DE1594736A1 - Verfahren zur Herstellung von bituminoesen Massen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bituminoesen Massen

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DE1594736A1 DE1966B0090442 DEB0090442A DE1594736A1 DE 1594736 A1 DE1594736 A1 DE 1594736A1 DE 1966B0090442 DE1966B0090442 DE 1966B0090442 DE B0090442 A DEB0090442 A DE B0090442A DE 1594736 A1 DE1594736 A1 DE 1594736A1
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description

  • Verfahren zur herstellung von bituminösen Massen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen durch Mischen von bituminösen Bindemitteln mit feinkörnigen Füllern unter Mitverwendung von oberflächenaktiven Mitteln in der Wärme, insbesondere unter Zusatz von grobkörnigen Zuschlagstoffen. Nach derartigen Verfahren, die auch als Heißverfahren bezeichnet werden, werden hauptsächlich Walz- und Gußasphalt hergestellt. Der Zusatz des FUllers zum bituminösen Bindemittel dient zu dessen Stabilisierung und verhindert u.a. eine zu starke Erweichung und eine VedDbmung der bituminösen Masse in der Wärme. Als Füller werden feinkörnige Mineralien mit einer Teilchengröße kleiner 0,09 mm verwendet, Kalksteinmehl wird bevorzugt, es ist jedoch verhältnismäßig teuer und muß oft über weite Strecken bis zum Verwendungsort gefahren werden. Andere Füller sind Exhausterstaub, Elektrofilterasche, Tonmehl und dergleichen. Werden zur Herstellung der bituminösen Masse noch grobkörnige Zuschläge, wie Sand, Kies, Splitt und Schotter verwendet, so enthalten diese meistens noch einen Anteil an feinkörnigem Material, dem sogenannten Eigenfüller, der bei Sand beispielsweise aus Tonmehl bestehen kann.
  • Abgesehen vom Kalksteinmehl lassen sich die Füller im allgemeinen vom bituminösen Bindemittel schlecht benetzen. Bituminöse Massen, deren Füller nur ungenügend benetzt sind, sind jedoch nicht wasserfest und auch nicht ausreichend stabilisiert. Es wurde dahrer verscuht, diesen nachteil durch Zusatz von oberllächenaktiven Mitteln zu beseitigen. Diese Mittel erlauben bei Anwendung in größeren Mengen zwar eine gute Benetzung des Füllermaterials, doch setzen sie gleichzeitig die Grenzflächenspannung zwischen Bitumen und Wasser herab und begünstigen eine Wasseraufnahme der bituminösen Masse, und zwar auch noch dann, wenn die bituminöse Masse bereits verarbeitet ist. Außerdem verringern oberflächenaktive Mittel, insbesondere kationaktive Mittel, die Zähigkeit der bituminösen Masse, wodurch die stabilisierende Wirkung des füllers zum teil weider aufgeoben wird.
  • Durch die Erfindung sollen die Nachteile dieser bekannten Verfahren vermieden werden.
