, sondern nur primäre und/oder sekundäre Aminogruppen
enthalten, sind bevorzugt. Besonders wirksame oberflächenaktive Mittel werden erhalten, wenn wasserlösliche
Amine eingesetzt werden. Eine besonders bevorzugte Klasse von Aminen sind die linearen
Polyamine, wie etwa Polyäthylenimin. Derartige Polyamine mit 4 bis 10 Aminogruppen sind leicht zu
handhaben und führen zu ausgezeichneten Ergebnissen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedenartige
Säuren verwendet werden. Bevorzugt sind solche Säuren, die einen sterisch sperrigen Aufbau
oder ein möglichst hohes Molekulargewicht aufweisen. Geeignet sind auch solche Säuren, die auf Grund von
Doppelbindungen oder anderen funktionelien Gruppen
zur Dimerisation und Polymerisation neigen. Derartige Carbonsäuren bilden hochmolekulare Amide mit
sperrigem und verzweigtem /vufbau, die die Stabilisierung des bituminösen Bindemittels in erheblicher Weise
verbessern. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden daher
folgende Säuren verwendet: mehrwertige Säuren, die zusammen mit mehrwertigen Aminen Polyamide
ergeben, Naphthensäuren, insbesondere Naphtehnsäuregemische mit Anteilen an hochmolekularen Naphthensäuren, sowie hochmolekulare saure Abfallprodukte und Destillationsrückstände, wie Harzsäuren, Harzstocköle, Wurzelharze und insbesondere Fettpeche.
Fettpeche haben an sich einen bitumenartigen Charakter und ergeben daher für das erfindungsgemäße
Verfahren besonders geeignete oberflächenaktive Mittel, andererseits aber auch hochmolekulare harzartige
Reaktionsprodukte mit den Aminen, die beim erfindungsgemäßen Verfahren erwünscht sind.
Die beiden Komponenten des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten oberflächenaktiven Mittels
können auf verschiedene Arten in die Mischung eingebracht werden. Bei gemeinsamer Zugabe ist
jedoch darauf zu achten, daß die Reaktion zwischen Carbonsäure und Amin nicht abgeschlossen sein darf,
bevor das bituminöse Bindemittel mit dem Füller in Kontakt gebracht wird. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung werden Carbonsäure und Amin getrennt zugegeben. So können die beiden
Komponenten der Mischung aus bituminösen Bindemittel und Füller getrennt, aber gleichzeitig zugegeben,
beispielsweise in die Mischung eingedüst werden. Sind die Komponenten zu dickflüssig, dann können sie vor
der Zugabe erwärmt oder in geeigneten Lösungsmitteln gelöst zugegeben werden. Wird das Amin in wäßriger
Lösung zugegeben, dann tritt ein starkes Aufschäumer,
der erhitzten Mischung ein, wodurch der Mischvorgang
beschleunigt wird. Die Wasser/ugabe steht αΐι;·.τ guten
Benetzung des Füllermaterials durch das bmr nose je
Bindemittel nicht entgegen. Aus diesem Grunde kau
auch ein poröses Gesteinsmaterial mit einem natürlichen inneren Wassergehalt verwendet werden. Amin und/oder Carbonsäure können dem Füller und/oder dem bituminösen Bindemittel aber auch schon vor deren Vereinigung zugesetzt werden. So wird bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung die Säure, die gegebenenfalls in einem organischen Lösungsmittel gelöst ist. direkt dem heißverflüssigten bituminösen Bindemittel zudosiert. Das Amin wird vorteilhafterweise dem Füller zugesetzt.
auch ein poröses Gesteinsmaterial mit einem natürlichen inneren Wassergehalt verwendet werden. Amin und/oder Carbonsäure können dem Füller und/oder dem bituminösen Bindemittel aber auch schon vor deren Vereinigung zugesetzt werden. So wird bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung die Säure, die gegebenenfalls in einem organischen Lösungsmittel gelöst ist. direkt dem heißverflüssigten bituminösen Bindemittel zudosiert. Das Amin wird vorteilhafterweise dem Füller zugesetzt.
