DE3422393C2 - Verbesserte Mischung einer Asphalt-Emulsions-Aufschlämmung in wässrigen bituminösen Emulsion-Zuschlagstoff-Aufschlämmungen - Google Patents
Verbesserte Mischung einer Asphalt-Emulsions-Aufschlämmung in wässrigen bituminösen Emulsion-Zuschlagstoff-AufschlämmungenInfo
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Description
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung betrifft Verbesserungen
beim Mischen von gemischten, schnell und langsam absetzenden, ka
tionischen, wäßrigen Schlammabdichtungsmischungen von Emulsion
und Zuschlagstoff für den Straßenbau. Insbesondere betrifft das
verbesserte Mischungsverfahren der vorliegenden Erfindung ka
tionische Emulsionen, die durch Emulgierung von Bitumen, wie bei
spielsweise Asphalt, in Wasser hergestellt werden mit einer neuen
Art eines kationaktiven Emulgators, der ein Reaktionsprodukt ei
nes Polyamins mit bestimmten Polycarboxylsäuren ist, bei dem ein
oder mehrere Zusätze, die aus der Gruppe von Polyamin, Ammonium,
Magnesiumsulfat, Kupfersulfat, Chromchlorid, Eisensulfat oder
verdünnter Schwefelsäure ausgewählt werden, dem Mischwasser zur
Verlängerung der Mischungszeit beigegeben werden, um Mischungen
mit guter Fließfähigkeit und Schwimmfähigkeit zu ergeben.
Es ist aus der DE-OS 33 25 156 bekannt, Emulsionsschlammabdich
tungen aus (1) mineralischem Zuschlagstoff, der ein feiner Zu
schlagstoff aus Stein und/oder ein mineralischer Füllstoff ist
und (2) etwa 15 bis 20% Gewichtsprozent (davon) einer gemisch
ten, langsam absetzenden Emulsion, die etwa 50 bis 75 Gewichts
prozent bituminösen Rückstand (gewöhnlich Asphalt) enthält, unter
weiterer Hinzufügung von etwa 5 bis 25% Wasser, bezogen auf das
Trockengewicht des Zuschlagstoffs herzustellen, um eine Schlamm
konsistenz zu erhalten. Gewöhnlich werden dichtabgestufte Zu
schläge, wie gesiebter Granit, gesiebter Limestone, gesiebter Do
lomit und Hochofenschlacke mit bituminösen Emulsionen zur Her
stellung von Schlammabdichtungszusammenstellungen kombiniert. Der
Größenbereich der Zuschläge liegt zwischen allem, was durch ein
Sieb von Nr. 4 bis sogar zu Nr. 10 hindurchgeht, wobei von 15 bis
20% sogar durch ein derart feines Sieb wie Nr. 200 hindurchgehen
können, wie in ASTM C-136 beschrieben.
Schlammabdichtung als ein Verfahren für den Straßenbau und für
Straßenausbesserungsarbeiten wurde zunächst mit anionischen
wäßrigen bituminösen Emulsionen zusammen verwendet. Eine
Schlammabdichtung ist eine innige Mischung emulgierten bituminö
sen Materials und feinkörnigen Zuschlagstoffs, die in geeigneter
Suspension gehalten wird bis sie auf die Straßenoberfläche aufge
bracht ist. Die Schlammabdichtungsemulsion muß eine Öl-in Was
ser-Emulsion sein. Im allgemeinen wurde für solche Mischungen mit
Zuschlagstoff die wäßrige Emulsionsform des bituminösen Ma
terials bevorzugt, da sie bei der Verwendung weniger gefährlich
und kostengünstiger ist als heißgemischte oder (Lösungsmittel
enthaltende) Asphalte. Außerdem kann die wäßrige Emulsionsform
gelagert, transportiert und bei erheblich geringeren Temperaturen
verwendet werden, wodurch Aufheizvorrichtungen überflüssig wer
den, mit denen sonst das Bitumen-Zuschlagstoffsystem in verar
beitbarer Form gehalten werden mußte. Obwohl diese vorteilhaften
Eigenschaften bekannt waren, hat eine weitere Verbreitung wegen
der nachteiligen Eigenschaften bekannter wäßriger bituminöser
Emulsionen noch nicht stattgefunden.
