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Füllstoffhaltige bituminöse Emulsionen und Verfahren zu deren Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf füllstoffhaltige kationische bituminöse Emulsionen
und auf ein Verfahren zur Herstellung solcher Emulsionen, die lagerfähige stabile
Produkte darstellen, in denen negativ geladene Füllstoffe ih wässrigen kationischen
bituminösen Emulsionen dispergiert sind.
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Die erfindungsgemässen Produkte werden zur Aufbringung von Haftschichten
unter Fußbodenbelägen, als Füllmasse für Spalten und Risse, für Dachabdeckungen,
als Sohalldämmmassen, für Sohutzüberzüge und Isolierüberzüge und für sonstige Anwendungszwecke
verwendet, bei denen entweder Wasserbeständigkeit oder Haftfestigkeit einer kationisohen
bituminösen Emulsion in Xombination mit den durch das Füllmaterial gesicherten Eignschaften
erwünscht sind, und wobei aunerdem auf die Verdickungseigenschaftan des Materials
bzw. dessen Formbarkeit, Schallundurchlässigkeit und Isoliereigenschaften Wert gelegt
wird.
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Kationische bituminöse Emulsionen werden sehr häufig im Strassenbau
eingesetzt. Die Emulsionen als solche sind vergleichsweise stabil, aber sie neigen
sehr schnell dazu, zu b "brechen" oder sich abzusetzen, wenn sie mit Sand, Erde
oder sonstigen Zuschlagstoffen vermischt werden. Der Ausdruck "Brechen"eignet sich
besser zur Beschreibung von anionischen bituminösen Emulsionen. Er trifft nicht
exakt zu, wenn die Art des Absetzens von kationischen Emulsionen gemeint ist.
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Anionische Emulsionen brechen, wenn der Wassergehalt unter einen bestimmten
kritischen Wert absinkt, wie es der Fall ist, wenn Wasser verdampft oder Wasser
von den Zuschlagstoffen absorbiert wird. Das Absetzen solcher Emulsionen erfordert
demzufolge einer beträchtliche Zeit und ist recht variabel.
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Im Gegensatz dazu erfolgt bei den kationischen Emulsionen kein "Brechen"
im üblichen Sinne des Wortes, vielmehr setzt sich das Bitumen aus der Emulsion infolge
der polaren Anziehungskräfte zwischen den Bitumentröpfchen und dem Zuschlagmaterial
ab. Dieses schnell Absetzen ist sehr vorteilhaft im Strassenbau, beispielsweise
wenn man Deckschichten herstellt, denn dadurch ist es möglich, die Strasse schnell
wieder für den Verkehr freizugeben. Man kann zwar die Gesohwindigkeit des Absetzens
in einem gewissen Ausmass reguleeren, Jedoch ist die zum Absetzen erforderliche
Zeit niemals sehr lang, und daher werden in der Praxis die kationisohen Emulsionen
mit dem Zuschlagstoff an Ort und Stelle zusammengemischt, wenn man sie im Strassenbau
verwendet, und zwar entweder auf der Oberfläche der Strasse selbst oder in einer
beweglichen MiÇaheinrlchtung aus der sich das Gemisch aus Emulsion und Zuschlagstoffen
sehr schnell versprühen läßt.
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Da kationische bituminöse Emulsionen sehr hohe Wasserbeständigkeit
und/oder Haftfestigkeitseigenschaftn aufweisen, wäre die Verwendung solcher Emulsionen
beim Aufbringen von Fußbodendeckmassen, Dachabdeckungen, Schalldämmgemischen, Isolirmassen
u. dgl. von grossem Vorteil. Jedoch muss man für solche Anwendungszwecke feinverteilte
Füllstoffe einbauen können, damit der Masse sonstige geforderte Eigenschaften wie
beispielsweise Härte, mechanische Festigkeit nach dem Aushärten, Schalldämme igenschaften,
Isoliereigenschaften, u.dgl. zukommen. Wenn man die Mischungen mit dem Füllstoff
am Verwendungsort herstellen könnte und die Masse sofort nach dem Vermischen verarbeiten
könnte, dann würde das Einbauen von Füllstoffen keine ernsten Schwierigkeiten bereiten.
