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Verfahren zur herstellung von bituminösen Massen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen durch Mischen von bituminösen
Bindemitteln mit feinkörnigen Füllern unter Mitverwendung von oberflächenaktiven
Mitteln in der Wärme, insbesondere unter Zusatz von grobkörnigen Zuschlagstoffen.
Nach derartigen Verfahren, die auch als Heißverfahren bezeichnet werden, werden
hauptsächlich Walz- und Gußasphalt hergestellt. Der Zusatz des FUllers zum bituminösen
Bindemittel dient zu dessen Stabilisierung und verhindert u.a. eine zu starke Erweichung
und eine VedDbmung der bituminösen Masse in der Wärme. Als Füller werden feinkörnige
Mineralien mit einer Teilchengröße kleiner 0,09 mm verwendet, Kalksteinmehl wird
bevorzugt, es ist jedoch verhältnismäßig teuer und muß oft über weite Strecken bis
zum Verwendungsort gefahren werden. Andere Füller sind Exhausterstaub, Elektrofilterasche,
Tonmehl und dergleichen. Werden zur Herstellung der bituminösen Masse noch grobkörnige
Zuschläge, wie Sand, Kies, Splitt und Schotter verwendet, so enthalten diese meistens
noch einen Anteil an feinkörnigem Material, dem sogenannten Eigenfüller, der bei
Sand beispielsweise aus Tonmehl bestehen kann.
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Abgesehen vom Kalksteinmehl lassen sich die Füller im allgemeinen
vom bituminösen Bindemittel schlecht benetzen. Bituminöse Massen, deren Füller nur
ungenügend benetzt sind, sind jedoch nicht wasserfest und auch nicht ausreichend
stabilisiert.
Es wurde dahrer verscuht, diesen nachteil durch Zusatz
von oberllächenaktiven Mitteln zu beseitigen. Diese Mittel erlauben bei Anwendung
in größeren Mengen zwar eine gute Benetzung des Füllermaterials, doch setzen sie
gleichzeitig die Grenzflächenspannung zwischen Bitumen und Wasser herab und begünstigen
eine Wasseraufnahme der bituminösen Masse, und zwar auch noch dann, wenn die bituminöse
Masse bereits verarbeitet ist. Außerdem verringern oberflächenaktive Mittel, insbesondere
kationaktive Mittel, die Zähigkeit der bituminösen Masse, wodurch die stabilisierende
Wirkung des füllers zum teil weider aufgeoben wird.
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Durch die Erfindung sollen die Nachteile dieser bekannten Verfahren
vermieden werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß als oberflächenaktives Mittel mindestens
ein zur Carbonsäureamidbildung befähigtes Amin mit mehr als einer Amingruppe im
Molekül zusammen mit mindestens einer zur Seifenbildung befähigten arbonsäure verwendet
wird und daß die bituminöse Masse nach Zugabe des oberflächenaktiven Mittels in
Gegenwart des Füllersmindestens so lange bei einer Teimperatur 2ber 120°C gehalten
wird, bis das oberflächenaktive Mittel seine oberflächenaktiven Eigenschaften im
wesentlichen Verloren hat. Unter zur Carbonsäureamidbildung befähigten Aminen werden
primäre und sekundäre Amine verstanden. Zur Seifenbildung befähigte Carbonsäuren
sind Säuren mit einem lipophilen Rest.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das Amin zusammen
mit der Carbonsäure während des Mischvorganges als hochwirksames, seitenartiges
Netzmittel wirkt und eine vollständige und schnelle Benetzung des Füllers durch
das bituminöse Bindemittel erlaubt. Bei der hohen Temperatur, bei der die Mischung
gehalten wird, reagieren Säure und Amin dann miteinander unter Bildung von Amiden,
die den Füller hydronhobieren und die Eigenschaften von Netzmitteln praktisch verloren
haben.
Da mehrwertige Amin eingesetzt werden, werden Amide mit hohem Molekulargewicht erhalten,
die außcrordetlich Situmenfrendlich sind. Die nach dem erfindungsgeäßen Verfahren
hergestellte bituminöse Masse enthält als Füllerteilchen. die von einr feinen Amidschicht
überzogen und vom bituminösen Bindemittel vollständig und gleichmäßig benztzt sind.