  • Die Erfindung besteht darin, daß als oberflächenaktives Mittel mindestens ein zur Carbonsäureamidbildung befähigtes Amin mit mehr als einer Amingruppe im Molekül zusammen mit mindestens einer zur Seifenbildung befähigten arbonsäure verwendet wird und daß die bituminöse Masse nach Zugabe des oberflächenaktiven Mittels in Gegenwart des Füllersmindestens so lange bei einer Teimperatur 2ber 120°C gehalten wird, bis das oberflächenaktive Mittel seine oberflächenaktiven Eigenschaften im wesentlichen Verloren hat. Unter zur Carbonsäureamidbildung befähigten Aminen werden primäre und sekundäre Amine verstanden. Zur Seifenbildung befähigte Carbonsäuren sind Säuren mit einem lipophilen Rest.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß das Amin zusammen mit der Carbonsäure während des Mischvorganges als hochwirksames, seitenartiges Netzmittel wirkt und eine vollständige und schnelle Benetzung des Füllers durch das bituminöse Bindemittel erlaubt. Bei der hohen Temperatur, bei der die Mischung gehalten wird, reagieren Säure und Amin dann miteinander unter Bildung von Amiden, die den Füller hydronhobieren und die Eigenschaften von Netzmitteln praktisch verloren haben. Da mehrwertige Amin eingesetzt werden, werden Amide mit hohem Molekulargewicht erhalten, die außcrordetlich Situmenfrendlich sind. Die nach dem erfindungsgeäßen Verfahren hergestellte bituminöse Masse enthält als Füllerteilchen. die von einr feinen Amidschicht überzogen und vom bituminösen Bindemittel vollständig und gleichmäßig benztzt sind. Je größer der Prozcntsatz der Aminogruppen ist, die durchAmidbildung inaktivert werden, desto geringer ist dei Gefahr einer @as-,?>OrCIi4Dftid1 tc:üeit . Daier sellb-e !ijI(iC5bC5 j' des Aiinant,Cj.l> be tiZ5':ioi'ci AtinenSeil Vj"b OiSe das £resaint f;in> inaktiviert werden.
  • Durc das orfindungsgemäße Verfahren ist es weiterhin möglich, bituminöse massen mit sehr hohen Füllstofanteilen herzustelleh. Hohe Füsstoffanteile erhöhen die Stabilität der bitumihösen Masse und sind für die Gußasphalerzeugeung besonders wertvoll. Selbst bei hohem Füllstoffanell sind die Füller teilchen@@@Biumen noch gleichmäßi@ verteilt. Das erfindungsgemäße Verfaimen ist daher auch zur Herstellung von Diagerg-rus zeeignet. Ein Wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt noch darin, daß als Füller auch Fülstoffe mit hohem Gehalt an Feinstkorn (kleiner als zwei,,u) verwendet werden können. Mit Hilfe des erfindungsemäßen Verfahrens ist es nunmehr auch möglich, F2llermaterialien, die wegen ihrer schlechten Benetzbarkeit durch Bitumen bisher Schwierigkeiten bereiteen und auch solche Minerale, die wegen iher Quellbargleit uiid Wasserempfindlichkeit als Füller bisher nicht in Betracht kamen, mit Erfolg zur Herstellung qualitativ hochwertiger und wasserunempfindlicher bi tuminöser Massen einzusetzen, da diese Füller durch das erfindungsgemäße Verfahren hydrophobiert und einem Wasserzutritt entzogen werden. Auch die unerwünschte Emulgatorwirkung der quellfähigen Minerale und deren Adsorptisonswirkung af Ölbestandteile des Bitumens werden durch das erfindungsgemäße Verfahren ausgeschaltet. Beispiele für @ineralien, die mit Hilfe des erfindungsemäßen Verfahrens als Füller verwendet werden können, sind staubförmige nebenprodukte der Aluminiumherstellung mit etwa @@% Hämatitt und 30 % Ton erdemineralien, S staubförmige Nebenprodukte der Zementindustrie mit etwa 80 % Kalk und etwa 20 ß glimmerartigen Tonmineralien sowie staubförmige Nebenprodukte der Abfbereitung voui Ei senerzen, die Limonit, Kalk, Quarz und im allgemeinen auch Tonminerlaeenthalten. Ein soclches Nebenprodukt der Aufbereitung von Eisenerzen ist das sog. Korallithmehl.
  • Bereits kleine Mengen des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten oberflächenaktiven Mittels sind wirksam. Da das oberflächenaktive Mittel durch Amidbildung inaktiviert wird, können irn Bedarfsfalle auch große Mengen eingesetzt werden, ohne laß dadurch die bituminöse Masse wassermpfindlich wird.