Es ist Jedoch in aller Regel praktisch nicht durchftlhrbar, die Gemische an Ort
und Stelle in ähnlicher Weise zusammenzumischen, wie dies beim Strassenbau der Fall
ist, und daher besteht die Anforderung, daS komplette füllstoffhaltige Gemisch in
einer zentralen Anlage zuzubereiten und die Produkte in abgepacktem Zustand über
den Handel an den Endverbraucher zu verteilen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit,
ein Verfahren zum Herstellen eines solchen beim Lagern stabilen Produktes zu schaffen.
Dieses Problem wird dadurch erschwert, daß die meisten Füllstoffe, die man zweckmässigerweise
dazu verwenden sollte, negativ geladene Oberflächen haben. Die kationischen bituminösen
Emulsionen neigen dazu, instabil zu werden, wenn sie mit feinverteilten Materialien
vermischt werden, und die Instabilität wird dadurch verstärkt, daß die Füllstoffe
oder Zuschlagstoffe auf ihren äußeren Oberflachen negativ geladene Stellen aufweisen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
mit dem die zuvor beschriebenen bisherigen Nachteile und Schwiertgkeiten überwunden
werden können. Diese Aufgabe wird gelöst mittels eines Verfahrens zur Herstellung
einer beim Lagern stabilen Dispersion von negativ geladenen Füllstoffen in wässrigen
kationischen bituminösen Emulsionen.
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Weitere Anwendungen und Vorteile der Erfindung sind im einzelnen nachstehend
beschrieben.
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Das erfindungsgemässe Verfahre lässt sich auf eine grosse Vielzahl
von feinteiligen Füllstoffen anwenden. Wie gesagt, muss man die äußeren Oberflächen
der misten handelsüblichen Füllstoffen ans genativ geladen ansehen, da ise ein Übergewicht
an negativ geladenen Seiten haben, und die durchschnittliche oder freie Oberflächenbeladung
demzufolge negativ ist. Die negative Oberflächenbeladung an feine teiligen Materialien,
wie solchen, die man üblicherweise als inerte Füllstoffe bezeichnet, ist unabhängig
von dem sauren oder basischen Charakter dieses Materials. Beispielsweise ist Kieselsäure
staub ein saures Mineral, während üblicher Salk (CaCO3) ein basisches Mineral ist,
Jedoch stellen beide Substanzen, Kalkpulver wie auch Kieselsäurestaub Füllstoffe
mit negativ geladenen Oberflächen dar.
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Dies gilt folglich für praktisch alle Mineralfüllstoffe, einsohliesslich
Asbest, Schiefemehl, Talkum, Kieselsäurestaub, Kalkpulver, Blimmer usw. Auch zahlreiche
organische oder pflanzliche Füllstoffe fallen in den breiten Bereich der vorliegenden
Erfindung. Dazu gehören beispielsweise Materialien wie gemahlener Kork, Gummikrümel
usw., die beispielsweise wegen ihrer isolierenden und schalldämmenden
Eigenschaften
eingesetzt werden können; auch diese eignen sich zum Verarbeiten mittels des erfindungsgemässen
Verfahrens. Gegebenenfalls können für manche Zwecke auch celluloseartige Füllstoffe,
wie beispielsweise Holzmehl, oder organische Füllstoffe wie beispielsweise Pigmente,
Kohlenstaub, oder synthetischeFüllstoffe u.dgl. verwendet werden, je nach dem speziellen
Endzweck, für den die lågerfähige stabile Dispersion bestimmt ist.