Je größer der Prozcntsatz der Aminogruppen ist, die durchAmidbildung inaktivert
werden, desto geringer ist dei Gefahr einer @as-,?>OrCIi4Dftid1 tc:üeit . Daier
sellb-e !ijI(iC5bC5 j' des Aiinant,Cj.l> be tiZ5':ioi'ci AtinenSeil Vj"b OiSe
das £resaint f;in> inaktiviert werden.
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Durc das orfindungsgemäße Verfahren ist es weiterhin möglich, bituminöse
massen mit sehr hohen Füllstofanteilen herzustelleh. Hohe Füsstoffanteile erhöhen
die Stabilität der bitumihösen Masse und sind für die Gußasphalerzeugeung besonders
wertvoll. Selbst bei hohem Füllstoffanell sind die Füller teilchen@@@Biumen noch
gleichmäßi@ verteilt. Das erfindungsgemäße Verfaimen ist daher auch zur Herstellung
von Diagerg-rus zeeignet. Ein Wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt noch darin, daß als Füller auch Fülstoffe mit hohem Gehalt an Feinstkorn (kleiner
als zwei,,u) verwendet werden können. Mit Hilfe des erfindungsemäßen Verfahrens
ist es nunmehr auch möglich, F2llermaterialien, die wegen ihrer schlechten Benetzbarkeit
durch Bitumen bisher Schwierigkeiten bereiteen und auch solche Minerale, die wegen
iher Quellbargleit uiid Wasserempfindlichkeit als Füller bisher nicht in Betracht
kamen, mit Erfolg zur Herstellung qualitativ hochwertiger und wasserunempfindlicher
bi tuminöser Massen einzusetzen, da diese Füller durch das erfindungsgemäße Verfahren
hydrophobiert und einem Wasserzutritt entzogen werden. Auch die unerwünschte Emulgatorwirkung
der quellfähigen Minerale und deren Adsorptisonswirkung af Ölbestandteile des Bitumens
werden durch das erfindungsgemäße Verfahren ausgeschaltet. Beispiele für @ineralien,
die mit Hilfe des erfindungsemäßen Verfahrens als Füller verwendet werden können,
sind staubförmige nebenprodukte der Aluminiumherstellung mit etwa @@% Hämatitt und
30 % Ton
erdemineralien, S staubförmige Nebenprodukte der Zementindustrie
mit etwa 80 % Kalk und etwa 20 ß glimmerartigen Tonmineralien sowie staubförmige
Nebenprodukte der Abfbereitung voui Ei senerzen, die Limonit, Kalk, Quarz und im
allgemeinen auch Tonminerlaeenthalten. Ein soclches Nebenprodukt der Aufbereitung
von Eisenerzen ist das sog. Korallithmehl.
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Bereits kleine Mengen des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
oberflächenaktiven Mittels sind wirksam. Da das oberflächenaktive Mittel durch Amidbildung
inaktiviert wird, können irn Bedarfsfalle auch große Mengen eingesetzt werden, ohne
laß dadurch die bituminöse Masse wassermpfindlich wird.
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Die Dauer der Reaktionszeit zwischen Amin und Carbonsäure hängt im
wesentlichen von der Reakttionstemperatur und der
Art des verwendeten
oberflächenaktiven Mittels ab. Die Beendigung der Reaktion kann aber in einfacher
WEise dadurch festgestellt werden, daß man eine kleine Probe der Mischung mit ß'asser
anfeuchtet und probiert> ob sich die Oberfläche der P-robe noch seifig anfühlt.