Es ist nun bekannt geworden, kationische bituminöse Emulsionen zu
verwenden, die einige der Nachteile anionischer Emulsionen ver
meiden. Bituminöse Emulsionen, die unter Verwendung kationischer
Emulgatoren hergestellt wurden, "Brechen", d. h. desemulgieren
nicht auf dieselbe Art wie anionische Emulsionen, sondern das bi
tuminöse Material wird aus der Emulsion aufgrund der Anziehung
polarer Ladungen zwischen den bituminösen Tröpfchen und negativ
geladenen Oberflächen des Zuschlagstoffs abgelagert. Daher lagern
sich kationische bituminöse Emulsionen schneller als anionische
Emulsionen auf Zuschlagstoffoberflächen ab und werden an den Zu
schlagstoff durch die elektrostatische Wirkung zwischen Bitumen
und Zuschlagstoff gebunden.
Die wäßrigen kationischen bituminösen Emulsionen selbst sind re
lativ stabil und die Stabilität der Emulsion kann durch verschie
dene bekannte Zusätze verstärkt werden. Die meisten kationischen
bituminösen Emulsionen setzen sich jedoch an der Oberfläche der
Zuschlagstoffe schnell ab, wenn diese mit den Emulsionen in Be
rührung kommen. Bitumen aus wäßrigen kationischen bituminösen
Emulsionen scheidet sich aus der Emulsion durch die Ladungsan
ziehung zwischen den bituminösen Tröpfchen und den Zuschlagstof
fen ab. Die schnelle Absetzwirkung kationischer bituminöser
Emulsionen bringt dem Straßenbau beträchtliche Vorteile, bei
spielsweise bei der Ausbesserung von Straßendecken, wenn die
Straßen nach Aufbringung des Belags schnell wieder für den Ver
kehr freigegeben werden können. Obgleich die Asphaltabsetzrate
aus der Emulsion bis zu einem gewissen Maß gesteuert werden kann,
ist die für vollständiges Absetzen erforderliche Zeit nie sehr
lang und in der Praxis wird deshalb die kationische Emulsion mit
dem Zuschlagstoff an Ort und Stelle entweder auf der Straßenober
fläche selbst oder in einem mobilen Mischer kombiniert, der eine
schnelle Aufbringung der Emulsion-Zuschlagstoffmischung gestat
tet. Durch die Ladungsanziehung besteht eine enge Beziehung zwi
schen der Schnelligkeit der Abscheidung des bituminösen Materials
aus der kationischen Emulsion und des im allgemeinen negativ gela
denen Oberflächenbereichs des Zuschlagstoffs oder Füllmaterials.
So kann eine bestimmte kationische bituminöse Emulsion die rich
tigen Eigenschaften für den Gebrauch mit einigen Zuschlagstoffen
aufweisen, während dieselbe kationische Emulsion bei der Verwen
dung mit sehr fein gemahlenen Grundstoffen, die einen weit
größeren Gesamtoberflächenbereich haben, nicht die richtigen Ei
genschaften zeigt. Diese Eigenschaft des schnellen Absetzens von
kationischen bituminösen Emulsionen macht es gelegentlich unmög
lich, solche Emulsionen mit feinkörnigen Zuschlagstoffen in
Schlammform zu verwenden. Da daher die Schlammabdichtung gut ver
mischbar, gut aufbringbar, beim Aufbringen sich nicht verfestigen
sollte und nach dem Absetzen unter den Verkehrsbedingungen gute
Abnutzungseigenschaften zeigen sollte, wäre es besonders wün
schenswert, wenn die Absetzzeit des Schlammes für unterschiedli
che verwendete Zuschlagstoffe gesteuert werden könnte.
In der eigenen älteren deutschen Patentanmeldung P 33 25 156 wird
eine Mischung aus wäßriger bituminöser Emulsion und feinge
mahlenem Schlamm offenbart, die nach der Aufbringung auf der zu
behandelnden Oberfläche ziemlich schnell niederschlägt und über
einen längeren Zeitraum verwendbar ist, um die Aufbringung in
Schlammform zu ermöglichen.
