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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Granulierung von staub-
oder mehlförmigen Düngemitteln, insbesondere von Thomasmehl, unter Zugabe von Granulierflüssigkeit
in rotierenden Granuliervorrichtungen, insbesondere in Granuliertellern oder Granuliertrommeln,
und unter anschließender Trocknung der erhaltenen Granulate.
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Die Erfindung betrifft ferner Granuliervorrichtungen zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Es ist bekannt, staub- oder mehlförmige Düngemittel in rotierenden
Vorrichtungen zu granulieren und die Granulate anschließend in einer zweiten Verfahrensstufe
zu trocknen. Das Granulieren selbst erfolgt hierbei stets in einer einzigen Vorrichtung.
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Es erweist sich dabei als außerordentlich schwierig, die Granulate,
deren Korngröße je nach Art des Düngemittels meist in einem Bereich von 0,3 bis
5 mm liegen soll, in einigermaßen gleichmäßiger Korngröße sowie mit hinreichender
Festigkeit herzustellen. Man stellt vielmehr bei den bekannten Granulierverfahren
stets einen hohen Anteil von Granulaten mit ungenügender Festigkeit oder übermäßiger
Korngröße fest.
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Da ein solches Überkom sowohl wegen der schlechteren Düngewirkung
als auch im Hinblick auf die Streuvorrichtungen unerwünscht ist, hat man die nach
bekannten Granulierverfahren hergestellten Düngemittelgranulate bereits durch eine
Siebvorrichtung geführt und das auf diese Weise abgesiebte Überkorn nach Zerkleinerung
erneut der rotierenden Granuliervorrichtung zugeführt. Ein solches Verfahren bedingt
jedoch einen erheblichen Aufwand und besitzt einen verhältnismäßig schlechten Wirkungsgrad.
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Man hat weiterhin auch schon versucht, die Bildung gleichmäßiger
kleiner Düngemittelgranulate durch Zugabe von chemischen Bindemitteln beim Granulieren
zu begünstigen. Diese Bindemittel beeinträchtigen jedoch vielfach die für eine gute
Düngewirkung wichtige Löslichkeit der Granulate.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der Mängel der bekannten Lösungen ein Verfahren zu entwickeln, das es gestattet,
kleine Düngemittelgranulate mit sehr einheitlicher Korngröße, d. h. insbesondere
mit einem geringen Anteil an Überkorn, herzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die in einer
ersten Granuliervorrichtung aus den staub- oder mehlformigen Düngemitteln unter
Zugabe von Granulierflüssigkeit in bekannter Weise gebildeten Granulate unmittelbar
nach ihrer Bildung ausgetragen, einer zweiten Granuliervorrichtung zugeführt und
in dieser im wesentlichen durch Rollbewegungen verfestigt werden.
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Zweistufige Granulierverfahren sind aus anderem Zusammenhang an sich
bereits bekannt. So hat man bereits in einer ersten Granuliervorrichtung Granalienkerne
hergestellt, auf die anschließend in einer zweiten Granuliervorrichtung Material
anderer Korngröße oder anderer chemischer Zusammensetzung aufgetragen wird. In diesen
Fällen handelt es sich jedoch um Verfahren, bei denen der Granuliervorgang in der
zweiten Stufe in üblicher Weise fortgesetzt wird, so daß die Granulate an Durchmesser
weiter zunehmen.
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Demgegenüber besteht das wesentliche Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens darin, daß in der ersten Verfahrensstufe in einem Schnellprozeß kleine
Granulate
gebildet werden, die in der zweiten Verfahrensstufe in einem Dauerprozeß im wesentlichen
nur noch mechanisch verfestigt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es
von besonderer Wichtigkeit, daß man die Granulate gleich nach ihrer Bildung abfängt
und aus der ersten Granuliervorrichtung entfernt. Auf diese Weise erzielt man ein
Fertiggut sehr einheitlicher, kleiner Korngröße mit einer durch die Rollbewegung
in der zweiten Verfahrensstufe erreichten hohen Festigkeit.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung läßt sich damit ohne Verwendung
von Bindemitteln sowie mit einem verhältnismäßig geringen verfahrenstechnischen
Aufwand das unerwünschte Über- und Unterkorn weitgehend ausschalten.
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In Einzelfällen kann es zweckmäßig sein, wenn in der zweiten Granuliervorrichtung
zur Korrektur der in der ersten Granuliervorrichtung gebildeten Granulate noch geringe
Mengen von staub- oder mehlförmigen Düngemitteln und/oder Granulierflüssigkeit zugesetzt
werden. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um kleine Korrekturzugaben, da
die zweite Verfahrensstufe grundsätzlich nur zur mechanischen Verfestigung der Granulate
dient.
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Bei Granuliervorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist zum Austrag der in einer ersten Granuliervorrichtung gebildeten Granulate
eine Schurre vorgesehen, welche mit ihrem oberen Ende in den Bereich des überwurf
der ersten Granuliervorrichtung eingreift und mit ihrem unteren Ende in die zweite
Granuliervorrichtung mündet.