Ist das nicht der Fall, dann hat sich im wesentlichen das gesamte oberflächenaktive
Kittel zu einem iiiaktiven Amid umgesetzt. Genauer läßt sich der Zeitpunkt der Inaktivierung
des operflächenaktiven Mittels dadurch bestimmen, daß nian verschieden lang erhitzte
Vorproben herstellt und diese dann Eintauchversuchen in Wasser unterwirft.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Amin und
Carbonsäure in solchen Mengen zueinander eingesetzt, daß die Zahl der Carboxylgruppen
in der Mischung mindestens gleich der Zahl der Aminogruppen ist. Bei dieser Ausführungsart
kann eine vollständige Inaktivierung des oberflächenaktiven Mittels durch Amidierung
sämtlicher Aminogruppen erreicht werden. Wird ein saures bituminöses Bindemittel
verwendet, dann kann die zugesetzte Carbonsäuremenge entsprechend geringer gehalten
werden, da mindestens ein Teil der im Bitumen vorhandenen Carbonsäuren ebenfalls
unter Ainidbildung reagiert. Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsart der
Erfindung, bei der Amin und Carbonsäure in solchen Mengen zueinander eingesetzt
werden, daß die Zahl der zugesetzten Carboxylgruppen mindestens gleich der Zahl
der Aminogruppen ist. Bei dieser Ausführungsart der Erfindung wird also unabhängig
von der Art und einem eventuellen Säuregehalt des Bitumens von vornherein mindestens
eine solche Carbonsäuremenge eingesetzt, wie sie zur vollständigen Inaktivierung
des oberflächenaktiven Mittels erforderlich ist. Dadurch wird eine für die Praxis,
insbesondere für den Straßenbau bevorzugte Arbeitsweise ermöglicht, da sich die
Berücksichtigung eines eventuellen Säuregehaltes des Bitumens erübrigt. Ein Uberschuß
an freier Säure in der bituminösen Masse ist nicht schädlich. Er bewirkt eher eine
Beschleunigung der Amidierung,
so daß die Lagerungszeit der Masse
bei ei jöhter Ter1neratur verküzt wird. Es is auch möglich, daß ein Teil des Säureüberschusses
durch aus dem Füller stammende Erdalkaltionen in inaktive Salze umgewandelt wird.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren können Amine mit aliphatischen oder
cycloaliphatischen Resten eingesetzt werden. Aniine, die keine tertiären Aminogruppen,
sondern nur primäre und/oder sekundäre Aminogruppen enthalten, sind bevorzugt.
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Besonders wirksame oberflächenaktive Mittel werden erhalten, wenn
wasserlösliche Amine eingesetzt werden. Eine besonders bevorzugte Klasse von Aminen
sind die linearen Polymaine, wie etwa Polyäthylenimin. Derartige Polyamine mit 4
bis 10 Aminogruppen sind-leicht zu handhaben ufid führen zu ausgezeichneten Ergebnissen.
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Bei erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedenartige Säuren verwendet
werden. Bevorzugt sind solche Säuren, die einen sterisch sperrigen Aufbau oder ein
iiiöglichst hohes Molekulargewicht aufweisen. Geeignet sind auch solche Säuren,
die aufgrund von Doppelbindungen oder anderen funktionellen Gruppen zur Dirnerisation
und Polymerisation neigen. Derartige Carbonsäuren bilden hochmolekulare Amide mit
sperrigem und verzweigtem AuSbau, die die Stabilisierung des bituminösen Bindemittels
in erheblicher Diese verbessern. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden daher folgende Säuren verwendet: mearwertige
Säuren, die zusammen mit mehrwertigen Aminen Polyamide ergeben, Naphthensäuren,
insbesondere Naphthensäuregemische mit Anteilen an hochmolekularen Naphthensäuren,
sowie hochmolekulare saure Abfallprodukte und Destillationsrückstände, wie Harzsäuren,
Harzstocköle, Wurzelharze und insbesondere Fettpeche. Fettpeche haben an sich einen
beitumenartigen Charakter und ergeben daher für das erfindungsgemäße Verfahren besonders
geeignete oberflächenaktive Mittel, andererseits aber auch hochmolekulare harzartige
Reaktionsprodukte mit den Aminen, die beim erfindungsgemäßen Verfahren erwünscht
sind.