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Zur Herstellung von Produkten wie beispielsweise Dachabdeckungsmassen
und Fußbodenbelägen sowie Dichtungsmassen für Risse und Spalten setzt man üblicherweise
mine ralische Füllstoffe ein, beispielsweise siliciumhaltige mineralische Füllstoffe,
wie Asbest oder Schiefermehl. Solche mineralischen Füllstoffe sind sehr preiswert
und haben die gewünschten Funktionseigenschaften, durch die das Gemisch formbeständig
wird oder die gewünschten mechanischen Featigkeiten erhält.
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Zur Herstellung von Isolierüberzügen oder -massen setzt man üblicherweise
als Füllstoffe porenhaltige Materialien ein, die Isolationseigenschaften aufweisen,
wie beispielsweise Kork oder expandierter Glimmer. Man kann auch geschäumt synthetische
Materialien verwenden, wenngleich diese weniger wünschenswert sind, weil sie relativ
aufwendig sind, vergleichen mit den natürlich vorkommenden Isoliermaterialien.
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In manchen Produkten, die zur Verwendung als Isolierungsüberzüge bestimmt
sind, kann es erwünscht sein,den einen oder anderen sonstigen Füllstoff, wie beispielsweise
Asbest, zusätzlich zu dem die isolierenden Eigenschaften vermittelnden Füllstoffmaterial
einzubauen. Wenn man das Produkt als Schalldümmübergug einsetzen will, kann pulverisierter
Kalk
als Füllstoff verwendet werden. Ein anderes sehr vorteilhaftes
FUllstoffmaterial für diesen Anwendungszweck sind "GummikrUmel", dies ist ein Abfallmaterial,
das man der Herstellung von Reifen erhält. Es ist vulkanisierter Gummi in Form von
kleinen Teilchen.
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Beim erfindungsgemässen Verfahren wird eine Vorbehandlung vorgenommen,-bei
der die feinteiligen Füllstoffe der beschriebenen Art mit einer wässrigen Lösung
eines Behandlungsmittels überzogen werden, das die Oberflächenladung der Füllstoffmaterialien
in vorteilhafter Weise verändert.
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Es wurde gefunden, daß zwecks Erreichung des erwünschten Ergebnisses
die Auswahl des Behandlungsmittels von grosser Bedeutung ist, und daß das Behandlungsmittel
in einer bestimmten Konzentration im Verhältnis zu dem FUilstoffmaterial eingesetzt
werden sollte. Insbesondere werden beim errindungsgemässen Verfahren zwei Arten
von Behandlungsmittel eingesetzt, die auch in Kombination miteinander verwendet
werden können, obgleich bei bestimmten Anwendungsarten die höchsten Ergebnisse erfindungsgemäss
erreicht werden können, wenn man die Behandlungsmittel gesondert einsetzt.
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Für die meisten Anwendungsarten verwendet man als Behandlungsmittel
mit Vorteil ein Salz eines mehrwertigen Metalls. Da das Behandlungsmittel zweekmSssig
in Form einer wässrigen Lösung aufgebracht wird, sollte das Salz des mehrwertigen
Metalles wasserlöslioh sein, und ferner sollte es vorzugsweise' stabil oder nioht-reaktiv
sein.
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Insbesondere lassen mich wasserlösliche Salze von Eisen,
Chrom,
Aluminium und Calcium verwenden, wenngleich auch andere Salze von zweiwertigen oder
dreiwertigen Metallen eingesetzt werden können. Mit Vorteil benutzt man Chlorid-oder
sonstige Halogenid-Salze von dreiwertigen Metallen wie Aluminium, Eisen und Chrom.
Man kann auch Sulfate oder sonstige wasserlösliche Salze einsetzen, Jedoch sind
diese wegen der damit verbundenen höheren Kosten weniger zweckmässig. Beispiele
für zweckmässige beim erfindungsgemässen Verfahren mit Erfolg brauchbare Salze sind:
Aluminiumsulfat, Eisen-3-Chlorid, Chrom-)-chlorid und Calciumchlorid.