  • Die Dauer der Reaktionszeit zwischen Amin und Carbonsäure hängt im wesentlichen von der Reakttionstemperatur und der Art des verwendeten oberflächenaktiven Mittels ab. Die Beendigung der Reaktion kann aber in einfacher WEise dadurch festgestellt werden, daß man eine kleine Probe der Mischung mit ß'asser anfeuchtet und probiert> ob sich die Oberfläche der P-robe noch seifig anfühlt. Ist das nicht der Fall, dann hat sich im wesentlichen das gesamte oberflächenaktive Kittel zu einem iiiaktiven Amid umgesetzt. Genauer läßt sich der Zeitpunkt der Inaktivierung des operflächenaktiven Mittels dadurch bestimmen, daß nian verschieden lang erhitzte Vorproben herstellt und diese dann Eintauchversuchen in Wasser unterwirft.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Amin und Carbonsäure in solchen Mengen zueinander eingesetzt, daß die Zahl der Carboxylgruppen in der Mischung mindestens gleich der Zahl der Aminogruppen ist. Bei dieser Ausführungsart kann eine vollständige Inaktivierung des oberflächenaktiven Mittels durch Amidierung sämtlicher Aminogruppen erreicht werden. Wird ein saures bituminöses Bindemittel verwendet, dann kann die zugesetzte Carbonsäuremenge entsprechend geringer gehalten werden, da mindestens ein Teil der im Bitumen vorhandenen Carbonsäuren ebenfalls unter Ainidbildung reagiert. Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsart der Erfindung, bei der Amin und Carbonsäure in solchen Mengen zueinander eingesetzt werden, daß die Zahl der zugesetzten Carboxylgruppen mindestens gleich der Zahl der Aminogruppen ist. Bei dieser Ausführungsart der Erfindung wird also unabhängig von der Art und einem eventuellen Säuregehalt des Bitumens von vornherein mindestens eine solche Carbonsäuremenge eingesetzt, wie sie zur vollständigen Inaktivierung des oberflächenaktiven Mittels erforderlich ist. Dadurch wird eine für die Praxis, insbesondere für den Straßenbau bevorzugte Arbeitsweise ermöglicht, da sich die Berücksichtigung eines eventuellen Säuregehaltes des Bitumens erübrigt. Ein Uberschuß an freier Säure in der bituminösen Masse ist nicht schädlich. Er bewirkt eher eine Beschleunigung der Amidierung, so daß die Lagerungszeit der Masse bei ei jöhter Ter1neratur verküzt wird. Es is auch möglich, daß ein Teil des Säureüberschusses durch aus dem Füller stammende Erdalkaltionen in inaktive Salze umgewandelt wird.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren können Amine mit aliphatischen oder cycloaliphatischen Resten eingesetzt werden. Aniine, die keine tertiären Aminogruppen, sondern nur primäre und/oder sekundäre Aminogruppen enthalten, sind bevorzugt.
  • Besonders wirksame oberflächenaktive Mittel werden erhalten, wenn wasserlösliche Amine eingesetzt werden. Eine besonders bevorzugte Klasse von Aminen sind die linearen Polymaine, wie etwa Polyäthylenimin. Derartige Polyamine mit 4 bis 10 Aminogruppen sind-leicht zu handhaben ufid führen zu ausgezeichneten Ergebnissen.
  • Bei erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedenartige Säuren verwendet werden. Bevorzugt sind solche Säuren, die einen sterisch sperrigen Aufbau oder ein iiiöglichst hohes Molekulargewicht aufweisen. Geeignet sind auch solche Säuren, die aufgrund von Doppelbindungen oder anderen funktionellen Gruppen zur Dirnerisation und Polymerisation neigen. Derartige Carbonsäuren bilden hochmolekulare Amide mit sperrigem und verzweigtem AuSbau, die die Stabilisierung des bituminösen Bindemittels in erheblicher Diese verbessern. Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden daher folgende Säuren verwendet: mearwertige Säuren, die zusammen mit mehrwertigen Aminen Polyamide ergeben, Naphthensäuren, insbesondere Naphthensäuregemische mit Anteilen an hochmolekularen Naphthensäuren, sowie hochmolekulare saure Abfallprodukte und Destillationsrückstände, wie Harzsäuren, Harzstocköle, Wurzelharze und insbesondere Fettpeche. Fettpeche haben an sich einen beitumenartigen Charakter und ergeben daher für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignete oberflächenaktive Mittel, andererseits aber auch hochmolekulare harzartige Reaktionsprodukte mit den Aminen, die beim erfindungsgemäßen Verfahren erwünscht sind.
