DE492397C - Verfahren und Apparatur zur Nitrierung von Glycerin - Google Patents

Verfahren und Apparatur zur Nitrierung von Glycerin

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Publication number
DE492397C
DE492397C DED52246D DED0052246D DE492397C DE 492397 C DE492397 C DE 492397C DE D52246 D DED52246 D DE D52246D DE D0052246 D DED0052246 D DE D0052246D DE 492397 C DE492397 C DE 492397C
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DE
Germany
Prior art keywords
reaction mixture
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glycerine
mixing
cycle
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Expired
Application number
DED52246D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Arnold Schmid
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DYNAMIT AG
Original Assignee
DYNAMIT AG
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Publication date
Application filed by DYNAMIT AG filed Critical DYNAMIT AG
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Publication of DE492397C publication Critical patent/DE492397C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C201/00Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C201/02Preparation of esters of nitric acid

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Verfahren und Apparatur zur Nitrierung von Glycerin Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zur Nitrierung von Glycerin, Glykol oder ähnlichen Alkoholen, welches eine höhere Leistungsfähigkeit des verwendeten Apparates gewährleistet, d. h. bei gleicher Produktionsmenge die Anwendung wesentlich kleinerer _N itrierapparate gestattet. Dies hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile zur Folge (Ersparnis an Kapital, Raum und Reparaturen), sondern es kommt hier als wichtigster Fortschritt noch die Erhöhung der Sicherheit in Frage, denn in dein Maße, als bei gleicher Leistung des Apparates seine Größe abnimmt bzw. der Innhalt desselben sich verkleinert, verringert sich auch die Gefährlichkeit und Tragweite einer etwaigen Explosion, mit der im Nitroglycerinbetriebe stets gerechnet werden muß.
  • Diesem Bestreben nach Verkleinerung der Apparate bzw. höherer Leistungsfähigkeit entspringen einerseits in der heutigen Praxis die Verwendung der Kühlmaschinen, andererseits die Versuche zur kontinuierlichen Durchführung des N itrierprozesses, wie sie in mehreren älteren Patentschriften beschrieben wurden.
  • Diesen schon bekannten kontinuierlichen Verfahren haften jedoch Mängel an, -welche sie für die Praxis unbrauchbar machen. Einerseits schließt die Arbeitsweise dieser Verfahren lokale Überhitzungen an der Stelle des Apparates, wo Glycerin und Mischsäure zusammentreffen, nicht vollständig aus, so daß es zu schlechten Ausbeuten kommt und außerdem der Betrieb durch diesen Umstand gefährdet wird, da von diesen Stellen ausgehend eine Zersetzung des ganzen Gefäßinhaltes eintreten kann. Andererseits weichen sie, im Gegensatz zur hier vorliegenden Erfindung, in der Anordnung der Kühlflächen nicht wesentlich vom gebräuchlichen Chargenverfahren ab, d. h. sie verwenden wie dieses meist Schlangen, zwischen denen das Reaktionsgemisch durch irgendeine Rührung gemischt wird. Selbstverständlich müssen die Zwischenräume zwischen diesen Schlangen ziemlich groß sein, damit eine gleichmäßige Durchmischüng des ganzen Inhaltes möglich ist und die Reaktionszone nicht auf die Umgebung der Eintrittsstelle des Glycerins beschränkt bleibt.
  • Das hier beschriebene Verfahren verwendet dagegen dünne Schichten der Reaktionsflüssigkeit zwischen den Kühlflächen und ermöglicht dadurch die Konstruktion von Apparaten mit sehr gesteigerter Leistung in bezug auf Größe und Inhalt, dabei ist die Möglichkeit lokaler Überhitzung oder Zersetzung ausgeschlossen.
  • Dies wird durch die folgenden L\-,euerungen ermöglicht: Der N itrierapparat besteht nicht mehr aus einem einzigen Raum, sondern aus zwei getrennten Abteilungen, einem Kühlraum und einem Mischraum. Diese beiden Räume werden von dem Reaktionsgemisch abwechselnd und rasch und stets in derselben Richtung durchströmt, so daß im ganzen ein Kreislauf stattfindet. Der Mischraum allein übernimmt die eine Funktion des Apparates, nämlich die intensive und sofortige Vertnischung des zufließenden Glycerins mit der vorhandenen Säure, der Kühlraum erfüllt die andere Funktion, nämlich die Abführung der entwickelten Wärme. Da im Kühlraum eine xlischwirkung nicht mehr nötig ist und in denselben bereits eine homogene fertig nitrierte Mischung eintritt, brauchen die Zwischenräume der hier angeordneten Kühlflächen nur klein zu sein, und sind wirbelartige Bewegungen zwischen ihnen nicht mehr notwendig. Die Kühlflächen können Innen- oder Außenflächen von Schlangen sein oder sonst beliebige Form haben. Da sie nur in einer Richtung überströmt werden, sind zwischen ihnen nur kleine Räume für die Bewegung der Flüssigkeit nötig. Die Kühlfläcben lassen sich daher auf sehr geringem Raum unterbringen.