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Gut lagerfähige stabile Dispersionen lassen sich insbesondere mit
Mengen im Bereich von o,5 - 20 Gew.-teile an Salz eines mehrwertigen Metalls, bezogen
auf loo Gew.--teile an Füllstoff, erhalten. Für viele Anwendungszwecke liegt die
Menge im Bereich von 5 - 15 Teilen Je 100 Teilen an Füllstoff. Die Konzentration
des Füllstoffes kann in erheblichen Grenzen schwanken, je nach dem flor welche spezielle
Anwendung das Produkt gedacht ist.-Beispeilsweise können die Produkte zwischen 5
und 70 ffi an Füllstoff, berechnet auf das Gesamtgewicht des Endproduktes, enthalten.
Für die Anwendung als Dachabdeckungsmaterial, als Fußbodenbelag oder als Dichtungsmassen
für Risse und Spalten wird Füllstoff im allgemeinen in einer Menge zwischen 5 und
20 %> berechnet auf das Endprodukt, eingearbeitet, während für andere Anwendungsarten,
beispielsweise für die Herstellung von Schalldämmschlichten, der Füllstoff 50 -
70 % des Produktes ausmachen kann.
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Als zusätzliches oder anderes Behandlungsmittel zur Vorbehandlung
der Füllstoffe können quaternäre Ammoniumverbindungen verwendet werden. Im allgemeinen
eignen sich am besten wasserlösliche quaternäre Ammoniumverbindungen, die wenigstens
eine quaternäre Ammoniumgruppe und eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit
8 - 22 Kohlenstoffatomen enthalten. Bevorzugt eingesetzt und am besten verarbeitbar
sind quaternäre Ammoniumverbindungen, die aliphatische Kohlenwasserstoffgruppen
mit 12 - 18 Kohlenstoffatomen aufweisen Ähnlich bevorzugt werden die Mono-quaternären,
Verbindungen eingesetzt, abgleich poly-quaternäure Verbindungen, wie beispielsweise
die diquaternären Verbindungen auch brauchbar sind. Ferner sind beim erfindungsgemässen
Verfahren aliphatische polyäthyloxylierte monp- und diquaternäre Verbbndungen geeignet.
Solche quaternären Verbindungen können bis zu 10 Mole Äthylenoxyd-Gruppen Je Mol'
des quaternären Ammoniums aufweisen, Jedoch enthalten sie zweckmässig zwischen etwa
1 - 5 Mole.
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Als Beispiele für solche, im erfindungsgemässen Verfahren verwendbare
quaternäre Verbindungen werden folgende genannt: (1) die Alkyl- und Alkyl-polyalkoxylierten
quaternären Ammoniumverbindungen der nachstehenden Formel
worin R einen aliphatischen Rest oder einen Aryl-substituierten aliphatischen Rest
mit 12 - 22 Kohlenstoffatomen in der aliphatischen Kette, u eine ganze Zahl von
0 - 2, und
X, y und z ganze Zahlen von 0 - 4 bedeuten, wobei x,
y und z insgesamt nicht großer als lo, vorzugsweise 5 sein soll und # ein anion
wie beispielsweise SO4-, NO3-, Cl-, Br oder CH- ist, das die Valenz der quaternären
Ammoniumgruppe absättligt.
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(2) die Alkyl- und Alkyl-polyalkoxylierten diquaternären
Ammoniumverbindungen der Formel |
(CH2) U (CH2CH20) xH (qH2 |
R-N,- (c#, I |
(CH2) U (CH2CH20)/ (CH2) U (CH2CH20) zH |
(CtH2)u(CH2CH2O)zH |
worin R einen aliphatischen Rest oder einen Aryl-substituierten aliphatischen Rest
mit 12 - 22 Kohlenstoffatomen in der aliphatischen Kette, u eine ganze Zahl von
0 - 2, w eine ganze Zahl von 2 - 4 und x, y und z ganze Zahlen von 0 - 5 bedeuten,
wobei x, y und z zusammen nicht mehr als 15, und vorzugsweise 8 sind und X ein Anion
wie beispielsweise SO4-, NO3-, Cl-, Br- oder OH-- ist, das zur Absättigung der Wertigkeit
der diquaternären Ammoniumgruppe dient.