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Die beiden Komponenten des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
oberflächenaktiven Mittels könen auf verschiedene Arten in die Mischung eingebracht
werden. Bei gemeinsamer Zugabe ist jedoch darauf zu acllten, daß die Reaktion zwischien
Carbonsäure und Ainin nicht abgeschlossen sein darf, bevor das bituminöse Bindemittel
mit dem Füller in Kontakt gebacht wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden Carbonsäure und Amin getrennt zugegeben. So können die beiden Komponenten
der Mischung aus bituminösen bindemittel und Füller getrennt, aber gleichzeitig
zugegeben, beispielsweise in die Mischung eingedüst werden. Sind die Komponenten
zu dickflüssig, dann können sie vor der Zugabe erwämt oder in geefgneten Lösungsmiteln
gelöst zugegeben werden Wird das Amin in wäßriger Lösung zugegeben, dann tritt ein
starkes AuSschäumen der erhitzten Mischung ein, wodurch derMischvorgang beschleunigt
wird. Die Wasserzugabe steht- einer guten Benetzung des Füllermaterials durch das
bituniinöse Bindemittel nicht entgegen. Aus diesem Grunde kann auch ein poröses
Gesteinsmaterial init einem natürlichen inneren Wassergehlat verwendet werden. Amin
und/oder Carbonsäure können dem Füller und/oder dem bituminösen Bindemittel aber
auch schon vor deren Vereinigung zugesetzt werden. So wird bei einer bevorzugten
Ausführungsart der Erfindung die Säure, die gegebenenfalls in einem organischen
Lösungsmittel gelöst ist, direkt dem heißverflüssigten bituminösen Bindemittel zudosiert.
Das Amin wird vorteilhafterweise dem Füller zugesetzt.
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Auch wenn eine oder beide Komponenten des oberflächenaktiven Mittels
dem bituminösen Bindemittel oder der Mischung aus Bindemittel und-Füller zugegeben
werden, findet eine Anreicherung des oberflächenaktiven Mittels an der Phasengrenze
zwischen Bitumen und Füller statt, da die Komponenten in der Masse in Richtung auf
die Phasengrenze diffundieren. Die Zeitdauer, die für diesen Diffusionsvorgang,
d.h. bis zurn Erreichen der vollen- Aktivität des oberflächenaktiven Mittels,
erforderlich
ist, ist zwar nicht besonders lang, doch kann die Mischdauer noch dadurch abgekürzt
werden, daß beide Komponenten des oberflächenaktiven Mittels direkt auf den Füller
aufgebracht werden. Ist der Füller beim Aufbringen der Komponenten bereits erwärmt,
dann ist jedoch darauf zu achten, daß eine hierbei schon mögliche. amidbildung vor
dem Verllischen des Füllers mit dem bituminösen Bindemittel nicht zu weit fortgeschritten
ist.
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Das Aufbringen beider Netzmittelkcomponenten auf den Füller ist dann
besonders vorteilhaft, wenn das Vermischen des Füllers mit dein Bitumen in herkömmlichen
Miscilanlagel-l erfolgt, die für ein Eindüsen oder einige sonstige Zudosierung des
Netzmittels nicht eingerichtet sind. Das Füllrmateial kann dabei schon an dem Ort,
an dem es anfällt oder gewonnen wird, mit dem Netzinittel versetzt werden und läßt
sich dann lam Verarbeitungsort in herkömmlicher Weise in den Bitumen einarbeiten.
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Das bituminöse Bindemittel und der Füller werden bei üblichen Temperaturen
verrnischt, die im wesentlichen von den Elgenschaften des bituminösen Bindemittels
abhängen und im allgemeinen über 120°C liegen. Die zum Vermischen von Füller und
bituminösem Bindemittel erforderliche Zeit liegt beim erfindungsgeinäßen Verfahren
im Bereich von ca. )0 bis 60 Sekunden. Da innerhalb dieser kurzen Zeit die Amidbildung
noch nicht wesentlich fortgeschritten ist, wird die bituminãse Masse bis zur Beendigung
der amidbildung noch bei Temperaturen von mindestens 12000, vorzugsweise zwischen
150 und 230°C gehalten. Je nach den günstigsten Verhältnissen wird die bituminöse
Masse hierzu im Misehbehälter belassen oder in einen isolierten oder beheizten Silo
eingelagert. Eine Lagerungszeit von ca. 1 bis 2 Stunden ist im allgemeinen vollständig
ausreicherid.
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Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mengen des oberflächenaktiven
Mittels hängen im wesentlichen von der Art des verwendeten Füllers, von der Füllermenge
sowie von der
Teilchengröße des Füllers ab. Werden außer dem Füller
noch grobkörnige Zuschläge, wie beispielsweise Sand, Splitt oder Schotter, verwendet,
so erhöht sich die Menge des oberflächenaktiven Mittels nicht ISlesentlich, da diese
Zusätze im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine geringe Oberfläche haben.
