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Vorrichtung zur Granulierung von Düngemitteln Zusatz zum Patent 971284
Gegenstand des Patentes 971 284 ist eine Vorrichtung zur Granulierung von pulverförmigen
Stoffen, insbesondere Düngestoffen, die aus einer schrägliegenden, um ihren Mittelpunkt
rotierenden runden oder leicht elliptisch ausgebildeten flachen Wanne besteht, deren
Bodenfläche elliptisch geformt ist und an deren äußeren Rand ein mitrotierender
Kragen angebracht ist, in dem die über den Rand des Granulators fallenden Fertiggranulate
an der Oberfläche mit Umhüllungsmitteln versehen werden.
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Es wurde nun gefunden, daß die im Hauptpatent beschriebene Apparatur
in ihrer Wirkung wesentlich verbessert wird, wenn an Stelle des am äußeren Rand
angebrachten, mit gleicher Winkelgeschwindigkeit mitrotierenden Kragens zwei oder
mehr mit der Warme fest und unmittelbar verbundene Ringkanäle von mindestens 300
mm Breite derart angebracht werden, daß dieselben in gleichem Abstand und mit gleicher
Randhöhe konzentrisch nach innen angeordnet sind und somit alle die gleiche Randhöhe
wie die Wanne aufweisen. Granulator und Ringkanäle haben eine gemeinsame Bodenplatte.
Die Ringkanäle rotieren demnach beim Umlauf des Granulators bei gleicher Winkelgeschwindigkeit
mit nach außen zunehmender Umfangsgeschwindigkeit.
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Eine derartige Anordung von Ringkanälen um den im Hauptpatent beschriebenen
Granulator hat nun eine starke Intensivierung des Granuliervorganges zur Folge.
Insbesondere zeigen die in den betreffenden Ringkanälen umlaufenden, fast kugelförmigen
Düngemittelgranulate eine wesentlich geschlossenere, glattere und festere Oberfläche
als dies bei den Granulaten der Fall ist, die in dem im Hauptpatent beschriebenen
Granulierteller oder anderen Granuliereinrichtungen, wie Mischer, Drehrohr usw.,
gebildet werden.
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Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt man die zu granulierenden
Düngemittel kontinuierlich in die Wanne einlaufen. Dort werden sie mit geeigneten
Granulierlösungen, die durch die Leitung GL zufließen, bedüst und so in Kleinstgranulate
übergeführt. Die Größe der dabei gebildeten Kleinstgranulate hängt allein von den
Abmessungen der in der Mitte der erfindungsgemäßen Granuliervorrichtung angeordneten
Wanne, ihrer Schrägstellung, ihrer Umdrehungszahl sowie der Teller- und damit Ringkanaltiefe
ab. Im allgemeinen soll die Wanne, welche die Aufgabe der bereits bekannten Granulierteller
übernimmt, einen Durchmesser von etwa 2 m haben, um die gewünschten Vorgranulate
zu bilden. Jedoch können auch größere Durchmesser mit Erfolg Anwendung finden, um
zu dem gewünschten Ergebnis zu gelangen.
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Die ausreichend mit Granulierflüssigkeit vollgesogenen Düngemittel-Kleinstgranulate
treten nun über
den Tellerrand aus und fallen von dort in den ersten Ringkanal. Hier
vereinigen sich diese in relativ kurzer Zeit zu größeren Granalien. Danach treten
die bis zu 1 bis 2 mm großen Granulate über den Rand des ersten Ringkanales aus
und fallen in den zweiten Ringkanal, der die gleiche Höhe und Breite aufweist wie
der erste Ringkanal. Hier findet eine weitere Vergrößerung der Düngemittelgranulate
auf etwa Z bis 21/2 mm Durchmesser statt. Von hier aus gelangen die Granulate dann
in den gleich breiten und gleich hohen dritten Ringkanal, worin sie nun die endgültige
für die Lagerung und das Ausstreuen auf den Acker bestens geeignete Größe zwischen
3 bis 4 mm erreichen.
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Die Verfestigung der so gebildeten Kügelchen ist dann besonders augenfällig,
wenn als Granulierflüssigkeit bekannte Bindemittel verwendet werden und später in
dem letzten Ringkanal noch eine oberflächliche Bestäubung mit geeigneten Umhüllungssubstanzen
stattfindet, die durch den Zuteiler ZU zugegeben werden können.
