DE2053340C3 - Verfahren zur Herstellung eines bituminösen Bindemittels mit Polysiloxanöl als Antischaummittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines bituminösen Bindemittels mit Polysiloxanöl als Antischaummittel

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DE2053340C3
DE2053340C3 DE19702053340 DE2053340A DE2053340C3 DE 2053340 C3 DE2053340 C3 DE 2053340C3 DE 19702053340 DE19702053340 DE 19702053340 DE 2053340 A DE2053340 A DE 2053340A DE 2053340 C3 DE2053340 C3 DE 2053340C3
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polysiloxane oil
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polysiloxane
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines bituminösen Bindemittels mit Polysiloxanöl als Antischaummittel, durch das die Adhäsion dieses Bindemittels an Oberflächen von Festkörpern, insbesondere Gestein, verbessert wird.
Es ist bekannt, daß bituminöse Bindemittel an bestimmten Gesteinsoberflächen, insbesondere an sauren, d. h. silicatischen Gesteinsoberflächen, schlecht haften. Zur Verbesserung der Haftung fügt man diesen bituminösen Bindemitteln seit vielen Jahren sogenannte Haftmittel zu. Die Haftmittel sind meistens hochmolekulare Verbindungen mit polaren Gruppen, z. B. COOH-, OH- oder NH2-Gruppen. Sehr wirksame Mittel sind insbesondere kationaktive Amine, von denen meist nur wenige zehntel Prozent, bezogen auf das bituminöse Mittel, genügen, um eine überraschende Erhöhung der Haftfestigkeit zu erzielen.
Man hat auch bereits versucht, Chlorsilane zur Verbesserung der Haftfähigkeit zu verwenden. Dabei wird z. B. entsprechend dem Patent 8 00 685 das Gestein mit einer geringen Menge Chlorsilan in Dampfform vorbehandelt. Die Vorbehandlung hat sich aber nicht durchsetzen können, da sie verhältnismäßig aufwendig ist, das Gestein im wesentlichen trocken sein muß, und sich bei dem Verfahren Salzsäure entwickelt.
Es ist ferner bekannt, Polysiloxane, insbesondere Polysiloxanöle, als Antischaummittel bei der Herstellung von Bitumen und ähnlichen Stoffen zu verwenden. So setzt man bereits in großem Umfang in den Raffinerien dem Bitumen Polysiloxanöl zu, um das Schäumen des Bitumens zu verhindern. Die üblichen Polysiloxanöle des Handels sind aber in den bituminöser. Rohstoffen schwer löslich oder unlöslich. Eine genügende Feinverteilung des Polysiloxanöls ließe sich nur durch Verwendung besonderer Vorrichtungen, wie z. B. Intensivmischer, erreichen.
Man hat auch bereits versucht, dem Bitumen Lösungen von Polysiloxanölen zuzusetzen, um hierdurch die Verteilung des Polysiloxanöls zu erleichtern. Da Bitumen in der Regel jedoch bei erhöhten Temperaturen gelagert werden muß, ist es nachteilig, daß die Lösungsmittel bei der Lagerung wieder aus dem Bitumen entweichen, wobei das Polysiloxanöl erneut ausfällt und sich zu großen Tröpfchen zusammenfügt.
Gleichgültig, ob der Zusatz des Polysiloxanöls mit oder ohne zusätzliches Lösungsmittel erfolgt, bereitet aus den vorgenannten Gründen die Verteilung der geringen Menge Polysiloxanöl in der großen Menge Bitumen erhebliche Schwierigkeiten. Zwar genügen bereits geringe Mengen von etwa 1 bis 3 g Polysiloxanöl je Tonne, um das Schäumen des Bitumens zu unterdrücken. Die gröberen Pclysiloxanöltröpfchen können aber bei der anschließenden Verarbeitung des Bitumens, beispielbwei.se beim Heißeinbau von Straßendecken, erhebliche Störungen verursachen. An den Stellen, an denen sich da& Polysiloxanöl in größerer Konzentration befindet, wirken sich die spezifischen Trenneigenschaften der Polysiloxanöle aus. Die Fahrbahndecke hat stellenweise schlechten Verbund, so daß sich beim späteren Befahren der Fahrbahn Teile der
ίο Fahrbahndecke lockern und lösen können.
Überraschenderweise wurde nun ein Verfahren gefunden, mit dem man diese Nachteile in einfacher Weise überwinden kann, das dadurch gekennzeichnet ist. daß dem bituminösen Bindemittel ein Haftmittel, welches 0,05 bis 0,5 Gew.-% Polysiloxanöl in dispergierter Form enthält, zugesetzt wird.
Vorzugsweise wird als Polysiloxanöl ein, vorwiegend lineares Methylpolysiloxan mit einer Viskosität von 50 bis 1000 cP bei 2O0C zugesetzt.
Die chemische Struktur des Haftmittels, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Polysiloxanöl enthält, ist von untergeordneter Bedeutung. Es können die bekannten Haftmittel des Standes der Technik vprwendet werden. Von besonderem Vorteil ist es jedoch solche Haftmittel mit Polysiloxanöl zu versetzen, die pastöse bis feste Konsistenz aufweisen.
Bei der Herstellung des Polysiloxanöl enthaltenden Haftmittels geht man zweckmäßig so w.r, daß man in das gegebenenfalls auf Schmelztemperatur erhitzte Haftmittel die gewünschte Menge Polysiloxanöl einbringt und das Gemisch intensiv durchmischt. Man kann die Verteilung des Polysiloxanöls im Haftmittel noch dadurch begünstigen, daß man Polysiloxanöl und eine kleinere Menge Haftmittel intensiv vermischt und diese an Polysiloxanöl konzentriertere Mischung der restlichen Menge Haftmittel zufügt.