  • Die beiden Komponenten des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten oberflächenaktiven Mittels könen auf verschiedene Arten in die Mischung eingebracht werden. Bei gemeinsamer Zugabe ist jedoch darauf zu acllten, daß die Reaktion zwischien Carbonsäure und Ainin nicht abgeschlossen sein darf, bevor das bituminöse Bindemittel mit dem Füller in Kontakt gebacht wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Carbonsäure und Amin getrennt zugegeben. So können die beiden Komponenten der Mischung aus bituminösen bindemittel und Füller getrennt, aber gleichzeitig zugegeben, beispielsweise in die Mischung eingedüst werden. Sind die Komponenten zu dickflüssig, dann können sie vor der Zugabe erwämt oder in geefgneten Lösungsmiteln gelöst zugegeben werden Wird das Amin in wäßriger Lösung zugegeben, dann tritt ein starkes AuSschäumen der erhitzten Mischung ein, wodurch derMischvorgang beschleunigt wird. Die Wasserzugabe steht- einer guten Benetzung des Füllermaterials durch das bituniinöse Bindemittel nicht entgegen. Aus diesem Grunde kann auch ein poröses Gesteinsmaterial init einem natürlichen inneren Wassergehlat verwendet werden. Amin und/oder Carbonsäure können dem Füller und/oder dem bituminösen Bindemittel aber auch schon vor deren Vereinigung zugesetzt werden. So wird bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung die Säure, die gegebenenfalls in einem organischen Lösungsmittel gelöst ist, direkt dem heißverflüssigten bituminösen Bindemittel zudosiert. Das Amin wird vorteilhafterweise dem Füller zugesetzt.
  • Auch wenn eine oder beide Komponenten des oberflächenaktiven Mittels dem bituminösen Bindemittel oder der Mischung aus Bindemittel und-Füller zugegeben werden, findet eine Anreicherung des oberflächenaktiven Mittels an der Phasengrenze zwischen Bitumen und Füller statt, da die Komponenten in der Masse in Richtung auf die Phasengrenze diffundieren. Die Zeitdauer, die für diesen Diffusionsvorgang, d.h. bis zurn Erreichen der vollen- Aktivität des oberflächenaktiven Mittels, erforderlich ist, ist zwar nicht besonders lang, doch kann die Mischdauer noch dadurch abgekürzt werden, daß beide Komponenten des oberflächenaktiven Mittels direkt auf den Füller aufgebracht werden. Ist der Füller beim Aufbringen der Komponenten bereits erwärmt, dann ist jedoch darauf zu achten, daß eine hierbei schon mögliche. amidbildung vor dem Verllischen des Füllers mit dem bituminösen Bindemittel nicht zu weit fortgeschritten ist.
  • Das Aufbringen beider Netzmittelkcomponenten auf den Füller ist dann besonders vorteilhaft, wenn das Vermischen des Füllers mit dein Bitumen in herkömmlichen Miscilanlagel-l erfolgt, die für ein Eindüsen oder einige sonstige Zudosierung des Netzmittels nicht eingerichtet sind. Das Füllrmateial kann dabei schon an dem Ort, an dem es anfällt oder gewonnen wird, mit dem Netzinittel versetzt werden und läßt sich dann lam Verarbeitungsort in herkömmlicher Weise in den Bitumen einarbeiten.
