AT280139B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung bituminöser Mörtel - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung bituminöser Mörtel

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AT280139B AT354765A AT354765A AT280139B AT 280139 B AT280139 B AT 280139B AT 354765 A AT354765 A AT 354765A AT 354765 A AT354765 A AT 354765A AT 280139 B AT280139 B AT 280139B
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Lassailly Et Bichebois Ets
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung bituminöser Mörtel 
Wie bekannt ist, benutzt man als Strassenbelag bituminöse Mörtel, die durch Mischen von Kies und Sand mit bituminösen Emulsionen hergestellt werden. Sandsorten üblicher Körnung müssen dabei oft einer Vorbehandlung unterzogen werden, um die Haftfähigkeit der bindenden Emulsion zu erhöhen. 



   Feinkörnige bituminöse Mörtel, die   z. B.   natürliche Sandsorten oder grobzerkleinerte Sandarten (Granulate mit Teilchen von verschiedener Körnung und einem grossen Anteil an Füllstoffen) enthalten und die z. B. für die Anfertigung einer wasserdichten und festen Oberflächenschicht eines Strassenbelages bestimmt sind, konnte man bis jetzt praktisch nur unter Verwendung von anionischen Emulsionen von Asphalt herstellen.

   Diese Emulsionen ergeben wohl gute Resultate hinsichtlich der Ummantelung, zeigen aber die Unannehmlichkeit, eine zu lange Abbindezeit zu benötigen, was bei Arbeiten im Strassenbau sehr ungünstig ist, wenn der aufgebrachte Belag erst nach beträchtlichen Verzögerungen, die sich mit den klimatischen Bedingungen ändern, befahrbar ist. Überdies haben Beläge, die mit Hilfe von anionischen Emulsionen erzeugt wurden, den Nachteil, dass sie bei der Inbetriebnahme und sogar im Betrieb durch Nässe verhältnismässig stark angegriffen werden, was sehr ungünstig ist. 



   Die Verwendung von kationischen Emulsionen würde zwar diese Unannehmlichkeit nicht mit sich bringen, aber es ist nach den bisherigen Erfahrungen schon ziemlich schwierig, mit diesem Emulsionstyp Sandarten grober Körnung mit geringem Füllstoffgehalt   einzuhüllen ;   im Grenzfall betrachtete man es als undurchführbar, Strassenbeläge aus bituminösem Mörtel feiner Körnung mit kationischen Emul sionen herzustellen. 



   In der Tat erfolgt wegen der grossen Anziehungskraft, die zwischen der kationischen Emulsion und der grossen Oberfläche, die durch die mehr oder weniger anionisch geladenen Sandteilchen ausgeübt wird, ein vorzeitiges Brechen solcher Emulsionen ausserordentlich schnell, unabhängig von der Beschaffenheit der anwesenden Mineralstoffe, ob Kalke oder Silikate. Aus diesem Grunde ist die Technik der kationischen bituminösen Mörtel bis heute nicht verallgemeinert worden, obwohl sie insbesondere in ihrer Anwendung beim Strassenbau den sehr grossen Vorteil erwarten liesse, dass dabei die so hergestellten Beläge in. einer sehr kurzen Zeit dem Verkehr übergeben werden könnten, sogar unter ungünstigen athmosphärischen Bedingungen. 



   Deshalb ist es Ziel der Erfindung, die kationischen Asphaltemulsionen für die Herstellung von Asphaltmörteln   feiner Körnung   verwendbar zu machen. Die erfindungsgemäss herstellbaren Mörtel erlauben die Herstellung von Strassendecken, die sehr schnell dem Verkehr übergeben werden können und die von hoher Güte sind : Wasserdichtigkeit, Dichte, Gleitfestigkeit, Unempfindlichkeit gegen Witterungseinflüsse usw. 