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Die Anzahl der in der vorstehend beschriebenen Granuliervorrichtung
angebrachten drei Ringkanäle kann selbstverständlich noch erhöht oder auf zwei Kanäle
verringert werden. Derartige Vorrichtungen können bis zu einem Gesamtdurchmesser
von etwa 5 m gebaut werden. Diese Apparaturen haben im Gegensatz zu den bekannten
Granuliertellern gleicher Größe eine wesentlich gesteigerte Leistung neben gleichzeitig
verbesserter Granulierwirkung.
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Die Ringkanäle sind mindestens 300 mm breit und mindestens 200 mm
hoch. Die Größe richtet sich im allgemeinen nach dem Durchmesser der Wanne, in der
die Düngemittel-Vorgranulate gebildet werden sowie nach der Anzahl der sich anschließenden
Ringkanäle.
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Die Wanne soll, wie bereits erwähnt, einen Durchmesser von mindestens
2 m haben. Bei den Ringkanälen
soll die Höhe 400 mm nicht überschreiten,
während die Breite bei maximal etwa 600 mm liegt.
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In die einzelnen Ringkanäle sind nun noch entsprechend eingepaßte
Abschaber a eingesetzt, die :leichzeitig den Boden von Ansätzen freihalten und iuch
dafür sorgen, daß die Düngemittelgranulate in-Eolge der erhöhten Umfangsgeschwindigkeit
und vor allem bei großen Granulatoren mit mehreren Ringkanälen nicht mit auf die
entgegengesetzte Seite gezogen werden.
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In den bereits bekannten Granuliertellern ist eine tote Zone vorhanden,
die für die eigentliche Granulierung ausfällt. Diese tote Zone wird durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung völlig vermieden.
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Es ist auch möglich, vorhandene Tellergranulatoren durch einen dem
vorstehend beschriebenen Vorbild entsprechenden Umbau wesentlich in ihrer Leistung
zu steigern, indem man konzentrisch nach innen angeordnete Ringkanäle einsetzt.
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Der erfindungsgemäße Ringkanalgranulator wird über ein auf einen
Zahnkranz wirkendes Ritzel angetrieben. Seine Umlaufgeschwindigkeit muß ebenso wie
die Winkelstellung einstellbar sein, um dadurch die Verweilzeit der Düngemittelgranulate,
von der ihre Größe abhängt, sowie auch die Kapazität variieren zu können.
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Mit dem hier beschriebenen Ringkanalgranulator können auch noch andere
technische Vorgänge durchgeführt werden, beispielsweise eine Behandlung der granulierten
Rohphosphate, Superphosphate, Mischdüngemittel u. dgl. mit Säuren, für welche die
Leitung S vorgesehen ist. Ebenso ist die an anderer Stelle bereits beschriebene
Ammonisierung von Superphosphaten od. dgl. zwecks Herstellung von Mehrnährstoffdüngemitteln
mit der erfindungsgemäßen Apparatur durchführbar. Der Zugabe der Ammonisierlauge
dient die Leitung NL.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum Granulieren von pulverförmigem
oder grießförmigem Gut, insbesondere von Zementrohmehl, beschrieben worden, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß beispielsweise zwei über- oder ineinander angeordnete
rotierende Granulierteller verschiedenen Durchmessers mit unterschiedlicher Tourenzahl
umlaufen. Die betreffen-
den Granulatoren sind jedoch für die Granulierung von Düngemitteln
nicht geeignet, da sich diese in den vorhandenen Zwischenräumen festsetzen, was
über kurz oder lang und insbesondere bei der Verwendung von Superphosphat zu zementartigen
Erhärtungen führt, die zwangläufig eine Außerbetriebsetzung dieser Granulatoren
älterer Bauart zur Folge hätten.
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Eine weitere bekannte Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Gefäß achse und alle Punkte des Gefäß querschnittes eine kreisförmige Bewegung
ausführen, wobei das Gefäß selbst in bezug auf seine Achse keine oder eine nur unvollständige
Drehbewegung ausführt. Aus Literatur und Technik ist darüber hinaus eine ganze Reihe
sonstiger Apparaturen für die Granulierung pulverförmiger Stoffe bekannt, wie das
Drehrohr, der sogenannte Mischer usw. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt gegenüber
diesen älteren Apparaturen nicht nur eine verbesserte technische Wirkung bei der
Herstellung granulierter Einzel-, Misch- und Mehrnährstoffdüngemittel, sondern auch
den nicht zu unterschätzenden Vorzug, daß in den Ringkanälen je nach Zweck und Art
der herzustellenden Düngemittel chemische Umsetzungen, z. B. von Rohphosphaten mit
Säuren, Ammonisierung von Superphosphaten oder sonstigen sauren Rohphosphataufschlußprodukten
u. dgl., vorgenommen werden können.