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Da in den Bereich des Überwurfes der ersten Granuliervorrichtung
im wesentlichen nur die gebildeten Granulate, nicht jedoch das staub- oder mehlförmige
Rohmaterial hinausgetragen wird, lassen sich dadurch in einfacher Weise die Granulate
aus der ersten Granuliervorrichtung abziehen.
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Um das Austragen auch kleinster Mengen von staub- oder mehlförmigen
Düngemitteln aus der ersten Granuliervorrichtung zu verhindern, ist die Schurre
gemäß einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung wenigstens an ihrem obersten Ende
als Sieb ausgebildet.
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Um zu vermeiden, daß sich an diesem vordersten Ende der Schurre Ansatz
bildet und eine Verstopfung des Siebes eintritt, ist die Schurre vorzugsweise zumindest
in ihrem als Sieb ausgebildeten Teil beheizbar.
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Zwei Vorrichtungsb eispiele gemäß der Erfindung sind in der Zeichnung
veranschaulicht.
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Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Verrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 eine Ansicht des Granuliertellers
der Vorrichtung gemäß F i g. 1 in Richtung des Pfeiles II, F i g. 3 einen Schnitt
durch eine Granuliertrommel gemäß einem zweiten Vorrichtungsbeispiel nach der Erfindung.
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Die Vorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 besteht im wesentlichen aus
einem rotierenden Granulierteller 1, einem zweiten rotierenden Teller 2 sowie einer
die beiden Teller verbindenden Schurre 3.
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Diese Schurre 3 greift mit ihrem oberen Ende 3 a in den Granulierteller
1 ein und mündet mit ihrem unteren Ende 3 b im Teller 2.
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Die Granuliervorrichtung enthält außer dem Teller
1
noch ein - lediglich in Fig. 2 veranschaulichtes - Zuführungsrohr 4 für das staub-
oder mehlförmige Düngemittel sowie eine Düsenanordnung 5 zur Zugabe von Granulierflüssigkeit.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 und 2 ist folgendermaßen:
Dreht sich der Granuliertellerl in Richtung des Pfeiles 6, so wird das über das
Rohr 4 zugeführte staub- oder mehlförmige Düngemittel in Richtung des Pfeiles 7
nach oben getragen, wobei es durch die Düsenanordnung 5 mit Granulierflüssigkeit
benetzt und dadurch gekrümelt wird. Die so gebildeten Granulate gelangen in Richtung
des Pfeiles 8 in den Bereich des Überwurfes des Granuliertellers 1 und fallen dort
auf das obere Ende 3 a der Schurre 3.
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Die Granulate bewegen sich dann in Richtung des Pfeiles 9 längs der
Schurre 3 nach unten und fallen in den rotierenden Teller 2, in dem sie durch eine
längere Rollbewegung verfestigt werden.
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F i g. 3 veranschaulicht die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Granuliertrommel 10, die auf Laufrollen 11 in Richtung des Pfeiles 12 rotiert.
Zur Benetzung der staub- oder mehlförmigen Düngemittel ist eine Düsenanordnung 5'
und zum Austragen der Granulate eine nur schematisch angedeutete Schurre 3' vorgesehen.
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Dreht sich die Granuliertrommel 10, so nehmen die staub- oder mehlförmigen
Düngemittel 13 etwa die in Fig. 3 dargestellte Lage ein. Dabei werden die an ihrer
Oberfläche durch Benetzung mit Granulierflüssigkeit gebildeten Granulate zunächst
in Richtung des Pfeiles 14 nach unten und dann an der Innenseite der Trommel in
Richtung des Pfeiles 15 nach oben getragen, wo sie schließlich im Bereich des Übevurfes
auf die Schurre 3' fallen. Durch diese Schurre 3' werden die Granulate sodann einer
rotierenden Vorrichtung, z. B. dem in F i g. 1 dargestellten Teller 2, zugeführt,
in der sie durch eine Rollbewegung verfestigt werden.
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Patentansprüche: 1. Verfahren zur Granulierung von staub- oder mehlförmigen
Düngemitteln, insbesondere von Thomasmehl, unter Zugabe von Granulierflüssigkeit
in rotierenden Granuliervorrichtungen, insbesondere in Granuliertellern oder Granuliertrommeln,
und unter anschließender Trocknung der erhaltenen Granulate, d a dur c h g e k e
n n -z e i c h n e t, daß die in einer ersten Granuliervorrichtung aus den staub-
oder mehlförmigen Düngemitteln unter Zugabe von Granulierflüssigkeit in bekannter
Weise gebildeten Granulate unmittelbar nach ihrer Bildung ausgetragen, einer zweiten
Granuliervorrichtung zugeführt und in dieser im wesentlichen durch Rollbewegungen
verfestigt werden.