   Zu diesem Zweck wurden zunächst umfangreiche Untersuchungen angestellt, um durch eine geeignete Vorbehandlung des feinen Sandes eine festhaftende Mischung mit der kationischen Bindemittelemulsion zu erzielen, wobei zunächst ein metastabiler, thixotroper oder pseudothixotroper Zustand auftritt und durch eine physikalische und/oder eine durch Ionen gebildete Schutzbarriere ein vorzeitiges Brechen der Emulsion verhindert wird. Dabei wurde gefunden, dass sich als Vorbehandlung eine Befeuch- 

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 tung des Sandes mit einer oder mehreren organischen Stickstoffverbindungen in Form einer wässerigen Lösung oder Dispersion als besonders zweckmässig erweist. 



   Bei dieser erfindungsgemässen Vorbehandlung wird sowohl das Haftvermögen verbessert, als auch das Brechen der Emulsion entsprechend verzögert. Dies wird durch folgende gemeinsame Wirksamkeiten bewirkt :
Bildung einer Schutzbarriere, insbesondere durch Ionen an der Oberfläche der Sandteilchen, wo-   durch vorübergehend die starke Affinitätder   anionisch geladenen Sandteilchen zu der kationischen Emulsion neutralisiert wird, Herabsetzung der Oberflächenspannung der benetzenden Lösung, wodurch die homogene Benetzung der Zuschlagstoffe begünstigt wird, Schaumbildung der benetzenden Lösung, vorzugsweise durch Einwirkung eines Mischers, wobei ähnlich wie bei der Schwimmaufbereitung eine Suspension der Mineralien entsteht und vorübergehend ein Zustand der Thixotropie oder Pseudothixotropie des Mörtels besteht, der schnell verschwindet,

   wenn der Mörtel in dünner Schicht ausgebreitet wird. 



   Die Erfindung umfasst gleichfalls eine Mischvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, die wenigstens einen Behälter aufweist, der mit Vorrichtungen für einen dosierten Zufluss des Mittels oder der Mittel zur Vorbehandlung der feinkörnigen Zuschlagstoffe versehen ist. 



   Erfindungsgemäss ist es nun gelungen, die Schwierigkeiten, die die praktische Anwendung kationischer Bitumenemulsionen bei Herstellung bituminöser Mörtel bisher in Frage stellten, erfolgreich zu überwinden, indem man die Phase der Mischung des Sandes mit einem haftverbessernden Mittel, das gegebenenfalls als Wirkstoff organische Verbindungen mit vorwiegend haftverbessernden Eigenschaften, wie Amine, Polyamine oder Aminoxyde (A) und/oder organische Verbindungen mit vorwiegend die   Oberflächenspannung herabsetzender Wirkung,   insbesondere quaternäre Ammoniumsalze (C) enthält, und die endgültige Phase des Mischens des vorbehandelten Sandes mit der kationischen Emulsion unmittelbar aufeinanderfolgen lässt und erst im Zeitpunkt der Anwendung des Mörtels ausführt.

   Dabei wird in der ersten Mischungsphase als haftverbesserndes Mittel eine wasserhaltige Zusammensetzung aus nicht ionogenen oberflächenaktiven Verbindungen mit vorwiegender Schaum- und Stabilisierungswirkung für die kationische Emulsion mit der Formel : 
 EMI2.1 
 in der n, n'und n" ganze Zahlen zwischen 5 und 11 sind, allein oder zusätzlich verwendet. 



   A. Die Amine und Polyamine (A) sowie deren Salz mit einer organischen oder anorganischen Säure, entsprechen der allgemeinen Formel : 
 EMI2.2 
 in der R einen aliphatischen oder cycloaliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit gerader oder verzweigter Kette darstellt, die 8 bis 22 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 14 bis 18 Kohlenstoffatome, aufweist, und in der n eine ganze Zahl von 1 bis 8, vorzugsweise von 2 bis 5, ist ; p ist eine ganze Zahl zwischen 2 und 6, vorzugsweise 2 oder 3. 