Die offenbarte kationische schnell
absetzende und nicht lösbare mittelfristig absetzende Asphalt
emulsion wird mit einem Emulgator hergestellt, der das Produkt
einer Reaktion eines Polyamins mit einer Polycarboxylsäure mit
der allgemeinen Formel:
oder
ist, wobei x und y ganze Zahlen von 3 bis 9 sind und x und y zu
sammen 12 ergeben, zumindest ein Z eine Carboxylsäuregruppe ist
und jedes verbleibende Z Wasserstoff bedeutet. Die Absetzge
schwindigkeit wird durch die Emulgatorzugabe, den pH-Wert, die
Zuschlagstoffgraduierung und Temperatur bestimmt.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei diesen Emulgatorarten
die Mischzeiten in Abhängigkeit von den speziellen Asphalten und
Zuschlagstoffen relativ kurz sind und dadurch Probleme auftreten
können.
Die deutsche Patentanmeldung P 33 13 971 beschreibt
kationische bituminöse Öl-in-Wasser Emulsionen, welche aus Bitumen,
kationischen Emulgatoren, die Reaktionsprodukte von Polyaminen und
polybasischen Säuren sind, und Wasser bestehen. Sie offenbart jedoch nicht,
inwieweit die Mischungszeit und die Mischungseigenschaften der bituminösen
Emulsion gesteuert werden kann.
Die US-Patentschrift Nr. 3,689,298 betrifft ein Verfahren zur Herstellung
lagerfähiger bituminöser Emulsionen, die negative Füllstoffe, beispielweise
Schiefermehl, Talk, Kalksteinpulver, Glimmer, etc. enthalten. Diese Emulsionen
werden insbesondere als Abbindezement für Bodenfliesen, Bedachungsmaterial
oder als Isoliermasse verwendet.
In dem Verfahren wird zunächst der feinverteilte Füllstoff mit einer wäßrigen
Lösung eines mehrwertigen Metallsalzes vorbehandelt. In einem weiteren
Verfahrensschritt wird die Emulsion mit der vorbehandelten wäßrigen Lösung,
die den Füllstoff und das Zusatzmittel enthält, gemischt. Bei der Herstellung der
bituminösen Emulsionen wird insbesondere ein Überschuß an Wasser und die
gleichzeitige Zugabe der erforderlichen Komponenten vermieden.
Demgemäß ist es eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, ein verbessertes Verfahren für die Herstellung einer Mi
schung von Zuschlagstoff und bituminöser Emulsion verfügbar zu
machen und im besonderen ist das bekannte Verfahren für die Her
stellung einer zuvor genannten Mischung so zu verbessern, daß
diese in einem breiten Bereich von Bedingungen verarbeitet werden
kann. Die Aufgabe zielt mithin für eine verbesserte Mischung von
kationischer bituminöser Emulsion und Zuschlagstoff darauf ab,
deren Absetzzeit variieren zu können. Selbstverständlich sollte
die Mischung aus wäßriger bituminöser Emulsion und feinkörnigem
Zuschlagstoffschlamm zum Aufbringen auf die zu behandelnden Ober
flächen geeignet sein.
Die vorstehende Aufgabe wird von kationischen wäßrigen bitumi
nösen Emulsion-Zuschlagstoff-Aufschlämmungen erfüllt, die aus ka
tionischen Emulsionen, die durch Emulgieren von Bitumen, wie bei
spielsweise Asphalt, in Wasser mit einem neuartigen kationaktiven
Emulgator, der das Produkt der Reaktion eines Polyamins mit einer
Polycarboxylsäure
oder
ist, hergestellt, wobei x und y ganze Zahlen von 3 bis 9 sind, x
und y zusammen 12 ergeben und zumindest ein Z eine Carboxylsäure
gruppe ist und jedes verbleibende Z Wasserstoff bedeutet, die ge
wünschte Verbesserung überraschenderweise dann eintritt, wenn 0,2
bis 0,7 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Emulsion eines
Zusatzmittels aus der Gruppe Polyamin, Ammonium, verdünnte Schwe
felsäure, Eisensulfat, Magnesiumsulfat, Chromchlorid und Kupfer
sulfat dem Wasser vorher zugegeben werden, um die Mischungszeit
zu verlängern.