  • Das bituminöse Bindemittel und der Füller werden bei üblichen Temperaturen verrnischt, die im wesentlichen von den Elgenschaften des bituminösen Bindemittels abhängen und im allgemeinen über 120°C liegen. Die zum Vermischen von Füller und bituminösem Bindemittel erforderliche Zeit liegt beim erfindungsgeinäßen Verfahren im Bereich von ca. )0 bis 60 Sekunden. Da innerhalb dieser kurzen Zeit die Amidbildung noch nicht wesentlich fortgeschritten ist, wird die bituminãse Masse bis zur Beendigung der amidbildung noch bei Temperaturen von mindestens 12000, vorzugsweise zwischen 150 und 230°C gehalten. Je nach den günstigsten Verhältnissen wird die bituminöse Masse hierzu im Misehbehälter belassen oder in einen isolierten oder beheizten Silo eingelagert. Eine Lagerungszeit von ca. 1 bis 2 Stunden ist im allgemeinen vollständig ausreicherid.
  • Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Mengen des oberflächenaktiven Mittels hängen im wesentlichen von der Art des verwendeten Füllers, von der Füllermenge sowie von der Teilchengröße des Füllers ab. Werden außer dem Füller noch grobkörnige Zuschläge, wie beispielsweise Sand, Splitt oder Schotter, verwendet, so erhöht sich die Menge des oberflächenaktiven Mittels nicht ISlesentlich, da diese Zusätze im Verhältnis zu ihrem Gewicht eine geringe Oberfläche haben.
  • Ilird Kalksteinmehl als Füller verwendet, dann genügen bereits geringe Mengen des oberflächenaktiven Mittels, insbesondere eines solchen Mittels, das zu einem hochmolekularen Amid führt, um die Stabilisierung der bituminösen Masse wesentlich' zu verbessern. Bei schlecht benetzbaren Füllern, wie z;B. ungewaschenen Mineralstoffen, mergeligen Tonen oder porösen Füllern werden etwas größere Mengen benötigt, doch bereitet das Einarbeiten derartiper, normalerweise schwierig zu handhabender Füller oeim erfindungsgemäßen Verfahren keine Schwierigkeiten.
  • Im allgemeinen werden mit Amiriniengen von 0,005 bis 1, vorzugsweise 0,0)- bis 0,5 Gew.-% Amin, bezogen auf das Gewicht des Füllers. gute Ergebnisse erhalten, Die Säuremenge richtet sich nach der Menge des eingesetzten Amins und nach der Säurezahl des verwendeten sauren Materials. So kann beispielsweise unter Verwendung von Korallith als Füller eine bituminöse Masse mit einem Verhältnis von Füller zu Bitumen von 2 hergestellt werden, wenn als Netzmittel ca. 0,04 ß Pentaäthylenhexamin und 1,2 % Fettpech oder ca. 0,3 % Naphthensäure, jeweflst bezogen auf das Gewicht des Koralliths, eingesetzt werden. Als grobkörnige Zuschläge können noch Sand, Splitt, Schotter u,dgl. eingearbeitet werden.
  • Wird ein eventueller Säuregehalt des Bitumens berücksichtigt, dann richtet sich die Säuremenge auch nach der Menge des verwendeten Bitumens. Da das Amin im allgemeinen im Überschuß über die im Bitumen vorliegende Säuremenge eingesetzt wird, sollte die Zugesetzte Säuremenge also vorzugsweise mindestens so hoch sein, daß der AminUberschuß kompensiert wird.
  • Im folgenden werden einige Säurezalhen von Sto@ en aufgeführt, die als Säuekomponente für das oberflächenaktive Mittel verwendet werden können: a) Fettpeoh 50 - 80 b) Naphthensäuren hochmolekular ca, 120 niedermolekular ca. 250 c) Roh-Tallöl ca. 150 Da in der Praxis, insbesondere im Straßenbau, ein genaue Dosierung der Komponentendes oberflächenaktiven Mittels Miont möglich ist, wird die Carb onsäure-Komponente im Vergleich zur Aniin vorzugsweise in einer solchen Menge eingesetzt, daß ein Überschuß von mindestens 10 %, vorzugsweise mindeston. 05, bezogen auf die Zahl der Carboxyl- und Aminogruppen, erhalten wird.