   Diese Aminoverbindungen üben durch kationische Absorption einen Hafteffekt auf die Oberfläche der damit behandelten Materialien aus. Sie bilden gleichfalls einen Schaum und verringern die Oberflächenspannung. 



   Die Stickstoffverbindungen (B) entsprechen der allgemeinen Formel 
 EMI2.3 
 in der R, n und p dieselbe Bedeutung wie in der Formel (I) haben und n,   n'und n" ganze   Zahlen zwischen 5 und 11 darstellen, entsprechend dem gewünschten Löslichkeitsgrad im Wasser. 
 EMI2.4 
 gruppen in die Alkyl-Polyalkylen-Polyamine erzeugt. 



   Diese Verbindungen üben einen Schaumeffekt aus und verringern die Oberflächenspannung. Sie be- 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 wirken durch ihr Adhäsionsvermögen die Bildung einer ionischen Schutzbarriere. 



   Die quartären Ammoniumsalze (C) entsprechen der allgemeinen Formel : 
 EMI3.1 
 in der   R,R,R   und R4 Kohlenwasserstoffreste darstellen, von denen wenigstens einer eine lineare oder verzweigte Kette mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 14 bis 18 Kohlenstoffatomen, aufweist. 



   Diese Verbindungen bewirken eine Herabsetzung der Oberflächenspannung und gleichfalls einen Schaumeffekt. Sie rufen auch infolge ihres Adhäsionsvermögen eine ionische Schutzbarriere hervor. 



   Zu der Wirkstoffgruppe A zählen ebenfalls die Aminoxyde und ihre Abkömmlinge, entsprechend den nachstehenden Bezeichnungen und Formeln :   a)   Alkyldimethylaminoxyd
Alkyldimethylaminoxyd Formel (IV),   Alkyldipropylaminoxyd   b) Oxyd des Alkylpolyhydroxyäthylamins und besonders des Alkyldihydroxyäthylamins oder Formel (V),
Oxyd des Alkylpolyhydroxypropylamins 
 EMI3.2 
 
In den Formeln bezeichnet R einen aliphatischen oder cycloaliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Rest, mit gerader oder verzweigter Kette, die 8 bis 22 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 10 bis 14 Kohlenstoffatome, hat ; R,   R'und R" sind   aliphatische Reste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ; n und n' sind ganze Zahlen zwischen 2 bis 16 und vorzugsweise zwischen 2 bis 4. 



   Diese Aminoxyde haben eine Schaumwirkung, wobei der Schaum reguliert und stabilisiert wird. 



  Diese Eigenschaften sind sehr bekannt und in ganz verschiedenen andern Anwendungsfällen ausgenutzt. Sie wirken sich in keiner Weise schädlich auf das Haftvermögen des Binders hinsichtlich der mineralischen Teilchen aus, da sie wenig polarisiert und in Wasser löslich sind, und da sie mit dem Wasser eliminiert werden, wenn die Emulsion bricht. Ausserdem erlauben sie die Herstellung von Lösungen der Mischungen, die bei gleicher Viskosität höher konzentriert sind. Diese Aminoxyde werden durch Behandlung von ternären Aminen mit Sauerstoff, Ozon oder einem andern Oxydierungsmittel in wässeriger Lösung erhalten. 



   Die unter A, B und C definierten Stoffe werden miteinander vermischt angewandt,   u. zw.   ganz oder zum Teil, oder noch mit Zusatzstoffen, in Proportionen, die sich entsprechend der Eigenschaft und der Körnung der verwendeten Materialien ändern. 



   Der PH-Wert   der wässerigen Lösung   der Stoffe A, B und C oder deren Mischungen hängt gleichfalls von den in Betracht gezogenen Materialien ab. In allgemeiner Art, die der Mehrzahl der Fälle, die sich in der Praxis bieten, gerecht wird, liegt der    p-Wert für   Stein-Mineralsubstanzen mit einem Sandäquivalent von mindestens gleich 30, im Bereich der Grössenordnung 1, 5 bis 6, vorzugsweise zwischen 1, 5 und 4. 