Eine typische kationische wäßrige bituminöse Emulsion-Zuschlag
stoff-Aufschlämmung wird laboratoriumsmäßig mit einer Menge von
mit Wasser vorangefeuchtet ein Zuschlagstoff, der eine geeignete
kationische bituminöse Emulsion bis zu einer gewünschten Konsis
tenz zugemischt wird, hergestellt. Die geeignete Konsistenz wird
durch die Verwendung gewünschter Gradationen von Zuschlagstoffen
erzielt, die eine glatte, sich nicht trennende, gleichmäßige Mi
schung aus kationischer wäßriger bituminöser Emulsion und Zu
schlagstoff bilden, die auf eine bestehende Oberfläche gleich
mäßig aufgetragen werden kann. Die Endfestigkeit der aufgebrach
ten Aufschlämmung wird erreicht, wenn das Bitumen, wie beispiels
weise Asphalt, sich auf den Zuschlagstoffpartikeln ablagert und
die neu aufgebrachte Schicht mit der vorhandenen Oberfläche als
eine Mischung aus Asphaltzement und Zuschlagstoff verbindet.
Für das Aufbringen der Straßendecke kann an Ort und Stelle eine
mobile Selbstfahreinheit verwendet werden, mit der ein gleich
mäßiges Zumessen von Zuschlagstoff, Wasser, anorganischen oder
organischen Zusatzmitteln und Emulsionskomponenten möglich ist.
Eine dafür typische Einheit ist mit getrennten Vorratsbehältern
für Zuschlagstoff, Wasser, Zusatzmittel und Emulsion ausgestat
tet, von wo diese kontinuierlich in einem voreinstellbaren Ver
hältnis in eine Mischkammer zugemessen werden. Die kontinuierlich
zugeführten Komponenten bleiben etwa eine Minute lang in der
Mischkammer, gelangen dann in einen Austragkasten und werden von
dort auf die zu beschichtende Oberfläche aufgebracht. Auch schub
artig betriebene pneumatische Vorrichtungen können für eine ge
eignete Aufbringung der erfindungsgemäßen kationischen bituminö
sen Zuschlagstoffaufschlämmungen benutzt werden.
Das verbesserte Verfahren der vorliegenden Erfindung betrifft
Aufschlämmungen aus Zuschlagstoff und einer bituminösen Emulsion,
bestehend aus Bitumen, Wasser und als kationischem Emulgator das
Reaktionsprodukt eines Polyamins und einer Polycarboxylsäure mit
der allgemeinen Formel:
oder
wobei x und y ganze Zahlen sind, x und y zusammen 12 ergeben und
zumindest ein Z eine Carboxylsäuregruppe ist und jedes verblei
bende Z Wasserstoff bedeutet, wobei 0,2 bis 0,7 Gewichtsprozent,
bezogen auf die gesamte Emulsion, eines Zusatzmittels aus der
Gruppe Polyamin, Ammonium, verdünnte Schwefelsäure, Eisensulfat,
Magnesiumsulfat, Chromchlorid und Kupfersulfat vor dem Mischen
dem Wasser zugegeben werden, um die Mischungszeit zu verlängern.
Die Polycarboxylsäuren werden durch Reaktion von Kohlenmonoxid
und Wasser mit einer ungesättigten Säure, vorzugsweise Oleinsäu
re, wie es von REPPE und KNOPER in "Annalen der Chemie", S. 582,
63-65, (1953) für die Formel I beschrieben ist und für die Formel
II durch die DIELS-ALDER-Addition von Akryl, Metakryl, Fumarin-
oder Maleinsäure zu den polyungesättigten Fettsäuren mit konju
gierten Doppelbindungen zur Bildung einer Tetrahydrobenzolstruk
tur hergestellt. Diese Säuren werden als C₁₉-Dicarboxylsäure,
C₂₁-Dicarboxylsäure und C₂₂-Tricarboxylsäure bezeichnet. Derar
tige Säuren werden in den US-Patentschriften Nr. 3,753,968,
3,899,476 und 4,081,462 offenbart.
Die Reaktionsprodukte der hierbeschriebenen C₁₉-, C₂₁- oder C₂₂-
Polycarboxylsäuren mit mehr als einem Polyamin wirken auch als
Emulgatoren für kationische wäßrige bituminöse Emulsionen. Be
sonders nützlich ist das Reaktionsprodukt der C₁₉-, C₂₁- oder
C₂₂-Polycarboxylsäure mit einem oder mehreren der aus der Gruppe
Aminoäthylpiperazin, Triäthylentetramin, Diäthylentriamin, Amino
äthyläthanolamin, Hydroxyäthylpiperazin, Tetraäthylenpentamin und
höheren Homologen ausgewählten Stoffen.