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Die zuvor genannten Verbindungen können aus primären Aminen gebildet
werden, in denen das Stiokatoffatom an einem endständigen oder α-C-Atom des
"R"-Restes ansitzt, oder aus primären Aminen des ß-Amin-Types, in denen das Stickstoffatom
an dem zweiten oder ß-Kohlenstoffatom ansitzt.
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Die Arylseitenkette des "R"-Restes kann Phenyl, Hydroxyphenyl, Tolyl,
Anisyl, Naphthyl, Kresyl, Resoroyl, Xylyl o.dgl. sein.
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Das quaternäre Behandlungsmittel kann in einer Menge von 0,05 - 3,5
Gew.-teilen, bezogen auf loo Teile des Füllstoffes, eingesetzt werden. Für manche
Anwendungszwecke liegt der bevorzugte Bereich bei o,5 - 2 Teilen der quaternären
Verbindung Je loo Teilen an Füllstoff.
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Die wässrige Lösung des Vorbehandlungsmittels, die entweder das Salz
eines mehrwertigen Metalls oder die quaternäre Ammoniumverbindung oder beide. Substanzen
enthält, wird in innigen Kontakt mit dem feinteiligen Füllstoffmaterial gebracht.
Wenn auch die Konzentration der wässrigen Lösung nicht wehr kritisch ist, so muss
dennoch genügend wässriges Trägermaterial eingesetzt werden, damit die äußeren Oberflächen
der Füllstoffteilchen vollständig mit Feuchtigkeit benetzt werdeh können. Andererseits
ist es nicht zweckmässig, Wasser im Uberschuss einzusetzen, da durch übersohüssiges
Wasser Schwierigkeiten bei der Einstellung der endgültigen Mischung für das Produkt
auftreten können, sofern nicht etwas Wasser vor der Einischung in die bituminöse
Emulsion entfernt wird. Diese Überlegungen gelten insbesondere dann, wenn man sehr
hoch füllstoffhaltige Produkte, wie beispielsweise Schalldämm-massen, herstellt,
denn bei die sen ist der verdünnende Effekt durch das Wasser besonders unerwünscht.
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Man kann beispielsweise eine 5 - 10 %ige Lösung eines Salzes eines
mehrwertigeb Metalls einsetzen und diese mit einem Füllstoffmaterial mischen, bis
das Material befeuchtet ist.
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Dazu benötigt man keine speziellen Mischeinrichtungen; es können die
üblichen Misobgeräte eingesetzt werden. In der Regel verwendet man eine Menge an
wässriger Lösung, die geringer ist als die Menge, dii man aur Herstellung eines
Slurrys einsetzt. Win b@@@ita, gasagt, ist die wichtigzte
Voraussetzung
dabei, daß die äußeren Oberflächen des Füllstoffmaterials durch das Behandlungsmittel
befeuchtet werden.
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In der folgenden Verfahrensstufe wird das befeuchtete FUllstoffmaterial
mit der kationischen bituminösen Emulsion vermischt. Wie zuvor gesagt, bestimmen
sich die Mischungsverhältnisse und dS spezielle Zusammensetzung aus dem Verwendungszweck
für das Endprodukt. Für das erfindungsgemässe Verfahren geeignete kationische bituminöse
Emulsionen sind solche, die eine kontinuierliche wässrige Phase und eine diskontinuierliche
bituminöse Phase aufweisen, und die ein kationisches Emulgiermittel für die bituminöse
Phase enthalten. Die Ausdrcke bituminös und bituminöses.