   Man hat auf diese Weise einen Asphaltmörtel ausgezeichneter Qualität erhalten, der nach einiger 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
Zeit dem Verkehr übergeben werden kann. Die gleiche Wirkung kann erzielt werden, wenn man den
Anteil der Füllstoffe im Sand erhöht. 



   Die folgenden Beispiele 1 bis 3 betreffen die Verwendung von ternären Mischungen der vorstehend definierten Stoffe A, B und C, wobei die organischen Verbindungen des ternären wässerigen Gemisches vorteilhaft durch eine anorganische oder organische Säure, vorzugsweise Salzsäure, aber auch andere
Säuren, z. B. Essigsäure, angesäuert werden ; gleichfalls kann man die Verbindungen A, B und C ge- trennt durch verschiedene Säuren ansäuern. 



   Das optimale relative Verhältnis der drei Stoffe A, B und C in der Lösung hängt von der Oberflä- che der zu behandelnden Materialien, d. h. von ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrem physikalischen Zustand, nämlich von seiner Körnungsstruktur und von der gesamten spezifischen Oberfläche der Bestandteile ab. 



   Die Mengen an den Bestandteilen A des ternären wässerigen Gemisches sollen umso grösser sein, je kleiner die Affinität des Bindemittels zu dem Gesteinsmaterial ist, umgekehrt kann die Menge des Stof- fes   C   umso kleiner sein, je reiner und glatter das Material ist. Was den Stoff B betrifft, der das ter- näre Gemisch ergänzt, so hängt seine Menge von der   spezifischen   Oberfläche des Sandes ab, dessen
Körner mehr oder weniger glatt sein können. 



   Nach einem Merkmal der Erfindung variiert die Gesamtkonzentration der Stoffe A, B und C in der
Lösung von 1 bis Wo. 



   Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung enthält die wässerige Lösung des ternären Ge- misches 1 bis 5 kg der Verbindungen A, B und C pro Tonne feinen Sandes. 



   Um besser die erreichten Resultate zu illustrieren, wird nun in den nicht beschränkenden Beispielen, die folgen, die Behandlung von Sandtypen beschrieben, die verschiedenen Ursprungs sind, aber etwa folgende Körnungen aufweisen : 
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> Maschenweite <SEP> des <SEP> Siebes <SEP> Durchsatz
<tb> in <SEP> mm <SEP> in <SEP> 0/0 <SEP> 
<tb> 5 <SEP> 100
<tb> 2, <SEP> 5 <SEP> 82
<tb> 1, <SEP> 25 <SEP> 66
<tb> 0, <SEP> 63 <SEP> 40
<tb> 0, <SEP> 315 <SEP> 28
<tb> 0, <SEP> 16 <SEP> 18
<tb> 0,08 <SEP> 7
<tb> 
 
In diesen Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile. 



     Beispiel l :   Zur Vorbehandlung eines feinen Sandes aus einer Zerkleinerungsanlage mit der oben angegebenen Körnung tränkt man diesen mit einer wässerigen Lösung, die auf 150 Teile je einen Teil des Stoffes A, einen Teil des Stoffes B und einen Teil des Stoffes C enthält. 



   Die Menge der kationischen bituminösen Emulsion, die zur Herstellung des   bituminösen Mörtels   benötigt wird, beträgt 15   Gew.. I1/o der   Sandmenge. Die Zeit bis zum Brechen der Emulsion beträgt im allgemeinen 25 min. 



   Die erreichte Haftfestigkeit ist ausgezeichnet. 



     Beispiel 2 :   Um einen feinen Sand ähnlicher Zusammensetzung, jedoch andern Ursprungs, zu verarbeiten, behandelt man ihn mit einer wässerigen Lösung, bestehend aus 100 Teilen Wasser,   0, 5   Teile des Produktes A, 0, 5 Teile des Produktes B und 1 Teil des Produktes C. 