Von besonderem Vorteil ist die Verwendung fester Haftmittel, da bei diesen Produkten die Feinverteilung des Polysiloxanöls im Haftmittel auch bei längerer Lagerung gewährleistet bleibt.
Verwendet man pastöse oder flüssige Haftmittel, können zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um die Feinverteilung des Polysiloxanöls aufrechtzuerhalten. So ist es beispielsweise möglich, Dispergierhilfsmittel oder Thixotropierungsmittel zuzusetzen. Als Dispergierhilfsmittel eignen sich Äthylenoxidanlagerungsprodukte an Verbindungen mit aktiven Wasserstoffen, wie z. B. Alkylphenole, ferner Metallseifen oder Erdalkalisalze von Sulfonaten. Als Thixotropierungsmittel sind ebenfalls Metallseifen oder feinteilige, vorzugsweise pyrogen erzeugte, Kieselsäure brauchbar.
Es war für den Fachmann in hohem Maße überraschend, daß der Effekt des Haftmittels und des Polysiloxanöls bei gemeinsamer Konfektionierung voll erhalten 653 Polysüoxanöl bleibt, obwohl Haftmittel
und Polysiloxanöle an sich bezüglich ihres Verhaltens an Festkörperoberflächen gegensätzliche Eigenschaften zeigen.
In den folgenden Versuchen wird die entschäumende Wirkung des mit Polysiloxanöl versehenen Haftmittels nachgewiesen.
Die Haftmittel-Polysiloxanölproben werden wie folgt hergestellt: Zu 25 ml des flüssigen Haftmittels (das Haftmittel wird gegebenenfalls durch Erwärmen verflüssigt) werden 0,25 ml einer 10%igen toluolischen Lösung von Polysiloxanöl einer Viskosität von 1000 cP gegeben. Die Mischung wird 5 Minuten lang mit einem Hochfrequenzrührer homogenisiert.
Die Ermitilung der Schaumhöhe erfolgt auf die nachstehend beschriebene Weise:
200g des Bitumens bzw. des Bitumen-Haftmittel-Polysiloxanölgemisches werden in ein lOOO-ml-Becherglas eingefüllt. Anschließend werden IO ml Wasser bei 90"C eingerührt, wobei mit einem Glasstab mil etwa I Umdrehung/Sekunde gerührt wird. Diese Probe wird sodann innerhalb von 5 Minuten unter langsamem Rühren auf 12O0C erwärmt. Nach Erreichen der Temperatur wird die Schaumhöhe in mm gemessen.
Bei den Produkten, die bei den Vergleichsversuchen verwendet werden, handelt es sich um Handelsprodukte. Mit Polyamin A und Polyamin B werden Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit mehrfunktionellen aliphatischen und cycloaliphatischen Aminen bezeichnet. Haftmittel C ist ein Umsetzungsprodukt von Hydrostearinsäure mit Dimethylaminopropylamin.
Das Bitumen A.Typ B 180/200, das Bitumen B.Typ B 180/200, sowie das Bitumen C, Typ B 80, sind unter dieser Bezeichnung erhältliche Bitumina der Penetration 180/200 bzw. 80.
Den einzelnen Bitumensorten werden jeweils 0,3 Gew.-°/o Polysiloxanöl enthaltendes Haftmittel zugesetzt. Lediglich bei Verwendung von Montanwachs als Haftmittel werden im Hinblick auf die geringere Wirksamkeit 1,5 Gew.-% zugesetzt. Oer Polysiloxanölgehalt wird beim Montanwachs entsprechend verringert, so daß in allen Proben, bezogen auf das Bitumen, 3 ppm Polysiloxanöl enthalten sind.
Hiifimi'icl Schiiumhöhc in mm 130 Biiuiiicn
C
Typ Bitumen Biiuniun
Λ Β
35 120
Kein Haftmittelzusalz 100 30 30
Polyamin A 30 15 30
Polyamin B 30 30 15
Haftmittel C 15 30 25
Talgfettpropylendiamin 20 25 30
Imidazolin 30 25
Montanwachs 30
Die Versuche zeigen die hervorragende schaumhindernde Wirkung des zugesetzten Polysiloxanöls.
In weiteren Versuchen wird die haftverbessernde Wirkung der vorgenannten Haftmittel mit und ohne Polysiloxanölzusatz geprüft. Es ergeben sich in bezug auf die Haftwirkung an nassem, saurem und basischem Gestein keine Unterschiede.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    1, Verfahren zur Herstellung eines bituminösen Bindemittels mi; Zusatz von Polysiloxane)! als Antischaummittel, dadurch gekennzeichnet, daß dem bituminösen Bindemittel ein Haftmittel, welches 0,05 bis 0,5 Gcw.-% Polysiloxanöl in dispergierter Form enthält, zugesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Polysiloxanöl ein vorwiegend lineares Methylpolysiloxan mit einer Viskosität von 50 bis 1000 cP bei 200C zugesetzt wird.
DE19702053340 1970-10-30 Verfahren zur Herstellung eines bituminösen Bindemittels mit Polysiloxanöl als Antischaummittel Expired DE2053340C3 (de)

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DE2053340A1 DE2053340A1 (en) 1972-05-04
DE2053340B2 DE2053340B2 (de) 1976-06-24
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