Es hat sich bei praktischen Versuchen herausgestellt, daß die
hier offenbarte Beimischung der spezifizierten Zusatzmittel die
Reaktivität der Emulsionen mit negativ geladenen Zuschlagstoff
oberflächen verändert und eine geringere Löslichkeit der proto
nierten Polycarboxylsäure-Polyamin-Kondensate in Anwesenheit von
mehrwertigen Metallionen und Sulfationen ergibt. Im Falle der
Schwefelsäure scheint es so zu sein, daß die Verringerung der
Löslichkeit des Emulgators in der wäßrigen Phase die Geschwin
digkeit der Wechselwirkung von kationischem (positiv geladenem)
Emulgator (auf der Oberfläche der Asphalttröpfchen) mit den nega
tiven Ladungen der Zuschlagstoffoberflächen während oder nach dem
Mischen vermindert.
In Versuchen bei der Herstellung der Seifen, die Salzsäure völlig
durch Schwefelsäure zu ersetzen, hat sich herausgestellt, daß das
Polyamin-Polycarboxylsäurekondensat-Ion aus der Lösung herauskam,
sobald 0,75% Schwefelsäure (bezogen auf die gesamte Emulsion)
hinzugefügt wurde und daß keine Emulsion hergestellt werden
konnte.
Mehrwertige Metallionen dagegen werden von negativ geladenen Zu
schlagstoffoberflächen angezogen, wodurch sich eine Ladungsum
kehrung des Zuschlagstoffs von negativ zu positiv und eine ver
minderte Desemulgiergeschwindigkeit der kationischen Emulsion er
gibt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von bituminösen
Emulsionen wird eine wäßrigsaure Lösung des Emulgators unter ho
hen Scherbedingungen in einer Kolloidmühle innig eingemischt. Der
Bitumengehalt kann im Bereich von 30 bis 80 Gewichtsprozent, vor
zugsweise aber zwischen 60 und 70% liegen. Die Zugabemenge des
Emulgators kann im Bereich von 0,10-10 Gewichtsprozent der Emul
sion, vorzugsweise aber zwischen 0,5-2 Gewichtsprozent der Emul
sion liegen. In Abhängigkeit vom Emulgator wird eine abgestufte
Aufschlämmungsemulsion in einem pH-Bereich von 2 bis 7 erhalten,
wobei sich die besten Resultate bei einem pH-Wert von etwa 2,5
ergeben.
Das für die Emulsion verwendete "Bitumen" kann von US-amerikani
schem oder von Rohöl aus anderen Ländern abgeleitet werden, es
enthält ebenfalls Bitumen, Naturasphalt, Petroleumöl und mit Lö
sungsmitteln verdünnte Asphaltzemente (verschnittene Asphalte).
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Emulgatoren kann praktisch As
phaltzement mit jeglicher Viskosität und von jeglichem Durch
dringungswert für den Gebrauch beim Straßenbau emulgiert werden,
wie in ASTM D-3381 und D-946 beschrieben.
Die kationischen Seifenlösungen werden normalerweise durch Sus
pendieren des Emulgators in Wasser erhalten, dem eine aus
reichende Menge einer geeigneten Säure, wie beispielsweise Salz
säure, bis zur Erreichung des gewünschten pH-Werts unter 7 zu
gesetzt wurde und eine klare Emulgatorlösung vorliegt. Danach
werden die Seifenlösung, die auf etwa 55°C erhitzt wird und der
flüssige Asphalt, der auf 120-125°C vorerhitzt wird unter hohen
Scherbedingungen in einer Kolloidmühle gemischt und es entstehen
Asphaltemulsionen von brauner Farbe und cremiger Konsistenz. Vor
Testversuchen werden die Emulsionen gemäß ASTM D-244 16 Stunden
lang bei 70°C gelagert.
Die Zuschlagstoffe für die erfindungsgemäßen Belag-Aufschläm
mungs-Abdichtungs-Mischungen sind dicht gekörnte Zuschlagstoffe,
die im Größenbereich von allem liegen, was durch ein Sieb Nr. 4
hindurchgeht und zumindest zu 80% auf einem 200er Sieb zurück
gehalten wird.