   Die Menge der kationischen bituminösen Emulsion, die zur Herstellung des bituminösen Mörtels benötigt wird, beträgt 15   Gew.. I1/o der   Sandmenge. Die Zeit bis zum Brechen der Emulsion beträgt im allgemeinen 40 min. 



   Der so erhaltene bituminöse Mörtel ist ausgezeichnet und bietet ein gutes Adhäsionsvermögen. 



   Beispiel 3 : Um einen feinen Sand analoger Korngrösse zu verarbeiten,   benetzt man den Sand     erfindungsgemäss miteinerwässerigenLösung,   bestehend aus 150 Teilen Wasser, 1 Teil des Produktes A, 2 Teilen des Produktes   B und 1,5   Teilen des Produktes C. 



   Die Menge der kationischen bituminösen Emulsion, die für die Mischung benötigt wird, beträgt 15   Gew.-qo der   Sandmenge. Die Zeit bis zum Brechen der Emulsion beträgt im allgemeinen 30 min. 



   Der so erhaltene bituminöse Mörtel ist ausgezeichnet und bietet ein gutes Adhäsionsvermögen. 

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   Wenn man dieselben Versuche durchführt wie jene, die in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben sind, aber ohne Vorbehandlung des Sandes mit einer wässerigen Dispersion der Stoffe A, B und C, so zeigt es sich, dass die Herstellung eines brauchbaren bituminösen Mörtels nun unmöglich ist, da die Emulsion bereits bei der Mischung mit dem Sand bricht. 



   Gemäss der Erfindung erfolgt die Durchführung des Verfahrens, das besonders für die Herstellung von Strassenbelägen anwendbar ist, mit Hilfe einer ständig arbeitenden Vorrichtung zum Mischen und Ausbreiten eines Asphaltmörtels feiner Granulation in kaltem Zustand, die als Beispiel nachstehend unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben wird. Die einzige Figur stellt ein Beispiel einer Mischgruppe zur Herstellung von bituminösem Mörtel dar, die auf einem Lastkraftwagen angeordnet ist, der für die Stra- ssenarbeiten vorgesehen ist. 



   Die Zuschlagstoffe aus feinem Sand sind in dem Trichter --2-- gelagert, der den Sand z. B. mit Hilfe eines endlosen   Bandes-S--in   den Mischer --4-- liefert, der z. B. Schraubenform haben kann. 



   Aus einem   Behälter--5-- wird   dem   Mischer-4-- die   Bindemittelemulsion über ein Dosierungssystem, wie   z. B.   einem   Hahn--6--,   zugeführt. Der Ausfluss der Emulsion erfolgt genau in der Mitte der Mischschnecke. 



   Entsprechend der Erfindung wird aus dem   Behälter --8-- die   wässerige Lösung oder Dispersion des Mittels zur Vorbehandlung den Zuschlagstoffen bei --9-- zwischen dem Ende des Bandes--3-- und der   Zuleitung--10-- für   die Emulsion zugeführt. Ein   Regelorgan --11-- dient   zur Einstellung der Ausflussmenge der Dispersion. 



   Das Gemisch aus dem bituminösen Binder und den vorbehandelten feinen Zuschlagstoffen gelangt vom   Mischer-4-zum Verteilerschlitten-12-,   von dem es dem Verwendungszweck zugeführt und in breiter Schicht aufgetragen wird. 



   Die Ergebnisse, die man überraschenderweise durch die Erfindung erhält, beruhen im wesentlichen darauf, dass bei der Verarbeitung des Gemisches aus der kationischen bituminösen Emulsion und dem erfindungsgemäss vorbehandelten feinkörnigen Sand sich vorübergehend ein besonderer thixotroper Zustand ausbildet, der etwa einer Pseudoemulsion bzw. einem pseudokolloidalen Zustand entspricht, durch den das Brechen der kationischen Asphaltemulsion während einer gewissen und regelbaren Zeit verzögert wird, die ausreicht, um das Abbinden des Asphaltmörtels unter guten Bedingungen zu gewährleisten, was hinreichend schnell vor sich geht, damit die Strasse nach kurzer Zeit in Betrieb genommen werden kann. 