  • Ifach eiiier alideren Ausgestaltung der Erfindung ist auch eine mkehrung des vorgeschriebenen Verfahrens möglich. Bei dieser Umkehrung wird als oberflächenaktives Mittel ein einen lipophilen Rest aufweisendes Amin zusammen mit einem Überschuß an einer mehrwertigen, vorzugsweise wasserlöslichen Carbonsäure verwendet. Auch hier wird das oberflächenaktive Mittel durch Amidbildung inaktiviert. Dabei sorgt der Säureüberschuß dafür, daß das im Sinne eines kationaktiven iTetzmittels wirkende Amin vollständig umgesetzt wird.
  • Beispiel @ Herstellung von Asphaltkies 1000 kg ungewaschener Grubenkies 0/25 mit 10 % Füllergehalt werden in üblicher Weise erhitzt und getrocknet und mit 40 kg eines Straßenbaubitumen (Säurezahl 2,) vermischt. Vor Beginn der Bitumeneinspritzung oder gleichzeitig mit ihr werden 0,08 kg Pentaäthylenhexamin in wäßriger Lösung (1 GT Amin auf 9 GT Wasser) und 1>0 kg Fettpech (Säurezahl 60) in erwarmter Form eingedüst. Zweckmäßigerweise wird hierzu eine Mischdüse verwendet. Das Fettpech kann auch mit organischem Lösungsmittel vrdühnt und kalt eingesprüht werden. Die Mischtemperatur soll etwa 150°C betragen. Die Mischung wird anschließend in einem beheizten Silo wenigstens 1 Stunde gelagert. Prüfversuche nach Marshall (DIN 1996) mit und ohne vorgelagerte Wasserlagerung ergaben ausgezeichnete erte.
  • Beispiel 2 Herstellung von Gußasphalt Die zur Gußasphaltherstellung erforderlichen Mineralstoffe werden in gewohnter Weise in einem Gußasphaltkocher erhitzt.
  • Die Mineralstoffe enthalten 8 eines Formsandes, der einen Gehalt von 12 ß toniger Anteile hat. Die übrigen Mengen an Sand, Splitt und Füller entsprechen den üblichen Zusammensetzungen. Während des Erhitzens der Mineralstoffe werden je Tonne Mischgut 0,0)' bis 0,1 kg Polyamin (wie im Beispiel 1) sowie 0,9 bis v kg Fettpech zugesetzt. Hierauf werden die erforderlichen Mengen an Straßenbaubitumen zugefügt. Die Kochzeit wird von 6 Stunden auf 1 Stunde heråbgesetzt. Die Eigenschaften des Gußasphaltes entsprechen denjenigen einer Mischung, die unter Zusatz von Trinidad-Asphalt hergestellt wurde.
  • Beispiel 3 Voribehandluny von Füllern 1 Tonne Füller, der auch Tonminerale enthalten darf, wird in einem Wirbelmischer aufgewirbelt. Es werden 200 bis 600 g Polyamin (wie in Beispiel 1) in wäßriger Lösung eingedüst und hierauf 5>0 bis 15 kg ettpech, in organischem Lösungsmittel verflüssigt, ebenfalls eingedüst. Der Füller wird dann mit erhitztem Straßenbaubitumen B 80 vermischt. Die Einspritzung beider Komponenten kann auch gleichzeitig mit Hilfe einer Mischdüse erfolgen. Die erhaltene Masse wird dann bei 1600C gelagert, bis die Amidierung beendet ist.
  • Eine Variation dieses Verfahrens besteht darin, daß das Fettpech vor der Einspritzung mit 10 bis 50 kg gelöstem straßenbaubitumen vermischt wird und kein -weiteres Bitumen zugegeben wird. Man erhält dann einen vorbituminierten Füller.
  • Beispiel 4 Herstellung von synthetischem"Trinidad-Asphalt" 1000 GT Straßenbaubitumen werden mit 100 GT Fettpech heiß vermischt. Hierauf werden 1000 GT Schlämmton und 4 GT Polyamin kalt vermischt. Anschließend werden Schlämmton und Polyarnin in einem Kneter langsam erhitzt und die Bitumen/Fettpech-Mischung nach und nach unter weiterer Erwärmung zugeführt.