Zuschlagstoffmischversuche werden so durchgeführt, daß der Zu
schlagstoff mit Wasser und wäßriger bituminöser Emulsion ver
mischt wird. Ein anorganischer mineralischer Zusatzfüllstoff, wie
beispielsweise Portlandzement, hydratisierter Kalk, Kalziumkarbo
nat und Flugasche können zur Beschleunigung der Absetz/Desemul
gierungszeit und organische Salze, wie beispielsweise anorgani
sche Sulfate und Chloride oder Emulgatoren können zur Verzögerung
der Absetz/Desemulgierungszeit des Aufschlämmungssystems zuge
setzt werden. Die Zusätze müssen die Anforderungen der ASTM D-242
erfüllen. Diese Stoffe werden in einem Mischbehälter gemischt bis
eine homogene Aufschlämmungsmischung entstanden ist.
Als Zeichen für die Unverträglichkeit der Materialien wird es an
gesehen, wenn bei geeigneten Anteilen der verwendeten Stoffe nach
einer Mischungszeit von 30 Sekunden bis 2 Minuten keine stabile
Aufschlämmung erhalten wird. Diese Art der Mischung zur Simulie
rung der Praxisbedingungen ist nötig. Nachdem die Aufschlämmung
gemischt ist, wird die in einer Form ausgebreitet, die auf einem
Asphaltfilz angeordnet ist und die Absetz/Desemulgierungszeit
wird gemessen, indem die freiliegenge Aufschlämmungsoberfläche
mit einem Papiertuch abgetupft wird. Zeigen sich auf dem Papier
tuch keine braunen Flecke, dann wird diese Aufschlämmung als
"abgesetzt" angesehen. Die Behandlungszeit könnte auch mit einem
Kohäsionsmeßgerät gemessen werden. In ASTM D-3910 sind viele an
dere Tests zur Messung der Festigkeit und anderer physikalischer
Eigenschaften der Aufschlämmung beschrieben. Die Durchführungs
richtlinien für Aufschlämmungsbeschichtungen, die von der As
phaltemulsion-Herstellervereinigung herausgegeben worden ist,
wurde für die Messung der Eigenschaften der Aufschlämmungsbe
schichtung herangezogen.
Die Emulsion sollte beim Mischen stabil sein und sich in der vor
gesehenen Zeit nach dem Aufbringen absetzen. Die erfindungsge
mäßen Emulgatoren funktionieren sehr zufriedenstellend ohne
Hilfsemulgatoren. Beispielsweise können die Absetzzeiten über die
Konzentration des Emulgators, die Zugabe von Kalk, Zement oder
andere anorganische Zusätze oder über einen organischen Zusatz,
der die Desemulgierungscharakteristik des Aufschlämmungssystems
ändern würde, gesteuert werden. Ein organischer additiv polymerer
Latex kann auch Verwendung finden, um die Matrix zu verstärken.
Ein organisches Additiv wird vorzugsweise dem Emulsions-Zuschlag
stoffschlamm zugegeben.
Entweder kann eine Mischung von Tallöl-Fettsäuren, vorzugsweise
Tallölpech, dem Bitumen (Asphalt) vor der Emulgierung zugegeben
werden, um Desemulgierung oder die Viskosität der Emulsion zu
verbessern, oder es können Mischungen der voranstehend beschrie
benen Amidoamine und Imidazoline mit verträglichen kationischen
oder nichtionischen Emulgatoren für die Emulgierung des Bitumens
verwendet werden. Hilfsemulgatoren, die bis zu 90% der gesamten
kombinierten Emulgatordarstellung betragen können, sind Fett
amine, Propanfettdiamine, Fettamidoamine und Fettimidazoline.
Weitere Hilfsemulgatoren sind monoquaternäre Ammoniumfettsalze
und diquaternäre Diammoniumfettsalze und nichtionische Emulgato
ren, wie beispielsweise Athylenglykolpolyäther von Nonyl- oder
Dodekylphenol. Kombinationen von Amidoaminen und Imidazolinen,
basierend auf Monocarboxyl-Fettsäuren aus verschiedenen Quellen
und die hier offenbarten C₁₉- und C₂₁-Dicarboxylsäuren oder die
C₂₂-Tricarboxylsäure können auch durch Reaktion geeigneter Poly
amine mit einer Mischung aus Monocarboxyl-Fett- und Di- oder Tri
carboxylsäure erhalten werden. Für diesen Zweck geeignete Mono
carboxylsäuren sind Tallölfettsäuren, rohes Tallöl, Kolophonium
säuren, Kolophonium, welches mit Fumarin- oder Maleinsäure re
agiert hat, Tallölpech, Talg-Fettsäuren, Soja-Fettsäuren und ähn
liche, Kraft-Lignin, oxidiertes Lignin, desulfoniertes Sulfit-
Lignin oder Vinsol können ebenfalls einer Koreaktion unterworfen
werden.