   Das Verfahren gemäss der Erfindung, angewandt auf feinkörnige Zuschlagstoffe, hat also, wie aus den vorstehenden Erörterungen hervorgeht, keine Ähnlichkeit mit den bisher bekannten Verfahren, nach denen man eine Vorbehandlung unabhängig von der Mischung mit Asphalt vornimmt und die Zuschlagstoffe normaler Körnungen verwendet. 



   Es versteht sich, dass die Ausführungsbeispiele, die oben beschrieben und dargestellt worden sind, keineswegs beschränkend sind und man, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, in jeder passenden Weise die Zusammensetzung und das Verhältnis der Bestandteile der Behandlungsmedien weitgehend ändern kann. Die kationischen Agenzien zur Vorbehandlung der feinkörnigen Zuschlagstoffe und diejenigen der Asphaltemulsion können dieselben sein, sind aber vorzugsweise verschieden, derart, dass sie entsprechend den Arbeitsbedingungen eine bessere Bestimmung des Zeitpunktes des Brechens der Emulsion erlauben. Die kationischen Agenzien der Bitumenemulsion können in bestimmten Fällen, in denen die Arbeitsbedingungen relativ einfach sind, beliebiger Art sein, weniger wirkungsvoll, aber wirtschaftlicher als jene aus der Gruppe, die vorstehend zitiert wurde. 



   Man könnte auch, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, die Beständigkeit der Emulsion, z. B. durch die Einführung von geeigneten Zusatzstoffen, beeinflussen, welche die Grenzflächenspannung gegenüber der Luft herabsetzen bzw. erhöhen, wie auch physikalische, mechanische oder andere Mittel. Die mechanische Wirkung des Mischens, wie in den Beispielen beschrieben, unterstützt das Erreichen der gewünschten Resultate. 



   In den erfindungsgemässen Vorrichtungen können nach der Anwendung den Erfordernissen und den Umständen die Art, die Zahl, die Anordnung und die Montage der wesentlichen Bestandteile geändert werden. Zum Beispiel mehrere nacheinander angeordnete   Behälter--8-- können vorhanden sein,   um nach und nach im Laufe des Mischvorganges zusätzliche Wirkstoffe zuzuführen. Obwohl gewisse der Polyamine gemäss der Erfindung allein ausreichen können, kann gelegentlich der Erfolg vergrössert oder verbessert werden, wenn in verschiedenen Stadien des Verfahrens noch andere geeignete Zusatzstoffe zugesetzt werden. 



   Man kann auch   z. B., wenn   man Zusatzstoffe verschiedener Korngrösse verwendet, zwei (oder mehr) 

 <Desc/Clms Page number 6> 

   Behälter--2--,   vorsehen, die feinen Sand bzw. besonders feinen Sand (filler) aufnehmen, wobei allenfalls nur eine der zwei Klassen des feinkörnigen Sandes allein (diejenige, die zur Behandlung am geeignetsten ist) der Vorbehandlung unterworfen wird usw. 



   Schliesslich kann das erfindungsgemässe Verfahren auch unter Verwendung von Zuschlagstoffen einer normalen Granulation sowie von komplexen Sandarten verschiedener Korngrössen durchgeführt werden. 



   Obschon die besten Ergebnisse mit einer geeigneten Vorrichtung, wie beschrieben, erzielt werden können, die die Herbeiführung des gewünschten, vorübergehenden thixotropischen Zwischenzustandes ermöglicht, könnte das Verfahren nach der Erfindung in einigen Fällen so durchgeführt werden, dass eine bestimmte Latenzzeit zwischen der Benetzung des feinen Sandes und der Vermischung mit der Bitumenemulsion liegt, wobei aber diese Zeitdauer notwendig begrenzt ist, abgesehen davon, dass die erfindungsgemäss erzielbaren Ergebnisse nicht vollständig erhalten werden könnten. 