  • Das im Kühlraum etwas unter Arbeitstemperatur abgekühlte Gemisch wird in den Mischraum zurückgeführt und dort intensiv mit dem Glycerin vermischt, dabei nimmt es die ganze Reaktionswärme auf und verhütet, da es gewissermaßen die nötige Kälte vom Kühlraum in den Mischraum mitbringt, jede Uberhitzung im Mischraum mit Sicherheit. Da hier keinerlei Hindernisse für die Rührung (z. B. Kühlschlangen) vorhanden sind, kann diese sehr intensiv gestaltet werden, so daß lokale Temperaturdifferenzen überhaupt nicht entstehen können.
  • Das im Apparat befindliche Reaktionsgemisch dient selbst als Kälteüberträger, indem es sich auf seinem Kreiswege abwechselnd im Kühlraum abkühlt und im Mischraum durch die Reaktion wieder erwärmt. Dabei hat man es in der Hand, durch möglichst große Intensität dieses Kreislaufes den Temperatursprung zwischen Mischraumeintritts- und -austrittsstelle beliebig klein zu machen.
  • Die Durchmischung und die Kreisbewegung der Flüssigkeit kann durch ein und dieselbe Vorrichtung bewirkt werden, z. B. durch einen Preßluftinjektor oder einen Propellerrührer; es können aber auch für beide Zwecke verschiedene Vorrichtungen zur Anwendung kommen.
  • Das Verfahren ist sowohl für Chargenbetrieb als auch für kontinuierliche Arbeitsweise verwendbar.
  • Es ist Tatsache, daß Wirbelbildungen und lokale Kreisläufe durch die Rührung in jedem Glycerinnitrierapparate entstehen und den Wärmeaustausch fördern. Von diesenWirbelbildungen unterscheidet sich aber der Kreislauf der Flüssigkeit, von dem hier die Rede ist, sehr wesentlich, denn er wird bewußt und intensiv gefördert und erst dadurch, daß er zwischen zwei verschiedenen Räumen vor sich geht, in exakte Bahnen geleitet.
  • Von einer Teilung des Apparates in zwei Abteilungen ist zwar schon im britischen Patent Nr. 125 o91 die Rede, aber dort wird damit ein ganz anderer Zweck verfolgt. Es findet zwischen diesen beiden Räumen kein Kreislauf statt, sondern sie werden nur von dem Reaktionsgemisch hintereinander durchströmt; der Inhalt beider Abteilungen steht nicht an zwei Stellen, sondern nur unten in Verbindung. Auch ist in dieser Erfindung von einer Funktionsteilung zwischen diesen beiden Abteilungen nicht die Rede, sondern sie dienen beide der Kühlung und Mischung gleichzeitig; in beiden Abteilungen sind Kühlschlangen mit notwendigerweise weiten Zwischenräumen a:ngeandnet, und in beiden wird durch die eingebaute Rührvorrichtung kein einheitlicher Flüssigkeitsstrom, sondern eine Wirbelbewegung hervorgebracht.
  • Die Zeichnung zeigt als Beispiel einen nach dem neuen Prinzip konstruierten Apparat für kontinuierliche Nitrierung. Der Kessel 1 ist bis zur Höhe des Überlaufrohr es 2 mit einer Emulsion von Nitroglycerin und Abfallsäure gefüllt. Er wird durch die innerste Schlange 3, deren Windungen dicht aneinanderliegen, in den inneren Mischraum4 und den äußeren, von Schlangen erfüllten Kühlraum 5 unterteilt. Der Propellerrührer 6 bewirkt die intensive Rührung im Mischraum und zugleich starke Zirkulation des Inhaltes über die Kühlschlangen hinweg. Durch die Öffnungen 7 tritt kontinuierlich die Mischsäure zur Reaktionsflüssigkeit hinzu, strömt mit ihr über die Schlangen und läuft bei 8 etwas abgekühlt und durch das Reaktionsgemisch stark verdünnt in den Mischraum ein. Bei g läuft das Glycerin aus einem Ringrohr mit mehreren öffnungen aus, es vermischt sich mit der bei 8 überlaufenden Säure, so daß durch die Reaktion, welche nun in dem Mischraum stattfindet, wieder der Anfangszustand des Reaktionsgemisches hergestellt wird. To ist ein Thermometer, i 1 und 12 sind die Anschlüsse für das Kühlmittel, 13 ist eine Glasplatte zur Beobachtung des Vorganges, 14 ist der Sicherheitshahn zur Entleerung des Apparates im Falle einer Zersetzungsgefahr.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur iN itrierung von Glycerin oder ähnlichen Alkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch einen intensiven Kreislauf zwischen zwei getrennten, aber an zwei Stellen korrespondierenden Abteilungen des '-Nitrierapparates beschreibt.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch während des Kreislaufes energisch durch enge Zwischenräume zwischen den die eine der beiden Abteilungen füllenden Kühlflächen (z. B. Schlangen) getrieben wird, während es in der zweiten Abteilung einer Durchmischung mittels einer Rührvorrichtung unterworfen wird, die gleichzeitig den Kreislauf des Gemisches zwischen den beiden Abteilungen des Apparates bewerkstelligt.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch z und a, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren kontinuierlich durchgeführt wird. q.. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innerste einer Anzahl von Kühlschlangen einen dichten oder fast dichten Mantel bildet, der unten einen gewissen Abstand vom Gefäßboden hat, um dem kreislaufenden Reaktionsgemisch den Durchtritt zu ermöglichen, und der oben den Überlauf des Reaktionsgemisches gestattet.
DED52246D 1927-02-06 1927-02-06 Verfahren und Apparatur zur Nitrierung von Glycerin Expired DE492397C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1135876B (de) * 1956-09-28 1962-09-06 Hercules Powder Co Ltd Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Salpetersaeureestern mehrwertiger Alkohole

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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