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Ilird Kalksteinmehl als Füller verwendet, dann genügen bereits geringe
Mengen des oberflächenaktiven Mittels, insbesondere eines solchen Mittels, das zu
einem hochmolekularen Amid führt, um die Stabilisierung der bituminösen Masse wesentlich'
zu verbessern. Bei schlecht benetzbaren Füllern, wie z;B. ungewaschenen Mineralstoffen,
mergeligen Tonen oder porösen Füllern werden etwas größere Mengen benötigt, doch
bereitet das Einarbeiten derartiper, normalerweise schwierig zu handhabender Füller
oeim erfindungsgemäßen Verfahren keine Schwierigkeiten.
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Im allgemeinen werden mit Amiriniengen von 0,005 bis 1, vorzugsweise
0,0)- bis 0,5 Gew.-% Amin, bezogen auf das Gewicht des Füllers. gute Ergebnisse
erhalten, Die Säuremenge richtet sich nach der Menge des eingesetzten Amins und
nach der Säurezahl des verwendeten sauren Materials. So kann beispielsweise unter
Verwendung von Korallith als Füller eine bituminöse Masse mit einem Verhältnis von
Füller zu Bitumen von 2 hergestellt werden, wenn als Netzmittel ca. 0,04 ß Pentaäthylenhexamin
und 1,2 % Fettpech oder ca. 0,3 % Naphthensäure, jeweflst bezogen auf das Gewicht
des Koralliths, eingesetzt werden. Als grobkörnige Zuschläge können noch Sand, Splitt,
Schotter u,dgl. eingearbeitet werden.
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Wird ein eventueller Säuregehalt des Bitumens berücksichtigt, dann
richtet sich die Säuremenge auch nach der Menge des verwendeten Bitumens. Da das
Amin im allgemeinen im Überschuß über die im Bitumen vorliegende Säuremenge eingesetzt
wird, sollte die Zugesetzte Säuremenge also vorzugsweise mindestens so hoch sein,
daß der AminUberschuß kompensiert wird.
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Im folgenden werden einige Säurezalhen von Sto@ en aufgeführt, die
als Säuekomponente für das oberflächenaktive Mittel verwendet werden können: a)
Fettpeoh 50 - 80 b) Naphthensäuren hochmolekular ca, 120 niedermolekular ca. 250
c) Roh-Tallöl ca. 150 Da in der Praxis, insbesondere im Straßenbau, ein genaue Dosierung
der Komponentendes oberflächenaktiven Mittels Miont möglich ist, wird die Carb onsäure-Komponente
im Vergleich zur Aniin vorzugsweise in einer solchen Menge eingesetzt, daß ein Überschuß
von mindestens 10 %, vorzugsweise mindeston. 05, bezogen auf die Zahl der Carboxyl-
und Aminogruppen, erhalten wird.
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Ifach eiiier alideren Ausgestaltung der Erfindung ist auch eine mkehrung
des vorgeschriebenen Verfahrens möglich. Bei dieser Umkehrung wird als oberflächenaktives
Mittel ein einen lipophilen Rest aufweisendes Amin zusammen mit einem Überschuß
an einer mehrwertigen, vorzugsweise wasserlöslichen Carbonsäure verwendet. Auch
hier wird das oberflächenaktive Mittel durch Amidbildung inaktiviert. Dabei sorgt
der Säureüberschuß dafür, daß das im Sinne eines kationaktiven iTetzmittels wirkende
Amin vollständig umgesetzt wird.