   Auch wenn es gelänge, die thixotrope Dispersion des feinen Sandes während der Latenzzeit zu stabilisieren, wäre dies nur eine unnütze Komplikation, die nicht aus dem Rahmen der Erfindung herausführte. 



   Die Erfindung umfasst in ihrem Rahmen als neue industrielle Erzeugnisse einerseits die Vorrichtungen nach der Erfindung und anderseits die Erzeugnisse und die Mischungen, die während des Verfahrens verarbeitet werden,   d. h.   die Agenzien selbst, ihre Mischungen, die Dispersionen des vorbehandelten feinen Sandes, die behandelten Asphaltemulsionen und die am Ende sich ergebenden   Asphaltmörtel, wie   auch ihre Anwendungen sein mögen, besonders ihre Anwendungen für Strassen, wie auch ihre Verwendungen in der Bauindustrie (Wasserdichtigkeit, Isolation usw. ) und alle andern Verwendungsfälle. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung bituminöser Mörtel aus feinem Sand und kationischen Bitumenemulsionen, welches aus zwei aufeinanderfolgenden Mischungsphasen besteht, nämlich einer vorbereitenden Phase der Mischung des Sandes mit einem haftverbessernden Mittel, das gegebenenfalls als Wirkstoff organische Verbindungen mit vorwiegend haftverbessernden Eigenschaften, wie Amine, Polyamine oder deren Derivate, insbesondere solche der allgemeinen Formel :

     R-[NH- (CHz) -NH   in der R einen aliphatischen oder cycloaliphatischen, gesättigten oder ungesättigten, gerad-oder ver-   zweigtkettigenKohlenwasserstoffrest   mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 14 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen entsprechenden Acylrest, bei dem der Sauerstoff an dem mit dem Sticks toff ver-   bundenen Kohlenstoffatom gebunden ist, darstellt und   in der n zwischen 1 und 8, vorzugsweise zwischen 2 und 5, und   p.-zwischen   2 und 6, vorzugsweise zwischen 2 und 3 liegt, oder insbesondere ein durch Umset-   zung von Fettsäuren mit höheren Polyalkylenpolyaminen, mit einer Kettenlänge von   14 bis 18 Kohlenstoffatomen,

   erhaltenes Produkt oder Aminoxyde   und/oder   organische Verbindungen mit vorwiegend die Oberflächenspannungherabsetzender Wirkung, insbesondere quaternäre Ammoniumsalze enthält, und einer endgül-   tigen Phase der Mischung des vorbehandelten feinen Sandes mit der kationischen Emulsion, dadurch ge-    kennzeichnet, dass die zwei Phasen unmittelbar aufeinanderfolgen und erst im Zeitpunkt der Anwendung oder Verteilung des bituminösen Mörtels selbst ausgeführt werden und dass als haftverbesserndes Mittel 
 EMI6.1 
 der ersten Mischungsphase einewasserhaltige Zusammensetzung aus nichtFormel : 
 EMI6.2 
 in der n,   n'und n" ganze   Zahlen zwischen 5 und 11 sind, allein oder zusätzlich verwendet wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der wässerigen Mischung zwischen l, 5 und 6, vorzugsweise zwischen 1, 5 und 4. liegt. EMI6.3 <Desc/Clms Page number 7>
    4. Mischvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest ein Vorratsgefäss und eine Zuleitung für die kationische Emulsion in das den feinen Sand enthaltende Mischgefäss und zumindest ein Vorratsgefäss und eine Zuleitung für die Wirkstoffmischung enthält, wobei die letztere gerade vor der Zuleitung für die Emulsion angeordnet ist.
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