Auch Dimersäuren, die langkettige C₃₆-aliphatische Carboxylsäuren
sind, die durch Dimerisation von Fettsäuren verschiedener Her
kunft erhalten wurden, können einer Koreaktion unterworfen wer
den. Ein Beispiel dieser Art von Säuren wird von EMERY Indus
tries, Inc. unter dem Handelsnamen "EMPOL Dimer Acids" herge
stellt.
Die mit den Di- und Tricarboxylsäure-Polyaminkondensaten herge
stellten Emulsionen, wie in der Erfindung beschrieben, sind sta
bil und können für eine längere Zeit gelagert werden, bis sie ge
braucht werden. Die kationischen wäßrigen bituminösen Emulsio
nen, die in den erfindungsgemäßen Aufschlämmungen verwendet wer
den, sind langsam absetzende, gemischte Schlämme gemäß ASTM D-
2397; die Absetzzeit kann jedoch durch Zugabe von Kalk oder Ze
ment verkürzt werden, wodurch eine Emulsion mit kurzer Absetzzeit
verfügbar gemacht wird.
Aus den nachfolgenden Beispielen, wird ein verbessertes Mischver
fahren für die Herstellung kationischer Asphalt-in-Wasser-Emul
sionen beschrieben, das außerordentlich nützlich bei der Mischung
unter Scherbedingungen mit einer Anzahl von kieselsäurehaltigen
und kalkhaltigen Zuschlagstoffen ist und für längere Mischungs
zeiten sorgt.
Um die Vorteile des verbesserten Verfahrens deutlich zu machen,
wurden kationische bituminöse Emulsionen sowohl mit verschiedenen
neuen Zusatzmitteln. Gemäß der vorliegenden Anmeldung zur Verlän
gerung der Mischungszeit als auch zur Kontrolle ohne Zusatzmittel
hergestellt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen I-III zusam
mengefaßt.
Dieses Beispiel zeigt die verbesserte Mischung und die verlänger
te Mischungszeit, die durch Zusatz einer kleinen Menge verdünnter
Schwefelsäure zur der bei der Herstellung der Seifen verwendeten
Salzsäure erreicht wird.
Es wurde das nachfolgende Emulgierverfahren angewandt:
Emulgator: C₂₁-dicarboxylsaures Polyaminkondensat/
Nonylphenol-Athoxylat (80 : 20)
Asphalt: Venezuelanische Hartemulsionsbasis
Säure: HCl
% Emulgator: 1,5
pH-Wert der Emulsion: 3,0
100 g Camak-Zuschlagstoff + 14 g Wasser + 16 g Emulsion.
Asphalt: Venezuelanische Hartemulsionsbasis
Säure: HCl
% Emulgator: 1,5
pH-Wert der Emulsion: 3,0
100 g Camak-Zuschlagstoff + 14 g Wasser + 16 g Emulsion.
Die erzeugte bituminöse Emulsion-Zuschlagstoff-Aufschlämmung
zeigte schlechte Durchmischung und schlechten Fluß oder Fließ
fähigkeit.
Beim folgenden Versuch wurde ein identisches Emulgierungsverfah
ren wie zuvor mit der Ausnahme angewendet, daß 0,25% Schwefel
säure, bezogen auf den Asphalt, zu der bei der Herstellung der
Seifen verwendeten Salzsäure zugefügt wurden. Die sich daraus er
gebende bituminöse Emulsion-Zuschlagstoff-Aufschlämmung konnte
eine Minute lang gemischt werden und zeigte guten Fluß und eine
Absetzzeit von zusätzlichen 60 Minuten.