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Material", die vorliegend verwendet worden sind, umschließen Bitumen
und diesem verwandte Bubstanzen, die ähnliche Eigenschaften haben und für die gleichen
allgemeinen Zwecke verwendet werden, wie beispielsweise die Asphalte, Teere, Peche,
Petroleumharze, Kumaron-Indenharze u.dgl. Das bituminöse Material" wird üblicherweise
in einer Konzentration im Bereich von 20 # 8o Gew.-% der Emulsion eingesetzt und
insbesondere gebräuchlich' sind Konzentrationen im Bereich von 5o - 7o %.
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Es ist nicht kritisch, welche spezielle Art an kationischem Emulgiermittel
beim erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt wird; im allgemeinen lassen sich solche
kationischen Emulgiermittel einsetzen, die sich bei der Herstellung von bl-in-Wasser-Bitumen-Emulsionen
als wirksam erwiesen
haben. Dazu gehören N-Allcylpolymethylen-
und N-Alkylpolymethylenmono- und -polyäthoxylierte Diamine, die Amidamine, heterozyklische
Amine und die Alkyl und Alkylpolyäthoxylierten quaternären und diquaternären Ammoniumverbindungen
Solche kationischen Emulgiermittel und das Verfahren zur Herstellung von bl-in-Wasser-Bitumen-Emulsionen
mit solchen Emulgiermitteln sind dem Fachmann bekannt. Man kann auch verschiedene
Modfizierungs- und Stabilisierungsmittel in die Emulsion einbauen.
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Beispiel 1 Eine haftmasse für Bodenbelag wurde durch Behandeln von
9,5 Gew.-teilen feinteiligen Asbestfasern mit io,5-Gew.-teilen einer 10 %igen aluminiumchloridlösung
hergestellt; die Lösung wurde mit dem Asbest gemischt, bis die Teilchen vollständig
mit der Lösung befeuchtet waren. Die befeuchtete Asbestmasse wurde dann mit 80 Gew.--teilen
einer wässrigen kationischen bituminösen Emulsion vermischt. Die Emulsion enthielt
65 % IBitumen als disperse Phase und 35 % Wasser als kontinuierliche Phase. Als
Emulgiermittel war ein quaternäres (N-Talg-N,N-dimethyl-N',N',N'-trimethyl-1,3-propan-diammoniumchlorid)
eingesetzt, das in einer Konzentration von 0,75 %, berechnet auf das Bitumen und
Wasser, verwendet wurde. In der Emulsion waren, bevor diese mit dem befeuchteten
Asbest vermischt wurde, 0,1 % Calciumchlorid eingearbeitet worden.
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Beispiel 2 Eine Haftmasse für Bodenbelag wurde wie in Beispiel 1 beschrieben
hergestellt unter Verwendung der gleichen Verhältnisse wie dort beschrieben, jedoch
mit dem Unterschied, daß eine andere wässrige kationische Emulsion eingesetzt wurde.
Diese Emulsion enthielt 65 % Bitumen, 35 % Wasser, 0,5 % Talg-1,3-propylendiamin,
o, 3 % konzentrierte Salzsäure und 0,1 % Calciumchlorid.
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Beispiel 3 Eine Schalldämm/Masse wurde hergestellt durch Vorbehandlung
von feinteiligem (kleiner als 0.074 mm Maschenweite (200 Mesh)) Kalk mit einer wässrigen
Lösung von Aluminiumchlorid.
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Bei dieser speziellen Arbeitsweise wurden 45 Gew.-teile Kalk mit 11,5
Gew.-teilen einer lo eigen Aluminiumchloridlösung behandelt. Die Lösung und der
Kalk wurden gut durchgemischt und diese Vormischung wurde in 28,1 Gew.-Teile einer
wässrigen kationischen Emulsion dispergiert. Die Emulsion enthielt 65 % Bitumen,
35 % Wasser, 2,0 % trimethylammoniumchlorid,. 1,0 % konzentrierte Salzsäure und
0,1 % Calciumchlorid.