  • Die Temperatur wird unter weiterem Kneten bis zum Siedepunkt des Wassers gesteigert und nach Abklingen der Schaumbildung weiter bis auf 170 C erhitzt. Diese Temperatur wird 1 Stunde lang gehalten und kurz vor Entleerung des Kneters nochlals auf 2200C gesteigert. Nach Entleerung des Kneters wird die erhaltene Masse zu Blöcken geformt und in bekannter Weise wie Trinidad-Asphalt weiser verarbeitet.
  • Beispiel 5 erstellung von Sandasphalt 100 GT Korallithmehl werden in einem Wirbelimischer aufgeirbei t, worauf 0,04 GT Pentamethyl@hexamin und 1,2 GT Fettnech eingedüst werden. Der Füller ist nach der Zugabe des Netzmittels lager- und transportfähig. Der mit dem Netzmittel versehene Füller wird dann mit 50 GT Straßenbaubitumen B 80 und 700 GT Sand (gestuft bis 0,,) ei 1500C vermischt, worauf er 1 Stunde lang bei 170°C gelagert wird.

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s p @ i ü c h e 1) Verfahren zur Herstellung von bituminösen Massen durch Mischen von bituminösen Bindemitteln mit feinkörnigen Füllern unter Mitverwendung von oberflächenaktiven Mitteln in der Wärme, insbesondere unter Zusatz von grobkörmien Zuschlagstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß als obeflächenaktives Mittel mindestens ein zur Carbonsäureamidbildung befähigtes Amin mit mehr als einer Aminogruppe im Molekül zusammen mit mindestens einer zur Seifenbildung befähigten Carbonsäue verwendet wird und daß die bituminöse Masse nach Zugabe das oberfächenaktiven Mittels in Gegenwart des Füllers mindestens so lange bei Temperaturen über 120 0C gehalten wird, bis das oberflächenaktive Mittel seine oberflächenaktiven Eigenschaften im wesentlichen verloren hat.
    2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gkennzeichnet, daß ein von tertiären Aminogruppen freies Amin verwendet wird.
    3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenrlzeichnet, daß ein wasserlösliches Aniin verwendet wird.
    4) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin ein lineares Polyamin, insUesondere ein Polyalkolenpolyamin oder Polyallkylenimin verendet wird.
    5) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin ein Polyäthylenimin mit 4 bis 10, vorzugsweise 5 bis 7 Polyäthylenimineinheiten verwendet wird.
    6) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure eine ungesättigte Fettsäure mit ca. 8 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet wird.
    7) VerfaIireji nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrwertige Säure verwendet wird.
    8) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure eine Naphthensäure oder ein Naphthensäuregemisch, insbesondere ein naphthensäegemisch mit hochmolekularen anteilen verwendet wird.
    9) Verfahren nach einern-der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenzeichnet, daß als Säure Herzsäuen verwendet werden.
    10) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Fettpeche verwendet werden.
    11) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch geknnzeichnet, daß Säure und Amin gemiensam in Form einer wäßrigeii Dispersion eingesetzt werden.
    12) Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Säure und Amin getrennt eingesetzt werden. l,) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin in wäßriger Lösung eingesetzt wird.
    14) Verfahren nach Anspruch 12 oder ls, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure gelöst in einem organischen Lösungsmittel eingesetzt wird.
    15) Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure dem bituminösen Bindemittel und das Amin dem Füller zugegeben werden.
    16) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung auf einer Temperatur von mindestens 1200C, vorzugsweise mindestens 1500C, gehalten wird, bis eine Amidbildung zwischen Säure und Amin im wesentlichen ageschlossen ist, 17) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin in einer Menge von 0,005 bis 1 Gew.-O, bezogen auf das Gewicht des Füllers, eingesetzt wird.
    18) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonsäure im Vergleich zum Amin in einem Überschuß-von mindestens 10 /%, bezogen auf die Zahl der Carboxyl- und Aminogruppen, eingesetzt wird.
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