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Beispiel @ Herstellung von Asphaltkies 1000 kg ungewaschener Grubenkies
0/25 mit 10 % Füllergehalt werden in üblicher Weise erhitzt und getrocknet und mit
40 kg eines Straßenbaubitumen (Säurezahl 2,) vermischt. Vor Beginn der Bitumeneinspritzung
oder gleichzeitig mit ihr werden 0,08 kg Pentaäthylenhexamin in wäßriger Lösung
(1 GT Amin auf 9 GT Wasser) und 1>0 kg Fettpech (Säurezahl 60) in erwarmter Form
eingedüst. Zweckmäßigerweise wird hierzu eine Mischdüse verwendet. Das Fettpech
kann auch mit organischem Lösungsmittel vrdühnt und kalt eingesprüht werden. Die
Mischtemperatur soll etwa 150°C betragen. Die Mischung wird anschließend in einem
beheizten Silo wenigstens 1 Stunde gelagert. Prüfversuche nach Marshall (DIN 1996)
mit und ohne vorgelagerte Wasserlagerung ergaben ausgezeichnete erte.
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Beispiel 2 Herstellung von Gußasphalt Die zur Gußasphaltherstellung
erforderlichen Mineralstoffe werden in gewohnter Weise in einem Gußasphaltkocher
erhitzt.
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Die Mineralstoffe enthalten 8 eines Formsandes, der einen Gehalt von
12 ß toniger Anteile hat. Die übrigen Mengen an Sand, Splitt und Füller entsprechen
den üblichen Zusammensetzungen. Während des Erhitzens der Mineralstoffe werden je
Tonne Mischgut 0,0)' bis 0,1 kg Polyamin (wie im Beispiel 1)
sowie
0,9 bis v kg Fettpech zugesetzt. Hierauf werden die erforderlichen Mengen an Straßenbaubitumen
zugefügt. Die Kochzeit wird von 6 Stunden auf 1 Stunde heråbgesetzt. Die Eigenschaften
des Gußasphaltes entsprechen denjenigen einer Mischung, die unter Zusatz von Trinidad-Asphalt
hergestellt wurde.
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Beispiel 3 Voribehandluny von Füllern 1 Tonne Füller, der auch Tonminerale
enthalten darf, wird in einem Wirbelmischer aufgewirbelt. Es werden 200 bis 600
g Polyamin (wie in Beispiel 1) in wäßriger Lösung eingedüst und hierauf 5>0 bis
15 kg ettpech, in organischem Lösungsmittel verflüssigt, ebenfalls eingedüst. Der
Füller wird dann mit erhitztem Straßenbaubitumen B 80 vermischt. Die Einspritzung
beider Komponenten kann auch gleichzeitig mit Hilfe einer Mischdüse erfolgen. Die
erhaltene Masse wird dann bei 1600C gelagert, bis die Amidierung beendet ist.
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Eine Variation dieses Verfahrens besteht darin, daß das Fettpech vor
der Einspritzung mit 10 bis 50 kg gelöstem straßenbaubitumen vermischt wird und
kein -weiteres Bitumen zugegeben wird. Man erhält dann einen vorbituminierten Füller.
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Beispiel 4 Herstellung von synthetischem"Trinidad-Asphalt" 1000 GT
Straßenbaubitumen werden mit 100 GT Fettpech heiß vermischt. Hierauf werden 1000
GT Schlämmton und 4 GT Polyamin kalt vermischt. Anschließend werden Schlämmton und
Polyarnin in einem Kneter langsam erhitzt und die Bitumen/Fettpech-Mischung nach
und nach unter weiterer Erwärmung zugeführt.
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Die Temperatur wird unter weiterem Kneten bis zum Siedepunkt des Wassers
gesteigert und nach Abklingen der Schaumbildung weiter bis auf 170 C erhitzt. Diese
Temperatur wird 1 Stunde
lang gehalten und kurz vor Entleerung
des Kneters nochlals auf 2200C gesteigert. Nach Entleerung des Kneters wird die
erhaltene Masse zu Blöcken geformt und in bekannter Weise wie Trinidad-Asphalt weiser
verarbeitet.
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Beispiel 5 erstellung von Sandasphalt 100 GT Korallithmehl werden
in einem Wirbelimischer aufgeirbei t, worauf 0,04 GT Pentamethyl@hexamin und 1,2
GT Fettnech eingedüst werden. Der Füller ist nach der Zugabe des Netzmittels lager-
und transportfähig. Der mit dem Netzmittel versehene Füller wird dann mit 50 GT
Straßenbaubitumen B 80 und 700 GT Sand (gestuft bis 0,,) ei 1500C vermischt, worauf
er 1 Stunde lang bei 170°C gelagert wird.