Auch wenn eine oder beide Komponenten des oberflächenaktiven Mittels dem bituminösen Bindemittel
oder der Mischung aus Bindemittel und Füller zugegeben werden, findet eine Anreicherung des
oberflächenaktiven Mittels an der Phasengrenze zwischen Bitumen und Füller statt, da die Komponenten in
der Masse in Richtung auf die Phasengrenze diffundieren. Die Zeitdauer die für diesen Diffusionsvorgang, d. h.
bis zum Erreichen der vollen Aktivität des oberflächenaktiven Mittels, erforderlich ist, ist zwar nicht besonders
lung, doch kann die Misehdauer noch dadurch abgekürzt
werden, daß beide Komponenten des oberflächenaktiven Mittels direkt auf den Füller aufgebracht werden. 1st
der Füller heim Aufbringen der Komponenten bereits
erwärmt, arm ist jedoch darauf zu achten, daß eine
hierbei schon mögliche Amidbildung vor dem Vermischen de ν Füllers mit dem bituminösen Bindemittel nicht
zu weit fortgeschritten ist.
Das Aufbringen beider Netzmittelkomponenten auf den Füller ist dann besonders vorteilhaft, wenn das
Vermischen des Füllers mit dem Bitumen in herkömmlichen
Mischanlagen erfolgt, die für ein Eindüsen oder einige sonstige Zudosierung des Netzmittels nicht
eingerichtet sind. Das Füllmaterial kann dabei schon
an dem Ort, an dem es anfällt oder gewonnen wird, mit dem Netzmittel versetzt werden und läßt sich dann am
Verarbeitungsort in herkömmlicher Weise in den Bitumen einarbeiten.
Das bituminöse Bindemittel und der Füller werden bei üblichen Temperaturen vermischt, die im wesentlichen
>^n den Eigenschaften des bituminösen Bindemittels
abhängen und im allgemeinen über 1200C liegen. Die
zum Vermischen von Füller und bituminösem Bindemittel erforderliche Zeit liegt beim erfindungsgemäßen
Verfahren im Bereich von etwa 30 bis 60 Sekunden. Da innerhalb dieser kurzen Zeit die Amidbildung noch nicht
wesentlich fortgeschritten ist, wird die bituminöse Masse bis zur Beendigung der Amidbildung noch bei
Temperaturen von mindestens 1200C, vorzugsweise z'vischen 150 und 230°C, gehalten. Je nach den
günstigsten Verhältnissen wird die bituminöse Masse hierzu im Mischbehälter belassen oder in einen
isolierten oder beheizten Silo eingelagert. Eine Lagerungszeit von etwa 1 bis 2 Stunden ist im allgemeinen
vollständig ausreichend.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mengen des oberflächenaktiven Mittels hängen im
wesentlichen von der Art des verwendeten Füllers, von der Füllermenge sowie von der Teilchengröße des
Füllers ab. Werden außer dem Füller noch grobkörnige Zuschläge, wie beispielsweise Sand, Splitt oder Schotter,
verwendet, so erhöht sich die Menge des oberflächenaktiven Mittels nicht wesentlich, da diese Zusätze im
Verhältnis zu ihrem Gewicht eine geringe Oberfläche haben. Wird Kalksteinmehl als Füller verwendet, dann
genügen bereits geringe Mengen des oberflächenaktiven Mittels, nsbesonde-e eines M-Ichen Mittels, das zu
einem hochmolekularen Air.id führt, um die Stabilisiere
-.ier biUiifi;;..'"^e;; '.';·.?'/.■ weser^ch /u
< ·." messern. Bei schlecnt be:i-.'i7bi!!t.-ii Fiillern wir / :■! ung'.'v-asjhenen
Mineralstoffe^ nier^dipen l.ner οιίκι porösen
Füllern werden etwas größere Mengen benötigt, doch bereitet das Einarbeiten derartiger, normalerweise
schwierig zu handhabender Füller beim erfindungsgemäßen Verfahren keine Schwierigkeiten.
Im allgemeinen werden mit Aminmengen von 0,005 bis 1, vorzugsweise 0,03 bis 0.5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des Füllers, gute Ergebnisse erhalten. Die Säuremenge richtet sich nach der Menge
des eingesetzten Amins und nach der Säurezahl des verwendeten sauren Materials. So kann beispielsweise
unter Verwendung von Korallith als Füller eine bituminöse Masse mit einem Verhältnis von Füller zu
Bitumen von 2 : 1 hergestellt werden, wenn als Netzmittel etwa 0,04% Pentaäthylenhexamin und 1,2%
Fettpech oder etwa 0,3% Naphthensäure, jeweils bezogen auf das Gewicht des Koralliths, eingesetzt
werden. Als grobkörnige Zuschläge können noch Sand, Splitt und Schotter eingearbeitet werden.
Wird ein eventueller Säuregehalt des Bitumens berücksichtigt, dann richtet sich die Säuremenge auch
nach der Menge des verwendeten Bitumens. Da das Amin im allgemeinen im Überschuß über die im
Bitumen vorliegende Säuremenge eingesetzt wird, sollte die zugesetzte Säuremenge also vorzugsweise
mindestens so hoch sein, daß der Aminüberschuß kompensiert wird.