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Beispiel 4 9 1/2 Gew.-teile Asbest und 4,1 Gew.-teile Schiefermehl
wurden mit 16,4 Gew.-teilen einer 10 neigen Lösung von Aluminiumchlorid gut durchgemischt,
Das befeuchtete Asbest-und Schiefermehl wurde dann mit 70 Gew.-teilen einer Emulsion,
wie sie in Beispiel 1 beschrieben wurde, vermischt. Das resultierende Produkt war
gut brauchbar als Daohabdeokungsmasse.
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Beispiel 5 Eine sehr gut schalldichte Masse lässt sich herstellen
durch Vermischen von 65 Gew.-teilen pulverisiertem Kalk mit lo Teilen einer lo Gew.-%
igen wässrigentösung einer dlquaternären Verbindung (N-Talg-N,N-dimethyl-N',N',
N'-trimethyl-1,3propandiamoniumchlcorid). Eine wässrige Bitumenemulsion mit 64 %
Feststoff, die 2 ß des Talg-trimethylammoniumchlorids als. Emulgiermittel enthielt,
wurde mit dem vorbehandeltem Kalk vermischt. 25 Gew*-teile der Emulsion wurden Je
75 Teilen des feuchten Kalkes eingesetzt. Danach wurden weitere 15 Gew.-teile von
unbehandeltem pulverisiertem Kalk zugemischt, um die fertige Masse zu gewinnen.
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Beispiel 6 Man kann eine Schalldämm-Masse gemäss dem im Beispiel
5 beschriebenen Verfahren herstellen mit dem Unterschied, daß die Menge an diquaternärer
Verbindung in der zur Vorbehandlung eingesetzten Lösung verringert wird und Aluminiumchlorid
zugegeben wird. Beispielsweise kann die wässrige Lösung 1 Gew.-teil an diquaternärer
Verbindung zusammen mit 5 Gew.-teilen an Ammoniumchlorid Je 6o Teilen des pulverisierten
Kalkes enthalten.
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Beispiel 7 Eine abgeänderte Art zur Behandlung von pulverisiertem
Kalk, der wie in Beispiel 3 beschrieben verwendet werden kann, ist folgende: Die
Behandlungslösung ist eine 60 Gew.-« lge wässrige Lösung von Caloiumehlorid, die
1 Gew.-teil der diquaternären
Verbindung je 25 Gew.--teilen an
Calciumchlorid enthält.
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-Als diquaternäre Verbindung kann man die in Beispiel 5 genannte verwenden.
Diese Lösung wird zur Behandlung von pulverisiertem Kalk in einer Menge von 25 Teilen
Calciumchlorid und 1 Teil an diquaternärer Verbindung Se 75 Teilen Kalk eingesetzt.
Der Kalk, der mit dieser Lösung befeuchtet wurde, ist danach zum Einbau in die kationische
Bitumenemulsion geeignet.
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Beispiel 8 Man kann AsbeSefasern mit 20 %iger wässriger lösung von
Aluminiumsulfat, Chromtrichlorid, Eisentrichlorid, Calciumchlorid oder Aluminiumhydroxyd
in Abänderung des in Beispiell beschriebenen Verfahrens vorbehandeln. Die befeuchtete
Asbestmasse ist dann zur Einarbeitung in die kationische bituminöse Emulsion, beispielsweise
die in Beispiel 1 beschriebane Bitumenemulsion, geeignet.
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Nachdem vorstehend der Erfindungsgegenstand in Verbindung mit speziellen
Ausführungsformen und Einzelheiten zur Illustration beschrieben worden ist, soll
nicht unerwähnt bleiben, daß auch sonstige Ausführungsformen der Erfindung möglich
sind, die zusätzliche oder andere Einzelheiten aufgweisen, als sie zuvor dargelegt
wurden, ohne daß von dem Wesen der Erfindung abgewichen wird.
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Patentansprüc he