Während die Erfindung unter Bezugnahme auf verschiedene bestimmte
Stoffe, Verfahren und Beispiele beschrieben und erläutert wurde,
ist es selbstverständlich, daß die Erfindung nicht auf die be
sonderen Stoffe, Stoffkombinationen und für diesen Zweck ausge
wählte Verfahren beschränkt sein soll. Zahlreiche Änderungen der
artiger Einzelheiten können angewendet werden wie jedem Durch
schnittsfachmann auf diesem Gebiet erkennbar ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer Aufschlämmungsmischung
zur Straßenbeschichtung aus einer kationischen wäßrigen
bituminösen Emulsion und einem verarbeitbaren, dicht
gekörnten mineralischen Zuschlagstoff, der ein Sieb Nr. 4
passiert und von dem zumindest 80% auf einem 200er Sieb
zurückgehalten werden und etwa 4 bis 16% Wasser, bezogen
auf den mineralischen Zuschlagstoff, das bis zu 3% eines
anorganischen oder organischen Zusatzmittels zur Ver
ringerung der Absetzzeit der Mischung zum Voranfeuchten
des Zuschlagstoffs enthält, und als vorangefeuchteter
Zuschlagstoff mit etwa 8 bis 20% einer Öl-in-Wasser
artigen Emulsion, bezogen auf das Gewicht des minerali
schen Zuschlagstoffes, vermischt wird, wobei die Emulsion
aus etwa 30 bis 80% Bitumen, bezogen auf das Emulsions
gewicht, etwa 0,1 bis 10% eines kationaktiven Emulgators,
bezogen auf das Emulsionsgewicht, besteht, wobei der
Emulgator aus der Gruppe der Reaktionsprodukte aus einem
oder mehreren Polyaminen mit einer Polycarboxylsäure ent
sprechend den Formeln
und
ausgewählt ist, wobei x und y ganze Zahlen von 3 bis 9 sind
und x und y zusammen 12 ergeben, zumindest ein Z eine Car
boxylgruppe ist und jedes verbleibende Z Wasserstoff bedeutet,
und Wasser zur Ergänzung des Emulsionsgewichtes auf 100%,
wobei der pH-Wert der Emulsion im Bereich von 2-7 liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß 0,2 bis 0,7 Gew.-% bezogen auf die
gesamte Emulsion eines oder mehrerer Zusatzmittel aus der
Gruppe von Polyamin, Ammonium, Magnesiumsulfat, Kupfersulfat,
Chromchlorid, Eisensulfat und verdünnter Schwefelsäure zur
Verlängerung der Mischungszeit zugegeben werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Emulsion eine langsam absetzende Mischungsgradzusam
mensetzung ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bis zu 90% der gesamten Emulgatorzusammensetzung aus ei
nem oder mehreren Hilfsemulgator(en) aus der Gruppe von Fett
aminen, Propanfettdiaminen, Fettamidoaminen, Fettimidazoli
nen, monoquaternären Fettammoniumsalzen, diquaternären Fett
diammoniumsalzen und Äthylenglykolpolyäther des Nonyl- oder
Dodekylphenols bestehen.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bis zu 90% des gesamten Emulgators aus einem oder
mehreren Hilfsemulgator(en) bestehen, die aus der Gruppe von
Stickstoffderivaten von Harzsäuren und Stickstoffderivaten
von Kraft-Lignin besteht.
5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Emulgator durch Reaktion des Polyamins mit einer Mi
schung von Monocarboxylfettsäuren und der Polycarboxylsäure
hergestellt wird.
6. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Emulgator durch Reaktion des Polyamins mit einer Mi
schung von Harzsäuren und der Polycarboxylsäure hergestellt
wird.
7. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Emulgator durch Reaktion der Polyamine mit einer Mi
schung von Kraft-Lignin und der Polycarboxylsäure hergestellt
wird.
8. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß etwa 60 bis 70 Gewichtsprozent Bitumen, bezogen auf die
Emulsion, etwa 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent Emulgator, bezogen
auf die Emulsion verarbeitet werden und Wasser zur Ergänzung
des Gewichts auf 100% zugegeben wird, wobei die Emulsion ei
nen pH-Wert von etwa 2,5 aufweist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Emulgierung dem Bitumen eine Mischung von Tallöl
fettsäuren zugegeben wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tallölfettsäuremischung aus Tallölpech besteht.
11. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyamine aus der Gruppe von Aminoäthylpiperazin,
Triäthylentetramin, Diäthylentriamin, Aminoäthyläthanolamin,
Hydroxyäthylpiperazin und Tetraäthylenpentamin bestehen.
12. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der anorganische Zusatz aus der Gruppe Portlandzement,
hydratisiertem Kalk, Kalziumkarbonatstaub und Flugasche aus
gewählt ist.
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