Im folgenden werden einige Säurezahlen von Stoffen aufgeführt, die als Säurekomponente für das oberflächenaktive
Mittel verwendet werden können:
a) Fettpech 50 bis 80
b) Naphthensäuren
hochmolekular etwa 120
niedermolekular etwa 250
hochmolekular etwa 120
niedermolekular etwa 250
c) Roh-Tallöl etwa 150
Da in der Praxis, insbesondere im Straßenbau, eine genaue Dosierung der Komponenten des; oberflächenaktiven
Mittels nicht möglich ist, wird die Carbonsäurekomponente im Vergleich zum Amin vorzugsweise in
einer solchen Menge eingesetzt, daß ein Überschuß von mindestens 10%, vorzugsweise mindestens 30%, bezogen
auf die Zahl der Carboxyl- und Aminogruppen, erhalten wird.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist auch eine Umkehrung des vorgeschriebenen Verfahrens
möglich. Bei dieser Umkehrung wird als oberflächenaktives Mittel ein einen lipophilen Rest aufweisendes
Amin zusammen mit einem Überschuß an einer mehrwertigen, vorzugsweise wasserlöslichen, Carbonsäure
verwendet. Auch hier wird das oberflächenaktive Mittel durch Amidbildung inaktiviert. Dabei sorgt der
Säureüberschuß dafür, daß das im Sinne eines kationaktiven Netzmittels wirkende Amin vollständig
umgesetzt wird.
Beispiel 1
Herstellung von Asphaltkie;;
Herstellung von Asphaltkie;;
1000 kg ungewaschener Grubenkies 0/25 mit 10% Füllergehalt werden in üblicher Weise erhitzt und
getrocknet und mit 40 kg eines Straßenbaubitumen (Säurezahl 2,5) vermischt. Vor Beginn der Bitumeneinspritzung
oder gleichzeitig mit ihr werden 0,08 kg Pentaäthylenhexamin in wäßriger Lösung (1 Gewichtsteil Amin auf 9 Gewichtsteile Wasser) und 1.0 kg
Fettpech (Säurezahl 60) in erwärmter Form eingedüst. Zweckmäßigerweise wird hierzu eine Mischdüse verwendet.
Das Fettpech kann auch mit organischem Lösungsmittel verdünnt und kalt eingesprüht werden.
Die Mischtemperatur soll etwa 1500C betragen. Die Mischung wird anschließend in einem beheizten Silo
wenigstens 1 Stunde gelagert. Prüfversuche nach Marshall (DIN 1996) mit und ohne vorgelagerte
Wasserlagerung ergaben ausgezeichnete Werte.
Beispiel 2
Herstellung von Gußasphal t
Herstellung von Gußasphal t
Die zur Gußasphaltherstellung erforderlichen Mineralstoffe werden in gewohnter Weise in einem
Gußasphaltkocher erhitzt. Die Mineralstoffe enthalten 8% eines Formsandes, der einen Gehalt von 12%
toniger Anteile hat. Die übrigen Mengen an Sand, Splitt und Füller entsprechen den üblichen Zusammensetzungen.
Während des Erhitzens der Mineralstoffe werden je Tonne Mischgut 0,03 bis 0,1 kg Polyamin (wie im
Beispiel 1) sowie 0,9 bis 3 kg Fettpech zugesetzt. Hierauf werden die erforderlichen Mengen an Straßenbaubitumen
zugefügt. Die Kochzeit wird von 6 Stunden auf 1 Stunde herabgesetzt. Die Eigenschaften des Gußasphaltes
entsprechen denjenigen einer Mischung, die unter Zusatz von Trinidad-Asphalt hergestellt wurde.
ίο Beispiel 3
Vorbehandlung von Füllern
1 Tonne Füller, der auch Tonminerale enthalten darf, wird in einem Wirbelmischer aufgewirbelt. Es werden
200 bis 600 g Polyamin (wie in Beispiel 1) in wäßriger Lösung eingedüst und hierauf 5,0 bis 15 kg Fettpech, in
organischem Lösungsmittel verflüssigt, ebenfalls eingedüst. Der Füller wird dann mit erhitztem Straßenbaubitumen
B 80 vermischt. Die Einspritzung beider Komponenten kann auch gleichzeitig mit Hilfe einer
Mischdüse erfolgen. Die erhaltene Masse wird dann bei 1600C gelagert, bis die Amidierung beendet ist.
Eine Variation dieses Verfahrens besteht darin, daß das Fettpech vor der Einspritzung mit 10 bis 50 kg
gelöstem Straßenbaubitumen vermischt wird und kein weiteres Bitumen zugegeben wird. Man erhält dann
einen vorbituminierten Füller.
Beispiel 4
Herstellung von synthetischem »Trinidad-Asphalt«
Herstellung von synthetischem »Trinidad-Asphalt«
1000 Gewichtsteile Straßenbaubitumen werden mit 100 Gewichtsteilen Fettpech heiß vermischt. Hierauf
werden 1000 Gewichtsteile Schlämmton und 4 Gewichtsteile Polyamin kalt vermischt. Anschließend
werden Schiämmton und Folyamin in einem Kneter langsam erhitzt und die Bitumen-Fettpech-Mischung
nach und nach unter weiterer Erwärmung zugeführt. Die Temperatur wird unter weiterem Kneten bis zum
Siedepunkt des Wassers gesteigert und nach Abklingen der Schaumbildung weiter bis auf 170°C erhitzt. Diese
Temperatur wird 1 Stunde lang gehalten und kurz vor Entleerung des Kneters nochmals auf 2200C gesteigert
Nach Entleerung des Kneters wird die erhaltene Masse zu Blöcken geformt und in bekannter Weise wie
Trinidad-Asphalt weiter verarbeitet.
Beispiel 5
Herstellung von Sandasphalt
Herstellung von Sandasphalt
100 Gewichtsteile Korallithmehl werden in einerr
Wirbelmischer aufgewirbelt, worauf 0,04 Gewichtsteile Pentamethylenhexamin und 1,2 Gewichtsteile Fettpecr
eingedüst werden. Der Füller ist nach der Zugabe de; Netzmittels lager- und transportfähig. Der mit derr
Netzmittel versehene Füller wird dann mit 5( Gewichtsteilen Straßenbaubitumen B 80 und 70(
Gewichtsteilen Sand (gestuft bis 0,3) bei 1500C vermischt, worauf er 1 Stunde lang bei 1700C gelager
wird·
609512/3
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen durch Heißmischen bituminöser Bindemittel
mit feinkörnigen Füllern unter Mitverwendung von oberflächenaktiven Mitteln auf Basis von Polyaminen,
die zur Bildung von Carbonsäureamiden befähigt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zusammen mit den Polyaminen zur Seifenbildung befähigte Carbonsäuren in einer den reaktiven
primären und/oder sekundären Aminogruppen wenigstens äquivalenten Menge eingesetzt werden und
daß das bituminöse Gemisch in Gegenwart des Füllers mindestens so lange bei Temperaturen über
120° C gehalten wird, bis das Reaktionsprodukt aus
Polyaminen und Carbonsäuren seine oberflächenaktiven Eigenschaften im wesentlichen verloren hat
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Amin ein lineares Polyamin, insbesondere ein Polyalkylenpolyamin oder Polyalkylenimin
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin ein Polyäthylenimin
mit 4 bis 10, vorzugsweise 5 bis 7, Polyäthylenimincinheiten
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure eine ungesättigte Fettsäure
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine mehrwertige Säure verwendet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure eine Naphthensäure
oder ein Naphthensäuregemisch, insbesondere ein Naphthensäuregemisch mit hochmolekularen Anteilen,
verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin in wäßriger Lösung
eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure gelöst in einem organischen
Lösungsmittel eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure dem
bituminösen Bindemittel und das Amin dem Füller zugegeben werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin in einer Menge von 0,005 bis
I Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Füllers, eingesetzt wird.
U. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure im Vergleich zum
Amin in einem Überschuß von mindestens 10%, bezogen auf die Zahl der Carboxyl- und Aminogruppen,
eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0090442 DE1594736C3 (de) | 1966-12-23 | 1966-12-23 | Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0090442 DE1594736C3 (de) | 1966-12-23 | 1966-12-23 | Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1594736A1 DE1594736A1 (de) | 1971-01-28 |
DE1594736B2 true DE1594736B2 (de) | 1976-03-18 |
DE1594736C3 DE1594736C3 (de) | 1980-02-14 |
Family
ID=6985304
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966B0090442 Expired DE1594736C3 (de) | 1966-12-23 | 1966-12-23 | Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1594736C3 (de) |
-
1966
- 1966-12-23 DE DE1966B0090442 patent/DE1594736C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1594736C3 (de) | 1980-02-14 |
DE1594736A1 (de) | 1971-01-28 |
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